Das Wendemanöver bei Pfannkuchen oder Omeletts ist eine heikle Sache: Oft klebt der Teig am Pfannenboden fest und lässt sich auch durch Rütteln nicht lösen. Ein Pfannenwender macht es oft nur noch schlimmer: Der Pfannkuchen reißt und die perfekte Frühstücks-Freude ist dahin. Mit Antihaft-beschichteten Bratpfannen passiert das nicht. Oder?
Inhaltsverzeichnis
- Bratpfannen-Test mit diesen Modellen
- Antihaft-Beschichtung ist ein Geheimnis
- Innendurchmesser variiert
- Pfannen-Arten für jeden Einsatz
- Sichere Griffe
- Handhabung der Bratpfannen
- Schneller kochen
- So heiß wird und bleibt es
- Öle und Fette zum Braten
- Braten mit Beschichtung
- Wie gut hält die Beschichtung?
- Praxistest mit zerkratzter Beschichtung
- Bratpfannen richtig reinigen
- FAZIT
Bratpfannen-Test mit diesen Modellen
Sind alle beschichteten Pfannen überhaupt gleich gut? Um das herauszufinden, hat IMTEST acht beschichtete Modelle für alle Herdarten von 65 Euro bis 120 Euro getestet. Der Durchmesser aller Testkandidaten ist 28 Zentimeter. Mit im Test dabei sind Bratpfannen der beliebten Marken Tefal, WMF, Rösle und Fissler. Doch auch die Hersteller Zwilling, Ballarini, Tenus und Berndes sind mit von der Partie. Wie gut sind die Pfannen in der Handhabung? Wie robust sind sie und wie gut leiten und speichern sie Hitze? IMTEST beantwortet die Fragen.
Antihaft-Beschichtung ist ein Geheimnis
Die glänzende, dunkle Innenseite bei Bratpfannen ist ein Hinweis für die spezielle Beschichtung, die das Anhaften von Speisen verhindern soll. Dabei sind die Oberflächen ist meist glatt, manchmal leicht rau. Die Art der Versiegelung ist unterschiedlich – und oft geheim: Von reinem Polytetrafluorethylen (PTFE, bekannt als „Teflon“) bis zu Mischformen mit keramischen Bestandteilen, Siliciumcarbid oder Diamantpartikeln ist einiges möglich. Für Hobbyköche und Küchenmeister spielt das keine Rolle – Hauptsache, es brennt nichts an.
Innendurchmesser variiert
Die Pfannenkörper selbst bestehen in der Regel aus Aluminium oder Edelstahl – so auch bei den Bratpfannen im Test. Die Form der Ränder variiert zwischen steil und schräg, wobei die Innendurchmesser zwischen 20 (Berndes) bis 24 cm (Tefal) liegen. Der Boden der Pfanne von Tefal sticht aber noch aus einem anderen Grund hervor: Er hat als einziges Modell im Testfeld einen Indikator integriert, der die ideale Brattemperatur anzeigt. Es ist ein Eieruhr-Symbol, mittig im Boden, das bei knapp 200°C verblasst. Das ist das sichere Zeichen: Jetzt kann es losgehen.

Pfannen-Arten für jeden Einsatz
Je nach Einsatzgebiet oder persönlicher Vorliebe gibt es Bratpfannen aus verschiedenen Grundmaterialien von schwerem Eisenguss bis zu leichtem Aluminium.
Sichere Griffe
Die Pfannengriffe zeigen hinsichtlich Gestaltung und Materialkombination deutliche Unterschiede. So weist etwa die Pfanne von Zwilling einen rutschfesten Silikonbereich auf, der in den elegant geformten Stiel eingearbeitet wurde. Eine Art Kunststoffschutz-Haken soll hingegen bei der Fissler-Pfanne verhindern, dass die Finger zu dicht an den heißen Pfannenkörper rutschen. Dies soll insbesondere dann zum Tragen kommen, wenn sich Köche und Köchinnen das schwungvolle Wenden zutrauen. Auch das Modell von Rösle weist am Griff einen Fingerschutz auf, während die übrigen Bratpfannen auf ein solches Extra verzichten.
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Handhabung der Bratpfannen
Die sichere Handhabung der Bratpfannen wird aber auch durch das Gewicht bestimmt. Das reicht im Testfeld von etwa 1.050 Gramm wie beim Modell von Berndes bis hin zu 1.800 Gramm bei Fissler. Für den täglichen Hausgebrauch gilt erst einmal: je leichter desto besser! Schließlich kommt zum Pfannengewicht noch der Inhalt hinzu und das kann bei diesen Volumen gerne mal zweieinhalb Kilogramm oder mehr ausmachen. Der routinierte Umgang mit so viel Heißem und oft Fettigem erfordert dann eine Menge Muskelkraft.
Schneller kochen
Das Testprozedere umfasste unter anderem Messungen zur Wärmeleitfähigkeit bei dem 1 Liter 20 °C warmes Wasser zum Kochen auf 95 °C gebracht wurde. Besonders schnell kochte das Wasser in der „PermaDur“ von WMF. Nach nur 5:29 Minuten gab das Thermometer den entsprechenden Alarm – ein sehr guter Wert! Ganz anders sah es hingegen bei dem Modell „Excellence“ von Tefal aus: Hier dauerte es 10:07 Minuten bis zum Kochen.
Außerdem wurde nach einer langen Aufwärmphase die Wärmeentwicklung am Griff der Bratpfannen gemessen, und zwar genau dort, wo der Daumen liegen kann. Am silikonummantelten Metallgriff der „SilencePro“ von Rösle wurde es 29,5 °C warm, bei der „Adamant Premium“ von Fissler lediglich 22,7 °C. Insgesamt kamen also keine alarmierenden Werte bei den Messungen heraus.

So heiß wird und bleibt es
Wenn die Pfanne direkt auf dem Esstisch serviert wird, ist es meist gewünscht, dass die Bolognese oder das panierte Schnitzel möglichst lange warm bleiben. Um diese Werte zu erhalten, hat die Redaktion die Bratpfannen ohne Öl und Inhalt bei mittelhoher Stufe auf 250 °C erhitzt, dann vom Kochfeld gezogen und nach 5 Minuten die Temperatur mittig auf dem Boden gemessen. Die Unterschiede waren enorm: Besonders gut speicherte die Fissler Wärme, sie war noch 147 °C heiß. Viel schneller hingegen kühlte „Die Mittlere“ von Tenus ab. Mittig am Boden ließen sich nur noch 84,3 °C messen.
Interessant waren auch die Messergebnisse zur Hitzeverteilung am Pfannenboden. Die größte Temperaturdifferenz zwischen der Mitte und dem äußeren Rand zeigte mit 28 °C die „Murano“ von Ballarini: Als es im Zentrum bereits 198°C heiß war, registrierte das Messgerät am Rand lediglich 170 °C. Viel gleich mäßiger erwärmen sich die Modelle von Fissler und Zwilling (Cornelia Poletto). Lediglich 6 °C bis 8 °C betrug hier der Unterschied zwischen den beiden Messpunkten.

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Braten mit Beschichtung
Neben den technischen Ergebnissen sind natürlich die Brateigenschaften einer beschichteten Pfanne wichtig. Bei mittleren (Eierkuchen) und hohen Temperaturen (Fleisch) zeigten alle Bratpfannen im Test gute bis sehr gute Ergebnisse. So klebte nichts am Boden fest. Dabei hat IMTEST beim Eierkuchentest sowohl mit als auch ohne Öl gebraten. Selbstverständlich waren die Bedingungen immer dieselben: stets auf der gleichen Hitzestufe und mit der gleichen Ölmenge. Doch wie steht es um die Antihafteigenschaften von gealtertem Bratgeschirr?

Wie gut hält die Beschichtung?
Zur Simulation einer Langzeitnutzung standen alle Bratpfannen 50 Minuten lang auf einer rotierenden Ebene – gefüllt mit Stahlstiften und gekerbtem, kratzendem Bleischrot. Alle Pfannen haben diesen Test gut überstanden, optisch ließen sich keine Spuren erkennen. Zusätzlich mussten die Beschichtungen darum einen Kratztest überstehen.
Bei diesem wurde eine mit 1.200 Gramm beschwerte Gabel je dreimal rechtwinklig zueinander über den Pfannenboden gezogen. Je nach Beschichtungsart waren Beschädigungen kaum erkennbar (Fissler, Berndes), zum Teil aber auch deutlich ausgeprägt (Tefal, Zwilling). Bei Tenus drangen die Kratzer teils bis zum Metall des Pfannenkörpers durch.

Praxistest mit zerkratzter Beschichtung
Nach diesen Stresstests hat IMTEST mit den Bratpfannen erneut gebraten. Erstaunlich: Das klappte bei fast allen Testkandidaten immer noch gut bis sehr gut, einzig bei der Tenus lief es nicht so gut. Hier konnte nur ein ausreichendes Ergebnis festgestellt werden, weil die Pfanne sich nur langsam erhitzen ließ und letztlich sehr viel Energie benötigte, um ein annehmbares Bratergebnis zu zeigen. Dann aber war das Fleisch festgebacken. Später zeigte sich der Pfannenboden nach innen gewölbt, was die unterdurchschnittlichen Leistungen erklären kann.

Bratpfannen richtig reinigen
Doch auch wer die Bratpfannen pfleglich behandelt, muss damit rechnen, dass die Beschichtung auf Dauer ihre Antihaft-Eigenschaften verlieren. Bei beschädigter Antihaftbeschichtung ist eine Verwendung allein schon aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu empfehlen. Um sie darum möglichst lange zu erhalten, sollte man die Pfannen nicht im Geschirrspüler reinigen, nie die harte Seite eines Topfschwammes benutzen und nicht mit Metallbesteck in der Pfanne arbeiten. Holz oder Kunststoff sind hier die Materialien der Wahl.
FAZIT
Nahezu alle Antihaftversiegelungen der getesteten Bratpfannen funktionieren sogar abgenutzt gut bis sehr gut. Auch wenn die Pfanne „Adamant Premium“ von Fissler die schwerste im Testfeld ist, kann sie den Gesamtsieg für sich verbuchen. Ausstattung, Robustheit, Brat- und Wärmeleiteigenschaften sind bei diesem Modell wirklich gut.
Pfannen mit vergleichsweise weichen Beschichtungen wie bei Tefal und Zwilling müssen sehr umsichtig genutzt werden, bei Tenus ist noch mehr Vorsicht erforderlich. Hier darf auf keinen Fall mit einer Gabel oder Bratwendern aus Metall gearbeitet werden. Die fünf anderen Beschichtungen sind robuster und sollten ihre guten Eigenschaften lange behalten.