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12 In-Ear-Kopfhörer im Test: Die kabellose Freiheit

IMTEST hat aktuelle In-Ear-Kopfhörer getestet.

Ein Mann trägt In-Ear-Kophförer, oben links Freisteller von drei Modellen.
© IMTEST, Bowers & Wilkins, Apple, Denon, Technics

True-Wireless In-Ear-Kopfhörer sind aus der mobilen Musikwelt nicht mehr wegzudenken. Was 2014 mit zwei Kickstarter-Kampagnen begann, hat die In-Ear-Welt 2023 vollkommen umgekrempelt. Die vielerorts auch „Earbuds“ genannten Einzel-Hörer, die in einer Ladeschale geladen werden und ausschließlich über Bluetooth kommunizieren, haben die Ohren von Musikfans weltweit erobert.

schwarze EAH-AZ80 in ihrem Ladecase auf einem Holztisch
Die typische Ausstattung moderner In-Ears: Kabellose Kopfhörer in einem Ladecase. © IMTEST / Technics

Und das heißt: Die Technologie ist ausgereift, guter Klang und solide Ausstattung zum Teil sogar unter 100 Euro zu haben. Zudem besitzen die meisten True-Wireless In-Ear-Kopfhörer mittlerweile auch aktive Geräuschunterdrückung (ANC). IMTEST hat ein breites Testfeld aufgestellt und nimmt die Qualität aktueller Earbuds unter die Lupe.

In-Ear-Kopfhörer: Worauf kommt es beim Klang an?

Vorrangig sind True-Wireless In-Ear-Kopfhörer natürlich eines: Kopfhörer. Entsprechend relevant ist ein guter Klang und eine stabile Verbindung zum Wiedergabegerät. Die meisten Geräte unterstützen den AptX oder LDAC-Codec und tragen das „Hi-Res Audio“-Siegel. Diese Bluetooth-Codecs erlauben die Übertragung hochwertigerer Audio-Signale, der Sony-eigene LDAC-Codec etwa 990kb/s und 24bit/96khz.

Für Kopfhörer-Tests hört IMTEST unterschiedlichste Genres in einer für den Nutzer wahrscheinlichen Hörumgebung. Dafür wird die höchste Download-Qualität von Spotify auf einem iPhone als Maßstab genommen. Gehörte Songs erstrecken sich von Pop (Taylor Swift: Red, Style) über Electronica (Massive Attack: Angel) und Trance bis Rock, Metal (In Flames, Killswitch Engage, Lorna Shore) und Orchestrale Soundtracks (John Williams: Jurassic Park Theme). Dabei wird die neutralste Einstellung der Kopfhörer ohne ANC als Sound-Basis gewählt. Die meisten Kopfhörer bieten in ihren Apps Equalizer und Presets an, mit denen sich das Klangbild individualisieren lässt. Darauf wird hingewiesen – die Wertung orientiert sich aber überwiegend am neutralsten Klang.

Allerdings funktioniert diese Verbindung nur unter Android. Apple setzt bei iPhone, iPad und Co. nach wie vor ausschließlich auf den etwas verlustbehafteteren Codec AAC, der natürlich von allen Geräten im Test unterstützt wird. Apple ist aufgrund gezielter Optimierung aber bei der Signalverarbeitung von AAC besser als Android-Geräte. Kurz: AAC klingt auf dem iPhone besser als auf Android-Smartphones. Dafür sind hier leistungsfähigere Codecs möglich. Entsprechend sollten In-Ear-Kopfhörer nach ihrem Haupt-Wiedergabegerät gewählt werden – reine AAC-Hörer wären für Android-User 2023 keine Empfehlung mehr.

Sony WH-1000XM5 In-Ear-Kopfhörer getragen vom Testredakteur.
Moderne In-Ear-Kopfhörer, wie hier die Sony WF-1000XM5, sind kabellose, kleine Alleskönner. © IMTEST / Sony

So wichtig sind Akku-Laufzeit, App und Co.

Neben der Akku-Laufzeit, die für ein kabelloses System natürlich eines der wichtigsten Merkmale darstellt, ist auch die ANC-Qualität relevant. Die soll den Hintergrundlärm unterwegs reduzieren und für Ruhe in den Ohren sorgen. Da zudem alle Earbud-Systeme auch gleichzeitig Headsets sind, ist natürlich auch die Sprachqualität der verbauten Mikros wichtig. Wie klar ist die Sprache, wieviel Lärm wird aufgenommen und wie gut funktionieren die entsprechenden Software-Filter?

Software ist auch das Stichwort für die sonstige Ausstattung der Geräte. Kein Earbud-Set kam im Test ohne eigene Begleitapp aus, die für die Steuerung von ANC-Modi, Equalizer-Presets oder die Touchflächen-Belegung der In-Ears relevant ist. Bedienung und Umfang der Apps sind für die Qualität der Geräte durchaus entscheidend, immerhin kann man den Sound hier an die eigenen Vorlieben anpassen und die Touch-Bedienung personalisieren.

Letztes wichtiges Testkriterium: Bedienung und Tragekomfort. Der beste Sound nützt nämlich nichts, wenn die EarBuds nicht im Ohr halten wollen oder nach kürzester Zeit unangenehm drücken. Auch die Bedienung kann schwierig werden, wenn die Touchflächen zu klein sind oder verzögert reagieren.

Die Bildschirme der Sony-App für In-Ear-Kopfhörer nebeneinander angeordnet.
Eine umfangreiche Begleit-App ist für moderne Kopfhörer Pflicht. © IMTEST / Sony

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