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Abschied vom Telegramm: Post stellt Service ein

Die Deutsche Post stampft seinen Telegramm-Service ein.

Telegraph
© Ray Shrewsberry / Pixabay

Eine Ära endet: Nach weit über hundert Jahren geht eine Tradition in der Kommunikation zuende. Die Post stellt das Telegramm ein.



Telegramm adé nach über 100 Jahren

Lange Zeit galt das Telegramm als das schnellste Kommunikationsmittel. Zum Jahresende will die Deutsche Post ihren Telegramm-Service nun streichen. Ein Unternehmenssprecher erklärte, dass das Angebot zuletzt kaum noch genutzt worden sei. Damit folgt das Unternehmen dem Beispiel zahlreicher anderer Post-Dienste weltweit. Besonders verwunderlich ist das nicht, da in den letzten Jahrzehnten immer mehr Menschen vorrangig über das Telefon, Internet und Smartphone kommunizieren. Auch Briefe haben dadurch an Bedeutung verloren und Telefonzellen sollen bis Anfang 2023 von der Bildfläche der Kommunikation verschwinden.



Ein weiterer Grund für die geringe Nachfrage nach Telegrammen ist auch der hohe Preis. Schon zu seinen Hochzeiten war diese Art der Kommunikation nicht gerade billig. Trotz seines Bedeutungsverlustes bezahlte man heutzutage für ein Mini-Telegramm mit bis zu 160 Zeichen über 12 Euro. Für ein Maxi-Telegramm mit bis zu 480 Zeichen mussten Kunden über 17 Euro auf die Theke blättern. Sollte noch ein Schmuckblatt dabei sein, waren es knapp 22 Euro.

Junge mit Telegraph sendet Telegramm
Der Telegraph und das Telegramm haben Menschen auf der ganzen Welt über mehr als 100 Jahre hinweg verbunden. © Loc / Pixabay

Ankomme Freitag den 13.

Das Telegramm wurde im 19. Jahrhundert erfunden und galt weit über hundert Jahre als das schnellste Kommunikationsmittel. Um eine entsprechende Nachricht aufzugeben, mussten Kunden im Post- oder Telegrafenamt ihren Text diktieren. Dieser wurde dann meist per Fernschreiber an ein Post- oder Telegrafenamt übermittelt, das in der Nähe des Adressaten lag. Von dort überbrachte dann ein Bote die Nachricht.

Reinhard Mey hat das Telegramm sogar zum Thema eines seiner Lieder gemacht. In seinem Titel “Ankomme Freitag den 13.” ahmt er den Sprachstil in den Nachrichten nach. Da man bei Telegrammen jeweils für die Zahl der Worte bezahlte, wurden die Nachrichten möglichst kurz und knapp gehalten. Daraus entstanden eigene Kurzformen und Wörter für Telegrammtexte.


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