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Mit PayPal bezahlen: 13 Tipps für mehr Sicherheit und Komfort

Mit PayPal bezahlen bereits über 20 Millionen Deutsche. Doch nur wenige kennen die praktischen Extra-Funktionen.

Am Strand, Smartphone in der Hand und PayPal nutzen
© Frederik Lipfert / Unsplash

Mit PayPal bezahlen: Tipps für Sicherheit und Komfort // IMTEST

Mit PayPal bezahlen bereits über 20 Millionen Deutsche. Doch nur wenige kennen die praktischen Extra-Funktionen. IMTEST stellt sie vor.

Wie so viele erfolgreiche Dienste startete PayPal (frei übersetzt „Bezahlkumpel“) mit einer einfachen Fragestellung: Warum sind Überweisungen eigentlich so kompliziert? Und warum müssen diese immer über ein Bankkonto erfolgen? Gedanken eines gewissen Elon Musk, des heutigen Chefs von Tesla. Seine Antwort: eine neue Währung für die Welt. Aus der Idee ist rund 20 Jahre später eines der größten Internet-Zahlungsunternehmen geworden, akzeptiert in über 200 Ländern mit mehr als 100 Währungen. Mit PayPal bezahlen ist somit einfacher denn je.

Einfach mit PayPal bezahlen: Das ist der Grundgedanke

Die Erfolgsgeschichte beginnt am 16. Oktober 1999. An jenem Samstag führt Elon Musks Start-up X.com den ersten Geldtransfer zwischen zwei tragbaren PDA-Computern durch. Kurze Zeit später klappt’s auch per E-Mail. Das neue Produkt nennen Musk und sein Partner Peter Thiel PayPal. Das Versprechen: schnell, sicher und einfach online zahlen. Der große Durchbruch folgt dann 2002 durch die Übernahme durch eBay. Rund 1,5 Milliarden US-Dollar legt das Online-Auktionshaus für den Bezahldienst auf den Tisch. Damit war PayPal zum damaligen Zeitpunkt das teuerste Start-up der Geschichte.

Vom Kuchen bekam allein Musk als größter Aktionär 165 Millionen US-Dollar. Sein Ende als PayPal-Boss. Aus sentimentalen Gründen kauft er 2017 die Domain x.com von PayPal zurück. Die Seite zeigt seitdem lediglich ein kleines schwarzes „x“. Nun steht PayPal erneut ein Börsengang bevor. eBay gab bekannt, sich von der Tochterfirma zu trennen. Experten vermuten, dass vor allem PayPal von der Scheidung profitiert: Der Bezahldienst ist auch nach mehr als 20 Jahren weiter auf Wachstumskurs.

Viel mehr als nur mit PayPal bezahlen

Die deutschen Verbraucher bezahlen zwar noch am liebsten auf Rechnung, auf Rang zwei folgt aber schon PayPal – noch vor Lastschrift und Kreditkarte. Aus gutem Grund, denn für Kleinstbeträge eine Überweisung auszufüllen oder die Kreditkarte zu zücken ist umständlich. Bevor Sie mit PayPal im Internet bezahlen können, müssen Sie sich für den Dienst nur einmalig unter paypal.de kostenlos registrieren. Dabei haben Sie die Möglichkeit, Kreditkarte, Guthaben oder Lastschrift für die Zahlungen zu hinterlegen. Fortan bietet PayPal nicht nur einen sicheren Transfer des Geldes, sondern auch jede Menge Extras. IMTEST zeigt Ihnen die zehn besten Zusatzfunktionen.

Tipp 1: Geld an Freunde senden

Sie kennen das: Egal, ob man sich die Rechnung beim Abendessen geteilt, ein Freund ein Geschenk besorgt oder einfach Geld geliehen hat. Den Betrag per Banküberweisung zu begleichen ist aufwendig und kostet Zeit. Mit PayPal geht es viel einfacher – und kostet keinen Cent! Alles, was Sie dazu benötigen, ist die E-Mail-Adresse, die der Empfänger mit PayPal verknüpft hat.

PayPal Geld senden

1. In der PayPal-App tippen Sie dann auf das Euro-Symbol und dann auf Geld senden.

2. Nun wählen Sie entweder einen bestehenden Kontakt oder geben ins Feld oben die Mail-Adresse ein.

3. Tippen Sie den fälligen Betrag ein und tippen auf Weiter.Wichtig: Wählen Sie als Zahlungsart immer Freunde und Familie. In diesem Fall fallen für die Überweisung keine Gebühren an. Tippen Sie gegebenenfalls noch eine Grußbotschaft samt Emoji ein und bestätigen Sie letztendlich mit Senden.

Wichtig: Das Geld landet so nicht auf dem Bank-, sondern auf dem PayPal-Konto des Empfängers. Er kann es von dort aus auf sein Bankkonto transferieren oder für künftige PayPal-Zahlungen verwenden.

“ZAHLUNGEN IN DER FAMILIE, UNTER FREUNDEN ODER BEKANNTEN SIND BEI PAYPAL VOLLKOMMEN KOSTENLOS – UND IN SEKUNDEN ERLEDIGT.”

Nils Matthiesen
IMTEST © IMTEST

Tipp 2: Geld mit PayPal anfordern

Sie können mithilfe von PayPal auch Geld einfordern. Praktisch etwa, wenn ein Bekannter „vergessen“ hat, Ihnen Geld zurückzuzahlen.

PayPal Geld anfordern

1. Dazu tippen Sie in der PayPal-App auf das Euro-Symbol und wählen in diesem Fall Geld empfangen.

2.  Nun wählen Sie entweder einen bestehenden Kontakt oder geben ins Feld oben die Mail-Adresse ein.

3. Tippen Sie den fälligen Betrag ein, tippen auf Weiter und bestätigen letztendlich mit Jetzt anfordern.

Wichtig: Teilen Sie dem Empfänger am besten mit, dass er als Zahlungszweck „Freunde oder Familie“ wählen soll. So fallen keine Gebühren an.

Tipp 3: Kosten mit Freunden teilen

Sie kaufen zusammen mit Freunden ein Geburtstagsgeschenk? Oder wollen mit anderen die Kosten für ein Hotel teilen? Von Ihnen bezahlte Beträge für gemeinschaftliche Anschaffungen können Sie bei PayPal mit Ihren Freunden aufteilen. Die Funktion „Money Pool“ hat PayPal zwar abgeschafft, dafür gibt es aber die Funktion „Rechnung teilen“. So funktioniert’s:

PayPal Geld teilen

1. In der PayPal-App tippen Sie auf das Euro-Symbol und wählen Geld empfangen.

2. Untern links finden Sie die Funktion Rechnung aufteilen. Tippen Sie darauf.

3. Geben Sie den Betrag ein und tippen auf Weiter. Im nächsten Schritt wählen Sie die Personen aus, die sich an der Rechnung beteiligen sollen und tippen auf Weiter.

4. Standardmäßig teilt PayPal den Betrag gleichmäßig auf. Sie haben aber auch die Möglichkeit, bestimmten Personen einen höheren beziehungsweise niedrigeren Beitrag zuzuweisen. Ist das erledigt, geht es mit Überprüfen weiter.

5. Kontrollieren Sie abschließend Ihre Eingaben. Ist alles in Ordnung, schließen Sie den Vorgang über Jetzt anfordern ab. Anschließend erhalten die angegebenen Personen eine Zahlungsaufforderung.

Hinweis: PayPal geht davon aus, dass Sie die Rechnung bereits beglichen haben und für die anderen Personen in Vorleistung getreten sind. Ihr Konto wird demnach nicht belastet.

Tipp 4: Vom Käuferschutz profitieren

Käuferschutz mit PayPal

PayPal bietet nicht nur einen sicheren Transfer des Geldes, sondern für Sie als Kunden einen Käuferschutz. Dieser greift, wenn ein Artikel nicht ankommt oder ganz und gar nicht der Beschreibung entspricht. Falls es mit dem Händler zu keiner Einigung kommt, erstattet Ihnen PayPal den Kaufpreis inklusive der Versandkosten zurück. Wie Sie den Käuferschutz beantragen, erfahren Sie auf dieser Seite von PayPal.

Tipp 5: Kostenlos Waren zurückschicken 

PayPal Retouren Funktion

Seit der Einführung der EU-Verbraucherrichtlinie im Juni 2014 steht es Händlern frei, ob sie die Portokosten für Rücksendungen selbst zahlen oder dem Kunden aufdrücken. Wenn Sie eine Bestellung mit PayPal bezahlt haben, können Sie sich dagegen auf jeden Fall die Rücksendekosten erstatten lassen. Diesen Service bietet Ihnen PayPal bis zu zwölfmal pro Jahr. Alles, was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie unter paypal.de/retouren.

Tipp 6: Erst nach 14 Tagen zahlen 

Diese Ebenfalls interessant: Einige Händler bieten die Option „Zahlung nach 14 Tagen“. Das sollten Sie  nutzen. In diesem Fall erhält der Verkäufer das Geld direkt von PayPal. Von Ihrem Konto wird der Betrag aber erst nach 14 Tagen abgebucht. Entscheiden Sie sich, einen Artikel zurückzuschicken, müssen Sie nicht auf die Rückzahlung des Geldes vom Händler warten – es hat Ihr Konto nie verlassen.

Tipp 7: Vorsicht bei der automatischen Anmeldung

Wenn Sie sich bei PayPal auf dem PC anmelden, fragt Sie der Dienst, ob Sie „One Touch aktivieren“ nutzen wollen. Bestätigen Sie das, merkt sich PayPal das Passwort. Das bedeutet, dass Sie auf diesem Gerät künftig automatisch bei PayPal angemeldet werden. Sehr praktisch. Diese Funktion sollten Sie aber nur dann nutzen, wenn allein Sie Zugriff auf diesen Computer haben. Ansonsten kann jeder munter auf Ihre Kosten auf Einkaufstour gehen.

Tipp 8: Im Apple Store bezahlen

PayPal im Apple Store

Als iPhone-Nutzer konnten Sie lange nur per Kredit-, Geschenkkarte oder Handyrechnung im App Store von Apple bezahlen. Nun geht’s auch mit PayPal. Und zwar so: Öffnen Sie am iPhone die Einstellungen und tippen Sie oben auf Ihren Namen, Zahlung & Versand und Zahlungsmethode hinzufügen. Hier wählen Sie PayPal/ELV und melden sich mit Ihren PayPal-Anmeldedaten an.



Tipp 9: Mit PayPal unterwegs zahlen

Google Pay und PayPal verbinden

Ein Riesenschritt fürs mobile Bezahlen in Deutschland: Google Pay lässt sich neuerdings mit PayPal verknüpfen. Das bedeutet: Haben Sie ein Android-Smartphone sowie ein PayPal-Konto, können Sie deutschlandweit in Tausenden Supermärkten und Tankstellen per Handy bezahlen. Dazu benötigen Sie die Google Pay-App aus dem Play Store. Nach dem Start der App melden Sie sich mit Ihrem Google-Konto an und fügen über Zahlung und den Punkt Zahlungsquelle + eine neue Zahlungsmethode hinzu. Wählen Sie hier PayPal aus und folgen den Anweisungen.



Tipp 10: Mit PayPal in Geschäften bezahlen

Neben Apple und Google Pay, bei denen die Kunden ihr Smartphone wie eine Karte an das Terminal halten, will jetzt auch PayPal seine Point of Sale-Präsenz ausbauen.  Die Amerikaner setzen dabei auf das Scannen von QR-Codes auf dem Smartphone-Bildschirm.

Keine PIN-Eingabe nötig

PayPal QR

Laut PayPal sei die eigene Bezahlmethode besonders praktisch, die Eingabe einer PIN sei überflüssig. Stattdessen müsse der Kunde auf dem Smartphone-Bildschirm die PayPal-App öffnen, worauf ein QR-Code erscheint, der dann von der Kasse eingelesen wird und so die Zahlung freigibt. Zuvor muss das Ganze nur einmal eingerichtet werden, was in der App über das Symbol unten rechts und QR Code-Einkäufe geschieht. Alternativ kann der QR-Code auch auf einem Kartenlesegerät angezeigt werden, so dass der Kunde diesen mit seinem Smartphone in der PayPal-App scannt.

Tipp 11: 2FA bei PayPal einrichten

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (kurz 2FA) bietet Ihnen doppelten Schutz. Denn damit wird besonders gründlich überprüft, ob Sie wirklich die Person sind, für die Sie sich ausgeben, wenn Sie sich bei Ihren Online-Konten bei der Bank, bei Zahlungsdiensten, im Postfach oder sozialen Medien anmelden. Dazu muss man wissen: im Normalfall reicht es, sich mit einem Benutzernamen und einem Passwort anzumelden, also mithilfe einer sogenannten Einzelfaktor-Authentifizierung. Bei 2FA gilt es zwei Dinge anzugeben, bevor man Zugriff erhält ­- das Passwort und etwas anderes, etwa einen Sicherheitscode.

Das geht so: Melden Sie sich unter paypal.com an. In Ihrem Konto klicken Sie auf das Zahnrad-Symbol, Sicherheit, Zweistufige Verifizierung, wahlweise Code per SMS erhalten oder Authentifizierung App verwenden und Einrichten. Folgen Sie dann der Anleitung.

PayPal 2Fa einrichten
Kostet zwar ein wenig Komfort, erhöht die Sicherheit aber enorm: 2FA.

Im gleichen Atemzug sollten Sie auch Ihre hinterlegte Handynummer überprüfen beziehungsweise hinterlegen. Ansonsten kann es zu Verifizierungsproblemen bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung kommen. Ihre Telefonnummer kontrollieren oder hinterlegen Sie im Bereich Konto unter Telefonnummern.

Tipp 12: Sicheres Passwort verwenden

Setzen Sie bei PayPal unbedingt auf ein sicheres Passwort. So ein Passwort besteht aus mindestens 8 Zeichen (besser mehr), möglichst vielen Sonderzeichen, Zahlen und Groß- und Kleinbuchstaben. Nicht erlaubt sind dabei neben einfachen Zahlenfolgen, Tastaturmustern und gängigen Begriffen auch Namen aller Art, zum Beispiel von Familienmitgliedern oder Prominenten. Einfach zu merkende und dennoch sichere Passwörter kreieren Sie durch Merksätze: Beispielsweise für Ihr PayPal-Konto „Ich zahle meine Einkäufe im Web mit PayPal von 0 bis 24“. Das ergibt: „IzmEiWmPPv0b24“. Passwörter dieser Art sind für Hacker unmöglich zu erraten.

Ihr Passwort ändern Sie unter paypal.com nach Klicks auf das Zahnrad-Symbol, Sicherheit und Passwort.

PayPal Passwort ändern
Ein sichereres Passwort ist bei PayPal Pflicht.

Tipp 13: PayPal-Spam entlarven

PayPal ist ein besonders beliebtes Ziel von Cyber-Kriminellen, die per „Phishing-Mail“ Ihre Anmeldedaten auskundschaften wollen. An 5 Merkmalen können Sie ganz einfach echte von unechten Nachrichten unterscheiden.

  • Anrede: Das Unternehmen spricht Sie immer mit Ihrem richtigen Namen an, nicht zum Beispiel mit „Hallo PayPal-Mitglied“.
  • Absender: Echte Nachrichten kommen von der Domäne „@paypal.de“.
  • Anlass: Phishing-Mails versuchen Angst und Druck zu erzeugen, etwa durch Nachrichten wie „Ihr Konto wird gesperrt“.
  • Anhänge: Offizielle Nachrichten von PayPal haben niemals Dateianhänge.
  • Links: Phishing-Mails enthalten Verknüpfungen zu gefälschten Internetseiten. „Echte“ PayPal-Adressen beginnen immer mit https://www.paypal.com/.
PayPal Spam
Lassen Sie sich von solchen Nachrichten nicht hinters Licht führen. © IMTEST

Im Zweifelsfall melden Sie sich einfach manuell über den Browser in Ihrem PayPal-Konto an und kontrollieren, ob Handlungsbedarf besteht.

Update vom 31.02.22: PayPal ab sofort mit mehr Komfort-Funktionen

Ab sofort stehen laut dem Anbieter PayPal neue Funktionen für die beliebte Anwendung zur Verfügung. Man sei bestrebt, den Bezahldienst in Zukunft noch deutlich schneller, übersichtlicher und persönlicher zu gestalten. Diese Funktionen in PayPal sind ab sofort neu verfügbar:

  • Nutzer können ab sofort beim Empfangen oder Versenden von Geld mit einer Nachricht antworten.
  • Ab sofort können Nutzer eigene Spendenkampagnen erstellen. Das funktioniert entweder für einen selbst, es kann allerdings auch ein Spendenaufruf für andere eingestellt werden. Diese neue Möglichkeit funktioniert über das von PayPal neu eingerichtete Generosity Network.
  • Die Nutzer von PayPal können die vielfältigen Optionen zur Ratenzahlungsmöglichkeit nun direkt aus der App heraus verwalten.
  • Bei teilnehmenden Händlern ist es nun möglich ganz einfach mit dem Scannen eines am POS vorliegenden QR-Codes per PayPal zu bezahlen.