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Lenovo Legion 5: Test des preiswerten Gaming-Notebooks

Das Lenovo Legion 5 (15ARH05) ist nicht das typische Gaming-Notebook, sondern bietet auch viel fürs Office. Wie gut es im Test und Vergleich mit anderen Geräten abschneidet, verrät IMTEST.

Lenovo Legion 5 im Test © Hersteller

Produktdetails
  • Preis: 973,82 Euro
  • Maße (B x T x H): 36,3 x 26,0 x 2,35cm
  • Gewicht: 2,2 kg
  • Spezifikationen: AMD Ryzen 4800H, 16 GB DDR4 RAM, GTX 1650 ( 17,3″ (1920×1080), IPS, entspiegelt, Windows 10 Home

Lenovo Legion 5: Ein Arbeits-Notebook mit Spielepower

Der Preis-Leistungssieger schafft einen geschickten Spagat aus Arbeitsleistung, Verarbeitung und Spieledarstellung. Wer sein Laptop sowohl geschäftlich nutzt und nebenbei gerne auch mal spielen möchte, findet mit dem Lenovo Legion 5 (15ARH05) den perfekten Begleiter – und muss nicht mal tief in den Geldbeutel greifen.

Typische Gaming-Laptops sind verspielt: Bunte LEDs, verrückte Designs und oftmals viel Kunststoff. Einen ganz anderen Weg geht das Lenovo Legion 5. Seinen Ursprung in der Welt der Business-Laptops kann Lenovo zwar auch bei seinen Laptops für Spieler nicht verbergen. Dennoch bietet es mit einem NVIDIA GeForce 1650-Grafikchip ausreichende Spieleleistung und dank dem brandneuen AMD Ryzen 4800H-Prozessor sogar hervorragende Werte bei der Arbeitsgeschwindigkeit, wie der Benchmark-Test später zeigt.

Edle Verarbeitung des Lenovo Legion 5

Unauffällig und edel kommt das Design daher. Das Gehäuse des Lenovo Legion 5 könnte auch im Büro oder auf Geschäftsreise als klassisches Business-Laptop durchgehen. Trotz seines Preises schlägt es mit seiner Verarbeitungsqualität alle Konkurrenten im Testfeld unter 1.500 Euro und, bis auf das Asus ROG Zyphyrus und die Laptops von Razer, auch die Oberklasse. Doch es gibt auch einen Nachteil von so viel qualitativer Verarbeitung: das Gewicht! Mit 2,2 Kilogramm ist es nicht gerade ein Leichtgewicht, kommt aber auch nicht an die Highend-Boliden von Razer oder Asus ran.

Das Lenovo Legion 5 mit viel Anschluss

Mit vier USB-3.0-Ports und einem USB-C-Anschluss ist das Lenovo Legion 5 auch bestens für Zubehör wie Mäuse und externe Festplatten vorbereitet. Nachteil an diesem Modell: Zwei der USB-Anschlüsse, den Netzwerkanschluss (LAN) und der HDMI-Anschluss für Bildschirme sowie der Stromanschluss sind auf der Rückseite platziert. Das Anstöpseln von Geräten ist also mit etwas Fummelei verbunden. Mit dem WLAN verbindet es sich mit Hilfe des Wi-Fi 6-Moduls (802.11ax). Auch Bluetooth 5 ist an Bord, worüber sich bequem Gaming-Headsets koppeln lassen.

Bildschirm des Legion 5 nur mit Full HD

Der Bildschirm des Lenovo Legion 5 macht im Sichttest einen insgesamt befriedigenden Eindruck: Er ist mit 15,4 Zoll ausreichend groß, dafür aber mit der Auflösung Full HD (1920 × 1080 Bildpunkten) etwas niedrig aufgelöst. Beim näheren Hinsehen wirken Spiele oder Internetseiten etwas grob, Details gehen verloren. Bleibt der Nutzer mit dem Laptop drinnen, bietet es eine gute Helligkeit, dafür ist das Arbeiten draußen und im Sonnenlicht auch bei höchster Helligkeitsstufe sehr mühselig. Da man sich beim Spielen eher innen aufhält, fällt das allerdings nur wenig ins Gewicht. Hier empfiehlt sich der Kauf eines speziellen Gaming-Monitors, besonders wenn Sie länger spielen möchten.

Kontrastreiche Internetseiten und Texte kann man gerade noch so erkennen.

BENCHMARKS: DAS LENOVO LEGION 5 BEIM SPIELEN UND ARBEITEN

9 Gaming-Tests und die Testprogramme Geekbench, 3DMark und PCMark musste das Lenovo Legion 5 durchlaufen. Es musste zeigen, ob es bei dem günstigen Preis Spiele flüssig darstellen kann.

Lenovo Legion 5

AMD Ryzen 4800H, 16 GB DDR4 RAM, GTX 1650 ( 17,3″ (1920×1080), IPS, entspiegelt

GeekbenchSingleMulti
Single/Multi11587752
3DMark Time SpyScore
in Punkte3817
 3901
 3850
 3856
PCMarkScore
Modern in Punkte5506
 5515
 5611
 5544
AC Odysseys1080p Ultra High1440p Ultra High2160p Ultra High
in FPS302112
 302212
 312113
 302112
Far Cry 51080p Ultra High1440p Ultra High2160p Ultra High
in FPS553717
 563717
 553717
 553717
Shadow of the
Tomb Raider
1080p Ultra1440p Ultra2160p Ultra High
in FPS473517
 463518
 473517
 473517
Metro Exodus1080p Ultra1440p Ultra2160p Ultra
in FPSKein RTKein RTKein RT
 Kein RTKein RTKein RT
 Kein RTKein RTKein RT
 Kein RTKein RTKein RT
Wolfenstein
Young Blood
1080p Ultra1440p Ultra2160p Ultra
in FPS614214
 664313
 654112
 644213
Doom Eternal1080p Ultra1440p Ultra2160p Ultra
in FPS824525
 834425
 834526
 834525
The Witcher 31080p Ultra1440p Ultra2160p Ultra
in FPS483519
 483418
 483519
 483519
GTA V1080p Ultra1440p Ultra2160p Ultra
in FPS906426
 916425
 906526
 906426
Fortnite1080p Epic1440p Epic2160p Epic
in FPS714526
 715525
 724526
 714826
GesamtFull HDQHD4K
 624120

Das bedeuten die Werte für die Praxis

Bei Full-HD-Auflösung läuft das Lenovo Legion 5 in den meisten Spielen mit über 62 Bildern pro Sekunde. Bei aufwendigeren Spielen wie „Assassins Creed: Odysseys“ hakelts bei 30 Bildern pro Sekunde etwas stärker. Hier sollten Nutzer den Detailgrad etwas reduzieren, damit die Bilddarstellung flüssiger wird. Grafisch etwas einfachere Spiele wie „Fortnite“ oder das mittlerweile etwas ältere „GTA V“ genießen Nutzer mit durchweg hohen Bildwiederholraten. Das Spielen in den höheren Auflösungen QHD oder gar 4K machte hingegen keinen Spaß: Oftmals fiel die Bildwiederholrate auf unter 20 Bilder pro Sekunde, was das Spielen fast unmöglich machte.

Ganz klar: Das Lenovo Legion 5 ist eher für die niedrigere Full-HD-Auflösung gemacht. Deutlich besser schneidet es hingegen bei der Arbeitsgeschwindigkeit ab. In Testprogrammen liefert es durchwegs gute bis sehr gute Werte, selbst bei aufwendigen Arbeiten wie Videoschnitt, Bildbearbeitung oder dem Öffnen zahlreicher Programme und Browsertabs. Die Festplatte ist mit 500 Gigabyte für ein Gaming-Laptop etwas knapp bemessen: Da Spiele mittlerweile gut und gerne zwischen 50 und 100 GB groß sind, bleibt bei einer größeren Bibliothek nicht viel Platz. Dafür arbeitet sie aufgrund der schnellen SSD-Technik äußerst flott.

Ausdauer des Lenovo Legion 5

Ein Vorteil des etwas schwächeren Grafikchips: Beim Spielen wird das Lenovo Legion 5 weder zu heiß noch zu laut. Unter Volllast wurden allerhöchstens 51 Dezibel gemessen. Dabei blieb die Temperatur der Oberseite des Geräts sehr niedrig: Die Tastatur erreichte beim Spielen eine Temperatur von 43 Grad, im Leerlauf und bei gewöhnlichen Büroarbeiten waren es 35 Grad. Somit verbrühen Sie sich auch bei längeren Spielesitzungen nicht die Finger.

Die Akkulaufzeit des Legion 5 bietet keine großen Kritikpunkte: Bei Filmen und beim Arbeiten hielt es knapp 5 Stunden durch, bevor es wieder ans Netzteil musste. Unterwegs spielen kann man hingegen nur 1 Stunde – und auch mit deutlichen Einbrüchen bei der Spieleleistung. Länger geht’s mit den Stromspareinstellungen des Geräts, doch dann leidet die Leistung sogar noch mehr und der Bildschirm wird zu sehr abgedunkelt.

Lenovo Legion 5: So sind Bedienung und Tonqualität

Die Tastatur des Lenovo Legion 5 gehört zu den besten im Test: Sie ist leise und hat gute Druckpunkte. Einzig der Nummernblock wirkt etwas gedrängt und hätte auch weggelassen werden können. Spieler brauchen ihn ohnehin kaum und am Schreibtisch funktioniert das Eingeben von Zahlen mit einer externen Tastatur flotter.

Trotz des kleinen Gehäuses überraschte das Lenovo Legion 5 mit einem recht guten Ton seiner Harman Lautsprecher. Sie sind für einen Laptop sehr kräftig und stellen Höhen klar dar. Zwar werden Spiele ohnehin auf den Kopfhörer ausweichen, doch für eine flottes Spiel sind sie mehr als ausreichend.

Das Touchpad ist im Vergleich zu größeren Geräten wie dem Razer zwar etwas klein, aber für alle Arbeiten und zum Surfen völlig ausreichend.

FAZIT

Die Spieleleistung des Lenovo Legion 5 (15ARH05) ist dank der NVIDIA GeForce 1650 zwar nicht sonderlich hoch, reicht aber allemal für Full-HD-Auflösungen und das sogar bei etwas anspruchsvolleren Titeln. Im Einzelfall muss der Detailgrad in den Einstellungsmenüs des jeweiligen Spiels etwas reduziert werden. Das Legion ist somit dank der hohen Arbeitsgeschwindigkeit, tollen Akkulaufzeit und der beeindruckenden Verarbeitung ein einmaliger Alleskönner für den kleinen Geldbeutel.

  • PRO
    • Günstige Alternative zur Oberklasse, eignet sich auch gut zum Arbeiten
  • KONTRA
    • Grafisch aufwendige Spielen laufen nicht ganz flüssig

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Fotos: IMTEST, Hersteller