Ventilatoren bewähren sich seit etwa zwei Jahrhunderten zur Abkühlung von Räumen, indem sie die darin befindliche Luft umwälzen. Entsprechend groß ist die Auswahl an Modellen. Ob Zeitschaltung, das Imitieren von natürlichem Wind oder Bedienung per Sprachsteuerung: IMTEST hat 14 Standventilatoren vom preisgünstigen Allrounder bis zum innovativen Designermodell getestet und zeigt, welche für einen kühlen Kopf sorgen.
Denn vor ein paar Jahren noch blickten Daheimgebliebene im Sommer sehnsüchtig auf den Wetterbericht aus Südeuropa. Doch immer häufiger steigen die Temperaturen hierzulande ebenso über 35 Grad Celsius. Wer sich darunter Urlaubsstimmung vor der eigenen Haustür vorstellt, muss bedenken, dass anhaltende Hitze nicht selten zu Kreislaufproblemen führt. Gerade wenn Temperaturen nachts nicht unter 20 Grad fallen, findet der Körper keine Erholung und nimmt davon potenziell Schaden. Da ist effektive Abkühlung etwa durch einen Standventilator besonders wichtig.
Nicht nur Standventilatoren: Diese Arten gibt es
Nicht jeder Ventilator eignet sich für jeden Einsatz, so werden grundsätzlich drei Typen unterschieden:
Standventilatoren sind von diesen Gerätetypen immer noch die am weitest verbreiteten, da sie die wichtigsten Funktionen vereinen und einfach zu bedienen sind. Daher hat sich ihnen IMTEST in diesem Test angenommen und 14 Modelle miteinander verglichen. Mit dabei sind unter anderem Modelle von Sichler, Xiaomi, Meaco und Klarstein. Aber auch sehr günstige Ventilatoren wie von Medion (29,95 Euro), Möbel Inhofer (59 Euro) und Vasner (99 Euro) sind im Test mit von der Partie. Natürlich ist auch ein Modell der beliebten Haushaltsgeräte-Marke Rowenta am Start. Wie gut schneidet der Marken-Ventilator bei so viel Konkurrenz ab? Der Vergleichstest liefert die Antwort:
*Leistung: Windstärke/Lautstärke mit 1, 2, 3 Meter Abstand gemessen im Minimal-/Maximalbetrieb, in m/s)
Standventilatoren im Wohnraum
Für den Einsatz eines Ventilators gibt es viele Möglichkeiten. Innerhalb der eigenen vier Wände ist ein Standventilator in grundsätzlich allen Räumen denkbar. Der Faktor Ruhe spielt besonders dann eine wichtige Rolle, sobald das Gerät ins Schlafzimmer gestellt werden soll. Denn sosehr die kühle Brise für einen ruhigen Schlaf sorgen soll, so wenig soll der Geräuschpegel des Ventilators diesen wieder stören. Das Gerät sollte dafür eine Lautstärke von etwa 40 Dezibel (db) nicht überschreiten. Das ist nur geringfügig mehr als das übliche Lautstärke-Niveau eines ruhigen Raumes mit 30 bis 35 db.

„SINNVOLL IST EIN GERÄUSCHARMER VENTILATOR, DENN IN HITZEWELLEN SIND AUCH DIE NÄCHTE UNANGENEHM.“

Wie laut ist das denn?
Hersteller von Standventilatoren protzen nicht selten mit dem angeblich leisesten Dezibel-Wert. Doch die Zahl alleine nützt bei der Einschätzung nicht viel. Ein Vergleich kann helfen.

Mit Ventilatoren im Winter Heizkosten sparen
Entgegen der gängigen Vorstellung, Ventilatoren wären erst bei steigenden Außentemperaturen sinnvoll, können sie sogar im Winter Vorteile bringen. Da warme Heizungsluft leicht ist, staut sich diese ohne Einflussnahme meist oben unterhalb der Decke. Der Standventilator erzeugt eine Luftzirkulation, welche warme und kalte Luftschichten vermischt. Dadurch wird der Raum gleichermaßen mit warmer Luft versorgt und kann vor allem in hohen Altbauten dabei helfen, in den kälteren Monaten Heizkosten einzusparen.
Ventilatoren für kühlen Kopf am Arbeitsplatz
Neben dem Wohnraum ist der häufigste Einsatzort eines Ventilators der Arbeitsplatz. Kein Wunder, denn dort hält man sich zu den heißesten Stunden des Tages auf. Unabhängig davon, ob es sich dabei um den Heimarbeitsplatz, die Werkstatt oder das Großraumbüro handelt: Das Raumklima spielt für Komfort und Produktivität immer eine bedeutende Rolle. Geräusch arme Standventilatoren können die Arbeitsumgebung erheblich verbessern, vor allem wenn keine Klimaanlage vorhanden ist.
Ein weiterer, eher unkonventioneller Anwendungsfall von Standventilatoren ist der Außenbereich. Wenn die Luft sprich wörtlich zum Zerschneiden ist, muss der natürlichen Brise manchmal nachgeholfen werden. Zudem vertreibt der stetige Luftstrom Mücken und andere Fluginsekten. Dafür ist es besonders praktisch, wenn der Ventilator kabellos funktioniert. Im vorliegenden Test der Standventilatoren bietet lediglich der Xiaomi Smart Standing Fan Pro einen Akkubetrieb.
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So testet IMTEST Ventilatoren
Neben Handhabung und Ausstattung wurden Windstärke, Lautstärke und Stromverbrauch der Ventilatoren getestet.

Standventilatoren im Test: Nicht nur Maximalleistung zählt
Zur Messung der Ventilationsleistung wurden bei allen Standventilatoren im Test aus Abständen von einem, zwei und drei Metern jeweils parallel die Windgeschwindigkeit und die Lautstärke gemessen. Für die Messung der Windstärke im Minimalbetrieb erzielten diejenigen Ventilatoren mit einem niedrigeren Wert eine bessere Note, da dies sonst dem Produktversprechen einer sanften Brise entgegenstünde. Anders im Maximalbetrieb: Hier wurden Windstärken mit einer guten Note belohnt, je höher diese waren. Die Lautstärkenmessung verlief sowohl im Minimal- als auch im Maximalbetrieb so, dass ein geringerer Geräuschpegel positiv benotet wurde. Dass die Betriebsstufen von Gerät zu Gerät unterschiedlich umgesetzt sind, zeigt schließlich der Test und der Vergleich.
Ventilatoren zwischen sanfter Brise und kräftigem Wind
Während der Viking von Möbel Inhofer bei einem Abstand von einem Meter bereits im Minimalbetrieb eine Windstärke von 2,2 Meter pro Sekunde (m/s) zustande bringt, erzeugt der Silent Storm von Klarstein im selben Abstand, allerdings auf der höchsten Stufe, mit 2,4 m/s nur minimal stärkeren Wind. Zur besseren Einschätzung: Stünden die Ventilatoren in den genannten Szenarien direkt neben einem Schreibtisch, bliebe kein Blatt an seinem Platz. Im Kontrast dazu steht die Minimalstufe des Boneco F225: Die im Abstand von einem Meter gemessenen 0,2 m/s sind kaum spürbar, ebenso hört man die 37,5 db fast gar nicht.

Die beste Kombination aus leichter Brise und geringster Lautstärke auf unterster Stufe sowie kräftigem Luftzug und akzeptablem Lärmpegel auf höchster Stufe liefert im Test der Standventilator von Rowenta. Die schwächste Kombination findet sich beim Standventilator Viking von Möbel Inhofer.
So viele Stufen sind bei den Standventilatoren drin
Zur Einteilung der Windintensität sind drei bis vier unterschiedliche Stufen am gängigsten. Manche Standventilatoren wie der F225 von Boneco lassen sich sogar bis zur Stufe 32 aufdrehen. Teilweise ist diese granulare Aufteilung sinnvoll. Nicht mehr als eine nette Spielerei ist die Unterteilung des Xiaomi-Ventilators in der App in ganze 100 Stufen, während am Gerät selbst nur zwischen vier gewählt werden kann. Eigene Messungen haben hierbei gezeigt, dass die Zwischenstufen lediglich als optischer Effekt wirken – die Windstärke selbst unterscheidet sich nur in den vier festen Stufen.

Verfügt der Standventilator über eine Auswahl an zusätzlichen Modi, ist darunter häufig ein Natürliche-Brise- oder Schlafmodus zu finden. Stufen und Modi lassen sich häufig, zum Beispiel bei den Modellen von Klarstein und Rowenta, von einem Display in der Mittelstange unterhalb des Kopfes ablesen. Boneco und Meaco platzieren das Display hingegen unkonventionell auf dem Ventilatorfuß.


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