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Zendure Solarflow 800 im Test: Modular, effizient und einfach erweiterbar

Was wäre, wenn der Weg zur eigenen Energiewende nicht über komplizierte Technik, sondern über einfache, modulare Lösungen führen würde? Zendure verspricht genau das mit seinem SolarFlow 800. Wir machen den Test.

© Benjamin Otterstein

Was wäre, wenn der Weg zur eigenen Energiewende nicht über komplizierte Technik, sondern über einfache, modulare Lösungen führen würde? Zendure verspricht genau das mit seinem SolarFlow 800. IMTEST hat sich mit dem System beschäftigt, das in wenigen Schritten und ohne (fast) Werkzeug aufgebaut werden kann. Die Frage dahinter: Wie unkompliziert kann eine Mini-Solaranlage sein, und gelingt es tatsächlich, Solarmodule, Speicher und Wechselrichter so einfach zusammenzuführen? IMTEST machte den Test, bei dem das modulare Konzept zeigen musste, was es wirklich kann.

Weitere Modelle haben wir in unserem großen Vergleichstest gesammelt. Über diesen Link gelangen Sie direkt zum Artikel.

Produktdetails

  • Maße Speicher: 38,8 × 22,4 × 29,2 cm
  • Gewicht Speicher: 20,3 kg
  • Speicherkapazität: 1,92 kWh
  • PV-Eingangsleistung: bis zu 1.200 Watt
  • Maße Solarpanel: 172,2 x 113,4 x 3 cm
  • Gewicht Solarpanel: 20,8 kg
  • UVP: 1.275 Euro

Zendure SolarFlow 800


Zendures modulares Design

Zendure verfolgt mit dem SolarFlow 800 einen modularen Ansatz, der das System flexibel erweiterbar macht und deutlich von integrierten Lösungen abweicht. Herzstück ist ein kompakter, hochwertiger Speicher (AB2000S) mit 1,92 Kilowattstunden Kapazität, der in einem robusten Aluminium-Kunststoffgehäuse sitzt.

Anders als viele Konkurrenzprodukte setzt Zendure auf einen externen Wechselrichter, der separat geliefert wird und sich eigenständig an der Wand oder am Solarpanel befestigen lässt. Im Paket enthalten sind zwei hochwertige Solarpanels mit jeweils 420 Watt Leistung, stabile Aluminiumhalterungen sowie mehrere drei Meter lange Solarkabel.

Ein großer Pluspunkt sind die durchdachten Halterungen, die komplett werkzeuglos montiert werden können – ideal für schnelle und unkomplizierte Installationen. Insgesamt hinterlässt Zendure bei Verarbeitung, Materialwahl und Ausführung einen sehr guten ersten Eindruck.

Das System hebt sich besonders durch seine modulare Bauweise positiv hervor, sodass sich der Speicher auch mit anderen Komponenten wie dem SolarFlow 800 Pro, Hype 2000 oder Ace 1500 kombinieren lässt und damit für verschiedene Anwendungen nutzbar ist. 

Wie leicht lässt sich das Zendure SolarFlow 800 installieren?

Die Installation des Zendure SolarFlow 800 erfordert etwas mehr Aufwand als bei vollständig integrierten Lösungen, gestaltet sich jedoch dennoch unkompliziert. Speicher und Wechselrichter werden separat aufgestellt und müssen miteinander verbunden werden. Glücklicherweise liefert Zendure alle benötigten Verbindungskabel direkt mit. Der Wechselrichter, das eigentliche Zendure SolarFlow 800, lässt sich entweder direkt am Solarmodul oder an einer Wand montieren. Wichtig ist hierbei, auf die Kabellänge zwischen Speicher und Wechselrichter zu achten, um eine optimale Platzierung zu gewährleisten. Die Montageanleitung ist übersichtlich gestaltet und einfach zu verstehen.

Besonders hervorzuheben ist die Installation der Solarmodule auf den mitgelieferten Halterungen, die dank Flügelmuttern und Drehschrauben komplett ohne Werkzeug gelingt. Damit stehen die Solarpanels bereits nach etwa zehn Minuten stabil und einsatzbereit. Insgesamt liegt der Zeitaufwand für die komplette Installation bei rund 30 Minuten – moderat, aber absolut alltagstauglich.

Bedienung, App & Steuerung

Die Steuerung erfolgt über die benutzerfreundliche Zendure-App, die eine übersichtliche und gut verständliche Oberfläche bietet. Nach kurzer Einrichtung verbindet sich das System zuverlässig mit der App, und Nutzer erhalten umfangreiche Möglichkeiten, um den Speicher und die Energieeinspeisung optimal an den persönlichen Bedarf anzupassen.

Neben einer übersichtlichen Anzeige der aktuellen Solarleistung, des Ladezustands und der Einspeisung bietet die App intelligente Zeitpläne und eine Anbindung an smarte Stromzähler (Smart Meter). Dadurch lässt sich die Abgabe ins Hausnetz genau auf den tatsächlichen Verbrauch abstimmen.

Dynamische Stromtarife werden ebenfalls unterstützt, wodurch das System automatisch auf Strompreisschwankungen reagieren kann. Einziger Schwachpunkt: Im Praxistest zeigten sich Abweichungen von rund 20 Prozent zwischen angezeigten und gemessenen Verbrauchswerten – hier besteht Verbesserungsbedarf. Dennoch überzeugt Zendure insgesamt mit guter Funktionalität.

Leistung und Effizienz im Alltag

Im Alltagstest liefert das Zendure SolarFlow 800 sehr überzeugende Ergebnisse. An sonnigen Tagen erreicht das System mit zwei Solarmodulen stabil rund vier Kilowattstunden (kWh) Tagesertrag, bei bewölktem Himmel oder Regen sinkt der Ertrag nur moderat auf rund 0,73 kWh – ein guter Wert im Vergleich zur Konkurrenz.

Zwischen SolarFlow 800 und Speicher AB2000S reicht nur ein Verbindungskabel. © Benjamin Otterstein

Besonders eindrucksvoll ist die Effizienz des integrierten Speichers: Von der angegebenen Kapazität von 1,92 kWh ließen sich im Test rund 95 Prozent tatsächlich nutzen, womit Zendure den besten Wert im gesamten Testfeld erzielt. Dieser hohe Wirkungsgrad bedeutet, dass fast der gesamte gespeicherte Strom auch wirklich im Haushalt ankommt und die Eigenverbrauchsquote erhöht ist.

Damit eignet sich das System ideal für Nutzer, die einen möglichst großen Teil ihres erzeugten Solarstroms selbst verbrauchen wollen. Die modulare Bauweise erlaubt es zudem, das System bei Bedarf unkompliziert mit weiteren Solarpanels oder zusätzlichen Speicher-Modulen zu erweitern und die Leistung weiter zu steigern.

Fazit

Das Zendure SolarFlow 800 ist ein flexibles und äußerst effizientes Balkonkraftwerk. Die modulare Bauweise ermöglicht unkomplizierte Erweiterungen, während die einfache werkzeuglose Montage überzeugt. Lediglich die Genauigkeit der Verbrauchsanzeige könnte besser sein. Insgesamt eine starke Empfehlung für Nutzer, die ein flexibles, erweiterbares System suchen.

  • PRO
    • Gute App, intelligente Energieverteilung, Erweiterbarkeit
  • KONTRA
    • Separater Wechselrichter, keine integrierte Steckdose

Imtest Ergebnis:

gut 2,39

So haben wir das Balkonkraftwerk getestet

IMTEST baut alle Balkonkraftwerke im Praxistest vollständig auf und bewertet die Verarbeitung sowie die Einfachheit der Montage. Für die Leistungsmessung werden jeweils ein Solarmodul jedes Systems auf identische Halterungen montiert und exakt gleich zur Sonne ausgerichtet. Die Anker Solix Solarbank 3 Pro dient als Referenzgerät.

Über mehrere Tage hinweg werden die Tageserträge sowohl per App als auch mit einem externen Messgerät dokumentiert. Im Anschluss wird der Speicher vollständig geladen und überprüft, wie viel Energie sich tatsächlich entnehmen lässt.



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