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Mobile Inverter Stromerzeuger: Notstromaggregate für zu Hause

Jederzeit mobil versorgt: Dafür sorgen Inverter Stromerzeuger.

Inverter Stromerzeuger steht auf Asphalt.
© Scheppach

Früher hieß so ein Gerät Notstromaggregat. Der Begriff steht für spontan gelieferten Strom an jedem Ort der Welt. Der Fortschritt in Form der Inverter-Technik bringt inzwischen auch dem von einem Verbrennungsmotor angetriebenen Stromerzeuger neue Möglichkeiten wie Strom auch für empfindliche Geräte wie Computer und Messgeräte. IMTEST zeigt, was diese neue Generation leistet, wo die Vorteile sind und was sie kosten.



Verwendet man heute noch Stromaggregate mit Verbrennungsmotor? Oder haben ihnen längst die lautlosen Batteriestromspeicher, womöglich noch Solar-geladen, den Rang abgelaufen? Nein, denn zum einen kosten Stromaggregate mit Verbrennungsmotor bei gleicher Leistung nur rund ein Fünftel von Solargeneratoren und Powerstations. Zum anderen sind die Verbrenner überall dort gefragt, wo keine Möglichkeit besteht, eine Batterie zuerst stundenlang aufzuladen, bevor man Strom zapfen kann. Es sind also die Spontaneität und der Preis, die die vermeintlich alte Verbrennertechnik auch heute attraktiv und notwendig macht.

Zudem haben sich auch die Verbrenner technisch weiterentwickelt. Abgasausstoß, Lautstärke und Treibstoffverbrauch wurden geringer, aber die Einsatzmöglichkeiten größer. Konnten früher nur unempfindliche Stromverbraucher wie Wasserpumpen, Beleuchtung, Kühlschrank oder ein elektrischer Ofen betrieben werden, so ermöglicht die heutige Technik mit eingebautem Inverter (Wechselrichter) auch den Anschluss von Geräten mit empfindlicher Elektronik wie Computer, Messinstrumenten, Diagnosesystemen oder Bildschirmen, ohne dass diese dabei Schaden nehmen.

Strom aus Benzin – wie funktioniert das eigentlich?

Halt, es gibt natürlich nicht nur benzingetriebene Stromaggregate. Auch Diesel- oder Gasgeneratoren werden angeboten. Aber allein schon wegen ihres hohen Gewichts kommen sie für den mobilen Einsatz kaum in Frage. Deshalb hat sich ein kleiner Benzinmotor als Antrieb durchgesetzt. Er treibt wiederum den eigentlichen Generator an. Aus der Drehung erzeugt er elektrische Energie, die für die Stromverbraucher genutzt werden kann – über außen am Gehäuse montierte Steckdosen.

Ein Benzinkanister steht auf zwei Fässern.
Bei den tragbaren Stromerzeugern hat sich der mit reinem Benzin betriebene Viertakt-Ottomotor durchgesetzt. © Alex Mihu / Unsplash

Im Prinzip funktioniert das wie die sogenannte Lichtmaschine im Motorraum eines Autos. Sie liefert dort den Strom zum Nachladen der Starterbatterie. Und auch dort erzeugt ein Verbrennungsmotor mittels Treibstoff die Bewegungsenergie, die die von ihm in Drehung versetzte Lichtmaschine in elektrische Energie umwandelt.

Die Unterschiede bei der Technik

Ähnlich wie bei Rasenmähern hat sich auch bei mobilen Stromerzeugern ein kleiner Viertaktmotor mit einem Zylinder durchgesetzt, der in der Regel per Seilzug gestartet wird. Bis heute werden – vor allem im untersten Preissegment – auch Zweitakt-Stromerzeuger angeboten. Sie sind zwar etwas leichter und billiger herzustellen, aber die Nachteile überwiegen: umständliches Betanken mit Benzin-Öl-Gemisch (Verhältnis meist 50 zu 1, also 2% Ölzugabe ins Benzin) sowie höherer Treibstoffverbrauch, mehr Geräuschentwicklung und größerer Schadstoffausstoß.



Trotzdem: Auch ein heutiger Viertaktmotor ist ein Verbrenner. Daraus folgt, dass er wegen der Abgase nur im Freien betrieben werden kann. Und er macht Geräusche. Zwar sind die heutigen Geräte gut gekapselt, trotzdem bleiben sie gut hörbar. Mit etwas über 60 dB(A) Laufgeräusch muss man rechnen. Das ist in etwa vergleichbar mit einem Benziner-Auto, das mit laufendem Motor an einer roten Ampel steht.

Wichtiger Bestandteil der aktuellen Generation von Stromerzeugern ist der Inverter, auch Wechselrichter genannt. Das elektrische Bauteil schützt vor Überlastung und Kurzschluss, wandelt aber vor allem Wechselstrom zusätzlich auch in Gleichstrom um. Deshalb gibt es an diesen modernen Stromerzeugern nicht nur eine Schuko-Steckdose zum Anschluss von 230-Volt-Wechselstromverbrauchern, sondern zusätzlich auch eine 12-Volt-Gleichstrombuchse oder gar USB-Gleichstrombuchsen zum Laden von Akkus für Handy oder Kamera.

Ein Stromerzeuger mit angeschlossener Handmaschine auf einer Baustelle.
Gute Inverter Stromerzeuger können praktisch jede Art von Stromverbraucher versorgen, auch empfindliche. © Scheppach

Doch der eingebaute Inverter hat noch einen zweiten Vorteil, der wichtig ist für empfindliche Stromverbraucher: Er eliminiert zuverlässig gefährliche Stromspitzen und sorgt für eine verlässlich gleichförmige und reine Sinus-Stromspannung ohne die Schwankungen, die früher zu Schäden an den elektronischen Verbrauchern führen konnten. Vorsicht: Es werden immer noch Stromerzeuger mit der alten Konvertertechnik, also ohne Inverter, angeboten.

Typische Marken von mobilen Stromerzeugern sind beispielsweise:

Leistung und Gewicht

Es gibt hier einen direkten Zusammenhang zwischen Leistung und Gewicht: Je mehr Strom das Gerät liefern kann, desto schwerer wird es. Man muss sich also vor dem Kauf klar darüber sein, wie viel Strom man maximal benötigen wird. Soll wegen des Tragekomforts das Gewicht unter 15 Kilogramm bleiben, leisten die entsprechenden Stromerzeuger meist zwischen 700 und 1000 Watt. Das reicht, um beispielsweise Kühlschrank und eine Kochplatte zu betreiben oder einen TV-Bildschirm, eine mittlere Wasserpumpe, etliche Lampen oder eine der kleineren elektrischen Handwerkzeugmaschinen.

Wer jedoch auch hungrige Stromverbraucher wie Hochdruckreiniger, Backofen, Herd oder eine Kombination von einem halben Dutzend Geräten anschließen will, der braucht mehr Strom. Dann muss man aber auch mehr Gewicht in Kauf nehmen. Dürfen es um die 20 Kilogramm sein, kann man eine Leistung von 1500 bis 1900 Watt erwarten. Es gibt aber auch richtig starke Inverter mit 3500 oder 4000 Watt Leistung, die jedoch kaum mehr tragbare 40 Kilogramm wiegen. Linderung verschaffen oft dann integrierte Laufrollen und ein ausklappbarer Zuggriff, so dass man den Stromerzeuger wie einen Koffer hinter sich herziehen kann. In unwegsamem Gelände und beim Herausheben aus Fahrzeugen ist das aber nur ein schwacher Trost.

Ein Stromerzeuger von Scheppach auf Rollen, im Hintergrund eine Baustelle.
Bei starken und damit schweren Stromerzeugern bringen integrierte Laufrollen Erleichterung beim Transport. © Scheppach

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