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Anker Solix Solarbank 2 Pro: Lohnt sich das Mini-Kraftwerk?

Anker Solix bringt in diesem Jahr eine Neuauflage seines Balkonkraftwerks heraus – dieses Mal mit einer Kombination aus Speicher und Wechselrichter, der Solarbank 2 E1600 Pro. Warum das neue Modell im Test insgesamt besser abschneidet als der Vorgänger, zeigt der Test.

Ein Solarpanel auf einer Dachterrasse, daneben die Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro und flexible Panels auf weißem Hintergrund.
© IMTEST, Hersteller

Mini-Solaranlagen liefern günstigen Strom – direkt vom Balkon. Immer mehr Menschen rüsten nach. Staatliche Förderungen treiben den Trend an. Deshalb testet IMTEST regelmäßig neue Modelle. Dieses Mal im Labor: die zweite Generation des Anker-Solix-Systems. Der Bericht zeigt, warum das neue Modell dem Vorgänger überlegen ist – und für wen sich der Umstieg lohnt.

Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro System

Die Kompenten des Anker Solix Balkonkraftwerks auf weißem Grund. In der Ecke das IMTEST-Testsieger-Siegel.

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,8 x 1,1 Meter
  • Pro Panel: 22,0 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 435 Watt
  • Speicher: 1,6 bis 9,6 Kilowattstunden
  • UVP: ab 1.637 Euro

Die Montage: Von einzelnen Bauteilen zum Anker Solix-Balkonkraftwerk

Wie schon beim Vorgänger-Modell, Anker Solix RS40P, ist die Montage der Halterung des neuen Balkonkraftwerks ebenfalls vergleichsweise einfach. Die Einzelteile sind übersichtlich und das benötigte Werkzeug liegt dem Lieferumfang direkt bei.

Um die Balkonhalterung zu installieren, muss man lediglich die längsten Schienen am Solarpanel festschrauben und die beiden kürzeren daraufhin zu einem Dreieck montieren. Im Test war das Festziehen der Schrauben zum Teil sogar allein mit dem Schraubendreher möglich. Für die letzte Sicherheit ist aber auch ein Schraubenschlüssel dabei, um die Mutter gegenzuhalten.

Eine Person schraubt an der Panel-Halterung des Anker-Balkonkraftwerks.
Zum Teil reicht für den Zusammenbau sogar der Schraubendreher…
Eine Person schraubt an der Panel-Halterung des Anker-Balkonkraftwerks.
…es ist aber auch ein zusätzlicher Schraubenschlüssel zum Gegenhalten dabei.

Die Halterung lässt sich in verschiedenen Winkeln montieren – je nach gewähltem Lochabstand. Wer das Kraftwerk am Balkongitter befestigen möchte, nutzt die beiliegenden Haken, die sich um die Brüstung legen.

Im Praxistest ließ sich das System zügig aufbauen, die Verarbeitung war sauber – Schutzhandschuhe waren nicht nötig. Einziger Kritikpunkt: Die vielen Schutzfolien erzeugten unnötig viel Verpackungsmüll.

Eine Hand prüft die Kanten der Panel-Halterung.
Die Ecken der Balkonkraftwerk-Halterung sind gut verarbeitet. Somit war das Verletzungs-Risiko im Test angenehm niedrig.
Eine Schutzfolien wird von der Halterung des Anker-Balkonkraftwerks entfernt.
Allein die Schutzfolien fielen im Test unangenehm auf, da sie viel Müll verursachten.

Wie schon beim Vorgängermodell lässt sich das neue Anker-Balkonkraftwerk theoretisch allein montieren. In der Praxis braucht es jedoch Unterstützung – vor allem wegen des 22,5 Kilogramm schweren Solarpanels. Wer es über die Brüstung hebt, sollte eine zweite Person zur Hand haben. Problematisch: Das neue Set enthält kein Sicherungsseil mehr – im Unterschied zum RS40P.

Die Verkabelung

Ist das System montiert, lassen sich Panels, Wechselrichter, Speicher und Steckdose leicht verbinden. Das liegt vor allem daran, dass Anker Speicher und Wechselrichter in einem Gerät kombiniert. Das spart mehrere Kabelverbindungen. Wer mehr Energie speichern möchte, kann Zusatz-Akkus anschließen – das System wächst modular auf bis zu 9,6 Kilowattstunden.

Die Anschlüsse sind eindeutig: Stecker und Buchsen zeigen klar Plus- und Minuspol. Die Solarbank 2 E1600 Pro bietet Platz für vier Solarpanels. Im Test kamen bifaziale Module mit 435 Watt zum Einsatz – vorn und hinten mit Zellen ausgestattet. So ergibt sich eine Gesamtleistung von 1.740 Watt. Für größere Distanzen liegen Verlängerungskabel bei. Optional gibt es auch 540-Watt-Panels – rund 200 Euro teurer, aber deutlich leistungsstärker.

Auch der Anschluss des Netzkabels ist eindeutig zuzuordnen, da hier ein eigener Stecker verwendet wird. Dieser ist zudem mit einer Gummi-Dichtung gegen Nässe geschützt. Außerdem findet sich hier auch eine haushaltsübliche Steckdose, die energiehungrige Geräte direkt versorgen kann. Das kann beispielsweise bei einem Stromausfall nützlich sein, wenn das Balkonkraftwerk nicht mehr arbeiten kann.

Das Stromkabel wird an die Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro angeschlossen.
Ebenfalls leicht zu installieren: Das Anschlusskabel für die Steckdose.
Außerdem praktisch: Die Steckdose am Speicher ermöglicht es Nutzenden, die Energie auch bei einem Stromausfall zu nutzen.

Im letzten Schritt muss nur noch alles mit der vorhandenen Außensteckdose verbunden werden, dann kann das Anker-Balkonkraftwerk mit der Energieproduktion starten. Wichtig ist allerdings noch, dass der Stromspeicher per Knopfdruck eingeschaltet wird, damit das System betriebsbereit ist.

Flexibel bleiben: Das Einsteiger-Paket

Wer sich die Installation noch etwas erleichtern und zudem weniger Geld ausgeben möchte, findet im Anker-Webshop auch ein sogenanntes Anfänger-Set. Dieses beinhaltet statt der starren Solarpanels aus Glas, flexible Panels aus Kunststoff.

Der klare Vorteil: Die flexiblen Solarpanels lassen sich einfach mit Kabelbindern am Balkongitter befestigen und sind dank des geringeren Gewichts von nur 4,6 Kilogramm wesentlich leichter zu bedienen. Befestigungen aus Edelstahl werden von Anker Solix sogar mitgeliefert.

Der Nachteil ist allerdings, dass die Kunststoff-Panels weniger Leistung bieten als die Variante aus Glas. Pro Panel gibt es hier eine Nennleistung von 225 Watt. Vier Solarpanels können also insgesamt maximal 900 Watt Leistung erbringen.

Energieproduktion: App-Steuerung des Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro Systems

Um die Solarstrom-Produktion zu überwachen und Regeln aufzustellen, wann das Anker Solix-Balkonkraftwerk Energie einspeichern soll, gibt es eine Anker-eigene App. Damit lässt sich etwa die aktuelle Leistung der Solarpanels sowie die Einspeisung ins Hausnetz anzeigen. Außerdem gibt es errechnete Werte für die Einsparungen in Euro und CO2-Emissionen.

Über Energie-Pläne legen Nutzer:innen fest, wie viel Strom zu bestimmten Zeiten ins Hausnetz fließt oder im Speicher landet. In der Praxis bedeutet das: Mittags – bei hoher Solarproduktion – wird vorrangig gespeichert. Abends gibt die Batterie den Strom dann wieder ab. So passt sich das System dem Tagesrhythmus an.

Darüber hinaus kann man anhand von Balkendiagrammen den Ertrag des Balkonkraftwerks über die vergangenen Stunden, Tage, Wochen oder Monate analysieren. Auch die Batterie-Ladung und Informationen über die Anlage sind in der App zu sehen.

Ein Screenshot der Anker-App mit angeschlossenem Solix Solarbank 2 Pro System.
In der Anker Solix-App lässt sich sowohl die Energieverteilung als auch Informationen über die Anlage selbst ablesen.
Ein Screenshot der Anker-App mit angeschlossenem Solix Solarbank 2 Pro System.
Darüber hinaus gibt es Zeitverläufe für die Solarstromerzeugung, …
Ein Screenshot der Anker-App mit angeschlossenem Solix Solarbank 2 Pro System.
… die Leistungsströme des Haushalts…
Ein Screenshot der Anker-App mit angeschlossenem Solix Solarbank 2 Pro System.
… und die Speicherentleerung.

Rechnet sich die Anschaffung des Anker Solix-Balkonkraftwerks?

Ein Balkonkraftwerk ersetzt nicht den Stromanbieter – senkt aber die Kosten. Ein Beispiel: Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht im Jahr rund 2.100 kWh Strom. Zwei Anker-Solarmodule à 435 Watt liefern – bei Südausrichtung und 90°-Winkel – etwa 600 kWh pro Jahr.

Dank Speicher liegt der Eigenverbrauch bei rund 90 %. Das deckt 25 % des Strombedarfs. Bei einem Strompreis von 27 Cent pro kWh spart der Haushalt rund 130 Euro pro Jahr.

Da das Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro System mit einer UVP von 1.637 Euro aber auch vergleichsweise teuer ist, amortisiert sich die Anlage erst nach etwa 13 Jahren. Wer seine eigene Situation einmal selbst berechnen möchte, findet bei der HTW Berlin praktische und kostenlose Online-Rechner zu diesem Thema.

Fazit: Zurecht Testsieger

Das Anker-Balkonkraftwerk überzeugte im Test mit starker Leistung und guter Ausstattung. Der Aufbau ging ebenso leicht von der Hand wie beim Vorgänger RS40P. Allerdings ist die neue Halterung weniger flexibel und lässt sich nicht mehr an unterschiedliche Standorte anpassen. Auch das fünf Meter lange Anschlusskabel ist fest verbaut – für längere Distanzen wird ein Verlängerungskabel benötigt.

Zum Testzeitpunkt kostete das getestete Set mit zwei Solarmodulen 1.637 Euro (UVP). Eine günstige Alternative bietet Anker mit dem Einsteiger-Set – samt flexibel montierbaren Panels

  • PRO
    • Hohe Leistung pro Fläche, gutes Verhältnis von Leistung zu Gewicht, bifaziale Module, Montage und Verkabelung im Test einfach, Kombination von Speicher und Wechselrichter, mit Zusatz-Akkus erweiterbar, durch integrierte Steckdose auch als Energieversorgung während Stromausfällen geeignet, umfangreiche App.
  • KONTRA
    • Halterung nicht anpassbar, fixe Länge des Anschlusskabels, viel Verpackungsmaterial, vergleichsweise lange Amortisationszeit.

Imtest Ergebnis:

gut 2,19


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Dr. Lotta Kinitz ist seit Mai 2022 Teil des IMTEST-Teams. Derzeit ist sie sowohl Redakteurin als auch stellvertretende Testleiterin für Produkttests. Als...