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14 Standventilatoren im Test: Flüsterleise Abkühlung

Der Test zeigt, welche Modelle für die beste Abkühlung sorgen.

14 Ventilatoren auf blauem Hintergrund.
© Hersteller, Annie Spratt / Unsplash

Die besten Ventilatoren 2022 im Test | Das ist der Testsieger! // IMTEST

Die Sommerhitze ist da und was könnte da besser helfen als ein Ventilator? Die Auswahl ist groß, deshalb hat IMTEST gleich zehn Modelle getestet. Denn: Nicht jeder Ventilator wird auch allen Ansprüchen gerecht.

Ventilatoren bewähren sich seit etwa zwei Jahrhunderten zur Abkühlung von Räumen, indem sie die darin befindliche Luft umwälzen. Entsprechend groß ist die Auswahl und die zunehmende Beliebtheit. So hat beispielsweise eBay allein im Juni 2023 63 Prozent mehr Ventilatoren verkauft als noch im Jahr zuvor. Ob Zeitschaltung, das Imitieren von natürlichem Wind oder Bedienung per Sprachsteuerung: IMTEST hat 14 Standventilatoren vom preisgünstigen Allrounder bis zum innovativen Designermodell getestet und zeigt, welche für einen kühlen Kopf sorgen.

Denn vor ein paar Jahren noch blickten Daheimgebliebene im Sommer sehnsüchtig auf den Wetterbericht aus Südeuropa. Doch immer häufiger steigen die Temperaturen hierzulande ebenso über 35 Grad Celsius. Wer sich darunter Urlaubsstimmung vor der eigenen Haustür vorstellt, muss bedenken, dass anhaltende Hitze nicht selten zu Kreislaufproblemen führt. Gerade wenn Temperaturen nachts nicht unter 20 Grad fallen, findet der Körper keine Erholung und nimmt davon potenziell Schaden. Da ist effektive Abkühlung etwa durch einen Standventilator besonders wichtig.

Nicht nur Standventilatoren: Diese Arten gibt es

Nicht jeder Ventilator eignet sich für jeden Einsatz, so werden grundsätzlich drei Typen unterschieden:

Dieser Gerätetyp ist am weitesten verbreitet und typisch erweise zwischen 80 und 150 Zentimeter (cm) groß. Der Ventilatorkopf ist durchschnittlich etwa 40 cm breit. Zum Schutz des Geräts selbst und zur Verhinderung von Unfällen wird der Rotor von einem Gitter umschlossen. Standventilatoren eignen sich zur Belüftung von Wohnräumen, Schlafzimmern, Werkstätten oder (Großraum-)Büros.

Bei Turmventilatoren ist der Rotor in einer Säule versteckt, sodass der Luftstrom über die gesamte Höhe erfolgt. Die Abwandlung des Standventilators ist in der Regel etwas schlanker und damit platzsparender.

Diese Modelle gehören, wie der Name sagt, zum Beispiel auf den Schreibtisch und zeichnen sich durch einen besonders leisen Betrieb aus. Das bedeutet meist aber auch, dass der Luftstrom schwächer ist und die umliegende Luft deshalb nicht so stark gekühlt wird.

Standventilatoren sind von diesen Gerätetypen immer noch die am weitest verbreiteten, da sie die wichtigsten Funktionen vereinen und einfach zu bedienen sind. Daher hat sich ihnen IMTEST in diesem Test angenommen und 14 Modelle miteinander verglichen. Mit dabei sind unter anderem Modelle von Sichler, Xiaomi, Meaco und Klarstein. Aber auch sehr günstige Ventilatoren wie von Medion (29,95 Euro), Möbel Inhofer (59 Euro) und Vasner (99 Euro) sind im Test mit von der Partie. Natürlich ist auch ein Modell der beliebten Haushaltsgeräte-Marke Rowenta am Start. Wie gut schneidet der Marken-Ventilator bei so viel Konkurrenz ab? Der Vergleichstest liefert die Antwort:

*Leistung: Windstärke/Lautstärke mit 1, 2, 3 Meter Abstand gemessen im Minimal-/Maximalbetrieb, in m/s)

Standventilatoren im Wohnraum

Für den Einsatz eines Ventilators gibt es viele Möglichkeiten. Innerhalb der eigenen vier Wände ist ein Standventilator in grundsätzlich allen Räumen denkbar. Der Faktor Ruhe spielt besonders dann eine wichtige Rolle, sobald das Gerät ins Schlafzimmer gestellt werden soll. Denn sosehr die kühle Brise für einen ruhigen Schlaf sorgen soll, so wenig soll der Geräuschpegel des Ventilators diesen wieder stören. Das Gerät sollte dafür eine Lautstärke von etwa 40 Dezibel (db) nicht überschreiten. Das ist nur geringfügig mehr als das übliche Lautstärke-Niveau eines ruhigen Raumes mit 30 bis 35 db.

Hand hält schwarzes Messgerät vor weißen Standventilator
Je näher, desto lauter: Mit dem Dezibel-Messgerät kann genau ermittelt werden, welcher Ventilator in welcher Stufe für ruhige Umgebungen geeignet ist. © IMTEST

„SINNVOLL IST EIN GERÄUSCHARMER VENTILATOR, DENN IN HITZEWELLEN SIND AUCH DIE NÄCHTE UNANGENEHM.“

Rachel Cale
Rachel CaléIMTEST-Expertin

Wie laut ist das denn?

Hersteller von Standventilatoren protzen nicht selten mit dem angeblich leisesten Dezibel-Wert. Doch die Zahl alleine nützt bei der Einschätzung nicht viel. Ein Vergleich kann helfen.

Balken von grün nach orange mit eingezeichneten Geräuschpegel-Werten
Die Dezibel-Skala ist nicht linear, sondern logarithmisch aufgebaut. Als Faustregel gilt: Eine Erhöhung um 10 Dezibel klingt wie eine Verdoppelung der Lautstärke. © IMTEST

Mit Ventilatoren im Winter Heizkosten sparen

Entgegen der gängigen Vorstellung, Ventilatoren wären erst bei steigenden Außentemperaturen sinnvoll, können sie sogar im Winter Vorteile bringen. Da warme Heizungsluft leicht ist, staut sich diese ohne Einflussnahme meist oben unterhalb der Decke. Der Standventilator erzeugt eine Luftzirkulation, welche warme und kalte Luftschichten vermischt. Dadurch wird der Raum gleichermaßen mit warmer Luft versorgt und kann vor allem in hohen Altbauten dabei helfen, in den kälteren Monaten Heizkosten einzusparen.

Ventilatoren für kühlen Kopf am Arbeitsplatz

Neben dem Wohnraum ist der häufigste Einsatzort eines Ventilators der Arbeitsplatz. Kein Wunder, denn dort hält man sich zu den heißesten Stunden des Tages auf. Unabhängig davon, ob es sich dabei um den Heimarbeitsplatz, die Werkstatt oder das Großraumbüro handelt: Das Raumklima spielt für Komfort und Produktivität immer eine bedeutende Rolle. Geräusch arme Standventilatoren können die Arbeitsumgebung erheblich verbessern, vor allem wenn keine Klimaanlage vorhanden ist.

Ein weiterer, eher unkonventioneller Anwendungsfall von Standventilatoren ist der Außenbereich. Wenn die Luft sprich wörtlich zum Zerschneiden ist, muss der natürlichen Brise manchmal nachgeholfen werden. Zudem vertreibt der stetige Luftstrom Mücken und andere Fluginsekten. Dafür ist es besonders praktisch, wenn der Ventilator kabellos funktioniert. Im vorliegenden Test der Standventilatoren bietet lediglich der Xiaomi Smart Standing Fan Pro einen Akkubetrieb.



So testet IMTEST Ventilatoren

Neben Handhabung und Ausstattung wurden Windstärke, Lautstärke und Stromverbrauch der Ventilatoren getestet.

Die Windstärke der Ventilatoren wurde aus einem Abstand von einem, zwei und drei Metern gemessen. Als Messgerät diente hierbei ein Anemometer, welches in der Einheit Metern pro Sekunde die Intensität der Luftbewegung misst.

Der Stromverbrauch wurde anhand eines Messgerätes ermittelt, welches vor den Ventilator an die Stromversorgung gesteckt wurde. So konnte der jeweilige Verbrauch beim Betrieb auf Minimal- und Maximalstufe abgelesen werden.

Zur Ermittlung der Lautstärke wurde ein Dezibel-Messgerät verwendet. Aus demselben Abstand von einem, zwei und drei Metern hat das Gerät die jeweilige Lautstärke ermittelt.

Weiße Steckdose mit Display auf weiße Steckleiste gesteckt mit schwarzem Stecker
Das Messgerät wird zwischen Steckdose und Ventilator gesteckt und gibt in Watt an, wie viel Strom verbraucht wird. © IMTEST

Standventilatoren im Test: Nicht nur Maximalleistung zählt

Zur Messung der Ventilationsleistung wurden bei allen Standventilatoren im Test aus Abständen von einem, zwei und drei Metern jeweils parallel die Windgeschwindigkeit und die Lautstärke gemessen. Für die Messung der Windstärke im Minimalbetrieb erzielten diejenigen Ventilatoren mit einem niedrigeren Wert eine bessere Note, da dies sonst dem Produktversprechen einer sanften Brise entgegenstünde. Anders im Maximalbetrieb: Hier wurden Windstärken mit einer guten Note belohnt, je höher diese waren. Die Lautstärkenmessung verlief sowohl im Minimal- als auch im Maximalbetrieb so, dass ein geringerer Geräuschpegel positiv benotet wurde. Dass die Betriebsstufen von Gerät zu Gerät unterschiedlich umgesetzt sind, zeigt schließlich der Test und der Vergleich.

Ventilatoren zwischen sanfter Brise und kräftigem Wind

Während der Viking von Möbel Inhofer bei einem Abstand von einem Meter bereits im Minimalbetrieb eine Windstärke von 2,2 Meter pro Sekunde (m/s) zustande bringt, erzeugt der Silent Storm von Klarstein im selben Abstand, allerdings auf der höchsten Stufe, mit 2,4 m/s nur minimal stärkeren Wind. Zur besseren Einschätzung: Stünden die Ventilatoren in den genannten Szenarien direkt neben einem Schreibtisch, bliebe kein Blatt an seinem Platz. Im Kontrast dazu steht die Minimalstufe des Boneco F225: Die im Abstand von einem Meter gemessenen 0,2 m/s sind kaum spürbar, ebenso hört man die 37,5 db fast gar nicht.

Hand hält schwarzes Messgerät vor weißem Ventilator
Das Anemometer – auch Windmesser genannt – bestimmt die Windgeschwindigkeit, die vom Ventilator ausgeht. © IMTEST

Die beste Kombination aus leichter Brise und geringster Lautstärke auf unterster Stufe sowie kräftigem Luftzug und akzeptablem Lärmpegel auf höchster Stufe liefert im Test der Standventilator von Rowenta. Die schwächste Kombination findet sich beim Standventilator Viking von Möbel Inhofer.

So viele Stufen sind bei den Standventilatoren drin

Zur Einteilung der Windintensität sind drei bis vier unterschiedliche Stufen am gängigsten. Manche Standventilatoren wie der F225 von Boneco lassen sich sogar bis zur Stufe 32 aufdrehen. Teilweise ist diese granulare Aufteilung sinnvoll. Nicht mehr als eine nette Spielerei ist die Unterteilung des Xiaomi-Ventilators in der App in ganze 100 Stufen, während am Gerät selbst nur zwischen vier gewählt werden kann. Eigene Messungen haben hierbei gezeigt, dass die Zwischenstufen lediglich als optischer Effekt wirken – die Windstärke selbst unterscheidet sich nur in den vier festen Stufen.

Smartphone zeigt App mit blauem Ring auf weißem Grund
Von 0 auf 100: In der Xiaomi Smart-Home-App stehen für den Standventilator angeblich 100 Stufen zur Auswahl. © Xiaomi

Verfügt der Standventilator über eine Auswahl an zusätzlichen Modi, ist darunter häufig ein Natürliche-Brise- oder Schlafmodus zu finden. Stufen und Modi lassen sich häufig, zum Beispiel bei den Modellen von Klarstein und Rowenta, von einem Display in der Mittelstange unterhalb des Kopfes ablesen. Boneco und Meaco platzieren das Display hingegen unkonventionell auf dem Ventilatorfuß.

Detail weißer Standfuss mit schwarzer runder Leuchtanzeige zeigt 15
Boden der Tatsachen: Das Display des Standventilators Boneco F225 ist im Fuß verbaut. © IMTEST
Weißer Standfuß von Ventilator mit leuchtenden Punkten
Auf dem Fuß des GreenFan von Balmuda ist zwar kein Display verbaut, doch Windstärke und Ausschalt-Timer lassen sich hier auch ablesen. © IMTEST

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