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DJI Power 1000 im Test: Eine Powerstation vom Drohnenspezialisten

Eine der ersten Powerstations von DJI stellt sich dem IMTEST-Labor.

Die DJI-Powerstation auf einem weißen Schrank und Holzpaneelen im Hintergrund. Daneben auf weißem Untergrund eine Drohen von DJI.
© IMTEST, DJI

Strom aus Sonnenenergie ist nicht nur gut für das Klima, sondern kann auch den Geldbeutel schonen, besonders wenn man ihn selbst herstellt. Deshalb sind Solargeneratoren, auch Powerstations genannt, nicht mehr nur bei Camping- oder Outdoor-Enthusiasten beliebt. Mit den richtigen Solarpanels lässt sich Sonnenenergie speichern und für den späteren Gebrauch zu Hause oder unterwegs bereithalten. Sie sind in der Regel leicht genug, um getragen werden zu können, oder im Rollkoffer-Design gestaltet, damit sie überall dort eingesetzt werden können, wo sie gebraucht werden – sei es im Haus, im Garten, in der Garage oder auch auf Ausflügen.

Viele Modelle bieten zudem die Möglichkeit, Drohnen unterwegs aufzuladen. Einer der bekanntesten Kameradrohnen-Hersteller ist dabei DJI. Passend zum Energiebedarf der Freizeit-Fluggeräte gibt es neuerdings auch Powerstation der Marke. Was die DJI Power 1000 zu bieten hat und wie sie im Labortest abschneidet, hat IMTEST überprüft.

Produktdetails

  • 2.200 Watt
  • 44,8 x 22,5 x 23,0 Zentimeter
  • 13,0 Kilogramm
  • 999 Euro


Die DJI-Powerstation im Ausdauer-Test

Im Labor

Powerstations müssen bei IMTEST ihre Akku-Ausdauer im Härte-Test beweisen. Dieser beinhaltet, dass das Testmuster mehrere Endgeräte mit insgesamt rund 80 Watt Gesamtleistung gleichzeitig und so lange betreiben muss, bis der Akku erschöpft ist. Rechnerisch sollte das der DJI Power 1000 fast 13 Stunden lang möglich sein, sofern die realen Verluste außer Acht gelassen werden. Tatsächlich schaffte die Powerstation im Test allerdings nur rund ein Drittel der Zeit, nämlich 4 Stunden und 19 Minuten. Das weist auf sehr hohe Verluste hin und ist auch im Vergleich zu anderen Geräten dieser Leistungsklasse als sehr kurz einzuschätzen. Die AC200Max von Bluetti hielt unter gleichen Bedingungen beispielsweise 25 Stunden und 10 Minuten durch. Ihr Energiespeicher fasst allerdings auch die doppelte Menge (2048 Wattstunden im Vergleich zu 1024 Wattstunden) und die Powerstation ist dementsprechend auch knapp doppelt so schwer (28,1 Kilogramm im Vergleich zu 13 Kilogramm).

Die DJI-Powerstation auf einem Holztisch in wohnlicher Umgebung. Verschiedene Geräte sind angeschlossen: Ein Laptop, Bluetooth-Kopfhörer und eine rote Kaffee-Pad-Maschine. Auf dem weißen Becher ist das IMTEST-Logo aufgedruckt.
Die Power 1000 von DJI kann dank einer Ausgangsleistung von konstanten 2.200 Watt viele verschiedene Geräte auch gleichzeitig betreiben. Im Test gelang ihr das allerdings nur überraschend kurz. © IMTEST

Anders als bei anderen Herstellern, wie etwa Anker, Jackery oder EcoFlow, kann die DJI zudem nicht erweitert werden. Zum Testzeitpunkt gab es keine passenden Zusatzakkus, die die Laufzeit hätten verlängern können.

In der Theorie

Um eine noch bessere Vorstellung davon zu bekommen, wie lange die DJI-Powerstation Geräte betreiben kann beziehungsweise wie oft sie Akkugeräte aufladen kann, zeigt die folgende Tabelle eine Übersicht über typische Endgeräte. Als Vergleich dient die bereits erwähnte AC200Max von Bluetti, die anhand der gleichen Ausgangsleistung von konstanten 2.200 Watt mit der DJI Power 1000 in eine gemeinsame IMTEST-Kategorie fällt. Bei den folgenden Berechnungen sind allerdings die tatsächlichen Verluste nicht berücksichtigt. Es handelt sich demnach lediglich um theoretische Werte.

Gerät (Akku-Kapazität bzw. Leistung)Anzahl Ladungen / Betriebsdauer
(DJI Power 1000)
Anzahl Ladungen / Betriebsdauer
(Bluetti AC200Max)
Smartphone (10 Wattstunden)102 Male205 Male
Drohne (20 Wattstunden)51 Male102 Male
Notebook (60 Wattstunden)17 Male34 Male
E-Bike (500 Wattstunden)2 Mal4 Mal
Ventilator (25 Watt)41 Std.82 Std.
Kühlbox (50 Watt)20 1/2 Std.41 Std.
TV (100 Watt)10 1/4 Std.20 1/2 Std.
Spülmaschine (500 Watt)2 Std.4 Std.
Espressomaschine (1.200 Watt)1 Std.1 3/4 Std.
Kochplatte (1.500 Watt)3/4 Std.1 1/4 Std.
Haartrockner (2.000 Watt)1/2 Std.1 Std.
Übersicht darüber, wie lange übliche Geräte betrieben werden können. Verglichen wird die DJI Power 1000 mit der Bluetti AC200Max.

Energieflüsse: Aus- und Eingänge der DJI Power 1000

Anschlüsse für Endgeräte

In der DJI Power 1000 sind ingesamt 8 Anschlüsse verbaut: Zwei haushaltsübliche Steckdosen, je zwei USB-A- und -C-Anschlüsse sowie zwei SDC-Buchsen. Letztere sind insbesondere für den Anschluss von DJI-Drohnen gedacht, um die beworbene Schnelllade-Funktion nutzen zu können. Außerdem dienen sie als Schnittstelle für Solarpanels, wenn die Powerstation mit Sonnenenergie aufgeladen werden soll.

Die Kombination aus Steckdosen und USB-Buchsen bietet beispielsweise die Möglichkeit, Laptops und Smartphones sowohl mit Netzteil als auch direkt per USB-Kabel aufzuladen. Auch die USB-Ausgänge bieten dabei mit maximal 140 Watt ausreichend Ausgangsleistung, um fähigen Endgeräte eine Schnelllade-Funktion zu ermöglichen.

Eine Hand hält ein USB-Kabel und ein Netzteil vor die DJI Power 1000.
Je nachdem, mit welchen anderen Geräten man die Anschlüsse belegen möchte, kann man beispielsweise beim Aufladen des Laptops wählen: direkt per USB-Anschluss oder per Netzteil und Steckdose. © IMTEST

Im Vergleich zu Modellen anderer Hersteller dieser IMTEST-Klasse hätten für eine bessere Note durchaus noch die ein oder andere Lademöglichkeit zusätzlich verbaut sein dürfen. Buchsen für DC-Rundstecker oder Liegeflächen zum kabellosen Laden von Smartphones bietet die DJI-Powerstation beispielsweise nicht. Auch die sonst übliche KFZ-Steckdose fehlt.

Anschlüsse zum Aufladen der Powerstation

Um den Energiespeicher der DJI-Powerstation selbst mit Energie zu füllen, bietet die Power 1000 ebenfalls mehrere Optionen: Dank des mitgelieferten Adapter-Kabels ist die einfachste Möglichkeit das Aufladen per haushaltsüblicher Steckdose.

Die DJI Power 1000 an einer Mehrfachsteckdose auf einem Tisch.
An der Steckdose lud die DJI Power 1000 am schnellsten auf – allerdings ist die Aufladung mit entsprechend vielen Solarpanels unter optimalen Bedingungen in nur wenigen Minuten mehr möglich und zudem klimafreundlicher. © IMTEST

Außerdem gibt es die umweltfreundliche Alternative, die Powerstation mit einem passenden Solarpanel aufzuladen. Anders als bei den meisten Konkurrenz-Modellen gibt es dafür allerdings keinen MPPT-Eingang. Stattdessen sollen die SDC-Anschlüsse verwendet werden, die auch für das Aufladen von DJI-Drohnen zur Verfügung stehen. Um die Buchsen auch für die Solarladung nutzen zu können, ist daher ein Adaptermodul notwendig, das auf der Hersteller-Webseite in Kombination mit passenden Solarpanels angeboten wird. Eine Aufladung per USB- oder KFZ-Anschluss funktioniert hingegen nicht.

Die Power 1000 von DJI mit zwei angeschlossenen Adapter-Modulen und Solarpanels im Hintergrund.
Um die Power 1000 von DJI mit Solarstrom füllen zu können, sind nicht nur passende Panels, sondern auch Adaptermodule nötig. © DJI

Im Test erfolgte das Aufladen der DJI Power 1000 vergleichsweise schnell: An der Steckdose war demnach das Nachladen in nur 1 Stunde und 8 Minuten möglich. Doch auch die Solarladung ist mit 1 Stunde und 17 Minuten fix erledigt – zumindest, sofern ausreichend Panels mit einer Gesamtleistung von 800 Watt angeschlossen werden und ideale Bedingungen für den Ladevorgang herrschen.

DJI Power 1000: Drohnenflug mit Powerstation?

Für Outdoor-Begeisterte oder auch Content-Kreierende dürfte die DJI-Powerstation vor allem deswegen interessant sein, weil sie Drohnen des Herstellers besonders schnell aufladen kann. Dafür ist allerdings ein spezielles Ladekabel notwendig und bisher ist diese Funktion nur mit der Mavic 3- oder der Matrice 30-Serie kompatibel. Passt alles zusammen soll das Nachladen der Drohnen-Akkus laut Hersteller aber in nur knapp 30 Minuten erledigen. So soll ein produktiver Film-Ausflug möglich sein, ohne lange Pausen zum Nachtanken der Drohne einzuplanen.

Die DJI Power 100 in einem Kofferraum mit angeschlossenen Geräten und einer Drohne oben drauf.
Ein Highlight bietet die DJI Power 1000 vor allem dann, wenn man sie in Kombination mit kompatiblen DJI-Drohnen verwendet. Deren Akkus sollen laut Hersteller besonders schnell aufgeladen werden können. © DJI

Fazit

Die DJI Power 1000 lohnt sich vor allem für alle, die bereits mit den Drohnen der Marke arbeiten. Wer viel und lange filmen möchte, kann DJI-Drohnen-Akkus hier besonders schnell nachladen und somit noch mehr Filmspaß haben.

Alle anderen erhalten mit der Power 1000 eine leistungsstarke Powerstation, die vergleichsweise leicht sowie günstig zu haben ist. Mit einer konstanten Ausgangsleistung von 2.200 Watt kann das handliche Kraftpaket sogar Energie-intensive Geräte, wie beispielsweise Haartrockner oder Espresso-Maschinen betreiben. Im Vergleich zu anderen Modellen dieser IMTEST-Klasse bietet die DJI Power 1000 allerdings nur wenig Speicherkapazität und hielt im Ausdauer-Test dementsprechend kurz durch. Die Verluste in der Energieumwandlung waren zudem sehr hoch, sodass die Powerstation im IMTEST-Labor nur knapp 1/3 der Zeit durchhielt, die sie rechnerisch hätte leisten können.
Das Aufladen an der Steckdose funktionierte im Test hingegen erfreulich schnell, sodass die Power 1000 bereits nach knapp über 1 Stunde wieder einsatzbereit war. Für die Solarladung ist hingegen ein spezielles Adapter-Modul notwendig, sodass nicht jedes x-beliebige Panel auf dem Markt verwendet werden kann. Auch eine App-Steuerung fehlt der DJI-Powerstation.

Die Power 1000 kostete im DJI-Webshop zum Testzeitpunkt 999 Euro. Wer zusätzlich Zignes-Solarpanels mit passendem Adaptermodul erwerben möchte, zahlt beispielsweise für ein Set mit zwei Panels und einer Ladeleistung von 240 Watt zusätzliche 657 Euro. Ein Drohnen-Schnelllade-Kabel, das mit unterschiedlichen Anschlüssen sowohl für die Mavic 3-Serie als auch für die Matrice 30-Serie von DJI verfügbar ist, kostet je 19 Euro extra.

  • PRO
    • Sehr hohe Ausgangsleistung der USB-Buchsen, gutes Verhältnis von Gewicht zu Kapazität, vergleichsweise leicht, sehr kurze Ladedauer im Test.
  • KONTRA
    • Betriebsdauer im IMTEST-Labor sehr kurz, vergleichsweise wenig Anschlüsse, Solarladung nur mit speziellem Panel oder Adapter, keine App-Steuerung.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,1

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.