Kalten Kaffee stellen die meisten entweder in die Mikrowelle oder kippen ihn direkt in den Ausguss. Spezieller “Cold Brew”-Kaffee ist aber ein großer Trend, bei dem das Getränk extra kalt zubereitet wird. Dazu wird Kaffeepulver mit kaltem Wasser aufgegossen und – je nach Rezept – für zwei bis 24 Stunden ziehen gelassen. Diese Methode der Kalt-Extraktion soll zu einem ganz anderen Geschmack des Kaffees führen und ihn beispielsweise weniger bitter machen. Da die Zubereitung aber auch viel Geduld erfordert, gibt es von De’Longhi spezielle Kaffeevollautomaten, die die Methode ebenfalls beherrschen. Wie gut das funktioniert und was der “Eletta Explore Cold Brew” noch zu bieten hat, hat IMTEST getestet.
5 Kaffeevollautomaten im Test: Ist teuer besser?
So gut bereiten Maschinen von De’Longhi, Philips und Co. Kaffee zu.
Der Eletta Explore Cold Brew im Test: Wie funktioniert der Vollautomat?
Der De’Longhi-Kaffeevollautomat wartet mit einer vergleichsweise sehr großen Auswahl an Kaffeegetränken auf, die mit nur einem Knopfdruck auszuwählen sind. Dafür gibt es ein farbiges Touch-Display, das die insgesamt 17 verschiedenen Getränke als Bilder darstellt. Zudem gibt es beispielsweise beim Espresso die Möglichkeit, zwischen einfacher oder doppelter Menge auszuwählen, und Getränke ohne Kaffee zuzubereiten. Dazu gehören etwa heißes Wasser für Tee oder warme Milch. Über ein Plus-Symbol können außerdem Menge und Stärke fürs jeweilige Getränk angepasst werden.

Wird ein Kaffeegetränk ausgewählt, mahlt der Vollautomat zunächst die eingefüllten Bohnen und gibt anschließend den verzehrfertigen Kaffee aus. Wer stattdessen lieber Kaffeepulver benutzen möchte, findet dafür auch eine Klappe auf der Oberseite. Laut Bedienungsanleitung und Icons an der Innenseite des Deckels darf hier allerdings nur löffelweise Pulver hinzugegeben werden, damit der Automat nicht verstopft. Ein Kaffeelöffel und ein Reinigungswerkzeug sind deshalb im Lieferumfang enthalten.

Beide Fächer sind lichtgeschützt und der Kaffeebohnen-Behälter ist zudem dank einer Gummi-Lippe auch als luftdicht einzustufen. Das soll beides dazu beitragen, dass das Aroma der Bohnen so lang wie möglich erhalten bleibt.
Die vorgelagerte Tassenablage, die sich auch erwärmt, wird von Expertinnen und Experten hingegen eher kritisch gesehen. Der Vorwurf ist, dass die Wärme sich auch auf die Kaffeebohnen überträgt und diese dadurch an Aroma verlieren. Für Personen, die Ihre Kaffeetasse gern vorwärmen, ist die Ablage aber praktisch.

Diverse Kaffeegetränke können auch mit Milch zubereitet werden, etwa Latte Macchiato oder Cappucino. Dafür kann die Heißwasser-Ausgabe ganz einfach mit einem Milchbehälter getauscht werden. Für Kalt- und Heißgetränke gibt es beim Eletta Explore Cold Brew nämlich einzelne Milchbereiter. Zudem finden sich auf dem Deckel der Milchtanks Einstellungsmöglichkeiten für die gewünschte Schaummenge. In der Bedienungsanleitung finden sich Empfehlungen dazu, welche Einstellung für welches Getränk passt.
Cold-Brew-Kaffee von De’Longhi
Abgesehen von der Möglichkeit, heiße Kaffeegetränke zusammen mit Eiswürfeln zuzubereiten, bietet der De’Longhi-Kaffeevollautomat auch fünf Varianten an, die tatsächlich kalt extrahiert werden. Zu Beginn fordert einen das Gerät dafür auf, eine bestimmte Anzahl an Eiswürfeln in das Glas oder den Becher zu geben. Dafür ist im Lieferumfang ein Eiswürfel-Behälter aus Silikon enthalten, der allerdings selbst befüllt und rechtzeitig im Voraus im Eisfach platziert werden muss. Im Test ließen sich die fertigen Eiswürfel sehr einfach aus dem Behälter herauslösen.

Anschließend startete der Eletta Explore Cold Brew im Test mit dem Mahlen des Kaffees und der Kalt-Extraktion. Diese dauerte im Vergleich zum Brühen eines heißen Kaffeegetränks tatsächlich deutlich länger. Während ein einfacher Espresso mit den hinterlegten Standard-Einstellungen in 42 Sekunden fertig war, dauerte die Zubereitung des Cold Brew insgesamt knappe 3,5 Minuten. Auch die Temperatur unterschied sich, wie erwartet, sehr stark. Je nach Einstellung der Brühtemperatur im Hauptmenü des De’Longhi-Kaffeevollautomaten, wurden beim Espresso kurz nach Ende des Brühvorgangs zwischen 66,5 °C (Einstellung “niedrig”) und 70,5 °C (Einstellung “hoch”) gemessen. Beim Cold Brew lag die Temperatur hingegen schon nach wenigen Sekunden im Eiswürfel gefüllten Becher bei nur 12 °C.

So viel Geduld, wie beim klassischen, händischen Verfahren braucht es mit dem De’Longhi-Kaffeevollautomaten also nicht. Das dürfte nicht nur Nutzende freuen, sondern auch den Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure Deutschlands e.V. (BVLK). Dieser äußert auf seiner Webseite nämlich Bedenken hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit von Cold-Brew-Kaffeegetränken. Da diese nicht heiß aufgegossen werden, bestünde hier generell eine erhöhte Gefahr für Belastungen mit Krankheitserregern – insbesondere, wenn die Extraktion bei Raumtemperatur und für mehr als zwei Stunden durchgeführt werde. Darüber brauchen sich De’Longhi-Nutzende demnach also keine Sorgen zu machen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche Testurteile bei der Verkostung vom heißen und kalten Kaffee vergeben wurden und wie die Reinigung im Test funktionierte.