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So viel Gehalt braucht man zum Glücklichsein

50.000, 100.000 oder gar eine Million? Sie werden überrascht sein, was die Wissenschaft als „ideales“ Glücksgehalt betrachtet.

Zwei lächelnde Frauen am Arbeitsplatz vor einem Laptop
© Jopwell / Pexels

Sie haben sich sicher auch schon einmal vorgestellt, wie es wäre ein hohes Gehalt zu bekommen, richtig viel zu verdienen und reich zu sein. Wie einfach das Leben und wie glücklich Sie dann wären. In der Tat ist die Vorstellung, dass Glück gleichbedeutend mit Reichtum ist, sehr weit verbreitet. Aber welchen Einfluss hat Geld wirklich auf unser Glück?

Es ist nicht nur das Geld

Eines vorweg: Die Forschung zeigt, dass unsere Gene und unsere Persönlichkeit bereits rund 50 Prozent unserer Zufriedenheit beeinflussen, daneben spielen Faktoren wie Gesundheit, Beziehungen und Arbeit eine wichtige Rolle. Der World Happiness Report 2017 hat speziell die Bedeutung der Arbeit für das allgemeine Wohlbefinden untersucht. Das Ergebnis: Die Bedeutung der Arbeit geht weit über das damit verbundene Gehalt hinaus. Auch Aspekte wie sozialer Status, Beziehungen, Tagesablauf und Ziele haben einen starken Einfluss auf das Glück der Menschen. Deshalb ist Arbeitslosigkeit für viele Menschen so schrecklich. Aber auch Unterbezahlung macht auf Dauer unglücklich, also wenn nicht genug Geld zur Verfügung steht, um Grundbedürfnisse wie Essen, Wohnen und Gesundheit zu befriedigen. Gleichzeitig steigert ein höheres Einkommen in der Regel das Wohlbefinden, weil es mehr Sicherheit und Möglichkeiten bietet, das Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Doch wie hoch ist das optimale Einkommen, um glücklich zu sein?

68.000 Gehalt für das perfekte Glück?

Der Psychologe Daniel Kahneman hatte 2010 ein jährliches Haushaltseinkommen von 75.000 US-Dollar (rund 71.000 Euro) als Maßstab gesetzt. Je niedriger das Gehalt, desto unglücklicher. Mehr würde das Glück aber nicht steigern. Die Purdue University hatte das Thema 2021 in einer neuen Studie aufgegriffen und kam zu anderen Ergebnissen. Dazu zerlegten die Forscher das Glück in zwei Teile: Lebenszufriedenheit (allgemeine Grundsituation) und emotionales Wohlbefinden (täglicher Gemütszustand). Für Ersteres reicht demnach ein Jahreseinkommen zwischen 60.000 und 75.000 US-Dollar (57.000 bis 71.000 Euro), während das emotionale Wohlbefinden erst bei rund 95.000 US-Dollar (90.000 Euro) seinen Höhepunkt erreicht. Viel interessanter ist jedoch: Sobald diese Einkommensgrenzen überschritten werden, beginnen das emotionale Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit zu sinken. Offenbar leidet das Glück unter dem Stress und dem hohen Zeitaufwand, der mit gut bezahlten Jobs oft einhergeht.



Um die unterschiedlichen Ergebnisse zu diskutieren, schlossen sich beide Forschungsgruppen zu einer so genannten kontradiktorischen Zusammenarbeit zusammen, bei der Barbara Mellers, Professorin an der Penn Integrates Knowledge University, als Schiedsrichterin fungierte. In einer neuen Veröffentlichung vertritt das Trio nun die These, dass ein höheres Einkommen im Durchschnitt in der Tat mit einem höheren Glücksniveau einhergeht. Bei näherer Betrachtung wird das Ganze jedoch komplexer. So gebe es innerhalb dieses allgemeinen Trends eine unglückliche Personengruppe in jeder Einkommensgruppe, die bis zu einem Jahreseinkommen von 100.000 Dollar einen starken Anstieg des Glücks aufweist und dann auf diesem Plateau verharrt.

“Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass für die meisten Menschen ein höheres Einkommen mit größerem Glück einhergeht”, sagt Killingsworth, Senior Fellow an der Penn’s Wharton School und Hauptautor der Studie. “Die Ausnahme sind Menschen, die finanziell gut gestellt, aber unglücklich sind. Wenn man zum Beispiel reich und unglücklich ist, hilft mehr Geld nicht. Bei allen anderen war mehr Geld in unterschiedlichem Maße mit mehr Glück verbunden”.

Faktor Umfeld

Ein weiterer entscheidender Faktor im Zusammenhang zwischen Lohn und Glück ist das soziale Umfeld. Der Mensch scheint darauf angelegt zu sein, sich ständig mit anderen zu vergleichen. Wenn Nachbarn und Kollegen mehr verdienen, dickere Autos fahren und luxuriöser wohnen, kann sich das negativ auf das Wohlbefinden auswirken. Wer zum Beispiel in einer Hochhaussiedlung wohnt, ist mit einem Gehalt von 3.000 Euro wahrscheinlich top aufgestellt, während die gleiche Person in der noblen Vorstadt mit diesem Gehalt wahrscheinlich zu den armen Schluckern gehört. Zu diesem Thema gab es vor einigen Jahren eine aufschlussreiche Umfrage. Arbeiter wurden gefragt, was sie lieber hätten:

  • Bei einem Durchschnittsgehalt von 25.000 Dollar 50.000 zu verdienen, oder
  • Bei einem Durchschnittsgehalt von 200.000 Dollar 100.000 zu verdienen

Kaum zu glauben:  Nahezu die Hälfte bevorzugte Option 1.

Finanzen im Blick: Clevere Lösungen helfen

Unglücklich rund ums Geld macht zudem der Umstand, nie richtig zu wissen, wo man finanziell steht. Zum Glück gibt es speziell für Selbständige und Freiberufler Lösungen, die Ihnen mit wenigen Klicks zeigen, wie Sie finanziell dastehen und die die Liquiditätsplanung zum Kinderspiel machen. Bei Lexoffice reicht beispielsweise ein Blick ins Dashboard, um den finanziellen Überblick zu behalten. Da sich das mühelos in die Arbeitsroutine integrieren lässt, gibt es keine bösen Überraschungen mehr.

Fazit: Glück und Gehalt

Glaubt man der Forschung, muss man kein Multimillionär sein, um das perfekte monetäre Glück zu finden. Ein Jahreseinkommen von rund 70.000 Euro ist zwar kein Klacks, aber zumindest nicht völlig illusorisch.