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Tagescremes im Test: Das Lebenselexier für die Haut

Welche feuchtigkeitsspendende Tagescreme unter Alltagsbedingungen und strengen Labortests gut abschneidet, hat IMTEST geprüft.

Junge Frau mit Handtuch-Turban und in Bademantel steht vor Spiegel und trägt Creme im Gesicht auf
© iStock, IMTEST

Ein Hoch auf die Haut: Sie schützt uns vor Krankheitserregern, Austrocknung, Hitze, Kälte, Schädlingen und anderen Gefahren. Darüber hinaus nehmen wir über sie unsere Umwelt wahr beim Tasten, Fühlen, Fassen und auch beim Streicheln. Kurzum: Unsere Haut ist das wohl vielseitigste Organ und überdies lebenswichtig. Sie zu pflegen kann also nicht schaden. Oder doch?

Wer auf Tagescremes setzt, hat sie lange auf der Haut. Umso wichtiger ist es, dass sie frei von Schadstoffen, Allergenen, Konservierungsstoffen und Giften sind, die der Haut schaden, anstatt ihr zu helfen. Darüber hinaus sollte sich die Feuchtigkeitscreme nicht unangenehm auf der Haut anfühlen, zu stark fetten und am Ende des Tages leicht abzuwaschen sein, um die Haut nicht weiter zu reizen. IMTEST hat fünf feuchtigkeitsspendende Tagescremes im täglichen Gebrauch getestet und sie zudem zur Inhaltsanalyse ins Labor geschickt.

Tagescremes auf Schadstoffe geprüft

Für Tagescreme, wie für jede andere Hautcreme auch, gilt: Sie darf nicht schädlich sein. Denn was bringt schon ein Frischegefühl, wenn das Hautbild oder sogar die Gesundheit darunter leidet. In den Labortests durch ein renommiertes Institut hat IMTEST die Feuchtigkeitscremes auf folgende Schadstoffe hin analysieren lassen:

Duftstoffe sind entweder natürlich oder werden künstlich hergestellt und verleihen der Creme ihren Duft. Einige dieser Stoffe können Hautallergien verursachen. Symptome sind dann etwa Rötungen, Schwellungen und Hautausschlag. Aus diesem Grund herrscht auch eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht.

Formaldehyd wird in der Industrie vielseitig eingesetzt. In Kosmetika diente es lange Zeit als Konservierungsmittel. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung gilt der Stoff als krebsauslösend, sofern eine bestimmte Konzentration eingeatmet wird. Gemäß EU-Verordnung ist Formaldehyd seit 2019 in Kosmetika verboten.

Wasser ist ein großer Bestandteil von Cremes und leider auch die ideale Lebensgrundlage für Bakterien, Hefen und Schimmelpilze. Konservierungsstoffe beugen ihrer Vermehrung vor. Einige synthetische Konservierungsstoffe können allerdings Allergien auslösen, der Hautstruktur schaden oder hormonelle Auswirkungen haben.

Ob in Bekleidung, Küchen-Zubehör oder Lebensmittelverpackungen: Überall sind Weichmacher im Einsatz, geruchlos, unsichtbar, und schädlich. In Babyartikeln und Kinderspielzeugen sind deshalb zum Beispiel die sogenannten Phthalate verboten. Aber auch bei Erwachsenen gilt die hormonell wirkende Substanz als höchstbedenklich, vor allem wenn sie über die Haut aufgenommen wird.

Benzol kommt als Lösungsmittel in vielen Produkten vor, steht als Giftstoff aber unter Verdacht, Leukämie und Krebs zu verursachen.

Frau mit Schutzbrille und Gummihandschuhen träufelt mit Pipette Flüssigkeit in ein Reagenzglas
Die Analysten im Labor untersuchen die Tagescremes auf eine Vielzahl von Schadstoffen. © IMTEST

Gesundhaut! Cremes im Test unbedenklich

So beunruhigend Berichte über Weichmacher, Allergene, Gifte und andere Schadstoffe auch sind – für die fünf getesteten Tagescremes bescheinigen die Labor-Analysen Entwarnung. Formaldehyd, Phtalate und Benzol waren nicht nachweisbar. Konservierungsstoffe gab es in nur drei Feuchtigkeitscremes, allerdings weit unter der schädlichen Konzentration.

Gleiches gilt für allergene Duftstoffe. In vier von fünf Testkandidaten fanden sich zwar mehrere, allerdings in unbedenklicher Menge. Zudem wurden sie auch vorschriftsmäßig in der Inhaltsstoffliste angegeben. Einzig die Tagescreme von La Roche-Posay wies keinerlei allergene Duftstoffe auf. Gesundheitlich bedenklich ist aber keines der Produkte.

Türkise Creme-tube steht neben weißer Verpackung auf weißem Tisch
Die Creme von La Roche-Posey ist komplett ohne allergene Duftstoffe. © IMTEST

Duft: von blumig bis künstlich

Im Probandentest nahmen dann die Tester die Tagescremes unter die Lupe, beziehungsweise auf die Haut. Große Unterschiede gab es beim Geruch. Beispiel: Die Z Essential Tagescreme von Annemarie Börlind duftet angenehm erdig und natürlich. Die Rossmann-Marke konnte mit ihrem stark parfümierten, künstlichen Duft wenig begeistern. Besser ist hier die Balea mit einem leicht blumigen Geruch, auch wenn die Creme ebenfalls deutlich parfümiert riecht. Die Feuchtigkeitscreme von Nivea dagegen mutete vom Geruch an Baby-Creme an. Schön frisch und rosig kommt der Testsieger von La Roche-Posey daher.

Weiße Creme-Dose neben weißer Verpackung
Türkise Creme-Tube auf weißem Tisch
Grau weiße Creme-Dose neben Verpackung auf weißem Tisch
Weiße Creme-Tubeneben blau weißer Verpackung auf weißem Tisch

Tagescremes beim und nach dem Auftragen

Nicht nur dass die Isana-Creme von Rossmann unangenehm roch, auch reagierte die Haut einer Testerin gereizt auf diese Tagescreme. Leicht fettig bis klebrig war das Hautgefühl bei vier von fünf Produkten direkt nachdem Auftragen, bei dreien auch noch eine Stunde danach. Hier schnitt der Testsieger ebenfalls am besten ab: Ob direkt nach dem Auftragen, fünf Minuten oder eine Stunde später – die Feuchtigkeitscreme sorgte für ein angenehmes Frischegefühl.

Hand mit zwei Creme-Kleksen
Dicke Cremes wie die Z Essential (oben) verteilen sich nicht so gleichmäßig wie die dünne Hydraphase HA. © IMTEST

Beim Auftragen der Feuchtigkeitscremes spielte die Gleichmäßigkeit der Verteilung eine Rolle. Zwei Kandidaten ähnelten dabei einer Sonnencreme, die eine gleichmäßige Verteilung durch die schmierige, dicke Konsistenz erschwert. Die Cremes von Nivea und La Roche-Posay ließen sich danach sehr leicht abwaschen, ohne die Haut unnötig zu strapazieren.

FAZIT

Die Tagescreme von La Roche-Posay punktet in fast allen Kategorien: Der Duft ist aquatisch, frisch, die Ergiebigkeit und Befeuchtung sind sehr gut, ohne zu fetten. Und bei der Schadstoffanalyse wies die Creme als einzige keinerlei allergene Duftsstoffe auf. Im Sinne der Umwelt wäre es schöner gewesen, wenn der Hersteller bei der Tube auf den riesigen Druckkopf und den Deckel verzichtet hätte.