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Mehr Zeit zum Leben

Für die Hersteller geht ohne Smarthome nicht viel. Die Verbraucher warten hingegen auf wirklich smarte Lösungen .

© IMTEST

Vor einigen Jahren war es noch Science-Fiction, inzwischen ist es vollkommen normal, das Licht per App zu dimmen, dass smarte Thermostate auf Kommando für wohlige Temperaturen sorgen und sch  Roboter um die Rasenpflege kümmern. Immerhin besitzt laut einer Umfrage des Elektronikdistributors Reichelt mehr als jeder zweite Deutsche (53 Prozent) mindestens ein smartes Gerät. Dennoch hakt es im smarten Zuhause, insbesondere drei Probleme verhindern den endgültigen Durchbruch. 

Smarthome noch zu teuer

Laut der Umfrage wünschen sich die Deutschen vor allem günstigere Produkte (48 %). Kein Wunder: So kostet beispielsweise eine smarte LED-Leuchte gerne um die 40 Euro (siehe rechts) und somit rund achtmal mehr als eine normale. Wer sein ganzes Haus smart gestalten will, muss auf jeden Fall tief in die Tasche greifen. Dass es auch günstiger geht, beweist etwa Amazon aktuell mit der Ring-Alarmanlage. Zudem steigt das Sicherheitsbedürfnis der Verbraucher. Das gilt besonders für den Datenschutz, auf den 40 % der Deutschen bei Smarthome-Produkten viel Wert legen – was sich auch 2021 nicht ändern wird. Allerdings spielen nicht bei jedem
Hersteller sichere Verschlüsselungsverfahren, wirksamer “Schädlingsschutz“ sowie sauber umgesetzte Autorisierungsverfahren und Anmeldeprozesse eine große Rolle. Eine zuverlässige Informationsquelle ist der IMTEST-Partner AV-Test (www.av-test.org). Zusammen mit den Sicherheitsexperten untersucht IMTEST regelmäßig Smarthome-Produkte auf Schwachstellen. Geprüft werden die Sicherheit im Heimnetzwerk, in der Cloud sowie der dazugehörigen Smartphone-Apps. Bei bestandenen Tests gibt es ein Testsieger- oder Empfehlungs-Siegel.

Smart muss smarter werden

Nicht zuletzt wollen sich Verbraucher vor und nach dem Kauf nicht weiter über technische Protokolle und bestimmte Spezifikationen den Kopf zerbrechen (39 %), und die Einrichtung sollte bitte schnell klappen. Einige neue Geräte machen es besonders einfach . Hier reicht es, mit dem Smartphone einen QR-Code einzuscannen, um ein Gerät ins heimische Netzwerk einzugliedern. Auch die Zeit der Insellösungen, mit verschiedenen Zentralen und Apps, scheint abzulaufen. Stattdessen sollen die verschiedenen Hersteller-Systeme zu einem verschmelzen, als Zentrale dienen dann oft Sprachassistenten wie Amazons Alexa oder Google Home.

“LEIDER EROBERN IMMER MEHR SMARTE GERÄTE MIT MANGELHAFTER IT-SICHERHEIT DEN MARKT.”

Maik Morgenstern
CTO AV-TEST
Wie hell ist es? Das Smartphone muss einfach zu steuern sein. Bei Bosch geht das per Smartwatch.