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10 Tipps für einen nachhaltigen Alltag – Teil 3: Energie

Nachhaltigkeit ist in aller Munde, doch wie kann das Prinzip im Alltag umgesetzt werden? Die neue Serie von IMTEST gibt wöchentlich 10 Tipps.

Eine Collage zum Thema nachhaltiger Energie.
© Cottonbro Studio, Shvets Production, Grant Durr / Unsplash, Pexels

Die Folgen der Klimakatastrophe werden auch in diesem Sommer abermals unübersehbar werden. Und tatsächlich: Auf einmal bekommt das Thema Nachhaltigkeit einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Jedes Produkt, jedes Unternehmen, alles wird mit grüner Farbe und einem Blatt versehen. Den Planeten zu retten und die globale Erwärmung einzudämmen, scheint hingegen eine Mammutaufgabe zu sein. Um dabei nicht zu verzweifeln oder gar aufzugeben, ist wichtig zu wissen, dass jeder kleine Schritt schon vieles bewirken kann.



Die Dringlichkeit, Energie zu sparen, besteht gerade aus zwei Gründen. Eine Motivation ist die Unabhängigkeit von anderen Staaten. Das bedeutet, dass Deutschland so viel Energie erzeugt, dass wir beispielsweise nicht auf Gaslieferungen angewiesen sind. Energie aus Windkraft, Erdwärme oder Solaranlagen führen potenziell zu dieser Unabhängigkeit.

Auf der anderen Seite verstärken fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas den Treibhauseffekt, welcher zu der aktuell dramatischen und künftig noch schlimmeren Lage der Klimakrise geführt hat beziehungsweise führen wird. Bis wir jedoch nur noch unabhängige und erneuerbare Energie in Deutschland nutzen, gilt es, so schonend wie möglich mit den aktuell verfügbaren Ressourcen umzugehen.

Im Kleinen anfangen

Im Idealfall würde jedes Eigenheim noch in diesem Sommer auf Solaranlagen oder Wärmepumpen umrüsten. Doch weder finanziell noch ressourcentechnisch ist dies umsetzbar. Deshalb ist es umso wichtiger, im Kleinen anzufangen, und nicht mit teuren und langfristigen Investitionen, sondern mit kleinen Änderungen im Alltag einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

1. Schmeckt gleich besser: Energie sparen in der Küche

Die Küche ist oft der Lebensmittelpunkt des Wohnraums. Jede zweite Person in Deutschland gibt an, fast täglich zu kochen. Da das elektronische Geräte erfordert, ist es naheliegend, dass die Küche auch ein hohes Potenzial zum Energie sparen bietet. Angefangen damit, die passende Platte für den Topf zu wählen, um nicht unnötig viel Hitze zu verschwenden. Dann einen Deckel zu verwenden, spart laut WWF pro Jahr etwa 46 Euro an Energiekosten. Zusätzlich kann man die Restwärme nutzen und den Herd getrost frühzeitig ausstellen.

Ebenso verhält es sich mit dem Backofen, hierbei lohnt sich das Vorheizen gar nicht mehr, sondern verschwendet nur unnötig viel Energie. Ist es egal, ob das Gericht oder der Kuchen Umluft oder Ober- und Unterhitze benötigt, ist Umluft die energiesparende Wahl. Ein weiterer, einfach umzusetzender Tipp ist, den Wasserkocher nur soweit zu füllen, wie nötig.

2. Eiskalt gespart: Tipps rund um den Kühlschrank

Der Magen macht sich bemerkbar und ein Gang zum Kühlschrank steht an. Doch statt das Gerät minutenlang offen zu lassen, während man überlegt, ist es sparsamer, den Kühlschrank lieber öfter und dafür kürzer zu öffnen. Der Grund ist, dass der Kühlschrank die entwichene Kälte kompensieren muss. Ingesamt reicht eine Temperatur von sieben Grad aus, eine geringerer Wert stellt lediglich einen überschüssigen Energieverbrauch dar.

Ist beim Abendessen etwas übrig geblieben, ist sich das Gericht noch ein bis mehrere Tage haltbar. Bevor man die Reste jedoch im Kühlschrank verstaut, sollten sie ausreichend abgekühlt sein, da auch hier wieder die Kompensation der Wärme viel Energie frisst.

3. Umgang mit Abfall

Auf den ersten Blick hat Mülltrennung nichts mit Energiesparen zu tun. Auf den zweiten hat diese Frage der Gewohnheit eine entscheidende Wirkung. Mülltrennung bewirkt, dass aus bereits existenten Rohstoffen diese wiederhergestellt werden können. Dieser Prozess benötigt natürlich Energie, jedoch in Summe weniger, als würde man ständig neue Rohstoffe wie Erdöl, Mineralien und Erze abbauen. Je mehr Abfall korrekt getrennt wird, desto mehr kann davon in den Kreislauf zurückgewonnen werden und desto weniger neue Rohstoffe müssen mit viel Energieaufwand gewonnen werden.

Grundsätzlich ist es daher ratsam, auf Mehrwegverpackungen zu setzten wie beispielsweise Glasbehälter statt Plastik oder Pappe. Am wenigsten Energie wird außerdem dann verbraucht, wenn so wenig Müll wie möglich überhaupt entsteht.

4. Faltenfrei mit wenig Energieaufwand

Ein energiefressendes Haushaltsgerät ist das Bügeleisen, denn das Wasser muss zunächst auf Dampftemperatur gebracht werden. Da man jedoch nicht immer darauf verzichten kann, gibt es einfache Tipps für einen schonenden Umgang ohne Verzicht. Einerseits sollte das Bügeleisen nicht für jedes einzelne Teil angeschaltet und aufgeheizt werden. Am besten sammelt man je nach Bedarf ein paar Tage oder Wochen, bis man alles auf einmal bügelt. Hierbei lohnt es sich außerdem, beim letzten Teil schon mal das Bügeleisen auszuschalten und die Restwärme zu nutzen. Eine gänzlich energiearme Bügelalternative ist das Aufhängen von Kleidungsstücken im Badezimmer, während der Dusche. Der Wasserdampf entfernt nämlich ebenso zuverlässig Falten.

5. Energiesparsam im Digitalen

Wer den ganzen Tag vor dem Bildschirm arbeitet, kann sich sicher vorstellen, dass das Ganze nicht ohne Energie funktioniert. An einem Tag im Home Office wird beispielhaft Strom im Wert von 15 Cent verbraucht. Das klingt zunächst wenig, jedoch liegt auch hier im Detail Sparpotenzial. Bei Videokonferenzen, die nicht in kleiner Runde stattfinden, kann auch mal auf die Kamera verzichtet werden. Der Energieverbrauch sinkt mit diesem einfachen Mittel um etwa 90 Prozent. Wenn es doch das Video sein soll, kann je nach Software die Video-Qualität verkleinert werden.

Ein GIF von einem Mann vor einem Laptop, der eine Konferenz hält.
Kamera aus: Auch wenn der persönliche Austausch in digitalen Konferenzen sozial wertvoll ist, verbraucht der Anruf mit Bild das Vielfache an Energie als nur mit Tonspur. © Google

Inzwischen ist längt klar, dass zugunsten der Ressourcenschonung nicht jede E-Mail ausgedruckt werden muss. Doch auch E-Mails selbst verbrauchen wertvolle Ressourcen, in Form von Daten auf Servern, welche wiederum Energie benötigen. Wenn möglich, ist es also ratsam, sich von unnötigen Newslettern zu verabschieden oder sich von Verteilerlisten streichen zu lassen.

Grundlegend kann man sich außerdem die Regel merken, dass je kleiner das Gerät ist, desto weniger Energie verbraucht wird. Sprich: Smartphone vor Tablet vor Laptop vor Standrechner.

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