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Studie untersucht Manipulation beim Online-Shopping

Fast 40 Prozent der Shops nutzen manipulative Methoden.

Eine Person kauft in einem Online-Shop ein.
Eine Studie untersucht die Schattenseiten des Online-Shoppings. © Leeloo Thefirst / Pexels

Online-Shopping ist häufig günstiger, meistens bequemer, jedoch teilweise auch stressiger als ein Gang ins Ladengeschäft. Denn allzu häufig wirkt eine Flut aus Deals, Schnäppchen und Sale-Angeboten auf einen ein. Der Grund dafür liegt nicht beim Verbraucher selbst, fand nun eine Studie der Europäischen Kommission heraus. Was diese ermittelt hat, fasst IMTEST zusammen.



Für die Studie wurden 399 Online-Shops mit einer Bandbreite an Produkten untersucht. Auf 148 dieser knapp 400 Webshops konnte die EU-Kommission gemeinsam mit nationalen Verbraucherschutzbehörden aus 23 Ländern inklusive Norwegen und Island manipulative Praktiken feststellen. Zu diesen gehören vor allem diese drei Methoden: das Zeigen eines künstlich erzeugten Countdowns, das Drängen zu Abonnements oder anderen kostenpflichtigen Leistungen sowie das Verbergen von Informationen.

Diese Methoden werden auch als “Dark Patterns” bezeichnet, denn sie wirken manipulativ auf das Verhalten der Konsumenten ein. Es werden Kaufentscheidungen getroffen, die ohne diese Art der Beeinflussung gar nicht zustande gekommen wären. Im Detail führen 42 Online-Shops solche Countdowns, die ohne echte Grundlage eine Frist für den Kauf eines Produktes setzen und den Verbraucher damit unter Druck setzen.

Studie der EU: Liefergebühr versteckt

Bei 54 Online-Shops konnte das Team Muster erkennen, bei denen beispielsweise die optische Gestaltung dazu verführen sollte, eine teurere Option zu wählen. Außerdem konnte bei 70 Websites festgestellt werden, dass Informationen wie hohe Liefergebühren unterschlagen wurden.



Didier Reynders, EU-Justizkommissar erläutert in Bezug auf die Möglichkeiten, sich gegen solche “Dark Patterns” zur Wehr zu setzen: “Bereits heute gibt es verbindliche Instrumente, um dagegen vorzugehen. Ich fordere die nationalen Behörden auf, ihre Möglichkeiten der Strafverfolgung auszuschöpfen, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und diese Praktiken zu bekämpfen. Parallel dazu überprüft die Kommission alle Verbraucherschutzvorschriften, um sicherzustellen, dass diese an das digitale Zeitalter angepasst sind. Dabei prüft sie auch, ob Dark Patterns ausreichend berücksichtigt sind.”

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