Für viele beginnt der Tag mit dem ersten Schluck Kaffee. Doch hat der Filterkaffee gegen Kapseln, Vollautomaten und Co. noch eine Chance? IMTEST hat Filtermaschinen bekannter Marken getestet – im Labor, unter gleichen Bedingungen.
Die IMTEST-Siegelträger
Welche Kaffeemaschine im Test am besten abschneidet und was der Testsieger und Preis-Leistungs-Sieger zu bieten haben, erklärt IMTEST im Folgenden.
Testsieger: Gastroback Design Brew Advanced
In puncto Geschmack schnitt die Filterkaffeemaschine von Gastroback im Test am besten ab. So lieferte sie heißen Kaffee mit einer Temperatur von rund 81 Grad Celsius (°C) und erhielt auch im Geschmackstest eine gute Note.
Bedienung, Reinigung, Energieeffizienz – in allen Punkten zeigte sich die Gastroback Design Brew Advanced im Test durchdacht. Sie lässt sich intuitiv steuern, ist schnell einsatzbereit und ebenso zügig zu reinigen.
Auch technisch hat das Modell einiges zu bieten: Ein Timer ermöglicht das Vorprogrammieren der Startzeit. Die automatische Abschaltung sorgt für Sicherheit, die Warmhalteplatte hält den Kaffee auf Temperatur. Spannend für alle, die ihren Kaffee gern individuell aufbrühen: Die Tropfrate des Wassers – und damit die Brühdauer – ist variabel einstellbar. Das bietet Spielraum für persönliche Vorlieben beim Geschmack.
Im Energievergleich schnitt die Gastroback ebenfalls gut ab. Mit knapp 1.600 Watt lag die Leistung beim Brühen hoch – doch der Vorgang dauerte nur rund vier Minuten. Der Stromverbrauch pro Liter Kaffee betrug im Test rund 107 Wattstunden. Bei einem Preis von 26 Cent pro Kilowattstunde entspricht das einem Verbrauchskostenwert von nur 2,8 Cent pro Liter.
- PRO
- beste Aroma-Note im Testumfeld, kurze Zubereitungszeit bei Standardeinstellungen
- KONTRA
- gibt kein Signal, wenn Kaffee fertig ist
Imtest Ergebnis:
gut 2,2
Preis-Leistungs-Sieger: Severin KA 4817
Die Filtermaschine von Severin verfügt über eine der größten Füllmengen im Testfeld. So finden in der Kanne mindestens 0,4 und maximal 1,4 Liter Platz.
Laut Sensorikpanel von IMTEST schmeckte der Kaffee aus der Severin-Maschine angenehm ausgewogen – ohne übermäßige Säure oder Bitterkeit.
Die Leistung ist mit 943 Watt vergleichsweise niedrig, dennoch gelang die Zubereitung flott: Ein Liter war nach gut sechs Minuten fertig und hatte mit 78 Grad eine ordentliche Trinktemperatur.
Für den Alltag bietet die Maschine eine Warmhaltefunktion und schaltet sich nach dem Brühen automatisch ab. Einen Timer oder Signalton gibt es nicht. Reinigung und Bedienung klappten im Test problemlos. Stabilität bringt der rutschfeste Stand.
- PRO
- gute Note im Geschmackstest, einfache Bedienung, einfache Reinigung, hohe Füllmenge
- KONTRA
- geringe Maximalleistung, vergleichsweise lauter Betrieb (bis zu 61 Dezibel im Abstand von einem Meter), günstigste Kaffeemaschine im Testfeld
Imtest Ergebnis:
gut 2,5
Die weiteren Filterkaffeemaschinen-Testkandidaten
Neben dem Testsieger und dem Preis-Leistungssieger konnten noch andere Kaffeemaschinen im Test punkten. Das sind die weiteren Top-Kandidaten:
Mit guter Ausstattung: AEG Deli 5
Keine andere Maschine im Testfeld war besser ausgestattet. Als einzige verfügte sie über ein automatisches Reinigungsprogramm – ein klarer Pluspunkt im Alltag. Auch sonst ist sie gut gerüstet: Zur Ausstattung zählen eine Warmhalteplatte, ein Timer und eine automatische Abschaltung nach dem Brühvorgang. Ein weiterer Vorteil: Das lange Anschlusskabel sorgt für Flexibilität bei der Platzwahl in der Küche.
Viel Kaffee auf einmal? Die AEG Deli 5 schafft bis zu 1,5 Liter in einem Durchlauf – mehr als jede andere Filterkaffeemaschine im Test. Wer Gäste bewirten oder gleich eine Thermoskanne füllen will, ist damit gut beraten. Auch kleine Mengen ab 0,3 Litern sind möglich. Das spart Strom und Zeit.
Weniger überzeugend fiel dagegen das Aroma aus: Das Sensorikpanel von IMTEST kritisierte den bitteren Geschmack. Zudem dauert der Brühvorgang mit knapp sieben Minuten vergleichsweise lang. Immerhin: Die Temperatur des fertigen Kaffees lag mit rund 81 Grad auf gutem Niveau. Eine akustische Brüh-Ende-Meldung gibt es nicht.
- PRO
- Timer und automatische Abschaltfunktion, langes Kabel,
- KONTRA
- Aroma im Test etwas bitter, langsamer Brühvorgang
Imtest Ergebnis:
gut 2,3
Die kleine Schwarze: Krups Smart’n Light Filterkaffeemaschine
Die Smart’n Light Filterkaffeemaschine von Krups überzeugte im Test durch ihre einfache Handhabung. Bedienung, Inbetriebnahme und Reinigung funktionierten reibungslos. Dazu trägt auch die klar strukturierte Bedienungsanleitung bei.
Die Krups Smart’n Light überzeugte im Test mit hoher Energieeffizienz: Trotz weniger als 1.000 Watt Leistung brühte sie einen Liter Kaffee in etwas über sechs Minuten. Der Stromverbrauch lag bei 101 Wattstunden – rund 2,6 Cent pro Liter. Das entspricht ungefähr dem Energiebedarf von zehn Smartphone-Ladungen.
Auch der Geschmack stimmte. Das Panel bewertete das Aroma als ausgewogen und nahezu auf Augenhöhe mit dem Testsieger. Mit Warmhaltefunktion, Timer und Abschaltautomatik bietet die Maschine eine gute Ausstattung. Einziger Wermutstropfen: Das Stromkabel ist kurz geraten.
- PRO
- Ausgewogener Geschmack im Sensorik-Urteil, einfache Reinigung und Bedienung
- KONTRA
- kurzes Kabel, kein Fertig-Signal
Imtest Ergebnis:
gut 2,4
Setzt auf Nachhaltigkeit: Philips Eco Conscious Edition Filterkaffeemaschine
Mit der Eco-Conscious-Edition wirbt Philips für Nachhaltigkeit. Sowohl die Filterkaffeemaschine als auch der zugehörige Toaster, der Standmixer und der Wasserkocher sind laut Hersteller zu 100 Prozent aus biobasiertem Kunststoff.
Zudem soll die Produktion besonders CO₂-arm gestaltet sein und somit „einen kleinen Schritt in eine grünere Zukunft“ darstellen.
Im Geschmackstest konnte die Philips-Filterkaffeemaschine allerdings nur bedingt überzeugen. Trotz gleicher Zubereitung beschrieb das Sensorikpanel den Kaffee als zu intensiv und bitter. Außerdem dauerte der Brühvorgang im Test sehr lange: Für einen Liter Kaffee benötigte die Philips Eco Conscious Edition über acht Minuten. Derweil erreichte sie einen Energieverbrauch von rund 144 Wattstunden, was Kosten von circa 3,7 Cent pro Liter Kaffee entspricht.
In der Ausstattung kann die Philips-Filterkaffeemaschine jedoch mit der Konkurrenz mithalten. Eine Timer-Funktion bietet die Maschine zwar nicht, dafür schaltet sie sich nach Ende des Brühvorgangs automatisch selbst ab. Zudem gibt es eine Wärmeplatte mit Warmhaltefunktion. Als einziges Gerät im Testumfeld bietet sie darüber hinaus eine Kabelaufwicklung. Das ist besonders praktisch, wenn das Gerät mal verstaut oder der Anblick der Arbeitsfläche nicht durch ein herumliegendes Kabel gestört werden soll.
- PRO
- sehr gute Kaffeetemperatur im Test (ca. 82 °C), Kabelaufwicklung
- KONTRA
- Gebrühter Kaffee im Test bitter, kein Timer, Kabel etwas kurz
Imtest Ergebnis:
befriedigend 2,8
Mit dem gewissen Extra: WMF Küchenminis Aroma Filterkaffeemaschine
Die WMF Küchenminis sind auf kleine Mengen ausgelegt: Sie brühen zwischen 0,15 und 0,70 Litern Kaffee – weniger als alle anderen Modelle im Test. Einzelne Tassen lassen sich direkt in den mitgelieferten Thermobecher füllen, der unter die Maschine passt. Damit eignet sich das Modell besonders für Singles oder für den schnellen Kaffee unterwegs.
Die WMF-Kaffeemaschine setzt auf eine Thermokanne statt Heizplatte – der Kaffee bleibt auch ohne Warmhalteplatte heiß. Timer und Abschaltautomatik sind mit an Bord. Positiv fiel auch das lange Stromkabel auf, das flexible Platzierung ermöglicht. Ein klarer Nachteil: Die Maschine ist nicht rutschfest und verrutschte im Test leicht.
Beim Geschmack überzeugte das Modell nur bedingt. Zwar war die Temperatur mit 78,5 °C gut, das Aroma wirkte jedoch zu sauer und leicht bitter.
Auch in Sachen Tempo gab es Abzüge. Für einen halben Liter benötigte die Maschine knapp fünf Minuten – für eine Tasse okay, für größere Mengen ungeeignet.
- PRO
- kompakte Größe, To-go-Thermobecher im Lieferumfang enthalten
- KONTRA
- Kaffee schmeckte im Test etwas sauer und bitter, kein rutschfester Stand
Imtest Ergebnis:
befriedigend 3,1
Alle Testergebnisse in der Übersicht
Die ausführlichen Testergebnisse aller Kandidaten sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Mit dabei sind Filterkaffeemaschinen von Gastroback, AEG, Krups, Severin, Philips und WMF.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Filterkaffeemaschinen
Der folgende Abschnitt beinhaltet einige hilfreiche Fragen und Antworten zum Thema Filterkaffeemaschine.
Um die Filterkaffeemaschinen im Test vergleichen zu können, wurden die Modelle hinsichtlich ihrer Leistung begutachtet. Dabei spielten die minimale und maximale Kapazität der Kanne eine Rolle, ebenso wie Brühzeit, Temperatur und Geschmack des Kaffees. Letzterer hängt zwar vor allem vom eingesetzten Kaffeepulver ab, die Maschine kann aber dennoch einen Einfluss auf das Ergebnis haben – vor allem mit Parametern wie Brühzeit und -Temperatur. Das IMTEST-Sensorikpanel bewertet diese Unterschiede.
Des Weiteren sind wichtige Testpunkte:
– Handhabung,
– Ausstattung und Funktionen, wie Warmhalten oder Timer,
– Energieverbrauch und
– Lautstärke.
Die Testsieger-Filterkaffeemaschine von Gastroback bietet eine rasante Versorgung mit Kaffee, der im Geschmacksvergleich zudem am besten abschnitt. Dafür ist sie aber auch vergleichsweise teuer.
Das ausgewogene Aroma, die intuitive Bedienung und unkomplizierte Reinigung, die praktische Kabellänge und der günstigste Preis im Testumfeld machen die Severin KA 4817 zum Preis-Leistungs-Sieger.
Die Brühtemperatur spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmack des Kaffees. Für eine optimale Extraktion der Aromen sollte die Brühtemperatur im Bereich von 85 °C liegen. Liegt die Temperatur unter diesem Bereich, kann der Kaffee zu sauer schmecken, da nicht alle Aromen richtig gelöst werden. Ist die Temperatur zu hoch, besteht die Gefahr, dass der Kaffee verbrannt und bitter schmeckt.
Beim Kauf einer Filterkaffeemaschine sind folgende Funktionen nützlich:
– Warmhalteplatte oder Thermoskanne: hält den Kaffee für eine bestimmte Zeit nach dem Brühvorgang warm
– Aromawahl: reguliert die Stärke des Kaffees, indem die Durchlaufgeschwindigkeit des Wassers angepasst wird
– Timerfunktion: ermöglicht, den Brühvorgang zu einem bestimmten Zeitpunkt automatisch starten zu lassen – etwa direkt am Morgen
– Entkalkungsanzeige: zeigt an, wann die Maschine zu entkalken ist, was besonders wichtig für die Lebensdauer und den Geschmack des Kaffees ist
– Abschaltautomatik: sorgt dafür, dass sich die Maschine nach einer bestimmten Zeit automatisch abschaltet, was Energie spart und die Sicherheit erhöht
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Dieser Test wurde in 12/22 durchgeführt und folgt noch nicht dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025. Eine Aktualisierung erfolgt in Kürze und kann ggf. zu geringfügigen Änderungen von Noten und/oder Platzierungen führen.
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