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Samsung LSP9T: Beamer „The Premiere“ im Test

Als Ultrakurzdistanzprojektor soll der Samsung LSP9T direkt vor der Leinwand stehen können. Ob das funktioniert, prüft IMTEST.

Samsung LSP9T im Test
© Hersteller

Eine neue Kategorie erschließt Samsung mit dem Beamer „The Premiere“: ein Ultrakurzdistanzprojektor, der direkt vor der Leinwand aufgestellt wird und das Bild nach oben wirft. Das kann die Aufstellung erleichtern und verhindert zudem, dass Personen beim Aufstehen von der Couch das Bild verdecken. Im Test musste der Samsung LSP9T zeigen, wie gut das klappt.

Produktdetails

  • 14,1 x 55 x 36,7 cm
  • 4K (Nicht nativ, dazugerechnet)
  • 6.299 Euro

Samsung LSP9T mit akzeptablem Sound

Die Verarbeitung des Samsung LSP9T ist wie der Name „The Premiere“ sehr auf „Lifestyle“ getrimmt: Neben den modernen Rundungen ziert auch ein Stoffbezug die Front. Darunter verbindet sich ein 30 Watt Lautsprecher, der für seine Größe durchaus akzeptabel klingt. Echte Heimkinofreunde schließen den Beamer allerdings an ein hochwertiges Soundsystem an – die eingebauten Lautsprecher dienen eher als Notlösung.

Aufstellen wird zur Geduldsprobe

Schon bei einem Abstand von nur 20 Zentimeter wirft der Samsung LSP9T ein 130 Zoll großes Bild auf die Leinwand. Je weiter der Beamer aufgestellt wird, desto größer wird das Bild. Im Test wurde aber auch deutlich: Steht die Leinwand etwas versetzt im Raum und nicht direkt an der Wand, kann ein Ultrakurzdistanzprojektor durchaus stören.

So erfordert die Aufstellung von Ultrakurzdistanzprojektoren mächtig Geduld: Erst nach etwa einer halben Stunde hatten die IMTEST-Experten nach langem Hin- und Herrücken und Justieren der Höhe die Leinwand voll ausgefüllt und ein verzerrungsfreies Bild. Nutzer sollten sich notfalls auf den Kauf eines Sockels oder eines neuen Sideboards einstellen, um die notwendige Position und Lage zu erreichen. Einmal aufgestellt darf man den Beamer nicht mehr berühren, da selbst die kleinste Verschiebung das Bild verrückt und eine neue Justierungsorgie mit sich bringt.

Der Samsung Beamer ist kostpsielig
Der Ultrakurzdistanzprojektor von Samsung verdient seine Bezeichnung und kann direkt vor der Leinwand platziert werden. © IMTEST

Bildqualität überzeugt – mit Abstrichen

Der kleine weiße Beamer kann bei der Bildqualität zu überzeugen: Da gleich drei Laser verbaut sind, zaubert der Samsung LSP9T ein sehr kontrastreiches Bild auf die Leinwand, wenngleich es bei Weitem nicht so hell ist wie die Konkurrenz von Epson. Von den versprochenen 2.800 Lumen kamen im kalibrierten Zustand nur noch 1.611 Lumen an – ein immer noch guter Wert, der allerdings nur bei stark abgedunkeltem Wohnzimmer zu genießen ist.

Die Messungen zeigten allerdings, dass der Projektor einen nicht korrigierbaren Grünstich aufwies – ein Mangel, der sich durch viele Modelle des Testfeldes zieht. Immerhin wurden Rot, Gelb und Blau sehr farbgetreu abgebildet. Die Schärfe des Gerätes war gut, allerdings nicht perfekt: Wie auch der zweite Kurzdistanzprojektor im Bunde (Epson EH-LS300W) ist die untere Bildschirmhälfte gestochen scharf, während die obere Hälfte sichtbare Unschärfe aufwies.

Samsung Beamer im Sichttest
Der Beamer hat wie viele andere Modelle auch mit einem leichten Grünstich und Unschärfe am Rand zu kämpfen. © IMTEST

Kein echtes 4K

Vorsicht vor Samsungs „4K“-Behauptungen: Denn es handelt sich nicht ganz um ein echtes „4K“-Bild mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten. So kann der Chip des Samsung LSP9T lediglich 2.716 x 1.528 Pixel ansteuern, die jedoch mittels eines Überlagerungsverfahrens auf 4K hochgerechnet werden. Im Praxisbetrieb ließen sich im Detail und bei sehr genauem Hinsehen Unterschiede zu einem echten 4K-Bild feststellen. Etwa in feinen Haarstrukturen oder Kleidungsstücken.

Bei einem Abstand von den üblichen drei oder vier Metern war der Unterschied nicht wirklich feststellbar. Dennoch erschien das Bild, besonders mit gewöhnlichem HD- und älterem SD (Standard Definition)- Material sichtbar weicher und unschärfer als bei der Konkurrenz von Sony.

Samsung LSP9T ist schnell am Start

Dafür überzeugte der Samsung LSP9T im Test durch seine Einschaltzeit: Dank Lasertechnik ist das Bild in weniger als 10 Sekunden nach dem Drücken des „Ein“-Schalters auf der Leinwand. Auch schon mit voller Helligkeit erstrahlt es. Andere Projektoren benötigen hierfür gar Minuten, bis sie ideale Betriebstemperatur und somit die volle Ausleuchtung erreicht haben. Und auch wenn es bei Samsungs Beamer schnell geht, bleibt er im Betrieb angenehm leise.

Der Beamer ist schnell eingeschaltet
Angenehm leise und überraschend schnell ist Samsungs “The Premiere”. © IMTEST

FAZIT

Der Samsung LSP9T „The Premiere“ ist ein durchaus überzeugender Ultrakurzdistanzprojektor. Leider haben die etwas geringe Helligkeit und der leichte Grünstich gestört, besonders in Anbetracht des hohen Preises. Ansonsten erlaubt Samsungs Projektor ein „aufgeräumtes“ Wohnzimmer und überzeugt durch eine leichte Bedienung und eine blitzschnelle Einschaltzeit.

  • PRO
    • Schickes Design, geeignet für viele Wohnzimmer, lange Lebensdauer dank Laser, keine Wartezeiten beim Einschalten, 5 Jahre Garantie
  • KONTRA
    • Leichter Grünstich, etwas dunkles Bild, unscharf im oberen Leinwandbereich, zu teuer

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6