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Böllerei an Silvester: So geht der Handel damit um

Eine Umfrage zeigt, wie viele Händler Pyrotechnik anbieten.

Feuerwerk vor einem schwarzen Nachthimmel.
Wie sieht es auf der Angebotseite aus, wenn es um Silvesterböllerei geht? © Elisha Terada / Unsplash

Zwar könnte man meinen, die Deutschen wollen ihre Tradition nicht missen, an Silvester im eigenen Garten Raketen zu zünden. Tatsächlich jedoch spricht sich laut einer Studie der Verbraucherzentrale Brandenburg 2022 bundesweit mit 53 Prozent der Befragten die Mehrheit für ein Verbot von privatem Feuerwerk aus. 39 Prozent sind dagegen, der Rest enthält sich. Wie es seitens der Einzelhandesketten aussieht, zeigt eine Befragung der Deutschen Umwelthilfe. IMTEST gibt einen Überblick zur Situation.



Update vom 8. Dezember 2022: Umfrage unter Handelsunternehmen

Eine von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) durchgeführte Befragung zeigte, wie der Einzelhandel mit dem diesjährigen Silvester umgeht. Von den 61 befragten Unternehmen verkaufen 17 in diesem Jahr keine Pyrotechnik, obowhl es kein gesetzliches Verbot dazu gibt. In der Auswertung dieser Befragung kategorisiert die DUH in grüne, gelbe und rote Betriebe.

Grün kategorisierte Handelsketten verzichten vollständig auf den Verkauf von Pyrotechnik, dazu gehören jedoch vor allem Drogerieketten und Baumärkte. Die gelbe Karte bekommen Rewe und Edeka, da einzelne Filialen jetzt schon auf den Verkauf verzichten. Zu den rot kategorisierten Handelsketten gehören unter anderem Aldi, Lidl, Kaufland, Penny, Real und viele weitere.

Die Gründe für ein Böllerverbot sind vielfältig. Zum einen galt es im vergangenen Jahr, Menschenansammlungen aufgrund der hohen Infektionsgefahr zu vermeiden. Zum anderen birgt das private Böllern ein hohes Verletzungsrisiko und somit eine Zusatzlast für ärztliche Notdienste und Notaufnahmen. Vor allem aber wird die Feinstaubbelastung der Umwelt sowie der mit dem Lärm einhergehenden Stress für Haus- und Wildtiere seit Jahren kritisiert.

Silvester: Lasershow statt Feuerwerk?

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt das Ergebnis der eingangs erwähnten Bürgerbefragung seitens der Verbraucherzentrale Brandenburg und fordert von der Politik nun ein entsprechendes Verbot. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH schlägt in einem Kommentar sogar Alternativen für den Silvesterabend vor: “Durch wenige und einfache Änderungen der Sprengstoffverordnung kann die Bundesinnenministerin Faeser umweltschädlichem Feuerwerk schnell ein Ende setzen! Kommunen können auch über kreative Licht- und Lasershows oder gar eine Drohnenshow für einen bunten Jahreswechsel sorgen, ganz ohne ohrenbetäubenden Lärm und gesundheitsschädlichen Feinstaub.“

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Auf der anderen Seite stehen allerdings auch Hersteller von Feuerwerkskörpern potenziell vor dem Ruin. Die Lager wären voll und der Plan steht noch, demnächst in den Einzelhandel auszuliefern. „Wichtig ist jetzt, dass die Politik frühzeitig darüber entscheidet, ob das Zünden oder der Verkauf von Feuerwerkskörpern für das private Böllern zu Silvester in diesem Jahr verboten wird. Eine Entscheidung erst um fünf vor zwölf wäre nicht gut“, so Christian A. Rumpke, Chef der Verbraucherzentrale Brandenburg.  

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