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Haartrockner im Test: Profi lobt diesen Föhn

Der Dyson Supersonic Nural ist vergleichsweise teuer, bietet dafür aber viel. Was genau, hat IMTEST zusammen mit einer Friseurmeisterin herausgefunden.

Eine Person föhnt einen lebensgroßen Puppenkopf mit dem Dyson Supersonic Nural und Aufsatz gegen Frizz.
© IMTEST

Mit dem Supersonic Nural bringt Dyson eine überarbeitete Version seines Premium-Föhns auf den Markt. Das Modell verspricht schonendes Trocknen dank innovativer Sensortechnologie, automatischer Temperaturregulierung und intelligentem Aufsatz-Management. Eine Friseurmeisterin hat das Gerät im Alltag getestet – mit klaren Ergebnissen.

Beständiger Föhn – das ist gleich geblieben

Zunächst einmal fällt beim Auspacken auf: Der Dyson Supersonic Nural ist seinem Vorgänger optisch sehr ähnlich. Form und Zubehör sind annähernd gleich geblieben. So befinden sich weiterhin standardmäßig Aufsätze im Lieferumfang. Lediglich die Farb-Optionen sind für den neuen Dyson-Föhn poppiger geworden.

Das geringe Gewicht und das knapp 2,6 Meter lange Kabel sind aber bei beiden Modellen gleich.

Neu und verbessert? Die Unterschiede

Die Haupt-Verkaufsargumente für den neuen Supersonic Nural im Gegensatz zum Vorgänger sind die vielfältigen smarten Funktionen. So sollen im neuen Modell mehr Sensoren eingebaut sein – etwa zur Temperaturregulierung beim Kopfhautschutz oder um die Aufsätze zu erkennen und die Einstellungen automatisch anzupassen.

Der Dyson-Föhn im IMTEST-Labor

Im IMTEST-Labor musste der neue Dyson-Föhn allerdings erst einmal die Standard-Funktionen unter Beweis stellen. Dafür wurden folgende Punkte auf der niedrigsten und höchsten Stufe messtechnisch überprüft:

  • Lufttemperatur im Abstand von zehn Zentimetern,
  • Luftgeschwindigkeit mit zehn Zentimeter Entfernung,
  • Lautstärke im Abstand von zehn Zentimetern,
  • Temperatur des Gehäuses nach zwei Minuten (nur auf höchster Stufe).

Temperaturmessungen

Trotz ähnlichem Aussehen zeigten sich im Labortest einige Unterschiede zwischen dem Supersonic Nural und seinem Vorgänger. Die Temperatur in der maximalen Föhn-Stufe hat sich im Vergleich etwa spürbar gesenkt – von 87 °C beim Supersonic zu 76 °C beim Supersonic Nural. Das ist für eine schonende Trocknung und den Schutz der Kopfhaut wichtig.

Allerdings wurde dafür beim neuen Modell das Gehäuse deutlich heißer. An der wärmsten Stelle maß die Wärmebildkamera einen Wert von rund 62 °C, was sich in der Hand schon richtig heiß anfühlte. Der Vorgänger wurde ebenfalls vergleichsweise warm, allerdings maß das IMTEST-Labor dort nur knapp 54 °C.

Luftgeschwindigkeit und Lautstärke

Darüber hinaus sind sowohl die Messwerte für den Luftstrom schlechter geworden als auch die der Lautstärke-Messung. In der höchsten Stufe lag die Luftbewegung vom Supersonic Nural mit 11,8 Metern pro Sekunde deutlich niedriger als beim Supersonic, der mit 12,9 Metern pro Sekunde sehr stark abschnitt. Dem Produktnamen „Supersonic“ werden damit übrigens beide Modelle nicht gerecht. Der Ausdruck steht im Englischen für „supersonic speed“, also die Überschallgeschwindigkeit. Diese beginnt unter Normbedingungen oberhalb von 343,2 Metern pro Sekunde. Dass sich die Luft so schnell bewegt, nehmen Kaufinteressierte wohl nicht an. Dennoch könnte man davon ausgehen, dass die Luftgeschwindigkeit bei diesem Modell besonders hoch ist. Im IMTEST-Vergleichstest der Haartrockner von 2024 erreichte der Dreame Pocket allerdings mit 14,7 Metern pro Sekunde einen deutlich höheren Wert.

Die Geräuschmessung ergab beim neuen Dyson-Föhn trotz niedrigeren Luftgeschwindigkeit zudem einen um 4,5 Dezibel lauteren Wert für die höchste Stufe (85 im Vergleich zu 80,5 Dezibel beim Vorgänger).


Haartrockner


Energieverbrauch im Labor

Die maximale Leistungsaufnahme ist fürs neue Modell zudem leicht gestiegen, sodass der Supersonic Nural im Test bei einem Einsatz von zwei Minuten Dauer 54,2 Wattstunden Energie benötigte. Aufs Jahr gerechnet ergeben sich bei täglichem Betrieb und einem Energiepreis von 24 Cent pro Kilowattstunde dennoch ähnliche Kosten (4,75 Euro im Vergleich zu 4,70 Euro beim Dyson Supersonic).

Der Dyson-Föhn im Friseursalon

Für eine Expertinnne-Einschätzung des Dyson Supersonic Nural sprach IMTEST mit der Friseurmeisterin Jule Fischer. Diese lobte die hochwertige Verarbeitung des neuen Dyson-Föhns, die 2023 auch schon beim Vorgänger-Modell aufgefallen war. Für den privaten Gebrauch fand sie außerdem das kompakte Design vorteilhaft.

Auch die Föhnleistung sagte der IMTEST-Expertin zu. Sie lobte die Trocknung sowie die Funktion der Kalttaste zum Fixieren der Frisur. Auch der Diffusor-Aufsatz bekam von ihr Pluspunkte, da im Test tolle Locken entstanden.

Abzüge gab es für die IMTEST-Expertin aber wegen der sehr hohen Temperatur des Supersonic Nural und der überbordenden Anzahl an Zusatzfunktionen. Etwa den gesonderten Modus zum Kopfhautschutz, die automatische Abschaltung des Föhns beim Ablegen sowie die Vielzahl an Aufsätzen fand die Friseurmeisterin überflüssig und verwirrend.

Wirklich notwendig seien für die meisten Kundinnen und Kunden lediglich die Styling-Düse sowie der Diffusor. Zudem fehle bei so einem großen Lieferumfang eine Tasche, um alle Düsen gemeinsam mit dem Dyson-Föhn aufzubewahren.

Dyson Supersonic Nural

Der Dyson Supersonic Nural mit Aufsteck-Düsen auf weißem Grund

Fazit

Der Dyson Supersonic Nural bekam im Test vor allem für das kompakte Design, die hochwertige Verarbeitung, einen umfangreichen Lieferumfang und gute Werte im Labortest Pluspunkte. Auch wenn der Vorgänger im IMTEST-Labor zum Teil noch bessere Messwerte erreichen konnte, schnitt der neue Dyson-Föhn ebenfalls mit einer insgesamt guten Note ab.

Die aufgerufene UVP von 499 Euro ist jedoch auch sehr hochpreisig. Wer nach einer günstigen Alternative sucht, findet im Haartrockner-Vergleichstest Modelle von Medion* oder Laifen* für unter 200 Euro. Diese sehen dem Dyson-Föhn ähnlich, bieten allerdings weniger Funktionen und Zubehör – der IMTEST-Expertin zufolge ist das aber kein Nachteil.

  • PRO
    • starker Luftstrom im Maximalbetrieb, vergleichsweise leise, langes Kabel
  • KONTRA
    • Luftstrom im Minimalbetrieb etwas schwach, Gehäuse im Test sehr heiß, teuerstes Modell im Testfeld

Imtest Ergebnis:

gut 2,12



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Dieser Test wurde ursprünglich in 10/24 durchgeführt. Die Berechnung aller Ergebnisse der aktuellen Version basiert aber bereits auf dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025 und der Hersteller-UVP von 11/25. Noten und/oder Platzierungen können von der ursprünglichen Bewertung abweichen.

Dr. Lotta Kinitz ist seit Mai 2022 Teil des IMTEST-Teams. Derzeit ist sie sowohl Redakteurin als auch stellvertretende Testleiterin für Produkttests. Als...