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DJI Romo P im Test: Der Drohnen-Spezialist landet eine Top-Note

Mit dem DJI Romo P begibt sich der Drohnenhersteller erstmals in die Kategorie der Saug-Wisch-Roboter. Kann das funktionieren? IMTEST hat den Test gemacht.

© Benjamin Otterstein

DJI, bekannt für Drohnen und Kameratechnik, wagt sich mit dem Romo in neues Terrain: den Boden. Die Steuerungstechnik und Sensorik aus der Luftfahrt kommt nun im Haushalt zum Einsatz. Der Romo P navigiert Möbelbeine statt Bäume, Teppiche statt Äste – mit derselben Präzision, aber ohne Lärm.

Übrigens: Weitere Modelle von Top-Marken haben wir in unserer Bestenliste für Saugroboter gesammelt.

Produktdetails

  • Maße Roboter: 35,1 × 35,1 × 9,8
  • Maße Station: 45,3 × 42,5 × 44 cm
  • Gewicht Roboter: 4,4 kg
  • UVP: 1.899 Euro

DJI Romo P

So haben wir den DJI-Roboter getestet

Wie auch andere Saug-Wischroboter musste sich der DJI Romo P auf drei typischen Untergründen beweisen: kurzflorigem Teppich, Laminat und Fliesen. Auf jedem Boden verteilten wir verschiedene Schmutzarten, die dort im Alltag vorkommen – etwa Haare, Reis, Frühstücksflocken, Tierstreu und grobe Krümel.

Diese Mischung fordert sowohl die Saugleistung, die DJI mit stattlichen 25.000 Pascal angibt, als auch die beiden rotierenden Wischpads heraus. Kann der Drohnenexperte auch im Haus bestehen? 



Romo reinigt Hartboden im Flug

Der DJI Romo P erkennt unterschiedliche Bodenarten präzise und passt seine Reinigungsleistung entsprechend an. Auf Hartboden überzeugt er mit gleichmäßiger Saugkraft, sauberem Wischbild und einer angenehm ruhigen Arbeitsweise: Beim normalen Saugen übersteigt die Lautstärke nur selten die 60 Dezibel – im Alltag also kaum störend

Den verteilten Testschmutz aus Haaren, Salz, Reis und Frühstücksflocken nahm er zuverlässig auf, lediglich an den Rändern schleuderten die Seitenbürsten gelegentlich Partikel weg. Diese sammelt er jedoch meist bei der anschließenden Flächenfahrt wieder ein.

Der ausfahrbare Seitenarm sorgt dafür, dass der Romo P auch entlang von Möbelkanten und in Ecken gründlich arbeitet – ein klarer Vorteil gegenüber Modellen ohne Mechanik. Beim Wischen fällt auf, dass die runden Moppteller nicht bis in jede Ecke reichen, dafür aber gleichmäßigen Druck erzeugen und den Boden gleichmäßig befeuchten. 

Nach dem Durchgang trocknet die Fläche zügig und bleibt frei von Schlieren. Insgesamt hinterlässt der DJI Romo P auf Hartboden einen sehr guten Eindruck – gründlich und leise.

Ein kleines aber feines Extra versteckt sich in der Basisstation. Dort lassen sich optionale Reinigungskartuschen installieren. Mit ihnen kann der Romo den Boden desinfizieren und auch von unangenehmen Gerüchen befreien. 

Flausch statt Flug – so schlägt sich Romo auf Teppich

Während der Romo P Hartböden zu neuen Glanz verhilft, zieht er aus dem Teppich den letzten Schmutz. Immerhin gibt DJI die Saugleistung mit bis zu 25.000 Pascal an und gehört damit direkt zu den saugstärksten Modellen am Markt. 

Zwar kann er nicht, wie etwa moderne Roborock-Modelle die Wischmops in der Station lassen, aber man kann ihn anweisen, dass er erst saugen und dann wischen soll. Dadurch setzt sich weniger Schmutz an den nassen Wischpads ab, der etwa an Teppichkanten hängenbleiben könnte. 

Abhängig von der Teppichlänge ändert sich auch der Geräuschpegel. Bei kurzem Büroteppich ist die Lautstärke nahezu identisch zum Hartboden, während er auf mittellangem Flor bis zu 10 Dezibel lauter wird. 

Ähnlich wie auf dem Hartboden reinigt der DJI Romo P auch das Tierstreu fast rückstandsfrei vom Boden. Nur am Rand finden sich ein paar wenige Überreste. Lässt man den Saug-Wischroboter mehrere Runden drehen, gehören auch diese der Vergangenheit an. 

Hinderniserkennung bis in die letzte Ecke

In der Luft gehört DJI zu den Marktführern und zeichnet sich durch 360-Grad-Hinderniserkennung aus, um Bäumen, Menschen oder auch Gebäuden auszuweichen.

Doch auch für das neue Bodenpersonal setzt der chinesische Hersteller auf ein ähnliches System und verwendet das lasergestützte LiDAR-System, um Entfernungen einschätzen und damit Hindernisse erkennen zu können. In unserem Test fiel sofort auf, dass der Romo beim Umfahren von Hindernissen sehr viel näher an diese heranfährt und damit den Bereich herum besser reinigt. 

Die Frontkamera wird von einem LiDAR-Sensor unterstützt, der mittels Laser Entfernungen misst. © Benjamin Otterstein

Außerdem markiert der Saug-Wischroboter deutlich mehr Hindernisse als die Konkurrenz und nimmt auch Bilder von ihnen auf, die in der App auf der Raumkarte abrufbar sind.

Dabei fiel auf, dass Romo sogar Objekte abseits der typischen Pfade – etwa Kabel unten einem flachen Kommode – aufnimmt. Entsprechend gut schnitt er auf unserer Teststrecke ab und erkannte sogar das Sektglas, um es zu umfahren.

Gleichermaßen spannend ist auch die optional aktivierbare Funktion, Flüssigkeiten zu erkennen. Das kann etwa bei Haustierbesitzern darüber entscheiden, ob Ausscheidungen über den gesamten Wohnbereich verteilt oder sie einfach umfahren werden. Im Test mit Cola funktionierte dies überraschend gut. 

Ähnlich optional ist auch die Treppenerkennung, die DJI Klippenerkennung nennt. Hat man nämlich nur eine Etage kann die Deaktivierung sinnvoll sein. Laut Hersteller soll damit das Überfahren von kleineren Absätzen verbessert werden.

Jedoch sollte man hier keine Wunder erwarten, da für den Romo Zubehör in Form von 4-Zentimeter-Auffahrrampen angeboten wird. Mit Schwellen von bis zu 2 Zentimetern kommt der Roboter allerdings noch alleine zurecht.

Design: Des Kaisers neue Kleider

Schon der Karton ist überraschend klein, während die Inbetriebnahme ebenfalls überschaubar ausfällt, da sowohl Station als auch Saugroboter nahezu komplett fertig sind und für den normalen Betrieb nichts angebaut werden muss.

Es reicht schon, bei beiden Geräten die Folien abzuziehen und den Stecker in die Station zu stecken. Dann kann es auch schon losgehen. Optional können noch die mitgelieferten Reinigungsmittel eingesetzt werden. 

Im Inneren der Basisstation kann man den Staubbeutel sowie die beiden Reinigungsmittel erkennen. © Benjamin Otterstein

Optisch hatte DJI für das Flaggschiffmodell Romo P eine spannende Idee: ein transparentes Design. Sowohl bei der Basisstation als auch bei dem 9,8 cm hohen Saug-Wischroboter kann man das Innenleben sehen.

Dadurch offenbart sich die Komplexität der Geräte und beide Geräte werden natürlich zu echten Hinguckern. Jedoch muss die Zeit zeigen, ob Schmutz und Staub das hübsche Aussehen verblassen lassen.

Die Transparenz hat einen großen Vorteil: Die Wartung fällt deutlich leichter, da man etwa den Füllstand des Staubbeutels in der Station sehen kann. Auch andere Handgriffe wie der Wechsel der Seitenbürsten oder der Wischmops gehen leicht von der Hand, da diese nur eingesteckt sind. 

DJI Home: Die App für den Haushalt

Es gibt eine neue App. Während andere Hersteller möglichst viele Geräte in einer App integrieren, geht DJI einen anderen Weg und hat für Powerstations sowie die neuen Saug-Wischroboter die neue DJI-Home-App veröffentlicht. 

Die App bietet dabei alle grundlegenden Funktionen, die man für einen Haushaltsroboter erwartet. So kann man verschiedene Reinigungsmodi auswählen, Wassermengen und Saugkraft anpassen. Auch die Anzahl der Durchgänge kann festgelegt werden, wobei hier sogar ein Automatikmodus bereitsteht, der die Anzahl an den Verschmutzungsgrad anpasst. 

Eine echte Besonderheit ergibt sich aus dem mitgelieferten Reinigungsmittel. Dieses lässt sich in der App einzeln auswählen. Dadurch lässt sich der Boden einfach mit Wasser, mit einer Reinigungslösung zum Desinfizieren und Fleckenentfernung sowie mit einem Mittel zur Geruchsneutralisierung wischen und sorgt vor allem in Haushalten mit Haustieren für zusätzliche Frische. 

Grundlegende Features wie die Kartierung, Raumerkennung sowie Zeitplanung sind ebenfalls in der App zu finden. Für die Räume kann man nicht nur die Reihenfolge festlegen, sondern auch Verbotszonen oder Haustierbereiche

Der Romo kann natürlich mittels „Hey Romo“-Befehl gesteuert werden, aber auch Alexa, Siri und Google Assistant sollen unterstützt werden. Später ist auch noch die Unterstützung von Matter vorgesehen.  

Fazit: So geht Reinigung richtig

Mit dem Romo P zeigt DJI eindrucksvoll, dass Know-how aus der Luft auch auf dem Boden funktioniert. Der Saug-Wisch-Roboter punktet mit starker Saugleistung, präziser Navigation und einer der besten Hinderniserkennungen im Test.

Besonders die ruhige Arbeitsweise und die saubere Hartbodenreinigung überzeugen im Alltag. Auf Teppich holt er ebenfalls viel heraus, auch wenn Ecken und Kanten bauartbedingt kleine Schwächen zeigen.

Das transparente Design ist nicht nur ein Hingucker, sondern erleichtert auch die Wartung. Insgesamt liefert DJI mit dem Romo P einen Erstling, der zeigt, dass der Drohnenhersteller auch im Haushalt eine feste Größe werden könnte.

  • PRO
    • sehr gute Reinigung auf Hartböden, automatische Heißwasser-Reinigung der Wischtücher, ausgesprochen leise
  • KONTRA
    • hoher Preis, Design muss sich auf Dauer beweisen, Wischfunktion im Test etwas oberflächlich

Imtest Ergebnis:

gut 1,72



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