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Wallbox: Alles über die besten Ladestationen für das E-Auto

Mit einer Wallbox lässt sich ein E-Auto auch zuhause aufladen. Darauf müssen Sie achten.

Eine Ladestation von Wallbox an einer Wand angebracht
© Wallbox

Wallbox: Alles über die E-Auto-Ladestation für Zuhause // IMTEST

Mit einer Wallbox lässt sich ein E-Auto bequem auch zuhause aufladen. Darauf müssen Sie beim Kauf achten.

Wer sein Elektroauto zuhause oder auf dem Firmenparkplatz an einer Wallbox mit Strom betanken kann, ist klar im Vorteil. Denn an den öffentlichen Ladestationen gibt es zunehmend Wartezeiten, weil der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur mit der Zahl neuer Elektroautos nicht Schritt hält. Außerdem lädt man an der eigenen Wallbox nicht nur bequemer, sondern in den meisten Fällen auch preiswerter als an öffentlichen Ladesäulen. IMTEST nennt die wichtigsten Punkte, auf die es beim Kauf einer Wallbox ankommt.

Wozu überhaupt eine Wallbox?

Wozu eine Wallbox, theoretisch könnte ich mein Elektroauto doch auch an der normalen Haushaltssteckdose aufladen, fragen sich viele Besitzerinnen und Besitzer von E-Mobilen. Doch das ist keine gute Idee, sofern es sich um ein „richtiges“ Elektroauto mit großem Akku handelt. Denn eine Haushaltsteckdose ist nicht für langes Laden unter hoher Last ausgelegt. Hier besteht das Risiko, dass das Stromkabel, der Stecker, ein Schalter oder die Steckdose überhitzen, verschmoren oder sogar einen Kabelbrand auslösen. Außerdem würde es viel zu lange dauern, bis die Batterie des Autos wieder aufgeladen ist, bei großen E-Auto-Akkus mit 50 kWh und mehr theoretisch sogar mehrere Tage. Eine Haushaltssteckdose lädt nur mit 2,3 kW. Dazu kommt ein weiterer Nachteil: Beim Aufladen über eine Haushaltssteckdose sind die Ladeverluste größer als bei der Verwendung einer Wallbox.

Elektroauto mit geöffneter Ladeklappe neben einer Wallbox.
Zuhause per Wallbox zu laden, ist die bequemste Möglichkeit, sein Elektroauto mit Strom zu betanken. © ABB

Die Vorteile einer Wallbox

Eine Wallbox sorgt dafür, dass möglichst schnell – aber nicht zu schnell – viel Strom in den Akku des Elektroautos geladen wird. Zudem müssen Wallboxen Schutzvorrichtungen gegen Fehlerströme und Überlasten aufweisen. Sie verhindern die Gefahr eines Stromschlags, etwa wenn eine Leitung defekt oder ein Kontakt feucht geworden ist. Neben der Sicherheit bieten Wallboxen mit fest installiertem Ladekabel maximalen Bedienungskomfort. Und sie laden mit Leistungen von bis zu 22 kW.

Der grundlegende Vorteil einer Wallbox: Sie lädt das Auto dann, wenn es nicht gebraucht wird. Also über Nacht zu Hause oder während der Arbeitszeit auf dem Firmenparkplatz. Wer keine weiten Strecken mit seinem E-Auto fährt, kann sich somit jeglichen Ärger mit öffentlichen Ladestationen wie Umwege, lange Wartezeiten oder defekte Ladesäulen ersparen.

Da der Haushaltsstrom günstiger ist als derjenige an öffentlichen Ladesäulen, betankt man sein Elektroauto an der heimischen Wallbox außerdem preiswerter als unterwegs. Das zahlt sich auf Dauer aus, die Anschaffungskosten für die Wallbox amortisieren sich auf diese Weise über kurz oder lang. Manche Energieversorger haben sogar spezielle „Autostrom-Tarife“ im Angebot. Hier lohnt sich eine Recherche in der eigenen Gemeinde oder eventuell der Wechsel zu einem anderen Stromanbieter.



Installation der Wallbox nur durch einen Elektro-Fachbetrieb

Wallboxen müssen grundsätzlich an einer separat abgesicherten Zuleitung der Hausinstallation angeschlossen werden. Das können auch versierte Hobbyhandwerker nicht selbst erledigen. Die Installation einer Wallbox muss laut Gesetz ein entsprechend zertifizierter Elektrofachbetrieb vornehmen, denn die Wallbox muss beim Netzbetreiber angemeldet werden.

Wallboxen mit mehr als 11 kW Ladeleistung müssen sogar zusätzlich genehmigt werden. Um beides kümmert sich üblicherweise der Elektrofachbetrieb, der die Installation durchführt. Er haftet anschließend auch für den fachgerechten Einbau. Die Kosten für die Installation hängen von den örtlichen Gegebenheiten und dem ortsüblichen Stundensatz der Elektrobetriebe ab, hier gibt es keine Faustregeln und Richtwerte. Besonders teuer kann es werden, wenn es sich um ein altes Haus mit sehr alten Elektroinstallationen handelt, an dessen Stromversorgung die Wallbox angeschlossen werden soll. Hier ist schlimmstenfalls eine Erneuerung der gesamten Hauselektrik notwendig, ehe die Wallbox montiert werden kann.

Wallbox mit Ladekabel für E-Auto.
Die Wallbox kann entweder an einer Wand oder an einer Standsäule – beispielsweise im Carport – installiert werden. © Wallbox

Nicht nur für Hausbesitzerinnen und -besitzer ein Thema

Lange Zeit waren Wallboxen nur für Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer ein Thema, während es für Mieterinnen und Mieter oder Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer in Wohnanlagen fast unmöglich schien, eine Wallbox am Tiefgaragenstellplatz installieren zu lassen. Doch seit 2020 gibt es neue Gesetze zur Förderung der Elektromobilität und zur Modernisierung des Wohnungseigentumsgesetzes (Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz, kurz WEMoG) und zur Änderung von kosten- und grundbuchrechtlichen Vorschriften. Laut diesen Gesetzen kann jeder Wohnungseigentümer die Genehmigung für den Einbau einer Ladevorrichtung in der Tiefgarage oder auf seinem Parkplatz in seiner Wohnanlage einfordern. Die anderen Mitglieder der Wohnungseigentümergemeinschaft können das nicht verhindern, sondern lediglich über die Art der Durchführung der Baumaßnahme mitbestimmen.



Die Kosten für die Installation tragen die antragstellenden Eigentümerinnen und -eigentümer jedoch alleine, wenn sie keine Mitstreiterinnen und Mieter oder keine Mehrheit in der Eigentümerversammlung finden. Auch für Mieterinnen und Mieter ist es heutzutage deutlich leichter, den Einbau einer Wallbox in der Wohnanlage oder im Mehrfamilienhaus durchzusetzen. Dafür sorgen entsprechende Anpassungen und Harmonisierungen im Mietrecht. Im Zweifelsfall lohnt sich hier eine Beratung bei einem spezialisierten Anwalt, aber auch der ADAC hilft seinen Mitgliedern mit Musterschreiben und Informationen weiter.



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