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Stihl KMA 80 R im Test: Heckenschere & Hochentaster in einem

Hohes Gras schneiden oder Hecken und Bäume über Kopf in Form bringen. Der Stihl Akku-Kombimotor KMA 80 R kann das alles. Aber kann er es auch gut?

Ein Mann arbeitet im Garten mit dem Stihl Kombisystem
© Stihl

Wenn einem der Garten buchstäblich über den Kopf wächst, braucht man entsprechendes Gerät, um das zu unterbinden. Hochentaster und Hochheckenscheren sind die Werkzeuge der Wahl. Allerdings sind das schon wieder zwei Geräte mehr, die Platz benötigen. Ein Alternative ist ein Kombimotor wie der Stihl KMA 80 R.


Stihl KMA 80 R

Stihl KMA 80 R Antribe ohne Vorsätze, freigestellt

Produktdetails

  • 319 Euro (ohne Akku & Aufsätze; Testkit komplette 1.500 Euro)
  • 36 V, AK-System
  • 3,4 kg (ohne Akku)
  • 92 cm

Wem das Stihl-System zu teuer sein sollte, der findet hier im Vergleichstest der Kombigeräte noch günstigere Alternativen.



Warum ein Kombimotor wie der Stihl KMA 80 R?

Wenn einem der Garten buchstäblich über den Kopf wächst, braucht man entsprechendes Gerät, um das zu unterbinden. Hochentaster und Hochheckenscheren sind die Werkzeuge der Wahl. Allerdings sind das auch schon wieder zwei Geräte mehr, die Platz benötigen. Ein Alternative ist ein Kombimotor wie der Stihl KMA 80 R.

Kombimotoren haben den Vorteil, dass sie sehr flexibel nutzbar sind. Mini-Kettensäge, Heckenschere und Freischneider sind die typischen Aufsätze, die es bei vielen Herstellern mit dem Antrieb als Gesamtpaket gibt. Diese Kombi haben wir auch beim Stihl KMA 80 R getestet, wobei es für den Motor eine Reihe von weiteren Geräten wie zum Beispiel eine rotierende Bürste oder einen Laubbläser gibt. Die Aufsätze passen zudem alle auch auf weitere Motoren, die Stihl im Sortiment hat, also auch solche mit Benzinmotor.

Screenshot des Stihl-Onlineshops mit KMR 80 R und Zubehör
Neben dem dem KMR 80 R umfasst das Sortiment von Stihl acht weitere Antriebe und 22 verschiedene Aufsätze. © IMTEST/Markus Mizgalski

Der KMA 80 R wiederum ist der kleinste und günstigste Antrieb des Herstellers. Er nutzt das AK-Akkusystem, das seinerseits auch wieder für andere Geräte wie zum Beispiel Rasenmäher oder Kettensägen verwendbar ist. Das Ganze ist also äußerst vielseitig, hat aber auch seinen Preis. Unser Testkit kostet inklusive Akku exakt 1.500 Euro. Dafür hat es den Vorteil, dass man es eben mit einem wirklichen Antrieb zu tun hat, der die Geräte mittels Welle innerhalb des Schaftees in Bewegung setzt.  Andere elektrische Systeme haben den unteren Griffteil oft nur als Akkuträger, während die Motoren in den jeweiligen Aufsätzen untergebracht sind. Die Stihl-Variante erlaubt eine bessere Gewichtsverteilung und Balance.

Eine Hochheckenschere im Einsatz
Je höher die Arbeitshöhe, desto wichtiger ist es, dass der Werkzeugkopf leicht ist, da dessen Hebelwirkung zunimt. © IMTEST/Markus Mizgalski

Auspacken und Inbetriebnahme des Stihl KMA 80 R

Da es sich beim Stihl KMA 80 R um kein klassisches Bundle handelt, sind alle Geräte einzeln verpackt, allerdings in eher schlichte Kartons ohne viel weiteres Verpackungsmaterial. Es ist etwas Montagearbeit nötig; so muss etwa der Spritzschutz für den Freischneider montiert werden, das Kettenschwert oder auch der Handgriff. Das ist aber alles nichts, was man nicht schaffen würde, wenn man sich zutraut, diese Geräte anschließend zu bedienen.

Der Autor des Artikels mit Schutzbrille aus dem Lieferumfang des Hochentasters.
Stihl liefert immerhin beim Hochentaster sogar eine brillenträgertaugliche Schutzbrille mit, die Späne in den Augen verhindert. © IMTEST/Markus Mizgalski

Die Montage der jeweiligen Aufsätze auf den Motor erfolgt durch ein präzises Stecksystem und ein Arretierungsknebel. Das funktioniert schnell und problemlos. Praktisch ist in dem Zusammenhang, dass der Handgriff durch einen Schnellverschluss in für die jeweilige Arbeit optimale Position gebracht werden kann.

Handgrill mit Schnellverstellung
Der Handgriff des KMA 80 R lässt sich mittels des orangenen Spannhebels beliebig positionieren. © IMTEST/Markus Mizgalski

Der Akku lässt sich ebenfalls ohne Schwierigkeiten in den Antrieb einrasten und bietet während des Arbeitens jederzeit Zugriff auf die Ladestandanzeige. Während des Test müssen wir davon allerdings wenig Gebrauch machen, weil schon der kleine 20 Ah-Akku eine enorme Ausdauer hat und wir alle Pflegearbeiten an Bäumen und Büschen mit einer Ladung absolvieren können.



Heckenschere & Hochentaster: Der Stihl KMA 80 R im Betrieb

Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Sicherheitsschalter des Antriebs, der versehentliches Einschalten verhindert. Hat man den Dreh aber einmal raus, ist auch das kein Problem. Zusätzlich bietet der Kombimotor einen Umschalter zwischen voller Leistung und Eco-Modus, wobei letztere für Strauchschnitt oder Rasenkanten in aller Regel völlig ausreicht. Lediglich der Hochentaster braucht mehr Power, aber dann sind auch Äste von 8 cm Dicke kein Problem mehr. Durch die gute Balance ist dabei jederzeit ein präzises Handling möglich, das Arbeiten geht recht ermüdungsfrei vonstatten. Dem kommt zugute, dass die Schnittleistung aller drei Aufsätze hoch ist und es auch bleibt. Die Gartenwerkzeuge sind auf jeden Fall qualitativ für die Bedürfnisse der meisten Hobbygärtner mehr als ausreichend dimensioniert, selbst mit dem kleinen Motor.

Der Schwertkopf des Hochentasters
Der Hochentaster schafft nicht nur respektabel dicke Äste, sondern bringt auch noch einen Reißhaken (links am Gerät) mit. © IMTEST/Markus Mizgalski

Reinigung und Pflege des Kombimotors

Der Stihl KMA 80 R muss nicht wirklich gereinigt werden, solange er nicht versehentlich im Schlamm landet. Die Aufsätze benötigen allerdings eventuell etwas Pflege. Das meint dann aber eben solche Dinge wie das leichte Ölen der Heckenscherenmesser, das Wiederbefüllen des Fadenkopfes, das Schärfen oder Wechseln der Sägekette und das Auffüllen von Sägekettenöl. Ansonsten ist es mit vernünftiger, trockener Lagerung der Gerätschaften getan; sie sind dann sofort einsatzbereit.

Der Fadenkopf des Freischneiders
Neben der Sägekette gibt es im Testset nur ein weiteres Verschleißteil: den Mähfaden im Fadenkopf des Freischneiders. © IMTEST/Markus Mizgalski

Fazit

Stihls Kombimotor KMA 80 R ist eine Gartenmaschine mindestens an der Grenze zur Profiklasse. Das liegt unter anderem daran, dass die jeweiligen Aufsätze eben die gleichen sind, die auch für die größeren Motoren genutzt werden, die dann im Gartenbau oder der Landschaftspflege zum Einsatz kommen. Entsprechend hoch fällt der Preis aus. Damit wird klar, dass das Kombisystem eher etwas für den ambitionierten Hobbygärtner mit entsprechendem Einsatzgebiet ist. Wer nur drei Büsche und 30 Meter Rasenkante zu schneien hat, schießt mit den Stihl-Komponenten weit übers Ziel hinaus. Für alle, die ihr Equipment richtig fordern, sind sie dagegen eine echte Empfehlung.

  • PRO
    • Sehr gute Gewichtsverteilung, sehr gute Schneidleistung mit allen Aufsätzen, gute Ausdauer, umfangreiches Zubehörsortiment.
  • KONTRA
    • Nur im Fachhandel oder online erhältlich, hoher Preis, gewöhnungsbedürftiger Schalter.

Imtest Ergebnis:

sehr gut 1,5

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion...