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Der günstigste Stromanbieter: 5 Vergleichsportale im Test

Strompreise vergleichen, Anbieter wechseln und sparen – Vergleichsportale im Test.

Drei Steckdosen
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Mehr als zwei Drittel aller Online-Käufer vergleichen vor dem Kauf von Produkten die Preise verschiedener Anbieter (Statista, 2021). Meistens machen sie das mithilfe von Vergleichsportalen wie guenstiger.de oder Idealo. Überraschenderweise ist der Anteil derer, die Vergleichsportale auch zum Wechsel von Versorgungsdienstleistern wie etwa Gas- oder Stromanbietern nutzen, deutlich geringer. Dabei lassen sich mit einem Vergleich der Strompreise auf den passenden Portalen im günstigsten Fall mit ein paar Mausklicks Hunderte Euro pro Jahr einsparen. Viele scheuen aber diesen Schritt, weil sie glauben, dass ein Stromanbieterwechsel übers Internet kompliziert, langwierig und unsicher ist. Dass dem nicht so ist, hat IMTEST bei der Überprüfung fünf großer Portale zum Strompreisvergleich herausgefunden.

Keine Gefahr beim Anbieterwechsel

Mit dem Stromanbieter ist es ähnlich wie mit der Hausbank: Beide begleiten einen meist schon seit vielen Jahren mehr oder weniger unbemerkt, die Services und Abläufe sind bewährt, die Versorgung ist gesichert, und ein Wechsel kommt einem daher nur selten in den Sinn. Falls doch, sind es meist falsche Gründe, die einen letztlich doch abhalten:

Die Suchergebnisse für Stromanbieter (hier: wechselpiraten.de) sind auf den ersten Blick einfach zu erfassen – viele Tarifdetails fehlen hier aber.

Riesiger Aufwand: Was für einen Wechsel der Hausbank vielleicht noch zutrifft, ist beim Stromanbieterwechsel schlichtweg falsch. Am aufwendigsten ist da vor allem die Suche nach dem günstigsten Preis, wobei auch die sich dank inzwischen gut bedienbarer Portale in Grenzen hält. Der Wechsel selbst ist über die Portale in wenigen Schritten erledigt.

Versorgungsunsicherheit: Die Sorge, dass es bei einem Anbieterwechsel zu einem kurzfristigen Ausfall der Stromversorgung kommt, weil etwa der alte schon den Strom „abklemmt“, obwohl der neue aber noch gar nicht liefert, ist unbegründet. Der Energiebezug ist in Deutschland gesetzlich geregelt und muss im Zweifelsfall nahtlos vom Grundversorger übernommen werden

Lohnt sich nicht: Ein typisches Bequemlichkeits-Argument, das verständlich und normal ist, im Zweifelsfall aber teuer werden kann. Ob sich ein Anbieterwechsel finanziell wirklich lohnt, kann allein ein echter Vergleich herausfinden. Natürlich ist es möglich, dass ein Vergleich der verschiedenen Tarife ergibt, dass keine Ersparnis möglich ist oder es sogar teurer würde. In diesem Fall wird man zumindest mit dem guten Gefühl belohnt, bereits alles optimiert zu haben. Wer allerdings seit Ewigkeiten den gleichen Versorger nutzt, hat gute Chancen, mit einem Anbieterwechsel viel Geld zu sparen.

Im Dunkeln: Der Strompreis

Auch das beste Strompreisvergleichsportal kann einem eines nicht abnehmen: Die Zusammensetzung des Strompreises ist einfach komplex. Hinzu kommen bei allen Portalen gegebenenfalls noch diverse Wechselboni und andere Einmalgutschriften, die standardmäßig eingerechnet werden und somit den angezeigten Durchschnittspreis künstlich ein wenig drücken – künstlich deshalb, weil die Boni oft erst am Ende des Vertragslaufzeit gutgeschrieben werden. Zusätzlich besteht seitens der Stromanbieter fast immer nur eine Preisgarantie fürs erste Jahr. Die Angabe der jährlichen oder monatlichen Kosten im Vergleichsportal gilt fast immer nur fürs erste Jahr.

Wer die detaillierte Zusammensetzung seines Stromtarif ermitteln möchte, muss bei allen Portalen nach “Tarifdetails” oder “Preisdetails” suchen.

Danach können sich die Bezugspreise ändern, und Einmal-Boni gibt es auch nicht mehr. Dafür sind natürlich nicht die Vergleichsportale verantwortlich. Sie können aber dazu beitragen, den Tarif-Dschungel durch klare Darstellung zu lichten. IMTEST überprüfte darum, wie detailliert und verständlich die Preiszusammensetzung gestaltet ist, ob sich einmalige Boni herausrechnen lassen und wie transparent und verständlich die Angaben zur Preisgarantie sind. Was den reinen Strompreis angeht, stehen alle Kandidaten vor dem gleichen Problem, denn der setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Er besteht – grob gesagt – aus den Kosten für die verbrauchten Kilowattstunden und einem Grundpreis, etwa für die Bereitstellung und Wartung des Zählers, zusammen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: So setzt sich der Strompreis zusammen.