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Amazfit T-Rex 2: Die Outdoor-Smartwatch im Ersteindruck

Robust, ausdauernd, smart: Amazfit hat seine neue Outdoor-Smartwatch T-Rex 2 präsentiert. IMTEST hatte die Uhr bereits am Handgelenk.

Die Amazfit T-Rex 2 am Handgelenk des Redakteurs.
© IMTEST

Wellenreiter, Bergsteiger, Bungee-Springer und Basejumper: Für Extremsportler und Outdoor-Enthusiasten hat der chinesische Hersteller Amazfit seine Smartwatch-Serie T-Rex ins Leben gerufen. Die smarten Uhren mit dem prähistorischen Namen zeichnen sich besonders durch ihre Widerstandsfähigkeit und ihre Outdoor-Tauglichkeit aus. Nach der Amazfit T-Rex und der T-Rex Pro startet mit der T-Rex 2 nun die dritte Generation samt hauseigenem Betriebssystem. Im Rahmen eines Launch-Events in Hamburg konnte IMTEST die Uhr bereits ums Handgelenk legen und ausgiebig ausprobieren.



Robuste Uhr: Rohe Gewalt bringt nichts

Bereits auf den ersten Blick wird klar, dass es sich bei der Amazfit T-Rex 2 um einen robusten Knochen handelt. Die smarte Uhr ist wie seine Vorgänger nach US-amerikanischen Militärstandards zertifiziert und ist mit einem Kampfgewicht von 66,5 Gramm minimal schwerer als seine Vorgänger. Beim Event in Hamburg hat der Hersteller das Kunststoff-Gehäuse direkt auf die Probe gestellt. Wiederholt haute ein Amazfit-Mitarbeiter die Uhr mit voller Wucht auf eine harte Oberfläche. Und siehe da: Die Uhr funktionierte problemlos und wies keine ersichtlichen Schäden auf.

Des Weiteren wirbt der Hersteller damit, dass die Uhr ihre Funktionalität auch bei extremen Temperaturen und Witterungsbedingungen behalte. Mit 10 ATM (Atmosphäre) soll die Uhr bis zu einer Wassertiefe von 100 Metern dicht halten. Auch extreme Kälte von bis zu minus 40 Grad Celsius soll die T-Rex 2 überstehen – ihre Funktionalität behalte sie bis minus 30 Grad Celsius. Auf der anderen Seite soll die Uhr auch extremer Hitze bis 70 Grad Celsius trotzen. Bei diesen Angaben wird nochmal deutlich, dass die Uhr primär für den Einsatz in extremen Umgebungen gemacht ist.

Amazfit T-Rex 2
Die wuchtige Optik muss einem gefallen: An einem dünnen Handgelenk sieht die Amazfit T-Rex 2 jedenfalls recht klobig aus. © IMTEST

Display und Bedienung

Das Display wächst im Vergleich zum Vorgänger minimal auf 1,39 Zoll an. Es wird von einer metallbeschichteten Lünette umschlossen. Die Auflösung hat ebenfalls zugelegt und kommt jetzt auf 454×454 Bildpunkte. Wie bei dem Vorgängermodell kommt auch hier ein AMOLED-Display zum Einsatz. Die Helligkeit beträgt laut Amazfit 1.000 Nits respektive 1.000 Candela pro Quadratmeter. Im Praxis-Test waren Inhalte auf dem Display selbst bei strahlendem Sonnenschein gut erkennbar. Dafür war es auch nicht nötig, die Helligkeit bis zum Anschlag aufzudrehen.

Die Bedienung klappt entweder mit den vier physischen Knöpfe an der Uhr oder mit dem Touchscreen. Erfreulich: Im ersten Test funktionierte das Scrollen und Wischen mit dem Touch-Display flüssig. Auch die Schriftgröße passt zur Displaygröße, um einzelne Inhalte noch gut sehen zu können.

Die Amazfit T-Rex 2 im Einsatz
Von der Herzfrequenzmessung runter zur Schlaf-Funktion scrollen: Das klappte im ersten Praxis-Test flüssig. © IMTEST

Zepp OS: Amazfit macht’s selbst

Eine der größten Veränderungen im Vergleich zu den Vorgängern betrifft das Betriebssystem. Denn bei der T-Rex 2 setzt Amazfit auf sein hauseigenes Betriebssystem Zepp OS – das bereits bei der Amazfit GTS 3 zum Einsatz kommt. Mit Wischgesten kann man einfach zwischen den Menüs hin und herwechseln – die Benutzeroberfläche ist simpel gehalten. Wandert der Finger nach rechts, öffnen sich die Benachrichtigungen. Nach links: Die einzelnen Funktionen tauchen in Listen-Form auf. Wenn der Finger nach oben wischt, landet man in einem Widget-Menü. Nach unten: Ein Schnellauswahlmenü erscheint. Praktisch: Die smarte Uhr sei laut Hersteller mit iOS und Android kompatibel. Die zugehörigen Apps sollen die gleichen Funktionen bieten. Das Koppeln per QR-Code hat im Praxis-Test mit einem Google Pixel 6 in Windeseile geklappt.

Amazfit T-Rex 2
Direkt am Hamburger Hafen hat Amazfit seine neue T-Rex 2 präsentiert. © IMTEST

Echtzeitnavigation und neue Funktionen

Die Navigation hat Amazfit ebenfalls aufgebohrt. Denn die T-Rex 2 verfügt über 5-Satelliten-Positionierung und bietet so Echtzeitnavigation. Dank Dualband-Ortung soll die Position präzise bestimmt werden. Falls man sich beispielsweise mal beim Wandern im Wald verirrt, soll die neue Weg-Zurück-Funktion Abhilfe schaffen. Wie der Name es schon verrät, bringt es den Uhrenträger zurück zum Startpunkt. Außerdem lassen sich Routen über die Smartphone-App planen und direkt auf die Uhr importieren. Jedoch sind die Navigationsfunktionen zum Marktstart noch nicht verfügbar. Amazfit will sie in Kürze per Over-the-Air-Update nachreichen. Außerdem steckt in der Uhr ein Kompass und ein Höhenmesser.

Die Rückseite der Amazfit T-Rex 2
Auf der Rückseite befindet sich der Biotracker, der verschiedene Gesundheitsdaten kontinuierlich sammelt, wenn die Uhr richtig getragen wird. © IMTEST

Gesundheitsdaten auf einen Schlag messen

Auf der Rückseite der Uhr sitzt ein Biotracker mit sechs Fotodioden, der allerlei Gesundheitsdaten erhebt, wenn die Uhr eng am Arm sitzt. So kann man beispielsweise das Stresslevel, die Herzfrequenz, die Aktivität und die Schlaf-Qualität messen. Im Praxis-Test funktionierte das ohne Probleme. Die Daten zeigt die Uhr übersichtlich an, wodurch man sie einfach über die Woche hinweg vergleichen kann. Wem das nicht reicht, findet die Werte auch in der Smartphone-App. Ein praktisches neues Feature ist die One-Tap-Messung: Damit kann die Uhr Herzfrequenz, Blutsauerstoffsättigung, Stresslevel und Atemfrequenz in einem Rutsch messen. Das Ganze dauerte im Test 45 Sekunden und klappte selbst in einer fahrenden U-Bahn ohne Komplikationen.

Noch mehr Sportarten

Bei der T-Rex 2 bohrt Amazfit die Anzahl der verfügbaren Sportmodi auf. Während es beim Vorgängermodell 100 verschiedene Modi waren, gibt es nun 150. Acht Sportarten – darunter Laufen und Schwimmen – erkenne die smarte Uhr sogar automatisch an der Bewegung. Darüber hinaus gibt es einen “Track Run”-Modus, der besonders für Läuferinnen und Läufer interessant sein dürfte. Verschiedene Übungseinheiten lassen sich auch zu einem Set zusammenstellen.

Wer seinen inneren Schweinehund besiegen muss, kann das Belohnungssystem PAI (Persönliche Aktivitätsintelligenz) aktivieren. Dort sammelt man für allerlei Aktionen Punkte, die auf dem verbundenen Konto gesammelt werden. Im Widget-Menü gibt es auch eine Wochenübersicht, wo man seine Tagespunkte miteinander vergleichen kann.

Zepp-App
In der Zepp-App lässt sich das Training je nach Sportart einstellen. Auch Intervalle sind festlegbar. © Amazfit

Akku-Leistung: Fast ein ganzer Monat

Amazfit setzt bei der T-Rex 2 auf einen 500 Milliamperestunden starken Akku, mit dem die Uhr bei gewöhnlicher Nutzung bis zu 24 Tage durchhalten soll. Jedoch sinkt dieser Wert, wenn die Uhr intensiv genutzt wird. Ist beispielsweise die GPS-Funktion dauerhaft aktiv, soll die Uhr immerhin noch 50 Stunden durchhalten. Die Akku-Laufzeit war schon bei der T-Rex Pro ein Highlight. Denn die hielt im Test bei regelmäßiger Nutzung rund neun Tage durch. Da können viele Smartwatches von der Konkurrenz nicht mithalten.



Amazfit T-Rex 2 im Ersteindruck

Nach einem Tag am Handgelenk hat die Amazfit T-Rex 2 einen guten Eindruck hinterlassen – wenngleich man die wuchtige Optik mögen muss. Die Fitnessfunktionen sind üppig und die Messungen von Gesundheitsdaten waren dank des neuen Biotrackers samt One-Tap-Messung schnell erledigt. Allerdings fährt Amazfit in puncto smarte Funktionen wieder den Sparkurs. Den Musik-Player des Smartphones steuern oder Anrufe annehmen – das klappt. Wer Bezahlfunktionen wie Google Pay nutzen will, guckt jedoch in die Röhre. Etwas schade ist auch, dass die Navigationsfunktionen erst per Update nachgereicht werden. Hoffentlich sind sie bis zum ausführlichen Test von IMTEST – der in Kürze folgt – verfügbar.

Die Amazfit T-Rex 2 und die Verpackung.
Die Amazfit T-Rex 2 steckt in einer wertigen Verpackung aus Pappe. © IMTEST

Preis und Verfügbarkeit

Die Amazfit T-Rex 2 ist ab sofort für 229,90 Euro im Online-Shop des Herstellers erhältlich und kostest somit wesentlich mehr das Vorgängermodell T-Rex Pro zum Start. Dafür musste man nämlich nur 169 Euro hinlegen. In Deutschland ist die Smartwatch in “Wild Green” und “Black” erhältlich. Weitere Farbvariationen gibt es bisher nur in anderen Ländern. Weitere Informationen und Bilder gibt es auf der Website von Amazfit.