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TrueCam A7s im Test: Lohnt sich die teure Autokamera?

Was die Dashcam aus dem oberen Preissegment leistet, zeigt der Test.

Schwarze Dashcam TrueCam A7s an Fensterscheibe
© IMTEST

Dashcams sind bei Nässe, Schnee oder im chaotischen Straßenverkehr unter Umständen wichtige Zeugen bei Unfällen. Die TrueCam A7S ist dank Full-HD-Auflösung und umfassenden Warnsystemen ein eleganter Zeuge im Straßenverkehr. Sie will mit Funktionen wie starken Nachtaufnahmen, einem eingebauten GPS-Empfänger und Erkennung von Blitzern punkten. IMTEST war mit der A7S im echten Straßenverkehr unterwegs und verrät, ob der kleine Zeuge im Auto wirklich sein Geld von 129,90 Euro wert ist.

Produktdetails

  • 129,90 Euro
  • 5,1 x 10,3 x 4 cm
  • 97 g
  • 2.304 x 1.080 (16:9) und 2.160 x 1.080 (21:9) Pixel

Das ist die TrueCam A7s im Test

Die TrueCam A7s überwältigt beim Auspacken zunächst durch eine Menge – leider einzeln in Plastik verpacktes – Zubehör. Dabei sind:

  • GPS-Empfänger
  • Kfz-Ladegerät/USB-Kabel
  • HDMI-Kabel
  • Saugnapfhalterung
  • TrueCam Aufsatz (DVR Mount)
  • 3M Klebepad
  • Schutztasche
Gerät und Zubehör in Plastik verpackt vor Karton
Umweltfreundlich geht anders: Jedes Zubehörteil ist einzeln in Plastik verpackt. © IMTEST
Schwarze Dashcam mit Zuebhörteil
Erstmal ausgepackt macht die TrueCam A7s einen wertigen Eindruck. © IMTEST

Was jedoch fehlt, ist eine SD-Karte zum direkt loslegen. Diese muss einzeln dazu bestellt werden. Das machen Modelle von der Konkurrenz oftmals besser und legen eine passende Speicherkarte gleich bei. So etwa die DrivePro 230Q von Transcend oder die Tandem von Garmin.

Einfach Anbringung der Dashcam A7s

Die TrueCam A7s müssen Sie mit dem oben sichtbaren Halter mit Hilfe eines Saugnapfs einmalig anbringen. Dann lässt sich die Kamera schnell einklinken: So nehmen Sie Kamera nach der Fahrt schnell wieder ab. Ist die TrueCam einmal mit dem Saugnapf jedoch angebracht, hält sie bombenfest und verrutscht auch bei starkem Abbremsen nicht, wie die Dashcam im Test bewies. Die Verarbeitungsqualität der 97 Gramm leichten Dashcam ist ebenfalls sehr gut und dürfte sogar im Notfall einen Unfall gut überstehen.

Schwarze Dashcam TrueCam A7s an Frontscheibe
Die A7S ist für eine Dashcam mit den Maßen 5,1 x 10,3 x 4 cm etwas groß geraten und versperrte etwas den Blick durch die Windschutzscheibe. Dafür ist der Bildschirm üppig und gewährt ausreichend Blick auf Warnhinweise und Bedienelemente. © IMTEST

TrueCam A7s: Test der Bedienung und Aufnahmequalität

Die Bedienung der TrueCam A7s erfolgt über die links angebrachten Tasten, einen Touchscreen gibt es nicht. Auf Eingaben reagiert die Dashcam und deren etwas angestaubt wirkende Software etwas träge, was die Bedienung mühselig macht. Eine App zur Autokamera gibt es nur für den PC. Dafür ist die Bedienung der App dann sehr einfach. Auf eine smarte Sprachsteuerung verzichtet die A7s ganz.

Dashcam an Frontscheibe mit dunklem Display
Der Bildschirm ist besonders bei Sonneneinstrahlung etwas schwer zu lesen und die Bedienung mit den Knöpfen ist nicht intuitiv. © IMTEST

Dafür gibt es an der Kernfunktion einer jeden Dashcam – der Qualität und Zuverlässigkeit der Aufnahme – nicht viel auszusetzen: Die Qualität der Videos und Fotos ist durchwegs brauchbar, auch wenn man keine Wunder erwarten darf. Denn mit einem modernen Smartphone kann die Kamera nicht mithalten. Fahrzeuge und Personen sind Tag und Nacht dennoch ausreichend gut sichtbar. Leider lassen sich Nummernschilder nur dann erkennen, wenn der Vordermann direkt vor dem eigenen Fahrzeug steht. Trotz hoher Auflösung fehlt es hier etwas an Schärfe und Detailreichtum.

Aufnahmebild von Dashcam zeigt Weg mit Büschen und Häusern
Die Qualität ist mäßig und Details in der Ferne gehen unter. © TrueCam, IMTEST

Blickwinkel und Speicherkarte als Schwäche der Dashcam

Der Blickwinkel von 130 Grad ist bei der TrueCam A7s allerdings im Vergleich zu vielen 2020 getesteten Dashcams zu eingeschränkt. Denn die Modelle aus dem vergangenen Test boten teilweise bis zu 180 Grad und damit ein ordentliches Plus an Sicherheit.

Leider liefert TrueCam bei seiner A7s keine Speicherkarte mit – zum Aufnehmen der Clips müssen Sie noch eine Karte dazu bestellen. Im Test verwendeten die Tester eine 16-GB-Micro-SD-Karte, wobei auch Karten mit 2 bis 4 GB völlig ausreichen. Aufgrund der deutschen Rechtslage dürfen ohnehin nur wenige Minuten (in Stunden von 1, 3, 5 und Minuten) aufgezeichnet werden, ehe die zuvor gespeicherten Videodaten wieder gelöscht werden.



TrueCam A7s gegen Blitzer?

Der Hersteller rühmt sich, Ihnen dank des GPS-Moduls und einer großen Datenbank von angeblich 40.000 Radargeräten in 36 Ländern, Bußgelder oder gar Punkte in Flensburg zu ersparen. Im Test der TrueCam A7s bei Fahrten in ländlichen Regionen Baden-Württembergs und in der Schweiz, wo Strafgelder bei Geschwindigkeitsübertretungen ein Vermögen kosten, konnten die Tester das nicht bestätigen.

Schwarze Dashcam vor weißem Hintergrund mit Geschwindigkeitsanzeige 50
Vor Geschwindigkeitsüberschreitungen warnte die Kamera zuverlässig – vor zwei uns bekannten Blitzern im Test jedoch nicht. © TureCam

Der eingebaute GPS-Sensor sorgt aber durchaus für ein Plus an Sicherheit: Jedem Schnappschuss und Videoclip verpasst die Kamera auch gleich die passenden Koordinaten, sodass diese direkt ins Beweismaterial mitgespeichert werden.

Dank des eingebauten 400mAh-Akkus lässt sich die Kamera schnell abkoppeln und für bis zu 15 Minuten als eigenständiges Aufnahmegerät nutzen. Das erscheint ziemlich kurz, ist aber bei Dashcams durchaus normal. Wobei auch hier die Konkurrenz von Transcend und Garmin mit ihren Modellen (DrivePro 230Q und Tandem) zeigen, dass das auch besser geht.

Fazit

Die TrueCam A7s bietet zahlreiche Funktionen, die im Straßenverkehr überzeugen, und lässt sich leicht anbringen. Die Aufnahmequalität ist in Ordnung, wenngleich Details in der Ferne untergehen. Leider hat die Bedienung im Test nicht überzeugt: Die Benutzeroberfläche ist sehr althergebracht und nicht intuitiv. Das machen andere Hersteller besser. Dennoch ist die Kamera ein zuverlässiger Begleiter für den Straßenverkehr.

  • PRO
    • Viel Zubehör vorhanden, leichte Anbringung, gute Aufnahmequalität
  • KONTRA
    • Umständliche Software, unverschämt viel Plastikverpackung

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5