Elektrogrills entwickeln sich weiter. Neue Modelle versprechen mehr Leistung, bessere Hitzeverteilung und echtes Grillgefühl – ohne Rauch und lange Aufheizzeit.
Lange galten sie als Notlösung. Doch aktuelle Geräte zeigen: Sie sind mehr als das.
Wie gut schlagen sie sich im Vergleich zu Gas- und Kohlegrills?
Im Test sind folgende Elektrogrills:
- Ninja Kitchen Woodfire
- Severin Sevo Smart Control GT
- Weber Lumin Compact
- Landmann EG-II-590
- Enders EFlow Pro 2 Turbo
- Char-Broil Smart-E
- WMF Profi Plus Urban Master
Gasgrills: Das sind die IMTEST-Favoriten
Lesen Sie hier, wie die sieben Elektrogrills bezüglich Grillergebnis, Ausstattung, Verarbeitung und Aufbau abgeschnitten haben.
Testsieger: Ninja Kitchen Woodfire
Der Ninja Woodfire Grill vereint vielseitige Zubereitungsmöglichkeiten mit Raucharoma. Dank der Woodfire-Technologie gelingen nicht nur perfekt gegrillte Speisen, sondern auch köstliche Smoke-Gerichte – ganz ohne großen Aufwand. Das kompakte Design macht den kanadischen Grill ideal für Balkon, Terrasse oder unterwegs und sorgt überall für echtes BBQ-Feeling.
Zusammenfassung Testergebnisse
- Grillergebnis (27 %): sehr gut (1,4)
- Ausstattung (25 %): gut (2,2)
- Verarbeitung (20 %): gut (2,0)
- Aufbau (15 %): sehr gut (1,0)
- Service & Umwelt (13 %): sehr gut (1,4)
Imtest Ergebnis:
gut 1,7
Weitere empfehlenswerte Elektrogrills
Weber, Landmann, WMF und Co. – auf den Plätzen zwei bis sieben befinden sich weitere empfehlenswerte Grills.
Severin Sevo Smart Control GT
Der Severin Sevo Smart Control GT bringt das Grillen auf ein neues Level: Mit seiner präzisen Temperatursteuerung erreicht er bis zu 500 °C und sorgt für gute Grillergebnisse – ob saftige Steaks, knusprige Pizza oder zartes Gemüse. Dank smarter App-Steuerung behält man die Kontrolle über den Grillprozess ganz bequem per Smartphone.
Zusammenfassung Testergebnisse
- Grillergebnis (27 %): sehr gut (1,4)
- Ausstattung (25 %): gut (2,4)
- Verarbeitung (20 %): sehr gut (1,5)
- Aufbau (15 %): gut (1,7)
- Service & Umwelt (13 %): gut (1,8)
Imtest Ergebnis:
gut 1,8
Weber Lumin Compact
Der Weber Lumin Compact Grill bietet eine Kombination aus kompakter Größe und leistungsstarker Grilltechnologie. Mit seiner benutzerfreundlichen Bedienung, schnell erreichbaren hohen Temperaturen und dem robusten Design sorgt er für gute Grillergebnisse, ohne viel Platz zu beanspruchen.
Zusammenfassung Testergebnisse
- Grillergebnis (27 %): gut (1,7)
- Ausstattung (25 %): gut (2,4)
- Verarbeitung (20 %): gut (1,9)
- Aufbau (15 %): sehr gut (1,0)
- Service & Umwelt (13 %): sehr gut (1,4)
Imtest Ergebnis:
gut 1,8
Landmann EG-II-590
Der Landmann EG-II-590 überzeugt mit einer robusten Verarbeitung und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten als Gasgrill. Mit einer großzügigen Grillfläche und leistungsstarken Brennern sorgt er für gleichmäßige Hitzeverteilung. Zudem ermöglicht der integrierte Seitenkocher zusätzliches Kochen oder Erwärmen von Beilagen direkt am Grill.
Zusammenfassung Testergebnisse
- Grillergebnis (27 %): sehr gut (1,5)
- Ausstattung (25 %): gut (2,0)
- Verarbeitung (20 %): gut (2,4)
- Aufbau (15 %): gut (2,2)
- Service & Umwelt (13 %): sehr gut (1,4)
Imtest Ergebnis:
gut 1,9
Enders EFlow Pro 2 Turbo
Der Enders EFlow Pro 2 Turbo überzeugt durch eine schnelle und gleichmäßige Wärmeverteilung – ideal für knackige Ergebnisse bei Grillgut und Co. Mit seinem modernen Design und der Turbo-Funktion sorgt er für eine schnelle Zubereitung.
Zusammenfassung Testergebnisse
- Grillergebnis (27 %): sehr gut (1,4)
- Ausstattung (25 %): ausreichend (4,0)
- Verarbeitung (20 %): sehr gut (1,1)
- Aufbau (15 %): gut (2,3)
- Service & Umwelt (13 %): gut (1,8)
Imtest Ergebnis:
gut 2,2
Char-Broil Smart-E
Der Char-Broil Smart-E ist mit einer benutzerfreundlichen Smart-Technologie ausgestattet, die es ermöglicht, die Grilltemperatur und den Garvorgang bequem per Smartphone-App zu steuern. Mit seiner hohen Leistung und gleichmäßigen Wärmeverteilung sorgt der Grill für perfektes Grillen von Fleisch, Fisch und Gemüse. Zudem überzeugt er durch die einfache Reinigung und lange Haltbarkeit des robusten Materials.
Zusammenfassung Testergebnisse
- Grillergebnis (27 %): gut (1,9)
- Ausstattung (25 %): befriedigend (3,2)
- Verarbeitung (20 %): gut (1,9)
- Aufbau (15 %): gut (2,3)
- Service & Umwelt (13 %): sehr gut (1,4)
Imtest Ergebnis:
gut 2,2
WMF Profi Plus Urban Master
Der WMF Profi Plus Urban Master Grill ist ein 2-in-1-Elektrogrill, der sowohl als Grill bis 340 °C als auch mit einem integrierten Garraum bis 200 °C beeindruckt. Mit 3.000 Watt Leistung eignet sich der Grill für das „Rückwärtsgrillen“ oder das Nachziehen von Fleisch. Die benutzerfreundliche Steuerung mit Touch-Tasten, Drehknopf und LED-Anzeige sorgt dabei für eine einfache Handhabung.
Zusammenfassung Testergebnisse
- Grillergebnis (27 %): gut (2,0)
- Ausstattung (25 %): befriedigend (2,8)
- Verarbeitung (20 %): befriedigend (2,6)
- Aufbau (15 %): gut (2,0)
- Service & Umwelt: gut (2,0)
Imtest Ergebnis:
gut 2,3
Fazit
Die sieben hier getesteten Elektrogrills sind allesamt viel, viel besser als der Ruf dieser Produktkategorie. Bei den Tischgrills überzeugt der vielseitige Ninja Woodfire, der zwar relativ klein ist, aber trotzdem auch wirklich BBQ mit Umlufthitze beherrscht. Bei den Standgrills kann Landmann sich an die Spitze setzen. Grund ist hier die gute Ausstattung, wobei beim reinen Grillen der Enders noch etwas besser abschneidet. Letztlich ermöglichen aber alle Geräte einen entspannten Grillabend für zwei bis etwa sechs Personen, je nach Modell und davon abhängig, was dann alles auf den Rost kommt.
Elektrogrills: Der Bedarf ist da
Die Gründe für Elektrogrills sind vielfältig. So gibt es genug Menschen, die in Mehrfamilienhäusern nur einen Balkon zur Verfügung haben und deren Hausordnung das Grillen mit Gas und erst recht mit Kohle verbietet. Dennoch will man auch die am Grillboom der letzten Jahre teilhaben lassen, denn vor allem der Markt für Gasgrills ist inzwischen einigermaßen gesättigt.

Zum anderen sorgen immer heißere Sommer dafür, dass in manchen Regionen das Grillen über offener Flamme zumindest während der trockenen Monate verboten wird. Auch hier kann dann der E-Grill eine Lösung sein, zumal Geräte wie der Weber Lumin Compact oder der Ninja Woodfire eventuell sogar noch Platz im Wohnwagen oder Camper fänden.
Mythos Geruchsarmut
Neben dem Risiko von Funkenflug oder Fettbrand bei offenen Flammen ist auch die Rauch- und Geruchsentwicklung ein Grund, warum Kohle und Gas bei Mehrfamilienhäusern nicht gern gesehen sind. Ob hier allerdings Elektrogrills im Vorteil sind, darf bezweifelt werden. Wer schon einmal ein Steak in eine heiße Gusseisenpfanne auf dem Herd gelegt hat, weiß, dass das durchaus Potenzial zur Aktivierung der Rauchmelder hat.

Das ist bei den hier getesteten Grills, die durchweg mindestens 250° C am Rost schaffen, nicht anders. Und wer dann noch auf die Idee kommt, vor Marinade triefendes Fleisch etwa beim Enders oder Severin auf die jeweils rund 500° C heiße Hochleistungszone zu legen, der riskiert respektable Qualmwolken und eventuell das gute Verhältnis zu den Nachbarn.
Der Ninja Woodfire kann zudem noch mit Räucherchips für entsprechendes Raucharoma sorgen. Und Webers Lumin bietet ebenfalls die Option, mit Smoking-Chips zu arbeiten. Aber auch hier bleibt festzuhalten, dass der Holzrauch nicht final im Gerät verbleibt. Damit ist klar, dass, anders als etwa ein Kontaktgrill, keiner der Elektrogrills für den Betrieb in Innenräumen gedacht ist.
Neben den Räucherchips gibt es noch viel mehr Grill-Zubehör zu entdecken. IMTEST zeigt die Must-haves im Überblick.
Elektrogrills: Ernst zu nehmende Geräte
Optisch sind viele E-Grills klar für den Außenbereich gemacht. Modelle von Enders, Char-Broil und Landmann ähneln klassischen Gasgrill-Stationen: Deckel, Unterschrank und Seitenteile zeigen Größe.
Der Aufbau braucht Zeit – vor allem beim Enders. Der steht danach stabiler da als der teurere Char-Broil und der schick designte Landmann. Andere Modelle kommen als kompakte Tischgrills, fast ohne Montage. Nur der WMF Urban Master wackelt auf seinem Stahlrohrgestell etwas – das Gerät selbst ist ordentlich verarbeitet.

Nur WMF und Severin setzen auf eine Wasserschale unter dem Heizelement – wie klassische Elektrogrills. Andere nutzen Fettwannen oder kleine Auffangschalen wie beim Woodfire. Das Handling ist mit trockener Auffangwanne oft angenehmer: Fett schwimmt nicht im Wasser. Alle Modelle lassen sich gut verstauen, da sie klappbare oder keine Seitenteile haben.
Beim Char-Broil fallen die Rollen negativ auf – sie ruckeln selbst auf leicht unebenem Boden. Trotz Schrank und Ablagen bleibt der Smart-E kompakt. Die Stromversorgung begrenzt aber die Größe. Mehr dazu später.
Mit Elektrogrills grillen ist anders
Wer bei E-Grills an schwache Geräte mit langer Aufheizzeit denkt, liegt falsch. Die neuen Modelle liefern deutlich mehr Leistung. Zwar arbeiten sie weiter mit Heizstäben, doch in den Spitzenzonen – etwa bei Enders oder Severin – ist die Hitze verdoppelt. So gelingen auch dicke Steaks mit Kruste.
Trotzdem: Das Heizverhalten unterscheidet sich von Kohle und Gas. Die Stäbe strahlen punktuell Hitze ab. Daher dauert es, bis der Grill durchzieht. Beim Char-Broil Smart-E sind es rund 30 Minuten bis 380 °C. Gasgrills brauchen dafür nur halb so lange.
Elektrogrills haben kaum Konvektion
Viel problematischer sind aber zwei andere Aspekte. So gibt es in den Grills technisch bedingt erst einmal recht wenig Konvektionshitze. Die heiße Luft wird nicht wirklich umgewälzt. Bei niedrigen Temperaturen indirekt zu grillen ist so eher schwierig. Bei Landmann gibt es immerhin einen kleinen Lüfter, der für Zirkulation sorgt, beim Ninja Woodfire sogar einen großen im Deckel, der richtige Umlufthitze ermöglicht. Entsprechend funktioniert das Gerät auf Wunsch auch als Heißluftfritteuse.

WMF wiederum hat sich hier ganz geschickt aus der Affäre gezogen. Hier gibt es einen Grill und darunter eine Art flachen Backofen (Salamander) mit Oberhitze, der auch geringe Temperaturen schafft. Am schwersten tut sich hier letztlich der Char-Broil, weil er nur ein Heizelement besitzt.
Es wird also immer die komplette Fläche erhitzt. Das verleiht dem Grill, der unter dem Rost noch eine geschlossene Fläche aus Metallblech zur besseren Hitzeverteilung besitzt, ein wenig den Charakter einer elektrischen Grillplatte, wie man sie vielleicht in Restaurants schon mal gesehen hat. Allerdings fehlt dem Rost etwas Masse.
„Temperaturnachschub“
Eine zweite Schwäche von E-Grills: Sie liefern nur träge Hitze nach. Wer rückwärts grillt – also Fleisch erst langsam gart und dann anbrät – benötigt viel Energie in kurzer Zeit. Das schaffen viele Geräte nicht, besonders bei voller Fläche.
Beim Severin liegt das am Edelstahlrost: Er leitet Wärme schlechter als Guss. Außerdem läuft der Boost-Modus nur mit offenem Deckel – Hitze geht verloren. Ein Gussrost hilft etwas, löst das Problem aber nicht ganz.
Zwar liefern einige E-Grills bis zu 2,8 kW – aber über alle Zonen. Gasgrills schaffen 3,5 kW pro Brenner. Und heizen mit offener Flamme – bis zu 900 Grad. Das sorgt für Kruste, wo E-Grills kämpfen.
Stromnetz als Leistungsbremse
Fairerweise muss man sagen, dass der limitierende Faktor hier auch das Stromnetz ist. Bei mehr als 3,5 kW Last lösen hierzulande üblicherweise die Sicherungsautomaten aus. Hängen also neben dem E-Grill noch weitere Verbraucher im selben Sicherungskreis, kommt dieser womöglich an seine Grenzen. Trotzdem: Gibt man den E-Grills die Zeit, auf Temperatur zu kommen, lässt sich mit ihnen auch ein ästhetisches Grillmuster zaubern.

Dabei sind, auch was Wiederaufheizen angeht, die kleinen Exemplare von Ninja Kitchen und WMF deutlich im Vorteil. Beim Woodfire kommt zudem noch das leistungsfähige Umluftgebläse dazu, sodass das Gerät auch von oben gart. Das allerdings auch mit einer Intensität, dass hier die Grenze zwischen Grill und Heißluftbackofen sehr stark verschwimmt.
Bedienung der Elektrogrills
Weil E-Grills gleichmäßig heizen, lassen sich Temperaturzonen kaum nutzen. Daher kommt es auf gute Steuerung an. Vier der sieben Grills erlauben präzise Einstellungen. Beim WMF geht das nur im Backofen – der Grill selbst hat neun Stufen.
Die Touch-Felder wirken modern, benötigen aber etwas Geduld. Beim WMF sind sie immerhin gut lesbar. Beim Severin kaum – das Display spiegelt in der Sonne. Dort hilft die App – zumindest beim smarten Modell.
Anders Weber und Enders: Hier regelt man manuell – ohne Anzeige. Wer den Schaltpunkt überhört, landet schnell bei der falschen Temperatur. Vor allem, wenn man langsam garen will.
Elektrogrills sind komfortabel zu reinigen
Im Gegensatz zu vielen Holzkohle- und Gasgrills sind die E-Grills recht dankbar zu reinigen. Das hängt natürlich auch mit der vergleichsweise geringen Größe zusammen, die es ermöglicht, viele Teile in der Spülmaschine zu reinigen.
Besonders praktisch: Bei Enders besteht die Innenwanne aus vier ineinandergesteckten Elementen, die ebenfalls spülmaschinentauglich sind. Die Heizelemente selbst werden übrigens ganz konventionell frei gebrannt, was letztlich auch mit den Rosten funktioniert.

Stromverbrauch bei Elektrogrills
Bleibt zum Schluss noch die Frage nach den Kosten des Grillvergnügens. Nutzt man etwa den Landmann, den Enders oder den Severin unter voller Last für eine Stunde, so verbraucht man knapp drei Kilowattstunden Strom, was ungefähr 1,20 bis 1,50 Euro kostet.
Allerdings schlägt ein Kilogramm nachhaltig produzierte, heimische Holzkohle auch mit rund 2,50 Euro zu Buche, ein Kilogramm Propangas aktuell mit 2,50 Euro bis 3 Euro. Elektrisches Grillen ist also nicht einmal teurer als konventionelles Grillen, zumal erfreulicherweise auch alle Grills im Test bei den Verbrauchsmessungen sogar unter den Herstellerangaben bleiben.
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