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Das ändert sich in der Kampagne von Call of Duty: Modern Warfare 3

Warum “Open Combat” Fans der Reihe überraschen könnte.

Das Logo vom neuen Ego-Shooter Call of Duty: Modern Warfare 3
© Activision

Ein neues Spiele-Jahr birgt eine Gewissheit: Im November erscheint ein neues Call of Duty. Doch bei Call of Duty: Modern Warfare 3 brodelte die Gerüchteküche. So sollte 2023 ein Jahr ohne neuen Military-Shooter werden. Stattdessen war eine reine Kampagnen-Erweiterung für den Vorgänger im Gespräch. Diese Meldungen verbannt Kreativ-Direktor David Swenson im Interview grinsend ins Reich der Spiele-Mythen.

„Der Masterplan war immer, erst Modern Warfare 2 zu veröffentlichen und dann mit Modern Warfare 3 dieses Jahr ein direktes Sequel zu veröffentlichen“, erklärt der Entwickler. Für die Kampagne des diesjährigen Call of Dutys zeichnet dabei Sledgehammer Games verantwortlich. Das Studio hat zuletzt Titel wie Call of Duty: Vanguard und Call of Duty: WW2 veröffentlicht. Swenson selbst ist aber kein Unbekannter im Modern-Warfare-Universum. Der Branchen-Veteran war bereits bei der Entwicklung beim ersten Call of Duty: Modern Warfare 3 von 2011 involviert.



Call of Duty: Modern Warfare 3 – eine Teamleistung

Die Entwicklung von Modern Warfare 3 lief dann auch eine ganze Zeit lang gleichzeitig mit der von Modern Warfare 3. So sei man in der Lage gewesen, Story-Abschnitte und -Entwicklungen aufeinander abzustimmen. „Wir hatten die Möglichkeit, während der Entwicklung von Modern Warfare 2 gemeinsam mit Infinity Ward zu arbeiten. Wir wussten, woran sie arbeiten und wie wir Dinge auflösen wollten. So konnten wir sie Dinge einbauen lassen, auf die wir aufbauen wollten“, erklärt Swenson. Auf diese Weise würde die Story der beiden Shooter zu einer zusammenhängenden Geschichte.

Zwei Menschen lächeln in die Kamera. Links ein Mann mit hochgegelten Haaren, rechts eine Frau mit langen, roten Haaren. Im Hintergrund Werbung für Call of Duty: Modern Warfare 3.
Im Gespräch mit IMTEST: Sledghammer-Entwickler David Swenson (Creative Director) und Shelby Carlton (Narrative Designer) © Activision

Dabei hängt der Sledgehammer-Kreativkopf das eigene Banner nicht allzu hoch. “Die Spiele sind so groß und wir versuchen so viele technische Grenzen zu verschieben, dass es eine ganze Armee braucht, um ein Call of Duty zu entwickeln”, so Swenson. Shelby Carlton, Narrative Designer des Spiels, pflichtet dem Creative Director bei. Es sei eine sehr kollaborative Art der Entwicklung gewesen, bei der man viele verschiedene Perspektiven habe wahrnehmen können.

Das ändert sich in der Kampagne von Modern Warfare 3

Call of Duty: Modern Warfare 3 dürfte viel von dem beinhalten, was Shooter-Fans seit Jahren von der Reihe gewohnt sind. Schon der erste Ankündigungs-Trailer von der Opening Night Live 2023 zeigte ein erstes, eindrückliches Level in einem finsteren Gefängnis, das die typische Shooter-Action mit der Spezial-Einsatztruppe “Task Force 141” verspricht.

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Allerdings wollen die Entwickler eine deutliche Änderung in der Kampagnen-Struktur vorgenommen haben. Anstatt wie üblich nacheinander durch viele, recht lineare Gebiete geschleust zu werden, will Sledgehammer Games dem Spieler mehr Freiheit geben. In Modern Warfare 3 gibt es dafür sogenannte “Open Combat”-Missionen, die rund 50% der Spielzeit einnehmen sollen. Hier wird der Spieler in einem Einsatzgebiet abgesetzt, um bestimmte Ziele zu erreichen. Wie diese abgeschlossen werden, bleibt aber jedem Controller-Operator selbst überlassen.

Abwechslung in der Absturzzone

Illustriert wurde diese neuartige Missions-Form mit dem Einsatz in den Trümmern eines Passagierflugzeuges. Basierend auf den Geschehnissen während des Abspanns von Modern Warfare 2 muss Kämpferin Farah die Blackbox des Fliegers bergen, um herauszufinden, wer für die Katastrophe verantwortlich ist. Das Problem: Der Feind ist schon vor Ort.

Die Präsentation zeigt ein nächtliches Gebiet mit kleinen Hütten und hohem Gras, das vom Feuerschein des Wracks beleuchtet wird. Die Entwickler präsentieren dabei verschiedene mögliche Vorgehensweisen. Zunächst schleicht sich der Spieler in ein kleines Gebäude, wird dabei aber von einer Sprengfalle überrascht, die den ersten Versuch explosiv beendet. Im zweiten Anlauf wählen die Entwickler eine andere Route, räumen einige Feinde mit gezielten, schallgedämpften Schüssen aus dem Weg und entschärfen fies platzierte Claymore-Minen. Allerdings fliegt der schleichende Operator auf – und fällt dem folgenden Kugelhagel der Feinde zum Opfer. Weitere Durchläufe zeigen, wie sich der Spieler nach einer Niederlage auf die Gegebenheiten einstellen kann. Darunter fallen auch Positionen der Gegner, etwa wenn ein Scharfschütze zunächst erfolgreich aus dem Hinterhalt schießt, im nächsten Versuch aber zuvor ausgeschaltet werden kann.

Die Action wirkt abwechslungsreich und dynamisch. So können angespannte Stealth-Momente schnell in knallharte Feuergefechte eskalieren, gleichzeitig bieten sich dem Spieler aber angenehm viele Wege, um den KI-Schergen aus dem Weg zu gehen. So können Gebäude betreten oder Unterführungen genutzt werden. Gleichzeitig kommt die Action nicht zu kurz. Die Gegner tauchen mit Fahrzeugen im Kampfgebiet auf, zudem besteht die Möglichkeit, mit direkter Feuerkraft, anstatt aus dem Hinterhalt zu operieren.

Aus Modern Warfare 2 gelernt?

Der direkte Vorgänger bestand aus vielen Schleichmissionen, was einige Action-Fans störte. Kreativkopf Swenson betonte im Gespräch, dass man den Spielern zuhören würde und das Feedback auch in die eigene Arbeit aufnehmen würde. Die Open-Combat-Einsätze würden Spielern jetzt mehr Möglichkeiten eröffnen, ihren eigenen Spielstil zu finden. Wer Stealth mag, kann fast das komplette Spiel unentdeckt im Schatten verbringen, während Action-Fans jederzeit mit schwerem Geschütz an den Start gehen können.

Call of Duty Modern Warfare 3 wird am 10. November für PC, PS5 und Xbox Series X erscheinen. Vorbesteller starten bereits eine Woche früher in die Kampagne.