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Schon gewusst? So leben Akkus von Handy, Tablet und E-Bike länger

Handy, Tablet, E-Bike: So hält der Akku möglichst lange.

Drei Smartphones auf einem Tisch liegend
© Stanley Ng / Pexels, Getty Images

Egal ob der Akku vom Smartphone, Tablet oder E-Bike – es gibt unzählige Mythen, wie man mit ihm umgehen soll, damit er möglichst lange hält. Denn auch wenn Akkus heutzutage immer leistungsfähiger und robuster werden, handelt es sich trotzdem um sensible Bauteile. Ein paar Tipps und Tricks können schon helfen, den Akku zu schonen und damit seine Lebensdauer zu maximieren. IMTEST fasst hier die wichtigsten Fakten zusammen.

Was ist beim Laden von Smartphones oder Tablets zu beachten?

Die meisten Akkus bestehen aus sogenannten Lithium-Ionen-Batterien. Sie wandeln elektrische Energie in chemische Energie um und sollen keinen Memory-Effekt haben. Bei normaler Raumtemperatur sollen sie nur eine geringe Selbstentladung aufweisen. Trotzdem verliert jeder Akku pro Ladung Kapazität und damit Lebensdauer. Man sagt, dass ein Smartphone-Akku das Gerät etwa zwei bis drei Jahre lang mit ausreichend Kapazität versorgt, je nachdem, wie stark es beansprucht wird.

Akkus mögen es nicht, wenn sie komplett voll oder leer sind. Am wohlsten fühlen sie sich bei rund 50 Prozent Ladekapazität, weswegen sich empfiehlt, den Ladezustand stets zwischen 20 und 80 Prozent zu halten. So schafft der Akku viel mehr Ladezyklen, als wenn er stets vollständig entladen und wieder komplett aufgeladen wird, wie viele Nutzer es in der Praxis üblicherweise handhaben. Daher sollte man sein Smartphone oder Tablet lieber öfter ein bisschen aufladen, auch wenn man so mehrfach am Tag laden muss. Der Nachteil ist allerdings, dass die Geräte nicht so lange durchhalten, als wenn man sie von 100 Prozent bis zur Erschöpfung nutzt.

Closeaufnahme Ladebuchse Tablet mit Kabel
Für eine lange Lebensdauer sollte der Akku stets zwischen 20 und 80 Prozent an Kapazität haben. © Fer Troulik / Unsplash

Viele Menschen laden ihr Smartphone oder Tablet über Nacht, um mit voller Power in den nächsten Tag zu starten. Damit es keinen Schaden nimmt, sind die meisten Geräte mit einer recht smarten Technologie ausgestattet. iPhones oder Android-Geräte mit der neusten Betriebssystem-Version verfügen über eine Art Ladeschutz. Das bedeutet: Nachts kommt ein optimierter Lademodus zum Einsatz, der die Akkuzellen schonen soll. Das Handy lernt mit der Zeit, wann sein Besitzer morgens aufsteht und lädt erst kurz davor den Akku vollständig auf.

Was viele Nutzer vermutlich auch nicht wissen: Der Smartphone-Akku hat oft mehr Saft, als die Prozent-Anzeige vermuten lässt. Denn damit die Akkus möglichst viele Ladezyklen überstehen, auch wenn man bis 100 Prozent lädt, schummeln einige Hersteller bei der Anzeige des Ladezustands. Experten schätzen, dass die ursprüngliche Kapazität nach 500 Ladezyklen um rund 20 Prozent abnimmt.

Wie schont man am besten den Akku von Smartphone und Tablet?

Akkus mögen keine Hitze, am besten funktionieren sie in einem Temperaturbereich zwischen fünf und 15 Grad. Daher sollte man das Smartphone oder Tablet nie auf der Terrasse, im Café oder im Auto in direkter Sonne liegenlassen. Auch Körperwärme durch das Mitführen des Handys in Hose- oder Hemdtasche könnte für den Akku zu warm werden. Daher empfiehlt es sich, das Telefon am besten in der Handtasche oder im Rucksack aufzubewahren. Insgesamt gilt: Wärme beschleunigt die chemische Alterung des Akkus und erhöht somit den Verschleiß.



Sollte das Handy oder Tablet doch mal überhitzen, darf man es auf keinen Fall in den Kühlschrank legen. Am besten entfernt man die Hülle, denn diese wirkt isolierend. Zudem kann man es zur Abkühlung vorsichtig vor einen Ventilator halten.

Zu niedrige Temperaturen mögen Akkus ebenfalls nicht. Gerade Minustemperaturen verringern die Laufzeit sogar erheblich, weswegen man im Winter darauf achten sollte, dass das Smartphone unterwegs nicht zu kalt wird. Beim Bummel über den Weihnachtsmarkt oder beim Sonntagsspaziergang kann man es am besten in die Jackentasche stecken und zusätzlich eine Schutzhülle aus isolierendem Material wie Filz oder Neopren verwenden.

Zudem liegt es auch an dem Nutzer, wie sehr er sein Smartphone oder Tablet und damit den Akku herausfordert. Schreibt man am Tag mal ein paar Nachrichten und telefoniert ab und zu ist das natürlich schonender als permanent Spiele zu spielen oder Videos zu streamen. Zudem ist es sinnvoll, das Gerät nicht auf die maximale Bildschirmhelligkeit einzustellen.

Wer das Smartphone als Wecker nutzt, sollte es nachts auf Flugmodus stellen. Dann sind alle Funkverbindungen gekappt, sodass das Handy keine Daten mehr empfangen kann und entsprechend weniger beschäftigt ist. Das gilt natürlich auch für das Tablet, wenn man es mal nicht braucht.

Wie viel Leistung hat der Akku noch und wie kann man ihn bei Bedarf tauschen?

Wenn man das Gefühl hat, dass der Akku schwächelt und das Smartphone oder Tablet sehr häufig geladen werden müssen, kann man zunächst über folgenden Weg die tatsächliche Rest-Kapazität ermitteln:

  • Beim Apple-Smartphone oder -Tablet geht man über die Einstellungen auf das Batterie-Symbol. Unter Batteriezustand & Ladevorgang findet man dann die maximale Kapazität.
Screenshot iphone Einstellungen Akkukapazität
Beim iPhone kann im Menü unter Einstellungen => Batterie => Batteriezustand & Ladevorgang die maximale Kapazität des Geräts abgelesen werden. © IMTEST
  • Bei Android-Geräten ist es nicht ganz so einfach, weil nicht jeder Hersteller diese Information in den Einstellungen anzeigt. Daher lädt man am besten eine Gratis-App wie AccuBattery herunter, startet die App und tippt auf “Zustand”. Unter “Akku-Gesundheit” sieht man dann die noch verbleibende Kapazität.
Screenshot App AccuBatterie über Kapazität des handys
Mithilfe der App AccuBatterie kann der Nutzer nicht nur die Restkapazität (Akku Gesundheit) des Akkus sehen, sondern auch die Ursprungskapazität (Designkapazität) sowie die jetzige geschätzte Kapazität. © AccuBatterie

Grundsätzlich lassen sich Handyakkus tauschen, entweder vom Hersteller selbst oder dank Reparatur-Kits, die man im Internet bestellen kann. Sowohl Apple oder Samsung bieten beispielsweise kostenpflichtig an, dass Kunden ihr Gerät für einen Tausch einschicken beziehungsweise abgeben können.

Wer es günstiger mag, kann sein Gerät auch bei einem sogenannten Drittanbieter wie beispielsweise Justcom einschicken. Mit etwas Geschick und Geduld kann man es auch mithilfe eines Repair-Kits, wie dem von iFixit, selbst probieren.



Welche Lösung man letztendlich wählt, hängt natürlich davon ab, wie teuer der Tausch im Verhältnis zum Wert des Geräts ist.

E-Bike-Akkus: Wie halten sie möglichst lange?

Die meisten Tipps, die für das Smartphone oder Tablet hilfreich sind, gelten auch für Akkus von E-Bikes, denn sie bestehen ebenso aus Lithium-Ionen. Ihre Wohlfühl-Temperatur liegt zwischen 5 °C und 25 °C. Alles darüber oder darunter schadet ihm und bringt wie beim Smartphone oder Tablet Leistungseinbußen mit sich. Bei zu starker Sonneneinstrahlung kann seine Ausdauer, aber auch seine Lebenserwartung, teils stark leiden. Bei tiefen Temperaturen (ab 0 °C) entlädt sich der Akku deutlich schneller.

Akku am Elektrofahrrad
Wenn Akkus nicht fest verbaut sind, empfiehlt es sich gerade im Winter, sie mit in die Wohnung oder ins Haus zu nehmen. © IMTEST

Daher ist es ratsam, wenn man im Sommer Radtouren unternimmt, bei Pausen das E-Bike stets im Schatten zu parken, um so direkte Sonneneinstrahlung zu minimieren. Akkus in weißen Hüllen sind zudem besser vor Sonne geschützt, als solche in dunklen Hüllen, auch wenn es meist nicht so “schick” aussieht. Das Gleiche gilt auch für die Rahmenfarbe des E-Bikes, wenn sich der Akku im Unterrohr befindet.



Im Winter sollte man den Akku idealerweise, sofern möglich, immer mit in die Wohnung oder ins Haus nehmen und bei Zimmertemperatur lagern, wenn das Rad länger nicht genutzt wird.

Hüllen mit reflektierenden Eigenschaften für den Sommer oder dickere isolierende Schaumstoffhüllen im Winter können dem Akku zudem etwas Schutz geben, wenn man draußen unterwegs ist.

Auch bezüglich der Art des Ladens gibt es Gemeinsamkeiten zu Smartphones und Tablets. Der optimale Ladezustand des Akkus liegt daher auch nicht bei 100 Prozent, Bosch empfiehlt für seine Geräte beispielsweise einen Bereich zwischen 30 und 60 Prozent. Auch wenn der Akku im Winter längere Zeit nicht genutzt wird und im Haus gelagert wird, rät der Hersteller zu diesem Ladestand. Dabei gilt: Wenn der Akku nur zu 40 % geladen wird, soll dies auch nur einem Ladezyklus von 0,4 entsprechen.

E-Bike-Experten schätzen, dass mit einem Marken-Akku bis zu 1.000 Ladezyklen möglich sind. Zudem lässt sich noch hinzufügen, dass sich kurze Ladezyklen sogar eher positiv auf den Akku auswirken können. Eine vollständige Leerung sollten E-Bike-Fahrer auf jeden Fall vermeiden. Zudem wird geraten, stets das Original-Ladegerät zu verwenden, um Schäden vorzubeugen.


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