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Heckboxen für PKW im Test: Die besten Modelle und Tipps

Handhabung, Volumen, Gewicht und Preise im Vergleich.

© mft

Während die Räder vielleicht schon auf dem Dach des Kombis sind, der Nachwuchs sich auf dem Rücksitz platziert hat, ist kaum mehr eine Lücke im Kofferraum frei. Wohin also mit den Angelsachen, dem SUP oder den Campingstühlen? Praktische Heckboxen, die sich mitsamt eines Halterungssystems an der Anhängerkupplung befestigen lassen, bieten zusätzlichen Stauraum. IMTEST hat vier aktuelle Modelle von Thule, Westfalia, mft und Norauto (Eigenmarke von ATU) im Alltag getestet. Wie gut die Boxen sind, verrät der Artikel.

Nichts geht ohne sie: Basisträger für Heckboxen

Grundvoraussetzung für den Transport ist eine Basisplattform, die auf der Anhängerkupplung befestigt wird. Hier drauf lassen sich meist nicht nur Boxen befestigen, die zusätzliches Volumen fürs Gepäck bieten, sondern auch Fahrradträger. Preislich liegen die vier Testmodelle, bezogen auf Träger samt Box, zwischen 500 Euro (Norauto) und 1.350 Euro (Thule). IMTEST hat sowohl die Handhabung des Trägers als auch der Boxen getestet.

Westfalia setzt bei seiner Basisplattform für die Box auf einen Fahrrad-Träger, während mft und Thule schlichte Grund-Träger ohne Zusatzfunktion bieten. Das macht die beiden letztgenannten mit acht beziehungsweise neun Kilogramm vergleichsweise leicht, allerdings hat man bei Westfalia (17,5 Kilogramm) gleich zwei Produkte in einem.

Beim System von mft können Nutzer modular, je nach ihren Bedürfnissen, Boxen oder Radträger dazukaufen, bei Thule passen auf den Träger Arcos nur die beiden Arcos-Heckboxen mit 300 Litern oder 400 Litern Volumen. Die Moving Base von Norauto ist ebenso für den Transport von Fahrrädern ausgelegt, die entsprechenden Greifarme hierfür müssen separat erworben werden.

  • Nahaufnahme Basisträger Anhängerkupplung von Thule
  • Nahaufnahme Basisträger Anhängerkupplung von mft
  • Nahaufnahme Basisträger Anhängerkupplung von Westfalia
  • Nahaufnahme Basisträger Anhängerkupplung von ATU


Montage selbsterklärend

Die Träger von mft, Thule und Westfalia waren bei Erhalt jeweils schon vormontiert und lassen sich von einer Person allein, einfach und recht schnell, auch ohne Vorerfahrung, an der Anhängerkupplung anbringen. Die Funktionsweise ist bei allen Modellen recht ähnlich, indem der Autofahrer das Modul auf die Kupplung setzt, ausrichtet und mithilfe eines Hebels arretiert. Für den passgenauen Sitz am Kupplungskopf kann noch feinjustiert werden. Alle Testmodelle lassen sich abschließen.

  • Mann bringt Heckboxenhalterung an Auto an
  • Nahaufnahme: Hebel runterdrücken, um Heckträger ans Auto anzubringen
  • Nahaufnahme Kurbel von Auto-Heckträger mft

Lediglich beim Grundgestell von Norauto musste das Testteam nach dem Auspacken erstmal Hand anlegen und den Träger aus vielen Einzelteilen zusammenbauen. Allerdings brauchen Nutzer diesen Schritt ja nur einmal machen und können danach den Träger zusammenmontiert lagern. Das Aufsetzen auf die Kupplung muss aufgrund seiner Größe von zwei Personen vollzogen werden, ist aber trotzdem recht einfach.

Zum Schluss muss bei allen Modellen noch die Stormversorgung für die Heckbeleuchtung hergestellt werden. Bei den Heckboxen von Thule und mft befinden sich die Lichter an der Box selbst, bei Westfalia und Norauto sind sie am Träger befestigt. Um die Basis von Westfalia möglichst platzsparend lagern zu können, kann man die Elemente, an denen das Licht sitzt, einklappen. Auch an ein zusätzliches Nummernschild muss gedacht werden, dafür ist bei allen Testkandidaten eine Befestigung vorgesehen.

Fest im Griff: So gelingt das Aufsetzen der Hartschalen-Heckboxen

Damit selbst bei hohem Tempo nichts verrutscht und verwackelt, setzten die Hersteller auf unterschiedliche Befestigungssysteme bei ihren Boxen. Unter der Arcos von Thule befinden sich zwei dicke Metallstifte, die in die Nut auf dem Träger geschoben werden müssen. Da man die Box aufgrund der Größe zu zweit tragen muss, kann jede Person an seiner Seite gucken, ob alles richtig positioniert ist. So gelingt die Montage recht schnell und einfach. Mithilfe von zwei Schrauben wird die Box aus dem Inneren an der Basis befestigt.

Auch bei der BackBox von mft arbeitet man am besten mit zwei Personen, die gucken, ob die Box auf der richtigen Stelle am Träger aufliegt, denn so lässt sie sich unkompliziert einrasten. Durch Drehen zweier abschließbarer Regler auf der Unterseite wird die Box verriegelt. Die Westfalia-Box hingegen kann auch von einer Person allein auf der Basis angebracht werden. An der richtigen Stelle positioniert, wird ein Federschieber zurückgezogen und schon rastet sie ein. Ein Schloss verhindert ungewolltes entfernen.

Unterschiede zwischen den Heckboxen

Während die Modelle von mft, Thule und Westfalia robuste Hartschalen besitzen, kommt Norauto mit einer Textilbox. Diese muss zwar vor jeder Nutzung mithilfe eines Gestänges aufgebaut werden, lässt sich aber sehr platzsparend lagern und kann von einer Person allein getragen werden. Mit 500 Litern weist sie zudem das größte Volumen auf.

Der Aufbau ist anfangs etwas kompliziert, geht aber dann halbwegs schnell. Was allerdings etwas mehr Zeit kostet, ist das Befestigen der Box am Gestell. Hier kommen Riemen wie bei einem Rucksack zum Einsatz, die an mehreren Stellen strammgezogen werden müssen. Zudem verbinden Bodenhaken die Box mit dem Basisträger.

  • Installationsanleitung HEckbox von ATU
  • Nahaufnahme Befestigung Heckbox ATU
  • Nahaufnahme Überrollbügel Heckbox ATU
  • Blick ins innere der Transportbox von ATU

Geöffnet wird sie, anders als die anderen Testkandidaten, von der Seite per Reißverschluss, weswegen man sich zum Be- und Entlade hinknien muss. Das macht die Handhabung etwas unkomfortabel. Aufgrund des großen Volumens muss der Autofahrer immer die zulässige Gesamtlast im Auge behalten, die für die Anhängerkupplung zugelassen ist. Spanngurte sind bei Norauto nicht im Lieferumfang enthalten, können aber am Gestänge befestigt werden, um die Ladung zu sichern. Aufgrund der Bauart der Box (Textil) empfiehlt sich für die Moving Box sperriges, aber leichtes Gepäck, wie etwa Decken, Schlafsäcke oder ähnliches. Eine Art Überrollbügel verhindert zudem das Öffnen des Kofferraums, ein Herunterklappen des Trägers ist hier nicht möglich.

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