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Apple MacBook Pro mit M2 Max im Test: Der König der Notebooks

Warum das MacBook Pro mit M2 Max eine Wucht ist, verrät der Test.

Das Apple MacBook Pro steht auf einem Sofa.
© IMTEST

Ganz still und heimlich, ganz ohne Keynote oder Tim Cook hat Apple Mitte Januar 2023 neue Ausgaben seines MacBook Pro vorgestellt. Genau genommen fährt der iPhone-Hersteller bei seinem neuen Profi-Notebook zweigleisig. Denn im gleichen Atemzug wurden die nächsten Upgrades des hauseigenen M-Prozessors vorgestellt: der M2 Pro und der noch kräftigere M2 Max. Doch nicht nur die Leistung schießt damit in die Höhe. Denn preislich geht es bei der 16-Zoll-Variante des neuen MacBook Pro auch erst bei rund 4.129 Euro los. Guten Gewissens kann man also von einer regelrechten Investition sprechen. Dass sich das für Vollprofis auszahlen kann, zeigt der Test des Apple MacBook Pro (2023) in der 16-Zoll-Variante mit M2-Max-Prozessor.

Das sind die technischen Daten zum Apple MacBook Pro 16 (2023) im Überblick.

  • Edles Gehäuse aus Aluminium, bei 1,63 Kilogramm
  • Bildschirm mit 16,1 Zoll Diagonale, Liquid-Retina-XDR-Technik, Auflösung von 3.456 x 2.234 Pixeln, Bildwiederholrate mit 60 Hertz
  • Prozessor: M2 Max
  • Arbeitsspeicher: wahlweise 32, 64 oder 96 Gigabyte
  • Speicher: wahlweise
  • Preis: 5.069 Euro (getestete Variante)


M2 Max im Test: In einer anderen Liga

Um direkt mit der Tür ins Haus zu fallen, lohnt ein Blick auf den Leistungsschub des M2 Max. Denn Apples neues Prozessor-Flaggschiff ist eine schiere Wucht – und stellt nicht nur alle bisher getesteten MacBooks gehörig in den Schatten – sondern auch alle bisher von IMTEST getesteten Notebooks. Möglich machen das noch mehr Kerne, aus denen sich der Chip zusammensetzt. Insgesamt 12 Rechenkerne werkeln gemeinsam – acht Performance und vier Effizienz-Kerne. Dazu gesellt sich noch eine in den Chip integrierte Grafikeinheit, die aus insgesamt 38 Kerne besteht. Vergegenwärtigt man sich diese Architektur, sind die Ergebnisse wenig verwunderlich. Dennoch sorgte die brachiale Kraft des MacBook Pro (2023) für staunende Gesichter im Testlabor.

Apple MacBook Pro (M2 Max)Apple MacBook Pro (M2)
Prozessorleistung (Geekbench 5)
sehr hoch (2.075/ 15.394)

sehr hoch (1.926 / 9.004)
3D-Rendering (Cinebench R23)sehr schnell (1.665 / 14.768)
schnell (1.582 / 8.733)
Videobearbeitung (Zeit in Min.:Sek.)sehr schnell (01:25)
schnell (2:18)
Speichergeschwindigkeit ( Lesen / Schreiben in MB pro Sekunde)sehr schnell (5.296 / 6.435)etwas langsam (1.720 / 1.475)

Gut ersichtlich wird das durch den Vergleich mit dem Vorjahres-Modell, worin Apple das Debüt des M2-Chips feierte. In allen Testkategorien lässt die neue Generation seinen Vorgänger hinter sich. Unter anderem sackte das MacBook Pro 2023 im Leistungsmessprogramm Geekbench 5 sowie im 3D-Rendering-Test Cinebench R23 Bestleistungen ein. Auch die Konvertierung von einem 4K-Video in einen Clip mit Full-HD-Auflösung klappte fast eine Minute schneller. Besonders erfreulich ist aber die verbaute SSD, auf der ab Werk 2 Terabyte Speicherkapazität zur Verfügung steht. Während die Lesegeschwindigkeit sogar schon dreimal so hoch ist, übertrumpft es die Schreibgeschwindigkeit nochmal erheblicher, mit einem viermal so hohen Wert.

Das Apple MacBook Pro liegt auf einem roten Sofa.
© IMTEST

Endlich wieder ein Profi-Notebook

Was heißt das konkret? Apple schreibt das “Pro” im Namen endlich wieder groß und grenzt die Modellreihe wieder stärker von der ebenfalls leistungsstarken Air-Reihe ab. Somit reicht die Leistung des MacBook Pro 2023 aus, um eine Vielzahl von kräftezehrenden Programmen parallel laufen zu lassen. Denn: Schon die getestetete Variante wartet mit 64 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher auf. Optional stecken sogar bis zu 96 GB drin. Videobearbeitung von besonders hochausflösendem 8K-Material ist ebenfalls drin. Also selbstredend, dass rudimentäre Office-Aufgaben oder einfache Anwendungen für das Apple-Notebook ein Kinderspiel sind.

MacBook Pro im Test: Kräftiger Sparfuchs

Eigentlich noch erstaunlicher als die Power des M2-Max-Chips ist seine Effizienz und seine ruhige Natur. Selbst unter Volllast hat das MacBook Pro (2023) einen kühlen Kopf behalten. In der Mitte des Gehäuses wurden im Testlabor 25 Grad gemessen – hat man das Notebook auf dem Schoß, muss man sich also keine Sorgen um warme Schenkel machen.

Apropos, keine Sorgen machen: Auch vor durchdrehenden Lüftern muss man keine Panik haben. Bei rudimentären Aufgaben hat das Notebook im Test keinen Mucks von sich gegeben und auch unter Volllast machte sich lediglich ein minimales Surren bemerkbar – was jedoch noch unter der 40-Dezibel-Marke blieb.

Zu guter Letzt sei zum Thema Effizienz noch der sehr geringe Stromverbrauch erwähnt. Im Normalzustand beansprucht das MacBook Pro (2023) gerade mal 5 Watt für sich. Stehen anspruchsvolle Renderings oder Anwendungen auf dem Plan, steigt der Wert gerne mal auf 15 Watt an, was im direkten Vergleich zu anderen Notebooks immer noch absurd wenig ist. Zum Vergleich: Im gleichen Testverfahren kam das Asus ExpertBook B6 Flip auf 84,9 Watt. Das Vorjahres-MacBook-Pro wird um 12 Watt – im Test kam es damals auf 27 Watt.

Akku: Die Effizienz macht sich bezahlt

Die gesteigerte Effizienz wirkt sich auch positiv auf die Akkulaufzeit des MacBook Pro (2023) aus. Im Test bei permanenter Videowiedergabe und gleichbleibender Helligkeit von 300 Candela pro Quadratmeter hielt das Notebook rund zehn Stunden und 48 Minuten durch. Das gibt als Note eine glatte Eins. Durch diese Leistung platziert sich das neue Modell vor dem 2022-Pendant, was unter selben Voraussetzungen auf zehn Stunden und 16 Minuten. Während die Akkulaufzeit gestiegen ist, rutschte die Ladedauer erfreulicherweise noch weiter nach unten. Für eine Vollladung musste das MacBook Pro (2023) nur zwei Stunden und vier Minuten am beiliegenden Netzteil und Datenkabel hängen. Damit schrammt es an einem “sehr guten” Ergebnis vorbei, liegt aber noch vor dem Vorgängermodell.

Display: Einen Tick besser als beim Vorgänger

Natürlich verbaut Apple auch in Sachen Bildschirm das Beste vom Besten. Konkret steckt hier ein haueigenes Super Retina XDR-Display drin, welches rund 40 Zentimeter in der Diagonale misst. Wie beim iPad Pro 6 sorgen unzählige Mini-Leuchtdioden (kurz: Mini-LEDs) nicht nur für eine scharfe Auflösung (Pixeldichte: 227), sondern auch für sehr natürliche Farbwiedergabe. Selbst knallige und intensive Farben des erweiterten Farbraums werden originalgetreu angezeigt – was der gemessene Delta-E-Wert von 0,82 untermauert. Dadurch lässt das Apple-Notebook auch hier die Konkurrenz hinter sich. Das Kontrastverhältnis erreichte im Test sogar den Maximalwert. Heißt: Der Bildschirm ist dadurch in der Lage, selbst in tiefschwarzen Bildbereichen den Detailreichtum auf einem sehr hohen Niveau zu halten. Das Gleiche gilt auch für helle Bildbereiche. Für gewöhnlich schaffen dies nur OLED-Displays, da die Leuchtdioden dort von selbst leuchten.

Bei der maximalen Helligkeit von SDR-Inhalten gibt Apple einen Wert von 500 Nits an. Diese Angabe konnten die Testredakteure im Labor bestätigen. Ein sehr hohert Wert, womit sich das MacBook Pro 2023 wieder einmal vor den meisten Geräten der Konkurrenz platziert. Und auch das MacBook Pro mit M2-Chip lässt es hinter sich. Das kam vergangenes Jahr im Testlabor auf rund 450 Candela pro Quadratmeter. Wird HDR-Material zugespielt, soll das Display noch mal ein gutes Stück heller werden. Auf seiner Website listet Apple in der Spitze 1.600 Nits. Die Helligkeit verteilt sich dabei auch sehr gleichmäßig über den Bildschirm. Im Testlabor wurde eine maximale Abweichung von vier Prozent gemessen. Einzig die Bildwiederholrate ist mit 60 Hertz etwas niedrig.

Art Directorin Caroline Neumann hat das Apple MacBook Pro 2023 auf dem Schoß.
Mobiler Riese: Trotz seiner Größe ist das MacBook Pro 2023 handlich und wie gemacht für den mobilen Einsatz. © IMTEST

Optik und Ausstattung: Moderne Anschlüsse

Äußerlich hat Apple keine Veränderungen vorgenommen. Das ist aber auch nicht sonderlich schlimm, denn die das edel aussehende Aluminium-Gehäuse ist – wie von Apple-Produkten so üblich – sehr hochwertig verarbeitet. Heißt: Hier knarzt oder klapper absolut gar nichts. Das Mausfeld zur Bedienung misst 15 Zentimeter und räumt somit genügend Platz für Navigation und spezielle Wischgesten ein. Die Tastatur ist beleuchtet und verfügt über einen guten Druckpunkt. Schreiben klappte damit im Test angenehm. Minimales Manko: Auf einen Nummernblock müssen Nutzerinnen und Nutzer auch bei der großen 16-Zoll-Variante verzichten. Neben vier Thunderbolt-4-Buchsen, einem SD-Kartenleser und dem Ladeanschluss verbaut Apple erstmals einen HDMI-2.1-Anschluss. Über die Schnittstelle können Monitore mit 8K-Auflösung oder 4K-Monitore mit einer Bildwiederholrate von 240 Hertz angeschlossen werden.

Das MacBook Pro 2023 aus der Vogelperspektive fotografiert.
Tastatur und Mausfeld bekommen auf dem Gehäuse genügend Platz, sodass es nicht zu frickelig wird. © IMTEST

Für Videotelefonate im Homeoffice steht eine HD-Webcam zur Verfügung. Das Bild ist dabei eher zweckmäßig. Der Sound ist dafür schön klar und durch die gute Mikrofonqualität geht auch nichts vom Gesprochenen verloren.



Fazit

M2 Max für maximale Kraft: Dieses Kredo hat sich Apple beim MacBook Pro 2023 definitiv zu Herzen genommen. Das Notebook für Profis setzt in puncto Leistung und Effizienz neue Maßstäbe und lässt die Konkurrenz ohne Mühe meilenweit hinter sich. Zu diesem Quantensprung gesellen sich außedem noch sinnvolle Neuerungen, etwa ein HDMI-2.1-Anschluss für 8K-Monitore. Hinzu kommt ein sehr hochwertiges Alu-Gehäuse, in dem die Spitzen-Technik steckt. Verbesserungspotenzial muss man da schon mit der Lupe suchen. So gibt es beispielsweise bei der HD-Webcam noch Luft nach oben oder bei der Bildwiederholrate des ansonsten brillanten Displays. Der hohe Preis (5.069 Euro für getestete Variante) dürfte ebenfalls den ein oder anderen abschrecken.

  • PRO
    • Sehr hohes Arbeitstempo, sehr viel Speicherkapazität (2 TB), helles, farbenfrohes Display mit sehr guten Kontrasten, sehr lange Akkulaufzeit, schnelle Ladegeschwindigkeit, sehr hochwertige Verarbeitung.
  • KONTRA
    • HD-Webcam mit etwas unscharfer Auflösung, etwas niedrige Bildwiederholrate. 

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,5