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Heizungsthermostate im Test: Dieses Thermostat rechnet sich wirklich

Immer mehr Menschen fürchten die Heizsaison – wegen stark gestiegener Energiekosten. Smarte Thermostate bieten eine einfache Möglichkeit, gezielt zu heizen und Geld zu sparen.

Heizkörperthermostate Banner
Heizkosten clever senken: Diese Thermostate steuern präzise, bequem und zuverlässig © IMTEST

Sanierung, Dämmung, neue Fenster – wer Heizkosten senken will, steht oft vor großen Investitionen. Für Mieter sind diese kaum umsetzbar. Smarte Heizkörperthermostate bieten hier eine einfache Lösung. Sie ersetzen das manuelle Regeln, sind oft effizienter – und bequem per App steuerbar. Der Heizkörperthermostate-Test von IMTEST zeigt: Schon preiswerte Modelle leisten Erstaunliches.

Die besten Heizkörperthermostate im Test

IMTEST stellt die Top-Modelle vor und erklärt, warum sie überzeugen. Passend für verschiedene Wohnsituationen und Budgets.

Testsieger: Bosch Heizkörper-Thermostat II  

Im Vergleich von zehn smarten Heizkörperthermostaten sichert sich Bosch Smart Home den Testsieg mit der Gesamtnote „sehr gut“ (1,49). Das Modell punktet in nahezu allen Bereichen – von einfacher Installation bis zu umfangreicher Ausstattung.

Bosch Heizkörper-Thermostat II

Bosch Heizkörper Thermostat auf weißen Untergrund mit Testsieger-Logo

Besonders überzeugt Bosch bei Ausstattung und Leistung mit der Spitzennote 1,10. Das Thermostat bietet wichtige Funktionen wie Offset, Boost-Modus und Geofencing, erkennt offene Fenster sowohl eigenständig als auch über einen Fensterkontakt und erlaubt die Steuerung über App, Raumthermostat oder manuell. Auch mehrere Nutzer können eingebunden werden – praktisch für Haushalte mit mehreren Personen.

Die Integration in smarte Systeme funktioniert reibungslos: Alexa, Google Assistant und Apple HomeKit werden unterstützt. Die Zentralsteuerung ist sowohl über die Cloud als auch offline möglich. Im Funkbereich nutzt das Bosch-Modell den zuverlässigen 868-MHz-Standard.

Testsieger Bosch Heizkörper Thermostat mit Hand
Ein schmaler LED-Ring zeigt bei Bosch an, in welchem Betriebszustand sich der Regler gerade befindet. © Bosch

In der Kategorie Bedienung erreicht Bosch die Note 1,66. Besonders positiv fällt die sehr einfache Montage auf – auch für Einsteiger problemlos machbar. Die Zeitsteuerung sowie ein Wochenprogramm sind ebenso integriert wie verschiedene Heizprofile. Die Temperaturmessung ist laut Test „hochpräzise“.

Auch beim Thema Nachhaltigkeit schneidet das Thermostat gut ab. Verpackt wird nur in Papier und Pappe, der Hersteller gewährt eine Garantie von 24 Monaten. Der Betrieb erfolgt mit 2 AA-Batterien, die im Lieferumfang enthalten sind.

  • PRO
    • Wertige Verarbeitung, elegantes Design, farbige LED zur Anzeige des aktuellen Zustands. 
  • KONTRA
    • Recht hoher Preis, Bedienung erfordert mitunter etwas Feingefühl verglichen mit einem mechanischen Thermostat 

Imtest-Ergebnis:

sehr gut 1,49

Wer Heizkosten sparen und zugleich smart heizen möchte, findet im TP-Link Kasa KE100 einen besonders attraktiven Einstieg. Der smarte Heizkörperthermostat ist bereits ab 29 Euro erhältlich und überzeugte im IMTEST-Vergleich mit einem sehr einfachen Set-up, guter Ausstattung und solider Bedienbarkeit.

TP-Link Kasa KE100 

TP-Link Heizkörperthermostat vor weißem Hintergrund.

Das Gerät funkt über WLAN (2,4 GHz) und lässt sich bequem per Kasa-App sowie Sprachassistenten wie Alexa oder Google Assistant steuern. Apple HomeKit wird ebenfalls unterstützt.

Im Lieferumfang sind neben dem Thermostat auch Ventiladapter und Batterien enthalten. Für die Nutzung ist zusätzlich der TP-Link Kasa Hub (separat erhältlich) nötig. Das Thermostat erkennt offene Fenster, unterstützt Zeitprogramme, Boost-Funktion, Geofencing und kann von mehreren Nutzern gleichzeitig bedient werden. Die Temperaturmessung ist präzise, die Steuerung funktioniert manuell, per App oder über ein Raumthermostat.

Bei IMTEST erreichte der Kasa KE100 die Gesamtnote gut (1,62). Besonders positiv fiel die einfache Montage auf. In der Kategorie Ausstattung & Leistung gab es die Teilnote sehr gut (1,55), bei der Bedienung gut (1,61). Die Verpackung ist ressourcenschonend, wenn auch der Karton lackiert ist. Die Garantiezeit beträgt 24 Monate. Für alle, die auf smarte Steuerung und niedrigen Einstiegspreis setzen, ist der Kasa KE100 eine Empfehlung wert.

  • PRO
    • Einfache Inbetriebnahme, sehr unauffällige Bridge, schicke Display-Lösung
  • KONTRA
    • • Batteriewechsel nicht ohne „Werkzeug“ (Münze) möglich, nicht zu allen smarten TP-Link-Produkten kompatibel. Matter nur via Bridge. 

Imtest-Ergebnis:

gut 1,62  



Heizkörperthermostate im Test: Weitere Top-Modelle

Neben den Spitzenreitern gibt es weitere Modelle, die mit besonderen Funktionen oder einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Einige dieser empfehlenswerten Thermostate stellen wir hier kurz vor.

Homematic IP Heizkörperthermostat – Evo

Das Evo punktet mit sehr guter Bedienung und starker Ausstattung. Die Inbetriebnahme gelingt schnell, Zeitprogramme und Automationen sind übersichtlich, und die Fenstererkennung greift zuverlässig.

Homematic EVO

Productshot Heizkörperthermostat

Praktisch: Steuerung per App, Raumthermostat oder manuell; zudem sind mehrere Nutzer problemlos möglich. Einziger Wermutstropfen ist die fehlende Apple-Home-Anbindung – ansonsten ein nahezu komplettes Paket.

  • PRO
    • Sehr gute Bedienung und Ausstattung, schnelle Einrichtung, zuverlässige Fenstererkennung.
  • KONTRA
    • Keine Apple-Home-Anbindung

Imtest-Ergebnis:

sehr gut 1,51

Homematic IP Flex Heizkörperthermostat

Beim „flex“ gehen Montage und Erststart besonders leicht von der Hand, die Bedienung ist vorbildlich.

Homematic IP Flex

Homematic Flex vor weißem Hintergrund.

Wochenprogramme, Boost und Offset sind an Bord, ebenso die Fenstererkennung; Geofencing fehlt allerdings. Die Temperaturregelung arbeitet präzise, und die Alltagssteuerung gelingt per App, Raumthermostat oder manuell angenehm unkompliziert. Für den Preis eine sehr starke, vielseitige Option.

  • PRO
    • Sehr einfache Montage/Erstinbetriebnahme, präzise Regelung mit Boost und Offset.
  • KONTRA
    • Kein Geofencing.

Imtest-Ergebnis:

sehr gut 1,54

Osram LEDVANCE SMART+ Heizkörperthermostat

Osram bietet ein günstiges Einstiegsgerät, das sich leicht bedienen lässt. Die App ist übersichtlich geführt, die Einrichtung geht schnell.

Osram LEDVANCE SMART+

Osram-Thermostat Freisteller auf weißem Hintergrund

Zeitprogramme, Offset und Boost sind an Bord, ebenso Geofencing. Auch die Fenstererkennung arbeitet zuverlässig.

Im Alltag überzeugt die einfache Handhabung samt Sprachsteuerung über Alexa, Google und Apple. Negativ: Der Betrieb setzt eine Cloud voraus, wer offline steuern will, sollte zu einem anderen Modell greifen.

 Osram Thermostat angebaut an Heizkörper
Zu den ersten Schritten bei der Installation gehört immer die Adaptierfahrt. Hier ermittelt der Antrieb, im Bild Osram, den Regelbereich. © IMTEST/Markus Mizgalski
  • PRO
    • Einfache Einrichtung, Fenstererkennung und Wetterdaten-Einbindung.
  • KONTRA
    • App/Matter zeigte im Test Aussetzer (falsche Temperaturanzeige).

Imtest Ergebnis:

gut 1,59

Tado Smartes Heizkörper-Thermostat X

Tado kombiniert sehr gute Ausstattung mit komfortabler App und umfangreichen Automationen.

tado° Smartes Heizkörper-Thermostat X

Tado Thermostat Freisteller auf weißem Hintergrund

Besonders praktisch ist der integrierte Akku; Geofencing, Offset/Boost und eine gute Fenstererkennung runden das Paket ab.

Die Nutzung ist intuitiv, und die lange Garantiezeit setzt ein starkes Qualitätszeichen. Wer komplett ohne Cloud arbeiten möchte, ist hier jedoch falsch – in der Praxis überwiegen die Vorteile klar.

  • PRO
    • Sehr gute App mit Geofencing/Wetterbezug, präzise Steuerung.
  • KONTRA
    • KI-/Automationsfunktionen teils Abo-pflichtig; Akku muss extern geladen werden.

Imtest-Ergebnis:

gut 1,64

Homepilot Heizkörper-Thermostat smart

Homepilot lässt sich sehr leicht montieren und bietet einen problemlosen Einstieg in Zeitprogramme und Heizprofile.

Homepilot Heizkörper-Thermostat smart

Homepilot-Thermostat auf weißem Hintergrund

Offset, Boost, Geofencing sowie Fenstererkennung sind dabei, die Bedienung per App oder manuell gelingt ohne Hürden. Im Test zeigte sich die Regelung präzise und der Assistenten-Support umfassend. Abzüge gab es im Service-/Umweltkapitel – funktional bleibt das Gerät aber eine runde Sache.

  • PRO
    • Leicht zu installieren, viele Assistenten und Fenstererkennung an Bord.
  • KONTRA
    • Kein Geofencing; Cloud für zentrale Steuerung nötig.

Imtest-Ergebnis:

gut 1,68

FRITZ!SmartThermo 302

Ideal für FRITZ!Box-Haushalte: Die Einbindung klappt reibungslos, die Bedienung ist sehr gut, und die Offline-Steuerung ist möglich.

Funktionen wie Offset, Boost, Geofencing und Fenstererkennung sind an Bord, die Inbetriebnahme gelingt schnell. Im Alltag überzeugt die Stabilität des Systems. Schade: Sprachassistenten werden nicht unterstützt – wer darauf verzichten kann, bekommt ein stimmiges Gesamtpaket.

  • PRO
    • Sehr einfache Montage, lokale Steuerung über FRITZ!Box möglich.
  • KONTRA
    • Ohne Zusatz-Gateway keine Alexa/Google/Apple-Anbindung.

Imtest-Ergebnis:

gut 1,77

Eve Thermo

Eve richtet sich besonders an Smart-Home-Nutzer mit Fokus auf moderne, stabile Vernetzung und überzeugt mit unkomplizierter Einrichtung und klarer App. Automationen inklusive Geofencing funktionieren zuverlässig, und die Fenstererkennung reagiert sauber. Die Nutzung mit mehreren Personen ist problemlos, im Handling bleibt alles angenehm einfach. Insgesamt solide – bei der Bediennote gab es leichte Abzüge gegenüber der Spitze.

  • PRO
    • Sehr einfache Inbetriebnahme, Thread/Matter-fähig mit voller Sprachsteuerung.
  • KONTRA
    • Offline-Steuerung eingeschränkt; Android-App eher schlicht.

Imtest-Ergebnis:

gut 1,77

Netatmo Smartes Heizkörperthermostat

Netatmo bietet einen unkomplizierten Einstieg mit schneller Montage und guter Regelgüte im Alltag. Zeitprogramme, Offset und Boost sind vorhanden; die Fenstererkennung arbeitet eigenständig, Geofencing fehlt jedoch. Die App ist übersichtlich, mehrere Nutzer können eingebunden werden, und gängige Sprachassistenten sind nutzbar. Insgesamt gut – wer Wert auf Geofencing legt, sollte eine höher platzierte Alternative wählen.

Netatmo Smartes Heizkörperthermostat

Netatmo Thermostat auf weißem Hintergrund
  • PRO
    • Solide App und Ausstattung, eigenständige Fenstererkennung.
  • KONTRA
    • Kein Geofencing; für lokale Steuerung/Ökosystem benötigt’s weiterhin Cloud/Bridge.

Imtest-Ergebnis:

gut 1,80

Fazit 

Grundsätzlich erledigen alle Heizkörperthermostate ihren Job zuverlässig. Damit ermöglichen sie auch durchweg Einsparungen. Wie hoch die sind, hängt von vielen Faktoren und insbesondere vom Heizverhalten ab. Wer ohnehin häufiger heizt, fährt mit einem schlichten System gut, während komplexe und dynamische Heizprogramme filigranere Konfigurationen und vielleicht sogar weitere Sensoren oder zusätzliche Raumthermostate erfordern. Am Ende ist es eine Kosten-Nutzen-Rechnung nicht nur bezüglich des gesparten Geldes, sondern auch hinsichtlich des Zeitaufwands, den man in ein solches System stecken möchte.



FAQ – Häufig gestellte Fragen zu smarten Thermostaten

Was ist der Unterschied zwischen einem (klassischen) Thermostat und einem Smart-Thermostat?
Ein klassisches Thermostat regelt die Temperatur lokal am Gerät, oft mechanisch mit Drehrad und ohne Zeitpläne. Ein Smart-Thermostat ist elektronisch, vernetzt (z. B. via Matter, WLAN, DECT oder herstellereigene Bridge) und bringt Features wie Zeitprogramme, Szenen, Geofencing, Fenster-Erkennung, App- und Sprachsteuerung. Es lässt sich feinjustieren (Offset bei Stauwärme), in Routinen einbinden und auch aus der Ferne bedienen.

Sparen smarte Thermostate wirklich Geld?
Ja, aber „wie viel“ hängt von Gebäude, Heizsystem und Verhalten ab. Realistisch sind einstellige bis niedrige zweistellige Prozentwerte, wenn Sie konsequent zeit- und anwesenheitsabhängig regeln (tagsüber/bei Abwesenheit absenken, Nachtabsenkung, Fenster-Erkennung, Geofencing/Anwesenheit). Wer bislang ohnehin sehr konstant und effizient geheizt hat, spart weniger. Wer Räume oft unnötig warm hielt, spart mehr.

Wie aufwendig ist die Nachrüstung an Heizkörpern?
Minimal: Altes Thermostat ab, neues aufschrauben (Adapter liegen bei), Batterien einlegen, Adaptierfahrt starten, per App einrichten – meist in wenigen Minuten. Danach Zeitpläne/Automationen definieren und den Offset prüfen, falls der Thermostat in einer Nische unter der Fensterbank sitzt (Stauwärme).

Was passiert, wenn Smartphone/Internet ausfallen?
Die Geräte bleiben manuell bedienbar (Drehen/Tasten am Thermostat). Viele Systeme fahren definierte Programme lokal weiter; Cloud-abhängige Komfortfunktionen (App-Zugriff von unterwegs) pausieren bis zur Wiederverbindung. Akkubetriebene Modelle (z. B. einzelne mit festem Akku) müssen gelegentlich extern geladen werden; Geräte mit Batterien sind schneller wieder einsatzbereit.

Wie erkenne ich, ob meine Fenster-Erkennung zuverlässig arbeitet?
Prüfen Sie, ob der Regler bei schnellem Temperaturabfall rasch absenkt. Bei „Kipp-Fenster-Lüften“ kann der langsame Abfall übersehen werden – hier helfen separate Fensterkontakte, die beim Öffnen sofort auf Absenktemperatur schalten. Einige Apps bieten zusätzlich Erinnerungen („Fenster seit 10 Minuten offen“).

Geofencing: sinnvoll oder Spielerei?
Sinnvoll als Sicherheitsnetz, um bei Abwesenheit automatisch abzusenken. Für spontanes „früher zuhause“ ist es träge – besser zusätzlich mit Schnellheizen/Boost arbeiten oder per App rechtzeitig vorwärmen.


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Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion...