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Fusselrasierer-Testsieger: Dieses Ei entfernt Fusseln sicher

Pilling ist nervig, aber normal – und kein Qualitätsmangel. Mit der Hand zupfen schadet mehr als es hilft. Besser: ein Fusselrasierer. IMTEST hat das „Ei“ von Philips ausprobiert.

Der Philips-Fusselrasierer auf einem Kleidungsstück. Rundherum sind Fussel und Knötchen auf dem Textil, in einer Spur zum Fusselrasierer hin, sind diese weg.
© Philips

Viele kennen das: Der Lieblingspulli sieht nach ein paar Wäschen abgetragen aus – kleine Knötchen, Fussel, Pilling. Schuld ist meist Reibung, nicht schlechte Qualität. Wer die Fussel mit den Fingern entfernt, macht es oft schlimmer. Besser klappt’s mit einem elektrischen Fusselrasierer. IMTEST hat das aktuelle Modell von Philips getestet – und auch weitere empfehlenswerte Fusselrasierer unter die Lupe genommen.

Der Philips-Fusselrasierer in der Praxis

Im Test lag der Philips GCA2100/20-Fusselrasierer leicht und sicher in der Hand. Seine ovale, asymmetrische Form passt sich gut verschiedenen Handgrößen an und wurde als ergonomisch empfunden. Die Bedienung ist denkbar einfach: Ein Knopf genügt, und das Gerät ist einsatzbereit.



Getestet wurde an einem Feinstrick- und einem Grobstrickpullover. Der Rasierer musste sowohl feine Pillingknötchen als auch gröbere Fussel entfernen. Das gelang in beiden Fällen zuverlässig, erforderte aber oft mehrere Durchgänge pro Stelle. Einmal darüberfahren reichte meist nicht aus.

Am Ende überzeugte das Ergebnis: Die behandelten Stoffe wirkten glatter und gepflegter, ohne Beschädigungen. Besonders positiv fiel die einfache Handhabung auf – ein Gerät, das ohne viel Anleitung direkt funktioniert.

Ein Vorher-Nachher-Vergleich eines schwarz-weiß-gemusterten Pullovers: links mit Pilling, rechts nach dem Fusselrasieren.
Der gemusterte, grob gestrickte Pullover war vor der Behandlung von vielen Knötchen besetzt. Nach der Verwendung des GCA2100/20 sah er hingegen deutlich weniger abgetragen aus. © IMTEST

Die Lautstärke des GCA2100/20 war dabei mit 63,5 Dezibel (bei einer Armlänge Abstand) etwas lauter als die normale Gesprächslautstärke.

Gegen Pilling gibt es alternativ den Haushaltstipp: „Einfach mit einem Einmalrasierer die Fusseln abrasieren“. Dagegen ist der Philips-Fusselrasierer zwar kostspieliger, bietet allerdings auch bessere Sicherheitsvorkehrungen. Sowohl eine metallische Schutzabdeckung des Messers als auch ein zusätzlicher Abstandhalter sind vorhanden. Das beugt Verletzungen der Finger und auch der Kleidungsstücke vor.

Der Philips-Fusselrasierer von unten in der Detailansicht.
Die optionale Kappe auf der Unterseite bietet die Möglichkeit eines automatischen Abstands zwischen Rasierer und Textil. Besonders für empfindliche Kleidungsstücke bietet das eine extra Sicherheit. © IMTEST

Reinigung des Philips-Fusselrasiers

Etwas schwieriger gestaltete sich hingegen die anschließende Reinigung des GCA2100/20. Da die Bedienungsanleitung wenig Auskunft zum Auseinanderbauen und den Einzelteilen des Geräts liefert, war hier Ausprobieren angesagt. Mit etwas Geschick und dank der Fotos auf der Philips-Webseite waren die Möglichkeiten aber schnell ergründet: Der Abstandhalter zum Schutz des Textils kann sehr leicht vom Fusselrasierer abgezogen werden.

Produktdetails

  • 7,5 x 7,3 x 9,5 cm
  • 0,15 kg
  • 24,99

Die Abdeckung der rotierenden Klingen ist über einen Schraubverschluss zu öffnen und der Messeraufsatz kann mit etwas Kraft vom Gerät abgezogen werden. Ähnlich verhält es sich mit dem Auffangbehälter für die abgeschnittenen und eingesaugten Fusseln – hier ist die Klappe mit etwas Kraft und am besten vom spitzen Ende zuerst hochzuziehen.

Der Philips-Fusselrasierer in seine Einzelteile zerlegt.
Für die Reinigung kann der Philips-Fusselrasierer in diverse Einzelteile zerlegt werden. Teilweise ist etwas Kraft und Geschick dafür nötig. © IMTEST

Wird der GCA2100/20 auf diese Weise auseinandergebaut, kann man ihn gut reinigen. Von der Verwendung von Wasser zum Säubern ist allerdings abzuraten, da der Akku fest verbaut ist. Ein Pluspunkt in puncto Sicherheit: Wird die Messer-Abdeckung entfernt, geht der Philips-Fusselrasierer automatisch aus und lässt sich auch nicht mehr einschalten. So ist ein Kontakt mit den rotierenden Rasierklingen unmöglich.

Ausdauer-Test für den GCA2100/20

Philips gibt eine Akkulaufzeit von 90 Minuten an. Im IMTEST-Labor hielt das Testgerät allerdings nur rund 60 Minuten durch – ein Drittel weniger als versprochen. Für den normalen Einsatz reicht das dennoch aus, da kaum jemand so lange am Stück Kleidung entfusselt. Wer aber längere Sitzungen plant, muss früher nachladen.

Der Akku ist nach knapp sechs Stunden vollständig geladen. Der Stromverbrauch bleibt dabei niedrig. Ein USB-Kabel liegt bei, ein Netzteil nicht – aus Ressourcengründen und weil entsprechende Ladegeräte meist vorhanden sind.

Der Philips-Fusselrasierer und eine Mehrfachsteckdose liegen auf einem hellen Pullover. Der Fusselrasierer wird aufgeladen.
Die Laufzeit blieb im IMTEST-Labor hinter den Erwartungen zurück, die Dauer des Ladevorgangs stimmte aber sehr genau mit der Herstellerangabe überein. © IMTEST

Fazit

Der Philips-Fusselrasierer machte im Test eine gute Figur. Die Aufgabe der Pilling-Entfernung schaffte er sowohl bei feinem als auch bei grobem Strick. Häufig mussten die Stellen mit Knötchen allerdings mehrfach oder länger bearbeitet werden, damit die Textiloberfläche wieder glatt aussah. Die Bedienung und die Handhabung fielen im IMTEST-Labor sehr leicht, die Reinigung gestaltete sich hingegen etwas umständlicher. Hier ist für einen schnellen und reibungslosen Ablauf ein wenig Übung gefragt. Trotz deutlich kürzerer Akkulaufzeit in der Messung als vom Hersteller angegeben, ist der GCA2100/20 ein nützliches Gadget, um abgetragen aussehende Kleidungsstücke wieder glänzen zu lassen. Der Philips-Fusselrasierer kostete im Hersteller-Webshop zum Testzeitpunkt 24,99 Euro.

  • PRO
    • Entfernte im Praxistest sowohl kleine als auch große Knötchen, automatischer Stopp beim Öffnen der Messerabdeckung.
  • KONTRA
    • Gemessene Laufzeit deutlich kürzer als Herstellerangabe, Bedienungsanleitung erklärt die Handhabung kaum.

Dr. Lotta Kinitz ist seit Mai 2022 Teil des IMTEST-Teams. Derzeit ist sie sowohl Redakteurin als auch stellvertretende Testleiterin für Produkttests. Als...