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Typewise: Neue Handy-Tastatur im Check

Typewise heißt die neuartige Smartphone-Tastatur, die alles anders und vor allem besser machen möchte. IMTEST hat sie im Check.

Typewise auf dem Smartphone
Typewise: Das nächste Update beinhaltet weitere Verbesserungen, die auch die Platzierung der Leertaste betreffen. © IMTEST / Typewise

Auf Android-Smartphones geht es schon lange, doch auch iPhones können es mittlerweile: eine alternative Smartphone-Tastatur nutzen. Neben den zumeist kosmetischen Alternativen, die bunte Buchstaben und mehr beinhalten, gibt es auch praktische Lösungen, die das Tippen erleichtern und verbessern wollen. Dazu zählt auch Typewise. Zum zweiten Mal in Folge wurde die App mit dem CES Innovation Award ausgezeichnet. IMTEST hat die neuartige Tastatur gecheckt. Was sie anders macht und ob das gut von der Hand geht.

Inhalte des Artikels im Überblick:



Eine neue Tastatur – Wozu?

Aber zunächst soll die Fragen erlaubt sein. Wozu eine neue Tastatur? Die heutige Tastatur hat ihren Ursprung in der Schreibmaschine. Die Anordnung der Tasten ist durchdacht und auf das Tippen mit zehn Fingern ausgelegt. Doch auf dem Smartphone tippt der Nutzer meistens mit zwei Daumen. Das Prinzip erscheint somit überholt und nicht optimal für ein Smartphone. Das geht besser. Offenbar dachten sich das auch die Entwickler von Typewise. Und 1,7 Millionen Downloads der App sind eine eindeutige Zustimmung.

Wechsel zur Typewise Tastatur
Nach der recht einfachen Installation kann der Nutzer stets zwischen den Tastaturen Wechseln, indem er auf das Globus-Symbol unten links drückt. © IMTEST / TYPEWISE

Treffsicher dank Waben-Tasten

Der augenscheinlich größte Unterschied zur herkömmlichen Smartphone-Tastatur sind die Tasten in Waben-Form, die 70 Prozent größer sind. Damit sollen sie besser zu treffen sein. Allerdings ist auch der Abstand zwischen den Tasten geringer. Im Test störte das aber nicht. Schon nach dem ersten Ausprobieren machte sich die höhere Treffer-Genauigkeit bemerkbar. Mit Wischgesten kann der Nutzer einzelne Zeichen, bei längerem Wischen sogar ganze Passagen löschen. Im Test funktionierte das sehr präzise und bewies sich als echter Gewinn gegenüber herkömmlichen Tastaturen. Gewöhnungsbedürftig ist zunächst eher ein anderes Feature.

Typewise Tastenform Wabe
Hexagon lautet die Bezeichnung für die geometrische Form der Tasten, die besser zur Form unserer Daumen passt als die klassischen kleinen Kästchen. © IMTEST / TYPEWISE

Ungewöhnliche Tasten-Anordnung

Die Buchstaben haben nicht nur eine andere Form, sie tanzen auch aus der Reihe. Die Anordnung entspricht zwar weitgehend der klassischen QWERTZ-Tastaturbelegung. Doch anstatt nebeneinander aufgereiht zu sein, liegen sie wie die Waben eines Bienenstocks versetzt. Tasten, die nicht am gewohnten Fleck zu finden sind, wurden entsprechend der Häufigkeit ihrer Verwendung platziert. Auch anders: Statt einer länglichen Leertaste gibt es zwei kleine Leertasten mittig der Tastatur. Da können die Daumen die am häufigsten verwendeten Tasten zwar gut erreichen, gewöhnungsbedürftig ist das aber trotzdem. Allerdings soll sich das mit dem nächsten Update ändern und eine klassische Leertaste kehrt zurück. So beansprucht das neuartige Layout auch im Test Zeit für die Umgewöhnung. Nach zwei Tagen Übung ging das Tippen schon besser von der Hand.

Typewise Tastatur im Vergleich zu iOS Tastatur
Im direkten Vergleich zur klassischen iOS-Tastatur links fällt der Größenunterschied der Tasten direkt auf. Auch die Leiste für Wortvorschläge ist größer. Dafür benötigt die Tastatur insgesamt etwas mehr Platz auf dem Bildschirm. © IMTEST / TYPEWISE

Künstliche Intelligenz und Datenschutz

Virtuelle Tastaturen sind längst mehr als nur Buchstaben und Sonderzeichen. Sie machen Wortvorschläge und korrigieren Tippfehler automatisch. Beides beherrscht auch die Typewise-Tastatur. Im Test funktionierte beides mindestens so zuverlässig wie bei den Tastaturen von Apple oder Google, gefühlt sogar besser. Über einen längeren Zeitraum lernt die Tastatur vom Nutzer. Etwa dann, wenn dieser häufig den Buchstaben “X” statt “S” versehentlich trifft. Sie korrigiert dann unsichtbar die Trefferzone, um solchen Versehen vorzubeugen.

Auch auf Datenschutz wird Wert gelegt: Die Entwickler versichern, dass nichts von den getippten Texten an Server übertragen wird. Die künstliche Intelligenz arbeitet ausschließlich lokal auf dem Gerät.

Typewise Tastatur Datenschutz Hinweis
Das Unternehmen versichert 100% Datenschutz. Wer ganz sicher gehen will, kann den Offline-Modus aktivieren. © IMTEST / TYPEWISE

Typewise im App Store und Play Store

Die App ist sowohl für Android als auch iOS kostenlos erhältlich. Eine kostenpflichtige Pro-Version bringt weitere Features wie die Unterstützung mehrerer Sprachen ohne einen aktiven Wechsel der Spracheinstellungen.

Hier geht es zur kostenlosen App Typewise für das iPhone (iOS).

Hier geht es zur kostenlosen App Typewise für Android-Smartphones.

Typewise im Check: Fazit

Gewohnheiten sind bequem. Eine ungewohnte Neuheit muss darum schon entscheidende Vorteile mitbringen, um sich darauf einzulassen. Genau das versucht Typewise. Der Ansatz, eine Tastatur zu konzipieren, die das Smartphone-typische Tippen berücksichtigt, ist clever und innovativ. Im Test überzeugt die Umsetzung größtenteils. Die größeren Tasten erleichtern das treffsichere Tippen sehr, Wischgesten gehen gut von der Hand und erhöhen das Schreibtempo, Wortvorschläge und Autokorrekturen arbeiten genau. Doch gerade die neuartige Anordnung der Tasten bedarf Umgewöhnung, die Nutzer zunächst auf sich nehmen müssen. Wen aber Vertipper und überambitionierte Autokorrekturen nerven, sollte Typewise ausprobieren.