Dachboxen für entspanntere Autoreisen
Die Sommerferien in Deutschland stehen kurz bevor. Jetzt heißt es schnell buchen, Koffer packen und das Auto beladen. Aber halt: Ein übervoll gepacktes Auto samt quengelnder Insassen, die sich ob der Enge kaum noch regen können, kann richtig nervig werden. Zumal wenn eigentlich als Ziel ein entspannter Urlaub in Ferienwohnung oder -haus, Hotel oder auf dem Campingplatz in Aussicht steht.
Urlaub mit dem Auto: Das müssen Sie beachten
Damit alle Insassen ausreichend Platz im Fahrzeuginneren haben, lassen sich Taschen, Koffer und auch Sperrgepäck mit wenigen Handgriffen einfach aufs Autodach verfrachten – sicher verstaut in einer Dachbox. IMTEST verrät, welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen, was gute Dachboxen auszeichnet und wie sich die mobilen Gepäckfächer in der Praxis bewähren.
Das Trägersystem für Dachboxen
Für den Test wurden fünf aktuelle Dachboxen jeweils auf einem Kombi (Audi A4) befestigt, befüllt und auf die Straße mitgenommen:
- Kamei (Fosco 540)
- Thule (Motion XT M)
- Norauto (Bermude 400)
- Hapro (Trivor 560)
- Northline (Tirol Anthracite)
Sie haben ein Fassungsvermögen von 400 Liter (Thule) bis 560 Liter (Hapro). Dabei bietet die Dachbox von Hapro den meisten Platz für Koffer einer vierköpfigen Familien. Damit die Fracht unbeschädigt am Urlaubsort ankommt, muss die Dachbox zunächst sicher auf dem Auto befestigt werden. Dafür wird ein Trägersystem benötigt, das in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich und aus Stahl oder Aluminium gefertigt ist.
Wie es schließlich angebracht wird, hängt davon ab, welche Befestigungsmöglichkeiten (wie Dachreling, Regenrinne oder T-Nut) das Auto bietet. Unabhängig von der Befestigung gilt: Das Trägersystem darf auf keinen Fall breiter sein als das Auto. Wer bislang noch keine Erfahrung mit einer Dachbox gesammelt hat, sollte sich in jedem Fall vor einem Kauf beraten lassen. Am besten weiß der Fachhandel, was womit auf dem Pkw-Dach zu befestigen ist.
Trägersystem mit Dachreling für den Test
Auch IMTEST setzte für den Test auf kompetente Hilfe: Die Profis der A.T.U Handels GmbH & Co. KG., die deutschlandweit über 530 Filialen mit angeschlossener Kfz-Meisterwerkstatt betreibt, empfahlen ein passendes Trägersystem für den von IMTEST genutzten Testwagen mit Dachreling. Mit Ausnahme der Box Fosco 540 von Kamei, ließen sich die Dachboxen aus dem Test daran mit sogenannten Krallen befestigen. Hierbei lassen sich die Halter durch Schlitze im Boden der Dachbox schieben. Die beiden Greifarme des Krallensystems lassen sich dann durch Drehen eines Schraubrades wie eine Zange fest um den Dachträger schließen.

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Befestigung der Dachboxen
Im Test boten die Dachboxen von Thule und Hapro dank sehr großer und gut bedienbarer Schrauben die beste Handhabung. Wie auch bei der Dachbox von Norauto sorgt bei ihnen ein spezielles Zugsystem dafür, dass das Befestigungsrad mit dem richtigen Drehmoment angezogen wird. Per Druckschalter lässt sich das Schraubrad dann „verschließen“, damit es sich nicht unbeabsichtigt löst. Kamei setzt für die Fosco auf ein Schnellspannsystem („ClickFix“). Dabei wird durch Umklappen der Befestigungshebel im Innenraum der Dachbox je ein Klemm-System sicher in der Nut des Dachträgers fixiert. Im Gegensatz zu anderen Befestigungssystemen ist Nachspannen dann nicht mehr erforderlich.
Auch die Northline-Dachbox lässt auf sich auf einen Träger mit eingelassener Nut montieren. Allerdings per Schiebeadapter, die wie Krallen ebenfalls aus dem Innenraum der Box festgeschraubt werden. Alternativ lässt sich für die Tirol Anthracite ein Bügelsystem nutzen, das den Dachträger umfasst. Um die Bügel jedoch an der Box zu montieren, ist eine gehörige Portion Fingerfertigkeit erforderlich. Weiterer Kritikpunkt: Die Schraubräder im Box-Inneren sind bei Northline zu klein und lassen sich nicht annähernd so gut handhaben wie bei Thule, Hapro oder Norauto.
Sicher ist sicher: Unbedingt beachten
Die Verwendung einer Dachbox ist hierzulande mit Vorschriften verbunden: Laut § 22 der Straßenverkehrsordnung dürfen etwa Fahrzeug und Ladung zusammen nicht breiter als 2,55 Meter (m) und nicht höher als 4 m sein. Welche Regelungen im europäischen Ausland gelten, lässt sich etwa über den ADAC in Erfahrung bringen. Es passt also nicht jede beliebig große Dachbox auf jedes Auto. Nach vorne darf eine Dachbox per Gesetz zudem nicht höher als 2,5 m, nach hinten nicht weiter als 1,5 m herausragen. Für diesen Fall muss übrigens ab einem Meter Überlänge eine rote Warnflagge an der Box angebracht werden.
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Wird die maximale Größe ausgenutzt, ist zwar Stauraum garantiert, allerdings wird eine derart überdimensionierte Dachbox bei einem Unfall zu einer unberechenbaren Gefahr. Besonders dann, wenn sie nach vorn über die Windschutzscheibe hinausragt, können sie die Sicherungen etwa bei einer scharfen Bremsung womöglich nicht mehr halten. Doch auch ein Hinausragen nach Hinten ist gefährlich und zudem unpraktisch da sich der Kofferraum gegebenenfalls so nicht mehr bis zum Anschlag öffnen lässt. Generell wird von Sicherheitsexperten aber davon abgeraten, dass eine Dachbox über das Autodach hinausragt.

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