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Neue Studie: So oft werden Ihre persönlichen Daten im Internet verkauft

Öfter als das Jahr Tage hat: Etwa 376-mal pro Tag werden persönliche Daten über Internetnutzer an Unternehmen weitergereicht.

Eine Übersicht über Daten auf einem Display.
Nicht nur welche Unternehmen Datensätze erhalten, sondern auch wie sie diese verarbeiten ist unklar - und deshalb gefährlich. © Luke Chesser bei Unsplash

Der Begriff “Data Breach” taucht meistens dann auf, wenn irgendjemand nachlässig war. Wenn die Kollegin oder der Kollege im Home Office nicht gründlich genug war und aus Versehen eine Menge Daten unberechtigten Zugriff erlangt haben. In diesem Fall geht es jedoch keineswegs um ein Versehen oder eine Panne. Es geht um ein ausgeklügeltes Geschäft mit Umsätzen in Milliardenhöhe und darum, dass das Internet gläserner denn je geworden ist.



Die gemeinnützige Organisation für Bürgerrechte Irish Council for Civil Liberties (ICCL) hat am 16. Mai einen Bericht mit dem Titel “The Biggest Data Breach”, zu Deutsch: die größte Datenpanne, veröffentlicht. Untersucht wurde hierzu das Geschäftsmodell Real-Time-Bidding (RTB), einem Auktionsverfahren im Online-Marketing. Werbeflächen im Internet werden dabei in Echtzeit versteigert und höchstbietend an Unternehmen verkauft. Informationen über den potenziellen Betrachter der Fläche treiben die Gebote in die Höhe, denn die Unternehmen wissen aus zuvor gesammelten Daten, für wen welche Anzeigen interessant sind.

Einmal das Ganze in Zahlen: Pro Jahr werden 178 Billionen Datensätze zwischen Anbietern und Unternehmen ausgetauscht. Betrachtet man beispielsweise einen europäischen Online-User, ermittelt die ICCL 376 Datensätze pro Tag. In den USA erhalten Unternehmen mit 747 sogar fast doppelt so viele Informationen über potenzielle Kunden pro Tag.

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Am häufigsten ist laut Bericht Google an diesen Transaktionen beteiligt. Die Suchmaschine gibt Daten an über 4.600 Unternehmen weiter, darunter welche in Russland und China. Neben dem Fakt, dass diese Unternehmen nicht bekannt sind, ist bedenklich, dass auch die Verwendung der Daten intransparent bleibt. Laut ICCL beinhalten die Profile ohnehin sehr persönliche Daten, unter anderem über sexuelle Orientierung oder politisches Engagement.