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Günstige Hartbodenreiniger: Was können Geräte unter 400 Euro?

Markengeräte sind beliebt, meist aber auch hochpreisig. IMTEST stellt fünf Saugwischer unter 400 Euro vor und zeigt, was sie können.

Welcher Hartbodenreiniger kann die Verschmutzungen am besten säubern? © IMTEST

Elektrische Saugwischer können im Alltag praktisch sein und einem die Hausarbeit wesentlich erleichtern. Einige Hersteller verlangen für diesen Komfort allerdings auch hohe Preise. Doch müssen Hartbodenreiniger wirklich immer teuer sein, damit sie auch gut funktionieren? IMTEST hat das mit fünf Modellen unter 400 Euro getestet.

Preis-Leistungssieger: Saugwischer

Der klare Testsieger im 5er-Feld unter 400 Euro stammt von Medion, der zum Testzeitpunkt auch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bot.

Preis-Leistungssieger: Medion Life H10

Der Medion Life H10 ist der preiswerteste Hartbodenreiniger im Test, bietet jedoch dennoch ein solides Reinigungsergebnis. Er eignet sich ausschließlich für das Wischen, da er Teppiche nicht saugen kann.

Medion Life H10

Der Medion Life H10 auf weißem Grund. Daneben das IMTEST Preis-Leistungssieger Siegel 10/25

Der Medion Life H10 zeigte im Test gute Wischleistungen auf Hartböden. Auch eingetrocknete Flecken beseitigte er – allerdings erst nach mehreren Durchläufen. Bei hartnäckigem Schmutz empfiehlt sich zusätzliche Vorbehandlung. Das Schmutzwasser trennt ein Sieb im Tank, was die Reinigung vereinfacht.

Mit 44 Minuten Akkulaufzeit gehört der Medion zu den ausdauernden Geräten. Die Ladezeit von knapp zweieinhalb Stunden ist angenehm kurz. Der Akku lässt sich zwar tauschen, ein Ersatz war aber nicht verfügbar.

Das 3,5 kg schwere Gerät liegt gut in der Hand, ist wendig und stabil. Auch Pausen ohne Station sind möglich. Die Griffhöhe ist etwas niedrig, blieb im Test aber noch bequem. Der Medion zählt mit 61 Dezibel zu den leiseren Modellen.

  • PRO
    • gute Wischleistung im Test, kombiniertes Saugen und Wischen möglich, lange Akkulaufzeit, Selbstreinigungsfunktion, kurze Ladezeit, im Test sehr leise (61 Dezibel)
  • KONTRA
    • keine Staubsaug-Funktion für Teppich, nur eine Stufe für die Saugkraft und Bürstenrotation

IMTEST-Ergebnis:

gut 2,19

Die weiteren Testkandidaten

Neben dem Siegelträger der günstigen Saugwischer-Katergorie waren noch weitere Modelle unter 400 Euro im Testfeld. Was sie auszeichnet, zeigt sich im Folgenden.

Mit großem Namen: Dyson WashG1

Dyson gilt als Hersteller hochwertiger Haushaltsgeräte. Mit einem Preis von 349 Euro gehört der WashG1 dennoch zu den günstigeren Hartbodenreinigern. Er ist ausschließlich für Hartböden geeignet – Teppiche reinigt er nicht.

Dyson WashG1

Der Dyson WashG1 auf weißem Hintergrund

Das Design des Dyson WashG1 fiel im Test auf. Der Frischwassertank ließ sich einfach befüllen, der Schmutzbehälter leicht leeren – feste Partikel filtert das Gerät vorab. Die Selbstreinigung erfolgt in der Station, jedoch nur mit kaltem Wasser und ohne Trocknung.

Im Wischtest enttäuschte der Dyson: Eingetrockneter Haferschleim und Senf ließen sich erst nach rund 20 Überfahrten entfernen. Immerhin überzeugte die Akkulaufzeit: 34 Minuten im stärksten Modus.

  • PRO
    • lange Akkulaufzeit im Test, kurze Ladedauer, viele Einstellungsoptionen, leichte Handhabung im Test
  • KONTRA
    • Wischleistung im Test oberflächlich, keine Saugfunktion für Teppich

IMTEST-Ergebnis:

befriedigend 3,13

Mit Teppich-Modus: Shark HydroVac

Der Shark HydroVac ist der einzige Saugwischer im Testfeld unter 400 Euro, der eine Saugfunktion für Teppichböden besitzt. Zwar ist das nicht mit der Leistung eines Akkustaubsaugers (hier im Test) vergleichbar, aber kurzfloriger Teppich lässt sich damit „auffrischen“.

Shark HydroVac

Der Shark HydroVac auf weißem Grund

m Test überzeugte der HydroVac mit guter Wischleistung auf Hartböden. Eingetrocknete Flecken entfernte er nach zwei bis drei Überfahrten. Damit eignet er sich für den täglichen Gebrauch.

Das Gerät wiegt knapp vier Kilogramm und ließ sich leicht steuern. Schwachpunkt: In Ecken blieb Schmutz zurück.

Positiv: Die Selbstreinigung und Ladestation verringern den Reinigungsaufwand deutlich.

Die Akkulaufzeit des Shark-Saugwischers war mit rund 28 Minuten auf höchster Stufe zudem etwas kurz. Für große Flächen kann das schon knapp werden.

  • PRO
    • gründliche Wischleistung im Test, Auffrischfunktion für Teppichboden, Selbstreinigung verfügbar, zeigte sich im Test wendig
  • KONTRA
    • Akkulaufzeit im Test etwas kurz, lange Ladezeit, kein Akkutausch möglich

Imtest Ergebnis:

befriedigend 2,56

Wischen ohne Saugen: Kärcher FC 4-4

Der Kärcher FC 4-4 unterscheidet sich vom Testfeld durch den Verzicht auf eine Saugfunktion. Statt Luft anzusaugen, nehmen rotierende Walzen trockenen wie nassen Schmutz auf.

Kärcher FC 4-4

Im Test erwies sich das als effektiv: Frischer Schmutz verschwand sofort, angetrockneter nach wenigen Überfahrten. Die Lautstärke blieb mit 60 Dezibel unter dem Durchschnitt.

Die Selbstreinigungsfunktion erleichtert die Wartung. Der Reiniger steht frei und lädt an der beiliegenden Station. Die Akkulaufzeit lag mit 31 Minuten unter dem Durchschnitt, die Ladezeit mit 90 Minuten im üblichen Rahmen.

  • PRO
    • gründliche Wischleistung im Test, einfache Montage, im Test wendig, vergleichsweise kurze Ladedauer, sehr leise
  • KONTRA
    • keine Saugfunktion, kein Teppich-Modus, Akkulaufzeit im Test etwas kurz

Imtest Ergebnis:

gut 2,55

Mit schlichtem Design: Severin SC 7177

Der Severin SC 7177 ist ein kabelloser Bodenwischer, der im Test mit seinem reduzierten Design auffiel. Er ist deutlich schmaler als viele Konkurrenten und hält sich auch farblich bedeckt. Zudem ist auch die Ladestation schmal gehalten und nimmt weniger Platz ein als etwa hochpreisige Modelle aus dem großen IMTEST-Vergleichstest aller Saugwischer.

Severin SC 7177

Der Severin SC 7177 auf weißem Grund

Hartböden reinigt der Severin SC 7177 nur mäßig. Eingetrocknete Flecken erfordern mehrere Durchgänge. Der Akku hält auf höchster Stufe etwa 28 Minuten – das ist knapp.

Dafür überzeugt das Gerät bei Gewicht und Handhabung. Es wiegt nur 3,4 Kilo, lässt sich leicht manövrieren und hat eine angenehme Arbeitshöhe. Rollen an der Bodendüse erleichtern das Schieben, wenn der Sauger aus ist.

Praktisch: Der SC 7177 ist der einzige günstige Wischsauger im Test mit Ersatzrolle.

  • PRO
    • Ersatzrolle im Lieferumfang enthalten, Selbstreinigungsfunktion, sehr gute Arbeitshöhe (78 Zentimeter bei 45°-Winkel)
  • KONTRA
    • Wischleistung im Test etwas oberflächlich, Akkulaufzeit etwas kurz, sehr lange Ladezeit, Akkutausch nicht möglich

Imtest Ergebnis:

befriedigend 3,08

Die Testtabelle in der Übersicht

Alle Testergebnisse finden sich im Detail in der folgenden Tabelle. Mit dabei sind Modelle von Medion, Kärcher, Shark, Severin und Dyson.

FAQ: Saugwischer

IMTEST klärt die wichtigsten Fragen zu elektrischen Saugwischern.

1. Wie testet IMTEST Saugwischer und Hartbodenreiniger?

Im Fokus des Tests steht bei IMTEST die Reinigungsleistung. Alle Saugwischer bekommen im Labor die gleiche Wischaufgabe, bei der angetrockneter Senf und Haferschleim von Fliesenboden beseitigt werden sollen. In die Auswertung fließt sowohl die Gründlichkeit als auch der Zeitaufwand der Reinigung ein. Außerdem wird in der Testtabelle abgefragt, ob das Gerät auch eine reine Saugstufe besitzt und entsprechend Teppich reinigen kann.
Der Mach V1 Ultra vor dem Saugtest auf schmutzigem Teppichboden.
Ein weiterer wichtiger Testpunkt ist zudem die Akkulaufzeit. Dabei wird auf höchster Stufe getestet, wie lange der Wischsauger reinigen kann. Ebenso wird überprüft, wie lange das Aufladen des Akkus dauert. Darüber hinaus gibt es noch einige Testpunkte, die vor allem die Ausstattungs-Merkmale und die Bedienung abdecken – etwa:
– Lieferumfang,
– Art des Staubbehälters,
– Anzahl der Leistungsstufen,
– Montage,
– Griffhöhe,
– Lautstärke.

2. Wieso ist der Medion Life H10 der Testsieger?

In der Kategorie unter 400 Euro gewinnt der Medion Life H10-Saugwischer den Test. Er überzeugte vor allem mit der einfachen Bedienung und hohen Wendigkeit, reinigte den Test-Schmutz allerdings nur mittelmäßig. Wer nach einem lohnenswerten Schnäppchen sucht, ist hier zudem an der richtigen Adresse.

3. Gibt es einen Unterschied zwischen Hartbodenreinigern und Saugwischern?

Ein Hartbodenreiniger ist ein Haushaltsgerät, das speziell für die Reinigung von Böden wie Fliesen, Laminat, Parkett und Stein entwickelt wurde. Einige Modelle haben daher überhaupt keine Saugfunktion, sondern arbeiten ausschließlich mit rotierenden Textilwalzen.
Die meisten Modelle im Test kombinieren aber die Funktionen von Saugen und Wischen in einem Arbeitsgang und sind somit Wischsauger oder Saugwischer. Sie saugen losen Schmutz und Staub auf und wischen gleichzeitig den Boden mit Wasser oder Reinigungsmittel.

5. Kann ein Saugwischer auch Teppich reinigen?

Die meisten Modelle im Test sind nicht für die Reinigung von Teppichen ausgelegt. Einzig der Shark HydroVac kann kurzflorige Teppiche mit seiner Kombination aus Nassreinigung und Staubsaugen „auffrischen“.
Zudem gibt es in der höheren Preisklasse Kombi-Geräte, wie etwa den Dyson V15s detect Submarine oder Vorwerk VK7, die zusätzlich mit Wechsel-Aufsätzen zur Reinigung von Teppichen ausgestattet sind. Wer sowohl Hartböden als auch Teppiche im Wohnraum hat, für den könnte es sich lohnen, solch ein Kombigerät zu wählen. Sonst müssen Nutzende für Teppiche einen separater Staubsauger oder Akkusauger verwenden.

5. Für welche Böden sind Wischsauger geeignet?

Hartbodenreiniger sind für eine Vielzahl von Hartböden geeignet. Dazu gehören folgende Flächen:
– PVC und Kunststoff-Bodenbelag: Hier ist die Verwendung von Saugwischern in der Regel unbedenklich.
– Fliesen: Je nach Material sind hier alle Testmodelle geeignet, um die Oberflächen zu reinigen. Allerdings war im Test für die Säuberung von Dreck in den Fugen etwas mehr Mühe notwendig.
– Laminat: Auch bei diesem Holzersatz eignen sich nahezu allen Saugwischer, solange sie nicht zu viel Feuchtigkeit hinterlassen, die das Material beschädigen könnte.
zum Teil Parkett und Echtholz-Böden: Hier eignen sich ausschließlich Modelle, die speziell für empfindliche Holzoberflächen ausgewiesen sind. Außerdem empfiehlt sich hier ein Putzmittel für Holzböden, sonst kann es schnell Kratzer und Wasserschäden geben.



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Dieser Test wurde zwischen 2023 und 10/25 durchgeführt. Die Berechnung aller Ergebnisse der aktuellen Version basiert aber bereits auf dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025 und den Hersteller-UVP von 10/25. Noten und/oder Platzierungen können von der ursprünglichen Bewertung abweichen.

Dr. Lotta Kinitz ist seit Mai 2022 Teil des IMTEST-Teams. Derzeit ist sie sowohl Redakteurin als auch stellvertretende Testleiterin für Produkttests. Als...