Smartwatches haben sich längst vom Technik-Gadget zum Alltagsbegleiter entwickelt. Ob Schrittzähler, Schlafanalyse, Pulsmessung oder Navigation – die kleinen Computer am Handgelenk sollen mehr leisten als nur Zeit anzeigen. Dabei rücken neben den Funktionen auch Design, Akkulaufzeit und Bedienkomfort immer stärker in den Fokus. Mit der Huawei Watch GT 5 hat der Hersteller ein Modell im Sortiment, das genau diesen Spagat schaffen will: eine elegante Smartwatch mit Fitnessfokus, vielen Gesundheitsfunktionen und beeindruckender Akkulaufzeit.
Doch wie gut funktioniert das Zusammenspiel aus Technik und Alltagstauglichkeit wirklich? IMTEST hat die Smartwatch im Detail geprüft – von der Bedienung bis zur Trainingsauswertung.
Produktdetails
- Unverbindliche Preisempfehlung: 299 Euro
- Maße: 4,1 x 4,1 x 1 Zentimeter
- Gewicht: 35 Gramm (ohne Armband)
- Konnektivität: Bluetooth, NFC
- Garantie: 24 Monate
Verpackung und Lieferumfang: Ladestation ist bei Huawei dabei
Im Lieferumfang enthalten sind bei Huawei die Watch GT 5 und eine Ladestation inklusive Ladekabel, auf welche die Uhr gelegt wird. Zudem befinden sich in der Packung eine Schnellstartanleitung, Sicherheitsinformationen und die Garantiekarte.

Die Verpackung ist dabei vergleichsweise kompakt, besteht jedoch nicht nur aus Pappe, sondern besitzt einzelne Plastikelemente.
Design und Tragekomfort: Punktabzug durch Magnetverschluss
Huawei bietet die Smartwatch in einer 46-Millimeter-Variante und einer etwas kleineren 41-Millimeter-Variante an. Für beide Varianten stehen Armbänder aus unterschiedlichen Materialien und unterschiedlichen Farben zur Auswahl, zum Beispiel ein braunes Lederarmband oder ein schwarzes Fluorelastomer-Armband. Für den Test hatte IMTEST die 41-Millimeter-Version mit Gold Milanaise-Armband vorliegen. Insgesamt sind Gehäuse und Armband sehr gut verarbeitet und machen einen hochwertigen, edlen Eindruck. An der rechten Seite befinden sich eine drehbare Krone sowie eine zusätzliche Funktionstaste.

Die Smartwatch saß recht leicht am Handgelenk und ließ sich selbst nachts angenehm tragen. Etwas störend war jedoch das Armband, das mit einem stufenlos verstellbaren Magnetverschluss ausgestattet ist. Dieser hat sich bei Bewegung oder Berührung immer wieder von selbst geweitet, wodurch die Uhr dann sehr locker saß (zu locker, um etwa die Herzfrequenz weiter zuverlässig zu messen).
Bildschirm und Bedienung der Watch GT 5: Individuell und einfach
Die vorliegende 41-Millimeter-Variante der Watch GT 5 hat Huawei mit einem 1,32-Zoll-AMOLED-Farbdisplay ausgestattet. Dieses bietet sehr kräftige und brilliante Farben und zeigt sich sogar bei Dunkelheit und direkter Sonneneinstrahlung als sehr gut ablesbar. Optional lässt sich eine Always-On-Option für den Bildschirm einstellen, damit dieser bei Nicht-Benutzung nicht automatisch schwarz wird. Erwähnenswert ist noch, dass Huawei für die Watch GT 5 über 150 verschiedene Ziffernblätter anbietet, wobei zusätzlich eigene Kreationen möglich sind. So passt sich die Uhr als stylischer Begleiter an so ziemlich jedes Outfit an.

Die Bedienung der Smartwatch war im Test noch sehr einfach und schnell verinnerlicht. Mit einem Klick auf die Krone gelang man zur App-Übersicht. Die untere Taste wird dagegen frei belegt. Wer auf dem Bildschirm nach unten streicht, gelangt zu den Einstellungen. Wer nach oben streicht, landet bei den Benachrichtigungen. Nach rechts gestrichen, geht es zum Wetter und zur Musiksteuerung; nach links zu auswählbaren „Karten“ wie dem Schlafscore und dessen Auswertung.
Akkulaufzeit: Gute Werte in Alltag und Sport
Wie bei allen Smartwatches variiert die Akkulaufzeit je nach dem individuellen Nutzungsverhalten. Huawei selbst gibt für seine 41-Millimeter-Variante daher eine Laufzeit von drei bis sieben Tagen an.

Im Test konnte IMTEST für die Watch GT 5 bei einer alltäglichen Nutzung (inklusive regelmäßigem Sportmodus und smarten Funktionen wie dem Beantworten von Nachrichten) allerdings eine Akkulaufzeit von 7,5 Tagen messen. Das entspricht, genau wie die Laufzeit im Sportmodus von 8,3 Stunden, noch einem guten Wert. Modelle wie die Garmin Tactix 8 können hier jedoch noch deutlich mehr bieten.
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Smarte Funktionen: Beantworten kann bei Huawei länger dauern
Smarte Funktionen sind mittlerweile ein wichtiger Teil einer jeden Smartwatch. Mit der Huawei Watch GT 5 hat es dabei im Test problemlos funktioniert, mit verbundenem Smartphone eingehende Anrufe anzunehmen oder einen von zehn Favoriten-Kontakten anzurufen. Dazu muss man diese vorab in der Huawei Health-App einspeichern. Nachrichten, wie etwa von WhatsApp, zeigt die Smartwatch bei einem Android-Smartphone ebenfalls an. Diese können die Nutzenden dann mit vorgefertigten Antworten oder per Texteingabe auf einer Tastatur beantworten.

Da mehrere Buchstaben auf den gleichen „Tasten“ liegen und das Auswählen nicht immer zuverlässig funktioniert, war das Antworten per Tastatur im Test allerdings eine Geduldsaufgabe. Desweiteren ist es möglich, mit der Uhr Musik auf dem Smartphone zu steuern oder direkt auf die Smartwatch herunterzuladen. Zum Bezahlen steht zudem die App Quicko Wallet bereit. Generell erlaubt die Watch GT 5 den Zugriff auf 48 Apps aus der Huawei AppGallery.
Gesundheitsfunktionen und Messgenauigkeit: Akkurat, aber lückenhaft
Im Bereich der Gesundheitsfunktionen ist Huawei mit der Watch GT 5 gut, aber nicht überragend aufgestellt. So kann das Modell die Herzfrequenz, die Blutsauerstoffsättigung und die Körpertemperatur messen. Letzteres ist eine gute Neuerung im Vergleich zur Watch GT 4. Außerdem ist es möglich, den Schlaf zu tracken sowie die Atmung und das Stresslevel zu messen. Im Gegensatz zu anderen Smartwatches ist aber weder ein EKG an Bord, noch eine Funktion, um die Herzfrequenzvariabilität zu bestimmen oder den Blutdruck zu messen.

Im IMTEST-Labor hat die Uhr von Huawei allerdings bewiesen, dass sie sehr genau misst. Bei der Ermittlung der Herzfrequenz gab es keinerlei Abweichung im Vergleich zum selbst-gemessenen Wert. Und die Blutsauerstoffsättigung wurde bei einer durchschnittlichen Abweichung von 1,3 Prozentpunkten ebenfalls sehr akkurat gemessen.
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Etwas komplexer ist dagegen die Messung der Herzfrequenz während des Trainings. In diesem Bereich hat IMTEST die Watch GT 5 gegen den Polar H9 Brustgurt antreten lassen. Während der Brustgurt die Veränderungen der Herzfrequenz in Echtzeit in der zugehörigen App anzeigte, reagierte die Smartwatch von Huawei mit etwas Zeitverzögerung. Erstaunlicherweise war diese jedoch weniger stark ausgeprägt als bei der deutlich teureren Garmin Tactix 8.
Trainingsfunktionen der Watch GT 5: Sehr gute Ausstattung
Für das tägliche Fitness-Training bietet Huawei mit der Watch GT 5 über 100 Sportarten, für die ein eigener Sportmodus gestartet werden kann. Während des Sports (in diesem Fall Laufen) zeigte die Smartwatch dann eine vergleichsweise gute Anzahl an Werten an, unter anderem die aktuelle Belastung, die Bodenkontaktzeit oder auch die Höhenmeter. Nach dem Training ließen sich darüber hinaus sehr viele Werte von der Smartwatch ablesen. Beispiele hierfür sind der Trainingsnutzen, die Rundengeschwindigkeit oder die Zeit in den einzelnen Herfrequenz-Bereichen.

Desweiteren stellt Huawei unterschiedliche Funktionen zur Trainingsplanung zur Verfügung. So gibt die Uhr etwa die Erholungszeit vor dem nächsten Training, den Trainingszustand oder die Entwicklung der VO2 Max aus. Das ist mehr als etwa die Google Pixel Watch 3 bieten kann. Zur Motivation der Nutzenden überzeugte Huawei mit persönlichen Rekorde, Zielen und Auszeichnungen.
Navigationsfunktionen: Im Test nicht möglich
In puncto GPS-Genauigkeit konnte Huawei im Test gute Ergebnisse erreichen, ohne jedoch zu glänzen. So ergab sich auf einer 1-Kilometer-Teststrecke eine Abweichung von rund 35 Metern. Ein großes Problem ist die Navigation: Huawei selbst wirbt damit, dass die Routennavigation mit Offline-Karten funktioniert. Aufgrund von US-Sanktionen darf der Hersteller seit 2019 allerdings keine Google-Dienste wie Android und den Google Play Store mehr auf neuen Geräten nutzen, die außerhalb Chinas verkauft werden.

Dementsprechend ist beispielsweise Google Maps hier nicht verfügbar und Huawei behilft sich mit Petal Maps (für Android und iOS). Im Test funktionierte die Installation auf dem Samsung-Smartphone mit Android 15 allerdings weder über den Google Play Store noch – wie von Huawei empfohlen – über die herstellereigene AppGallery. Sicherheitshinweise oder Kompatibilitätsprobleme verhinderten hier die Installation.
Fazit
Die Huawei Watch GT 5 soll eine elegante Smartwatch mit Fitnessfokus, vielen Gesundheitsfunktionen und beeindruckender Akkulaufzeit vereinen. Im Test zeigt sich: Das schafft sie ganz gut. So sitzt das Modell schick und leicht verarbeitet am Handgelenk, wobei sich jedoch der Magnetverschluss des vorliegenden Armbands als störend erweist. Die Bedienung ist dagegen sehr einfach und das Display stets gut ablesbar.
Die Messgenauigkeit von Gesundheitswerten konnte überzeugen, wobei Huawei hier nicht die größte Anzahl an Werten bietet. Auch die Akkulaufzeit ist gut und die smarten Funktionen sind ebenfalls in Ordnung. Besonders positiv stechen die Funktionen zur Trainingsaufzeichnung, – auswertung und -planung hervor. Großes Manko: Die Navigationsfunktionen konnte IMTEST nicht testen. Für eine UVP von vergleichsweise geringen 299 Euro ist das Gerät größtenteils dennoch empfehlenswert.
- PRO
- sehr gute Trainingsaufzeichnung, -auswertung und -planung; sehr einfach Bedienung
- KONTRA
- Navigation funktioniert nicht, Gesundheitswerte ausbaufähig
Imtest Ergebnis:
gut 2,30
Alternativen zur Huawei Watch GT 5
Wer auf der Suche nach einer Sportuhr ist, für den lohnt sich ein Blick auf die auf die Garmin Fenix 8. Hier gibt es viele Aktivitätsprofile, smarte Funktionen, einen Tauchcomputer, Taschenlampe und Navigation.
Wem dagegen die alltäglichen Funktionen wichtiger sind, der könnte sich für die Apple Watch 10 interessieren, die über ein sehr gutes Display, hohen Tragekomfort und eine riesige App-Auswahl verfügt.
So testet IMTEST Smartwatches
IMTEST testet Smartwatches in unterschiedlichen Bereichen. Ein großer Oberpunkt sind Sportfunktionen. Hier wird unter anderem geschaut, für welche Sportarten sich Sportmodi starten lassen, welche Trainingsdaten die Uhr anzeigt und und inwieweit sie das Training im Anschluss auswerten kann. Auch Funktionen zur Trainingsplanung und Motivation werden hier einbezogen. Die Navigation und GPS-Messgenauigkeit fallen ebenfalls unter diesen Testpunkt. Im Bereich Gesundheitsfunktionen prüft IMTEST, welche Werte wie Blutsauerstoffsättigung oder Stresslevel die Watch erfasst. Die Messgenauigkeit bestimmter Werte überprüft IMTEST ebenso.

Im Testbereich der smarten Funktionen testet IMTEST unter anderem, inwieweit das Telefonieren, Beantworten von Nachrichten, Musikabspielen und Bezahlen mit der Uhr möglich ist. Außerdem prüft IMTEST, wie lange der Akku der Smartwatches im Alltag und beim Sport hält, wie einfach die Bedienung des Geräts klappt, wie bequem das Modell am Handgelenk sitzt und wie gut es ablesbar ist. Schlussendlich zählen ebenfalls die Umweltfreundlichkeit der Verpackung und die Herstellergarantie in die Gesamtnote rein.
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Dieser Test wurde vollständig in 06/25 durchgeführt. Die Berechnung aller Ergebnisse der aktuellen Version basiert auf dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025 und den Hersteller-UVP von 06/25.