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Nintendos Switch Lite im Test und Vergleich zur Switch

Am 20. September 2019, zweieinhalb Jahre nach Release der Switch, brachte Nintendo mit der Switch Lite die kleine, verschlankte Schwester der Erfolgskonsole auf den Markt. Was Nintendos Switch Lite kann und worin die Unterschiede zur Standard-Switch liegen, verrät IMTEST im Test.

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Produktdetails
  • Preis: 229 Euro
  • Maße: 20,8 x 9,1 x 1,3 cm
  • Gewicht: 275 g
  • Bildauflösung: 720p (HD)

Mit Nintendos Switch Lite nur spielen

Nintendo gehört zu den erfolgreichsten Herstellern von Spielekonsolen weltweit. Während sich Sony und Microsoft aber seit Jahren darüber streiten, wer die beste High-Tech-Konsole mit Top-Grafik und Multi-Media-Funktionen auf den Markt bringt, orientierte sich Nintendo am Werbespruch der japanischen Konkurrenz und brachte ihre Produkte ausschließlich „for the Players“ auf den Markt – Nintendos Switch Lite und andere Geräte sind nur zum Spielen gedacht.

Ganz besonders gilt das für den Bereich des mobilen Spielens mit so genannten Handheld-Konsolen. Hier ist Nintendo seit Jahren durch den Nintendo DS und 3DS konkurrenzlos. Genau hier haben die Japaner mit der Nintendo Switch Lite noch einmal nachgelegt. Und mit gut 10 Millionen verkauften Konsolen nach knapp eineinhalb Jahren einen weiteren Treffer gelandet.

Nintendo Switch Lite im Test: Das kann sie

Fast wichtiger bei der Switch Lite ist, was sie nicht kann: an den Fernseher angeschlossen werden. Das Alleinstellungsmerkmal der Switch, die Möglichkeit, sowohl als stationäre Konsole auf dem TV als auch mobil genutzt zu werden, gibt Nintendo mit der Lite auf. Stattdessen setzt die Konsole komplett auf Handheld und optimiert dafür die Switch an wichtigen Stellen.

Das merkt der Nutzer vor allem am Gewicht. Gegenüber dem normalen Modell mit 400 Gramm hat Nintendos Switch Lite ordentlich abgespeckt und wiegt nur 275 Gramm – ein Unterschied, den Spieler beim Dauereinsatz deutlich spüren. Die Lite ist auch kleiner und schmaler als die große Allround-Schwester, was sich in einem etwas kleineren Bildschirm niederschlägt.

Nintendo Switch Lite: Bildschirm kleiner, aber schärfer

Statt 6,2 Zoll misst die Bilddiagonale von Nintendos Switch Lite nur noch 5,5 Zoll. Dafür glänzt die Kleine aber auch mit einer Auflösung von 720p mobil, was für eine etwas höhere Pixeldichte als bei der Switch sorgt. Daher bietet die Lite auch ein knallscharfes Bild und sticht hier die Switch – zumindest mobil – aus. Mit neuen Smartphones kann die Switch-Familie in Sachen Bildqualität allerdings nicht konkurrieren.

Die Lite ist etwas kleiner als die Switch, auch der Bildschirm. Dafür ist er geringfügig schärfer als das Display der großen Switch.
Die Lite ist etwas kleiner als die Switch, auch der Bildschirm. Dafür ist er geringfügig schärfer als das Display der großen Switch.

Akkuleistung der Nintendo Switch Lite im Test

Gleichwertig ist die Lite mit der neueren Variante der Switch, was die Akkuleistung angeht. Beide halten bei grafisch anspruchsvollen Spielen wie „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ etwa vier Stunden durch. Bei weniger opulenten Spielen können beide laut Hersteller bis zu neun Stunden schaffen. Dennoch empfiehlt sich für die Lite die Anschaffung einer guten Powerbank, um immer eine Reserve dabei zu haben.

Auch beim sonstigen Innenleben macht Nintendo bei der Lite keine Abstriche gegenüber der großen Switch. Der Speicherplatz ist mit 32 GB identisch, auch der Prozessor bringt die gleiche gute Leistung, sodass Spiele extrem schnell Laden. Übrigens tragen die neuen Switch-Modelle die Modellnummer HAC-001(-01) und ihre Seriennummern beginnen mit XKW.

Nintendos Switch Lite mit fest verbautem Controller

Die kleinen Controller (Joy-Cons), die sich bei der Switch abnehmen ließen, sind bei der Lite nun fest verbaut. Darüber hinaus hat Nintendo auf der linken Seite die Richtungs-Tasten gegen ein Steuerkreuz ausgetauscht, sodass der Spieler die typische Anordnung eines Playstation-Controllers auf der Lite vorfindet. Trotzdem lassen sich zugekaufte Joy-Cons für mögliche Mehrspieler-Partien per Bluetooth an die Lite anschließen und nutzen, ebenso wie der Pro Controller. Beides muss allerdings extra angeschafft werden.

Knöpfe und Tasten der Lite stehen der guten Qualität der in der Switch verbauten Teile in nichts nach. So ist die Lite ebenso hochwertig hergestellt und vermittelt in der Hand ein gutes Gefühl von Robustheit und Griffigkeit. Wer sich für die normale Switch interessiert, findet hier den Test der Spielekonsole.

Die Schultertasten der Lite geben dem Spieler ein angenehmes Feedback beim Spielen.

Nintendo Switch Lite: Die Spiele

Gleiche Technik, gleiches Ergebnis: Fast alle Spiele für die Switch laufen auch problemlos auf der Switch Lite. Ausnahmen gibt es extrem wenig. Damit stehen den Spielern die Nintendo-Hits der vergangenen vier Jahre wie „Breath of the Wild“, „Mario Kart 8 Deluxe“ oder „Super Mario Odyssey“ zur Verfügung. Auch das beliebte Spiel „Animal Crossing“ läuft auf der Switch Lite. Welche Spiele noch zu den Besten gehören, verrät IMTEST im Artikel der 10 besten Nintendo-Spiele. Beide Konsolen kranken allerdings dran, dass viele andere Hersteller für ihre Top-Titel, wie beispielsweise „Assassin’s Creed“ oder „Call of Duty“, keine Portierung für die Nintendo-Systeme anbieten.

Wer also auch etwas anderes spielen möchte als die guten, aber meist eher niedlichen, familienfreundlichen Nintendo-Hits, schaut mit der Switch Lite oft in die Röhre. Und Nintendo selbst ist auch nicht gerade flott darin, den Fans Nachschub zu präsentieren. Eine Online-Präsentation des japanischen Unternehmens mit Neuigkeiten ließ die meisten Fans zumindest eher unbefriedigt zurück – viel Neues kommt in den nächsten Monaten nicht.

Mit Nintendos Switch Lite spielen

Gespielt werden kann je nach Wunsch entweder mit einer physischen Version eines Spiels, das in den entsprechenden Slot gesteckt wird – oder mit einer Download-Version davon. Das verlangt aber zwingend eine micro-SD-Karte als Speichererweiterung, denn allein „Breath of the Wild“ würde die Speicherkapazität ab Werk komplett füllen. Allerdings akzeptiert die Switch Lite wie die große Version micro-SD- Karten bis zu 2 TB. Damit gehören Speicherplatz-Probleme der Vergangenheit an. Leider muss der Kunde dafür aber wieder extra zahlen.

Die Knöpfe der Lite sind gut verarbeitet, für größere Hände aber manchmal etwas zu dicht beieinander.

Was bei Nintendo Switch Lite noch wichtig ist

Wie die Switch gibt es auch die Lite in verschiedenen Farben – Türkis, Gelb, Korallenrot und Grau. Besondere Editionen wie bei der Switch sind für die Lite bislang allerdings noch nicht erschienen. Die unverbindliche Preisempfehlung von Nintendo beträgt 229 Euro, also genau 100 Euro weniger als bei der Switch. Es gibt aber bei den großen Elektromärkten immer wieder Bundle-Angebote, die sich lohnen. Hier bekommt der Kunde zur Konsole ein aktuelles oder besonders gutes Spiel oder auch Zubehör. Dazu kommen Schnäppchen-Angebote, die für Nintendos Switch Lite bei unter 200 Euro liegen, Suchen lohnt sich also.

Online spielen ist auch bei der Switch Lite kein Problem, allerdings brauchen Spieler fürs Online-Spielen im Mehrspieler-Modus auch hier das kostenpflichtige Switch Online:

  • 3,99 Euro im Monat
  • 7,99 Euro für ein Quartal
  • 19,99 Euro für ein Jahr

Das ist zwar nicht teuer, aber dennoch im Vergleich zum kostenlosen Online-Spielen auf PC ganz schön frech. Zudem fehlen auch eigentliche Standard-Funktionen wie eine Chatmöglichkeit. Zeitgemäß ist das ganz sicher nicht.

FAZIT

Nintendos Switch Lite ist die richtige Wahl für alle, die gute Nintendo-Spiele für kleines Geld spielen möchten und auf den Komfort eines großen Bildschirms keinen besonderen Wert legen. Die Lite bietet im Handheld-Vergleich zum Nintendo 3DS die deutlich bessere Grafik, ist aber lange nicht so flexibel in der Nutzung wie die normale Switch.

  • PRO
    • Mobil glänzt die Switch Lite mit einer besseren Grafik als die Switch.
  • KONTRA
    • Unflexibler nutzbar als die Switch, da nur Handheld-Modus möglich.

IMTEST Ergebnis: gut

gut 2,5

Fotos: IMTEST, Hersteller