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Die besten Fahrrad-Navis 2023 : Test und Vergleich

Wie gut sind die aktuellen Fahrrad-Navis? Der Test klärt’s.

© Sigma

Die 5 besten Fahrrad-Navis // IMTEST

Fünf Fahrrad-Navis für gelegentliche Touren.

Es ist allgemein bekannt, dass die Menschen in Deutschland die frische Luft genießen, was angesichts der wunderschönen natürlichen Umgebung in unmittelbarer Nähe ihres Wohnorts nicht verwunderlich ist. Viele Deutsche geben an, mindestens einmal im Monat Zeit in der Natur zu verbringen. Dies kann beim Radfahren (77%), Wandern (56%) oder Joggen (53%) geschehen. Das Fahrradfahren erweist sich hierbei als der klare Favorit. Von herkömmlichen City-Bikes über sportliche Rennräder bis hin zu vielseitigen Gravelbikes setzen die Deutschen vermehrt auf ihre treuen Gefährten und erkunden die Landschaft – sei es auf asphaltierten Wegen oder durch anspruchsvolles Gelände. Dabei sind Fahrrad-Navigationssysteme am Lenker häufig im Einsatz. Sowohl kurze Ausflüge als auch mehrtägige Touren erleben eine Wiederbelebung und begeistern eine beträchtliche Anzahl neuer Fahrrad-Enthusiasten.

Menschen bei einer Fahrradtour mit Bike-Navis
Ein Fahrrad-Navi gehört für viele Menschen wie der Ersatzschlauch zu einer Fahrradtour dazu. © Adrian Vesenbeckh

Auch der Fahrradtourismus gewinnt zunehmend an Bedeutung. Kein Wunder, denn Radfahren hat viele Vorteile. Es ist gesund, schont die Umwelt, spart Energie und damit Geld. Und es macht vor allem Spaß. Weniger Spaß macht es allerdings, sich in unbekanntem Terrain zu verfahren. Viele schnallen sich deshalb das Smartphone an den Lenker und lassen sich von einer Routen-App wie Komoot leiten. Eine solche Kombination funktioniert ganz gut. Da stellt sich die Frage, ob spezialisierte Fahrrad-Navis (auch Fahrradcomputer genannt) überhaupt noch eine Daseinsberechtigung haben. Und wenn ja, welche Geräte diese Aufgabe am besten erfüllen. IMTEST ist diesen Fragen nachgegangen, und hat dazu unzählige Kilometer mit den aktuellen Modellen Garmin Edge 840, Sigma Rox 12.1 Evo, Wahoo Elemnt Roam V2, Hammerhead Karoo 2 und einem iPhone 12 Pro samt Komoot-App abgespult.

Fahrrad-Navis gehören zur Radtour dazu

Einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände für Radfahrer ist der Fahrradcomputer. Für die einen ist die Navigation wichtig und der Fahrradcomputer der Wegweiser zum Abenteuer. Andere fahren immer die gleichen Strecken und brauchen keine Routen, aber jede Fahrt ist eine neue Gelegenheit, spannende Informationen über Leistung, Fortschritt und Training im Allgemeinen zu sammeln und zu analysieren. Und dann gibt es noch die Gruppe, die eine Mischung aus beidem sucht: Mal helfen die Daten, noch ein bisschen mehr in die Pedale zu treten, mal führt die Navigation zu unbekannten Orten, die man ohne Fahrrad-Navi nie entdeckt hätte. Der Test klärt, welcher Fahrradcomputer für Sie der richtige ist.

Studie Outdoor
Fahrradfahren und Radtouren stehen bei den Deutschen hoch im Kurs. © Komoot


Smartphone vs. Fahrrad-Navi

Ganz klar: Wer nur ab und zu mit dem Fahrrad unterwegs ist, braucht kein spezielles Navigationsgerät. In diesem Fall reicht eine solide Fahrradhalterung für das Smartphone. Wer dagegen viel und oft unterwegs ist, wird früher oder später die Nachteile dieser Lösung kennen lernen.

  • Bedienung: Fahrradcomputer sind in der Regel so konzipiert, dass sie sich während der Fahrt einfach und intuitiv bedienen lassen. Sie haben in der Regel große, handschuhfreundliche Tasten und Displays, die auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesbar sind. Smartphones hingegen erfordern oft eine komplexere Bedienung per Touchscreen, was beim Radfahren schwieriger und potenziell gefährlich sein kann.
  • Akkulaufzeit: Je nach Smartphone-Modell ist der Akku schon nach wenigen Stunden leer. Das ist doppelt ärgerlich, denn a) muss man eventuell an einem unbekannten Ort ohne Navigation weiterfahren und b) steht das Smartphone im Notfall nicht für Anrufe zur Verfügung. Alternativ kann man die Ausdauer mit Powerbanks verlängern, aber das bedeutet Fummelarbeit und zusätzliches Gewicht. Gute Fahrrad-Navis halten dagegen mit einer Ladung locker 10 Stunden und mehr durch.
  • Witterungsbeständigkeit: Nur wenige Smartphones sind für den Outdoor-Einsatz geeignet. Sie können zu heiß oder zu kalt werden und dann ihren Dienst quittieren. Auch Regen stecken nicht alle Handys gut weg. Fahrradcomputer sind dagegen wasserfest. Einige verfügen zusätzlich über einen Staubschutz.
  • Strapazierfähigkeit: Auf langen Radtouren sind holprige Strecken oder gar Stürze nicht auszuschließen. Bei Smartphones führt das oft zu zerbrochenen Displays, die teure Reparaturen nach sich ziehen. Fahrrad-Navis sind dagegen deutlich robuster.
  • Konnektivität: Die Verbindung mit externen Sensoren zur Messung und Anzeige von Daten wie Herzfrequenz, Trittfrequenz, Wattleistung und Geschwindigkeit ist je nach Smartphone und verwendeter App schwierig bis unmöglich. Bei guten Fahrradcomputern ist die Kopplung hingegen kein Problem – denn sie unterstützen mit ANT+ den wichtigsten Funk-Standard für Fitness-Zubehör.
  • Fahrradspezifische Funktionen: Fahrradcomputer bieten spezielle Funktionen für Radfahrer, die in der Regel umfangreichere und genauere Daten liefern. Dazu gehören unzählige Daten Geschwindigkeitsmessung, Entfernungs- und Höhenmessung, Herzfrequenzmessung, Trittfrequenzanalyse und vieles mehr. Diese Funktionen sind oft genauer und spezifischer auf die Bedürfnisse von Radfahrern zugeschnitten als die Funktionen eines Smartphones.
  • GPS-Genauigkeit: Moderne Fahrradnavis bieten eine genauere Positionsbestimmung. Vor allem wenn sie Mehrfrequenz-GPS-Technik (Multi-GNSS) und zusätzliche GLONASS-Unterstützung an Bord haben. Je nach Smartphone kann auch ein besonders ungenauer GPS-Chip verbaut sein, was zu Abweichungen auf der Route führen kann.

Kurzum: Auf längeren Strecken und bei häufiger Nutzung haben Fahrrad-Navis deutliche Vorteile gegenüber Smartphones. Das zeigt auch der Vergleichstest, bei dem IMTEST ein iPhone 12 Pro mit der App Komoot gegen vier aktuelle Fahrrad-Navis von Garmin, Wahoo, Sigma und Hammerhead antreten ließ.

Vergleich Display Fahrrad-Navis Sonne
Der Garmin Edge 840 (links) und der Wahoo Elemnt Roam V2 (zweiter von rechts) bieten bei direkter Sonneneinstrahlung die beste Ablesbarkeit. © IMTEST

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