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So sollen Fahrrad und Zug als Verkehrsmittel attraktiver werden

Die Allianz pro Schiene und der Bundesverband Zukunft Fahrrad veröffentlichten ihre Forderungen und Ideen.

Ein Reisender schiebt ein Fahrrad über den Bahnsteig im Berliner Hbf
© Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger

Wie kann man Zug und Fahrrad als Alternative zum Auto stärken? Mit dieser Frage beschäftigen sich das gemeinnützige Verkehrsbündnis “Allianz pro Schiene” und der Bundesverband “Zukunft Fahrrad” und veröffentlichten ihre Forderungen in einer Pressemitteilung. Demnach soll der Bau von Fahrradparkplätzen an Bahnhöfen vereinfacht und dauerhaft gefördert werden. Weitere Details weiß IMTEST.

Boom im öffentlichen Nahverkehr mit 49-Euro-Ticket erwartet

Sehnsüchtig wird das 49-Euro-Ticket erwartet. Doch wie jetzt bekannt wurde, soll sich der Start von Anfang 2023 auf vermutlich Mai 2023 verzögern. Die Umstellung der Tarifsysteme der Verkehrsverbünde soll nur ein Grund dafür sein. Trotzdem rechnen die Allianz pro Schiene und Zukunft Fahrrad mit einem Boom im öffentlichen Nahverkehr, wenn das Ticket da ist. Aber: Über eine Million Stellplätze für Fahrräder sollen an Bahnhöfen fehlen, um die Attraktivität von Fahrrad und Bahn gegenüber dem Auto zu stärken.



Kommunen brauchen Unterstützung beim Bau von Fahrradparkplätzen

Viele Kommunen sollen argumentieren, dass es für sie bislang zu umständlich gewesen sei, entsprechende Parkmöglichkeiten zu bauen. Zu teuer, zu kompliziert, zu viele Ansprechpartner sind laut der Pressemitteilung der Allianz pro Schiene die häufigsten Antworten.

Das Problem bei der Sache ist, dass der Bau von Fahrradparkplätzen meist ein großes, einmaliges Projekt ist, bei dem fast jede Kommune von null anfangen muss. Für die meisten eine große Herausforderung, sich durch einen Dschungel an Zuständigkeiten und Kompetenzen zu kämpfen.

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, sieht hier nach eigenen Angaben die Landesregierungen in der Pflicht, einen Masterplan für Rad und Bahn zu entwickeln, um den Bau von Fahrradparkhäusern zu vereinfachen und zu beschleunigen. Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein soll schon 2015 ein Modell etabliert haben, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg hat 2021 die Vernetzungsstelle Bike+Ride ins Leben gerufen.

Vorreiter Eberswalde

Erst letztes Jahr wurden in Eberswalde 600 Fahrradparkplätze geschaffen. Silke Leuschner, Leiterin des Stadtentwicklungsamts Eberswalde, kennt daher die Herausforderungen, die so ein Projekt mit sich bringt. Daher bietet sie laut der Pressemitteilung der Allianz pro Schiene gerne an, ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit anderen Kommunen zu teilen. Die Allianz pro Schiene hat das Projekt kürzlich mit dem Deutschen Verkehrswendepreis geehrt.



Weitere Maßnahmen zur Stärkung von Zug und Fahrrad erforderlich

Berechnungen der Brancheninitiative Fahrrad und Bahnen ergaben, dass bis 2030 insgesamt rund 6,7 Milliarden Euro für Bau und Betrieb von Fahrradparkplätzen benötigt würden. Daher wird die Forderung laut, dass diese Summe von Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam getragen werden müssen. Laut Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad, sei allerdings noch nicht absehbar, dass diese Finanzierung sichergestellt wird.

Zudem fordert der Bundesverband Zukunft Fahrrad weitere Maßnahmen, die es Menschen erleichtern sollen, sich für Fahrrad und Bahn als Verkehrsmittel zu entscheiden. Demnach müsse das Angebot von Fahrrad-Sharing und -Verleih flächendeckend angeboten werden. Während Großstädte bereits ein vielfältiges Angebot bieten, hakt es allerdings in ländlichen Regionen.

Auch besteht der Wunsch, dass die Reservierung und der Kauf von Tickets für Fahrradfahrer vereinfacht und bundesweit vereinheitlicht werden sollen. Damit sind nicht nur die Tickets für die Fahrradmitnahme gemeint, sondern auch für das Parken an Bahnhöfen oder für die Buchung von Sharing-Rädern.


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