Ein E-Bike gebraucht zu kaufen, ist längst kein Geheimtipp mehr. Immer mehr Anbieter setzen auf sogenannte Refurbishment-Modelle: generalüberholte E-Bikes, die technisch geprüft und mit Garantie verkauft werden. Käufer sparen dabei nicht nur mehrere Hundert Euro im Vergleich zum Neupreis, sondern handeln auch umweltbewusst. Denn durch die Wiederverwendung bereits gefahrener Räder wird der CO₂-Fußabdruck deutlich reduziert. Ob Leasing-Rückläufer, Testbikes oder Retouren – die Auswahl ist riesig. IMTEST zeigt, worauf Sie beim Kauf achten sollten und welche Anbieter sich lohnen.
Gebraucht mit Garantie
Auch gebrauchte E-Bikes kosten nicht selten eine vierstellige Summe. Private Anbieter sind mitunter zwar günstiger gegenüber Händlern, sie bieten allerdings keine Garantie oder Gewährleistung. Ebenso erfährt der Käufer selten etwas über die „Basics“, wie den Zustand des Akkus oder Motors. Daher ist es eine gute Alternative, ein gebrauchtes E-Bike bei einem professionellen Händler zu kaufen.
Boschs smartes System für E-Bikes: Die Top-Features im Überblick
Neue Bosch-Funktionen machen dein E-Bike smarter denn je. Von Diebstahlschutz bis zum individuellen Einstellen der Performance-Werte – das steckt in den neuesten Updates.
Neuwertige und technisch einwandfreie E-Bikes
Die gebrauchten E-Bikes professioneller Händler stammen meist aus Restbeständen, Verleihstationen und Retouren beziehungsweise Rückgaben. Aber auch Privatleute können ihre Räder zum Teil bei Refurbishment-Anbietern abgeben. Oft haben sie nicht mehr als 300 bis 2.000 Kilometer auf dem Tacho. Vor dem (Wieder-)Verkauf werden sie auf Herz und Nieren geprüft. Mechaniker reinigen und prüfen die Räder, checken Akku und Motor und tauschen Verschleißteile wie Kette oder Bremsbeläge. So kann sich der Käufer sicher sein, dass er ein sehr neuwertiges Rad zu einem attraktiven Preis bekommt, plus Garantie. Ebenso spielen die Händler bei Bedarf die aktuelle Softwareversion auf.
Gebraucht „made in Germany“ bei Rebike
Ein professioneller Anbieter von Gebrauchträdern ist zum Beispiel die Rebike Mobility GmbH, die unter dem Produktnamen Ebike Abo auch Fahrräder vermieten. Ihre Pedelecs sind meist nur zwischen drei und 12 Monate alt und nicht mehr als 1.000 Kilometer gefahren. Wenige Vorjahresmodelle können laut Rebike sogar komplett neu, aber vergünstigt angeboten werden. Zum Service gehört zudem eine Beratung sowie die Lieferung des E-Bikes zum Kunden nach Hause.

Die Nachfrage bei Rebike ist sogar so groß, dass die Münchener in Kempten im Allgäu ein Wiederaufbereitungscenter eröffnet haben. „Refurbishment made in Germany“, wie sie es selbst nennen. In einer 3.550 Quadratmeter großen Halle sollen jährlich bis zu 50.000 E-Bikes aufgebaut, generalüberholt und europaweit verkauft werden. Ziel ist es, dass die Räder optisch und technisch dann „wie neu“ aussehen. Und damit der Kunde, der nicht direkt vor Ort wohnt, dies auch sehen kann, wurde ein eigenes 360 Grad-Fotostudio konzipiert. So soll niemand eine „Überraschung“ erleben. Die angebotenen E-Bikes, die dann im Webshop erhältlich sind, liegen je nach Modell 300 Euro bis 1.000 Euro unter den Neupreis.
Dienstrad-Leasing: So klappt’s mit dem Traum-E-Bike
Traumrad statt Kompromiss: Dank Dienstrad-Leasing fahren Sie ein hochwertiges E-Bike – und zahlen deutlich weniger als beim Kauf. IMTEST erklärt, wie’s funktioniert.
Garantie auf Motor und Akku wie bei neuem E-Bike


Upway: Second Use – Erfolgreiche Geschäftsidee
Während Rebike mittlerweile sogar Stores, wie in München und in Frankfurt, eröffnet hat, agieren kleinere, noch junge Unternehmen wie Upway ausschließlich über das Internet. Das soll Kunden aber nicht abschrecken, daher geben beide Anbieter Kunden die Möglichkeit, ein gekauftes Rad innerhalb von zwei Wochen wieder zurückzugeben. Dass das Refurbishment-Geschäftsmodell erfolgreich und gefragt ist, davon ist Upway-Gründer Toussaint Wattinne überzeugt.

Der Kauf eines gebrauchten E-Bikes bietet viele Vorteile. Käufer können Geld sparen und eine Garantie fürs neue E-Bike gibt es auch obendrauf. Auch der Gedanke der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ist zudem ein großes Trendthema. Einem vermeintlich ausgedienten Fahrrad ein neues Leben zu schenken, schont die Umwelt und Ressourcen.
Dank Radhelden alle gebrauchten E-Bikes auf einer Seite
Neben Rebike und Upway tummeln sich mittlerweile viele Anbieter von gebrauchten, generalüberholten E-Bikes auf dem Markt. Da fällt es mitunter nicht leicht, den Überblick zu behalten. Diese Herausforderung haben die Gründer von Radhelden erkannt und eine Vergleichsplattform, ähnlich wie Idealo, ins Leben gerufen.

Hier finden Interessierte über 10.000 Angebote und sollen einen ganzheitlichen Überblick über alle verfügbaren E-Bikes auf dem Markt erhalten. Nach eigener Aussage arbeitet Radhelden mit über 50 zertifizierten und professionellen Anbietern zusammen, sodass auf der Website ausschließlich generalüberholte E-Bikes in höchster Qualität zu finden sind.
Weitere Anbieter im Überblick
IMTEST gibt einen Überblick, welche Anbieter neben Rebike und Upway ebenso gebrauchte E-Bikes mit Garantie anbieten.
- Der Name Jobrad ist wahrscheinlich jedem als Fahrrad-Leasing-Anbieter ein Begriff. Um diesen Vorteil zu nutzen, bietet das Unternehmen unter der Marke Jobrad Loop Leasing-Rückläufer generalüberholte Gebrauchträder an. Dabei verspricht Jobrad Loop eine Ersparnis von 45 Prozent zum Neupreis, eine 14-tägige Probefahrt sowie eine Auswahl aus über 500 Marken.
- Das Kölner Start-Up velio bietet neben E-Bikes auch unmotorisierte Fahrräder an. Der Basisbestand der Räder besteht aus ehemaligen Leasing- und Leihrädern, Testbikes und Auslaufstücken, sowie Modellen, die bei Händlern zurückgegeben oder von Privatpersonen verkauft wurden. Die Wiederaufbereitung eines Fahrrads soll laut velio – im Gegensatz zu einem Neukauf – bis zu 300 Kilogramm CO₂ einsparen.
- Das Dresdener Unternehmen Bike-ReSale gibt an, dass ihre E-Bikes überwiegend als Leasingräder unterwegs waren und somit nicht älter als zwei bis drei Jahre sind. Die durchschnittliche Laufleistung soll etwa zwischen 300 und 1.500 Kilometern liegen. Auch Bio-Bikes findet der Interessierte im Sortiment.
- Die Angebotspalette von Gebrauchtrad24 enthält ebenso Leasingrückläufer, die man aber nach Wiederaufbereitung wiederum leasen kann. Mit etwas Glück lässt sich sogar ein gebrauchtes S-Pedelec finden. Gebrauchtrad24 gibt 12 Monate Gewährleistung.
- Unter dem Stichwort „Second Use“ kann man Retouren, also auch Fahrräder, zu gleichen Vorteilen wie Neuware beim Sportdiscounter Decathlon* kaufen. Darunter sind auch E-Bikes von Marken, die als Neuware nicht zum Sortiment von Decathlon gehören.
Trekking-E-Bikes im Test: Geeignet für Touren, Stadt & Gelände
Schlanker Motor, leichtes Gewicht: diese drei Trekking-E-Bikes wiegen jeweils nur gut 20 Kilogramm.
Das gebrauchte Wunsch-E-Bike
Refurbishment, Second Use oder die Verlängerung des Fahrradlebens – wer sein Traumrad sucht, kann auch unter den Gebrauchten fündig werden. Das Gute dabei ist: Das gebrauchte Rad ist im Internet sofort verfügbar. Oft können die Händler das E-Bike innerhalb einer Woche liefern.

Was bei Autos bereits normal ist, kommt bei E-Bikes jetzt erst so richtig in Schwung. Professioneller Gebraucht-Fahrradverkauf mit Garantie – gut für den Geldbeutel und die Umwelt.