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Ab in die Herbstferien: 10 Buchungsportale im Test

Jetzt aber los: so bucht man heute seinen Urlaub.

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© Getty Images/Westend61

Die Herbstferien stehen vor der Tür, und die Reiselust der Deutschen ist größer denn je. Doch gerade weil die letzten Jahre geprägt waren von Unsicherheiten bei der Reiseplanung, treffen mehr Reisende als früher eher kurzfristige Entscheidungen. Das kommt Anbietern und Vermittlern von Pauschal- und Last-Minute-Reisen entgegen, und entsprechend groß ist auch die Auswahl – vor allem im Internet. Einschlägige und weithin bekannte Portale für die Online-Reisebuchung sind etwa Vermittler wie Expedia oder weg.de, Veranstalter wie TUI und Dertour, aber auch sogenannte Meta-Suchmaschinen und Vergleichsportale wie Check24 oder Ab in den Urlaub. IMTEST hat zehn bekannte und beliebte Portale untersucht und dabei vor allem geprüft, wie einfach und sicher die Buchung einer Pauschalreise im Internet ist.

Online-Reisebuchung: Fluch und Segen zugleich

Wer überlegt, seinen Urlaub im Internet zu buchen, muss grundlegend zwischen ein paar Vor- und Nachteilen abwägen. Für eine Online-Reisebuchung spricht:

Bequemlichkeit: Die Online-Buchung von Pauschalreisen erspart Reisenden den Gang zu einem oder gar mehreren Reisebüros. Sie können bequem von zu Hause oder unterwegs auf eine Vielzahl von Angeboten zugreifen – und das zu jeder Zeit.

Auswahl: Das Internet bietet eine breite Palette an Portalen mit unterschiedlichen Reiseveranstaltern und Reisezielen. Reisende können aus einer Vielzahl von Optionen wählen und ihre Reise zudem nach ihren eigenen Vorlieben gestalten.

Bewertungen: Online-Reiseportale bieten oft Kundenbewertungen und -empfehlungen, die bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein können. Reisende können von den Erfahrungen anderer profitieren und so fundiertere Entscheidungen treffen.

Sparpotential bei Check24
Sparpotential bei Check24 © IMTEST
Last-Minute-Buchung bei Check24
Last-Minute-Buchung bei Check24 © IMTEST

Wie alle Medaillen hat auch die der Online-Reisebuchung eine zweite Seite. Diese Nachteile müssen Online-Nutzer in Kauf nehmen:

Persönliche Beratung: Bei der Online-Buchung fehlt der direkte persönliche Kontakt zu einem Reiseberater. Reisende müssen sich alleine durch die vielen Optionen navigieren und haben je nach Anbieter nur per E-Mail, Chat oder Telefon die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder individuelle Bedürfnisse zu besprechen.

Zuverlässigkeit: Bei der Buchung im Internet besteht immer ein gewisses Risiko in Bezug auf die Zuverlässigkeit des Anbieters oder die Genauigkeit der Informationen. Reisende müssen sorgfältig recherchieren und prüfen, ob der Anbieter vertrauenswürdig ist. IMTEST hat beim Reiseportaltest darum auch genau auf solche Aspekte geachtet und dabei unter anderem diese Fragen beantwortet: Wie ausführlich sind die Infos zum Reiseziel? Wie transparent sind die Preisangaben und wie umfangreich und zugänglich die Infos zu Stornierungen oder Servicekosten?

Technik: In ganz seltenen Fällen kann es vorkommen, dass technische Probleme auftreten, wie zum Beispiel Fehler während des Buchungsvorgangs oder Unterbrechungen der Internetverbindung. Dies kann zu Unsicherheiten darüber führen, ob eine Buchung etwa verbindlich ist oder nicht



So haben die Buchungsportale im Test abgeschnitten

Reiseportale: Vom Schwarzen Brett bis zum Veranstalter

Die grundsätzliche Mechanik einer Reisebuchung ist bei allen Kandidaten sehr ähnlich. Dennoch gibt es ein paar Unterschiede in der Handhabung und vor allem in der Abwicklung. Letzteres vor allem deshalb, weil die Portale selbst in unterschiedlichen Funktionen auftreten. Für Nutzer ist das aber nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Die Kandidaten des Testfeldes lassen sich in drei Arten aufteilen, wobei die Übergänge bei einigen fließend sind:

Reiseportal: ab in den urlaub
Die Homepage von ab in den urlaub mit der Auswahl unterschiedlicher Kategorien. © Ab in den Urlaub

Veranstalter: TUI und Dertour sind Reiseveranstalter, bei denen sie selbst oder eine ihrer Tochterfirmen als Veranstalter auftreten. Für Reisende bedeutet das: Der Buchungsvertrag wird hier direkt mit dem Anbieter geschlossen. Zu erkennen ist das für Reisende am offensichtlichsten daran, dass das Logo des Anbieters bei der Auswahl des konkreten Reiseziels beziehungsweise Hotels angezeigt wird. Am deutlichsten wird das aber erst, wenn man am Ende des Buchungsprozesses die Allgemeinen Geschäftsbedingungen aufruft. Wird man hier zu den AGB eines anderen Anbieters geführt, tritt der Portalbetreiber nur als Vermittler auf.

Vermittler: Alle anderen Kandidaten sind Reisevermittler mit eigener Buchungsoption. Das bedeutet, dass auf dem Portal zwar der komplette Buchungsvorgang abgewickelt wird, der Portalbetreiber selbst aber nicht als Vertragspartner auftritt. Das bedeutet für Reisende, dass theoretisch für jede Reisebuchung je nach Vertragspartner auch andere Geschäftsbedingungen gelten können – und das schließt beispielsweise auch Zahlungs- und Stornobedingungen mit ein. Wer also so eine Reise bucht, ist gut beraten, sich die jeweiligen Bedingungen bei jeder Buchung erneut anzuschauen.

Suchmaschine: Eine Ausnahme im Testfeld ist das Portal Urlaubspiraten. Wie eine Art Meta-Suchmaschine listen Urlaubspiraten zum Teil ausgewählte Angebote anderer Vermittler auf. Wer hier ein passendes Urlaubsangebot findet, kann über Urlaubspiraten nicht buchen. Stattdessen wird dann auf das jeweilige Portal mit dem Originalangebot weitergeleitet, wo dann die Buchung stattfindet. Das kann je nach Angebot ein Vermittlerportal oder das eines Reiseveranstalters sein. Auch wenn sich das womöglich erst mal umständlicher anhört, kann es Vorteile haben, diesen Weg zu gehen. Die Leistung von Urlaubspiraten besteht nämlich vor allem darin, besonders attraktive und teilweise auch zeitlich begrenzte Angebote zu finden.

Last Minute: Reisebuchung bei Opodo
Pauschal- und Last-Minute-Reisebuchung bei Opodo. © Opodo GmbH

Online-Reisebuchung: Ruhe bewahren

Alle Portale im Test präsentieren ihre Angebote oft sehr offensiv als Schnäppchen oder als besonders günstig. Stichprobenuntersuchungen im Verlauf des Tests sowie frühere Reihenuntersuchungen haben jedoch gezeigt, dass sich die Preise für identische Reiseangebote von Portal zu Portal kaum bis gar nicht unterscheiden. So fand IMTEST beispielsweise bei Ab-in-den-Urlaub eine Reise des Veranstalters TUI. Sie war direkt auf der Seite von TUI ebenfalls zum gleichen Preis buchbar, aber nur nicht so auffällig beworben.

Das Bewerben von Reiseangeboten als einzigartiges Schnäppchen dient häufig also vor allem dazu, Reisende möglichst schnell zu überzeugen. Eine weitere Methode besteht darin, dass vor allem Vermittlerportale bei angepriesenen Reisen oft Meldungen einblenden, wie viele Nutzer in letzter Zeit diese Reise gebucht haben, wie viele sich momentan das Angebot anschauen oder wie viele Restplätze noch übrig sind. All das soll vor allem dazu dienen, Reisenden den Eindruck zu vermitteln, dass sie sich schnell entscheiden müssten. Doch davon sollte man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Denn in der Regel gibt es trotz gegenteiliger Behauptungen immer genug Buchungsplätze oder zumindest nahezu gleichwertige Alternativen zur Auswahl.

EXPEDIA: Last Minute Buchung
Anzeige von Ergebnissen bei EXPEDIA © Expedia


So funktioniert die Online-Reisebuchung

Der Start bei Pauschalreise-Suchen ist immer einfach: Wie bei einer Suchmaschine müssen Reisende zunächst ihr Reiseziel, einen Zeitraum, oft auch einen Abflughafen sowie Infos zu den Reiseteilnehmern angeben. Daraufhin listet das Portal eine ganze Reihe von Reisearrangements inklusive Hotelvorschlägen auf. Die Resultate lassen sich bei allen sowohl in einer Listen- als auch einer Kartenansicht darstellen. Nun kommt es darauf an, detaillierte Suchkriterien und -filter möglichst geschickt zu erweitern. Geschickt meint in diesem Fall: genug für wirklich relevante Ergebnisse. Denn wer zu viele Filter setzt, erhält am Ende gar keine Vorschläge mehr. Wichtige Filter sind beispielsweise Lage und Ausstattung des Hotels und des Zimmers, Bewertung anderer Gäste oder Sterne-Klassifizierung, etwaige Aktivitäten-Schwerpunkte wie etwa Tauchen oder Segeln. Ein praktischer Filter, der bei allen Kandidaten außer TUI und Sonnenklar zu finden war: Filterung nach Angeboten, die sich kostenfrei stornieren lassen oder besonders günstige Stornobedingungen aufweisen.

Sparpotential bei ab in den urlaub
Das Sparpotential bei ab in den urlaub. © IMTEST

Viel Service rund um die Reise

Alle Kandidaten bieten auch Zusatzservices. Dazu zählen etwa Ratgeber wie Urlaubs-Checklisten oder Tipps bei Erkrankungen auf Reisen bis hin zu nützlichen Reiseland-Infos oder Aufklärung zu Einreisebestimmungen oder kulturellen Besonderheiten. Einige Portale wie Check24, Ab in den Urlaub oder Dertour widmen dem Thema Reiseversicherungen eine eigene Kategorie. Dabei geht es nicht nur um allgemeine Informationen zu Reiseversicherungen, sondern auch um konkrete Versicherungsabschlüsse. Das ist von daher sinnvoll, weil Online-Reisebüros rechtlich verpflichtet sind, bei Reisebuchungen zumindest auch immer die Möglichkeit zum Abschluss einer entsprechenden Reiseversicherung anzubieten. In den Anfangsjahren der Online-Reisebüros ist es dabei immer wieder vorgekommen, dass solche Versicherungsangebote schon automatisch vorausgewählt waren. Bedeutet: Wer das nicht erkannte und diese Option nicht aktiv abwählte, hat häufig versehentlich eine Versicherung abgeschlossen. Das ist aber seit einigen Jahren nicht mehr erlaubt und kommt auch bei keinem Kandidaten vorkommen.

Exklusive Angebote

Eine relativ junge Entwicklung bei Reisebuchungsportalen ist eine Art Premium-Bereich. Kombiniert mit einer Registrierung und einem persönlichen Konto bieten die Portalbetreiber im Premium-Bereich besondere Angebote, Extra-Rabatte oder teilweise auch Gratis-Reiseversicherungen an. Bei Holidaycheck und Opodo sind die teils sehr umfangreichen Zusatzleistungen an ein Abo gebunden, das bis zu knapp 90 Euro im Jahr kostet. Bei Check24, Expedia, TUI und Sonnenklar existiert ein ähnliches Programm, allerdings ohne fixe Abo-Kosten. Die „Mitgliedschaft“ erarbeitet man sich hier vor allem durch Buchungen, die man auf der Plattform tätigt, sodass es sich hier praktisch gesehen um eine Art Treue-Bonusprogramm handelt. Bei den anderen Kandidaten existiert keines der beiden Bonus-Systeme.

Fazit

Eine Reisebuchung im Internet ist bei keinem der Testkandidaten ein Kinderspiel, was aber vor allem daran liegt, dass Reisende eine ganze Menge Faktoren beim Aussuchen berücksichtigen müssen und online auch können. Das Gute daran: Wer das Funktionsprinzip einmal durchschaut hat, kommt mit allen Portalen zurecht. Die Unterschiede liegen dann vor allem in Kleinigkeiten. Dennoch konnten sich Check24 als Testsieger und TUI als Zweitplatzierter vom Rest des Testfelds etwas absetzen. Die Gründe liegen in der Kombination aus Angebots- und Auswahlfülle bei intuitiv guter und trotzdem noch vergleichsweise einfacher Bedienung sowie meist transparenten Darstellungen von Kosten und Stornobedingungen. Kleiner Wermutstropfen bei Reiseportalen: Teils „dramatische“ Warnmeldungen über „fast ausgebuchte“ Reiseziele erzeugen künstlichen Druck und können zu vorschnellen Abschlüssen führen – das muss nicht sein.

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