Fahrräder sind richtig teuer geworden. Das liegt unter anderem an der großen Nachfrage, aber auch an den Schwierigkeiten der Hersteller, überhaupt an Bauteile zu kommen. Dazu kommen Innovationen wie Scheibenbremsen und elektronische Schaltungen, die die Preise nach oben treiben. So räumt der Branchenverband ZIV laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ein, das die Produkte der Branche im Schnitt deutlich kostspieliger geworden sind. Während der Durchschnittspreis 2011 noch bei etwa 500 Euro lag, erreichte er 2021 knapp die 1.400 Euro-Marke. Einen Anstieg um 50 Prozent habe es dabei allein in den Jahren seit 2019 gegeben. Klare Sache: Hochwertige Fahrräder sind nicht billig. Bei Mountainbikes und Rennräder gelten zwei bis dreitausend Euro inzwischen als (untere) Mittelklasse. Tausend Euro und mehr auf einen Schlag auszugeben, kann sich aber nicht jeder leisten. Ist ein Dienstrad eine Alternative?
Fahrradleasing: Große Ersparnis möglich
Fahrradleasing bedeutet, dass der Arbeitgeber einen Teil der Kosten für die Anschaffung des Fahrrads übernimmt und Sie das Dienstfahrrad trotzdem auch privat nutzen dürfen. Meistens wird in diesem Fall das Firmenrad vom Arbeitgeber nicht gekauft, sondern geleast. Die entsprechenden Raten bezahlen Sie dann im Rahmen einer Barumwandlung. Bedeutet: Sie stottern monatlich einen überschaubaren Betrag ab. Ein Beispiel: Sie leisten sich ein Fahrrad für 2.000 Euro. Bei einem Bruttogehalt von 3.000 Euro macht das dann eine monatliche Rate von rund 35 Euro, die Sie 36 Monate lang bedienen müssen. Macht unterm Strich für drei Jahre etwa 1.260 Euro. Je höher Ihr Gehalt, desto höher das Sparpotenzial.
Der Clou: Anschließend haben Sie die Möglichkeit das Fahrrad günstig zu übernehmen, in diesem Beispiel für rund 360 Euro (in der Regel rund 18 Prozent vom Kaufpreis). In diesem Fall würde sich die Gesamtsumme auf 1.620 Euro summieren, Sie hätten also knapp 400 Euro oder rund 20 Prozent im Vergleich zum Barkauf gespart.

Wie funktioniert das? Das liegt in erster Linie an der steuerlichen Förderung. Beim Dienstrad-Leasing bezahlen Sie als Arbeitnehmer die gesamten Kosten oder einen Teil davon aus dem eigenen Bruttolohn. Ein Teil des Gehaltsanspruchs wird in einen Sachbezug gewandelt. Dadurch verringert sich das zu versteuernde Einkommen sowohl für den Arbeitnehmer als auch den Arbeitgeber.
Jobrad: Gibt es einen Haken?
Steuerlich ist das Ganze unübersichtlich, weswegen Sie genau kalkulieren sollten, ob sich das Leasing tatsächlich lohnt. So müssen Sie den geldwerten Vorteil mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises versteuern, sofern Sie das Fahrrad nicht ausschließlich für den Weg zur Arbeit einsetzen. Überdies sinkt durch den Abzug der Leasingraten von Ihrem Bruttogehalt das zu versteuernde Einkommen. Kompliziert kann es nicht zuletzt werden, wenn Sie das Fahrrad nach den 36 Monaten übernehmen wollen. Denn die Leasing-Unternehmen berechnen für das Fahrrad nach drei Jahren Nutzung weniger als den tatsächlichen Restwert. Das Finanzamt setzt den Restwert dagegen meist mit 40 Prozent des Neupreises an. Dadurch erhalten Sie einen Preisvorteil, den es theoretisch zu versteuern gilt. Immerhin übernehmen in der Regel die Leasing-Dienste diese Kosten. Der deutsche Beamtenbund gibt außerdem zu bedenken, dass durch das durch die Bargeldumwandlung das Nettogehalt und dadurch auch die Bemessungsbasis für Krankenbezüge, Arbeitslosengeld und gesetzliche Rente sinken würde.
Fahrradschlösser im Test: Das Beste ist nicht das Teuerste
Wer mit dem Rad unterwegs ist, braucht eine gute Diebstahlsicherung. IMTEST hat fünf Kettenschlösser getestet.
Funktioniert Leasing mit jedem Fahrrad?
Fast mit jedem. Inzwischen machen viele Händler und Marken mit. Zudem eigen sich alle Fahrradtypen als Dienstfahrrad – auch Mountainbikes und Rennräder. Es spielt zudem keine Rolle, ob Sie mit dem Fahrrad zu Arbeit fahren oder nicht, Sie können auch lediglich am Wochenende Touren starten. Auch Pedelecs sind kein Problem, also Räder mit Elektromotoren und einer unterstützen Höchstgeschwindigkeit von maximal 25 Kilometer pro Stunde.
So funktioniert das Dienstrad-Leasing
Zunächst gilt es die Geschichte von Ihrem Arbeitgeber absegnen lassen. Selbstständige oder Freiberufler können selbst aktiv werden. Anschließend wenden Sie sich dich einen Spezialisten wie Jobrad, Eurorad, Mein-Dienstrad, oder Bikeleasing Die Dienste erklären Ihnen dann, wie es weitergeht und an welche Händler oder Direktversender Sie sich wenden können.
Fazit
Dienstrad-Leasing lohnt sich fast immer, vor allem bei teuren Fahrrädern. Im Vergleich zum Barkauf ist das Sparpotenzial auf jeden Fall gewaltig. Durch steuerliche Vergünstigungen und reduzierte Sozialversicherungsabgaben sparen Sie unterm Strich in der Regel meist mehrere Hundert Euro.