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Funkgeräte mit Freisprechfunktion: Beliebte Modelle

Motorola und Co. im Vergleich.

Personen mit Walkie Talkie in der Hand unter freiem Himmel.
© cookie studio / Freepik

Ob beim Campen im Zelt, Wohnmobil oder Camper, mehrtägigen Wander- und Trekkingtouren oder anderen Outdoor-Abenteuern: Funkgeräte sind zur Kommunikation sehr nützlich und bieten in Notfällen eine Option, um auf sich aufmerksam zu machen und Hilfe zu holen. Gerade Modelle mit Freisprechfunktion VOX (Voice Activated Transmission) sind praktisch, da sie beispielsweise bei Fahrten oder in anderen Situationen, in denen das manuelle Betätigen der Push-to-talk-Taste nicht praktikabel ist, die Kommunikation erlauben. Auch wer in einer Gruppe funkt, profitiert, da Gespräche aufgrund der schnelleren Reaktionszeit durch VOX flüssiger vonstattengehen. In diesem Vergleich stellt IMTEST fünf gefragte Funkgeräte vor, die allesamt die Freisprechfunktion bieten.

Funkgeräte im Set: Motorola Talkabout T82 Extreme

  • Kanäle: 16
  • Frequenz: PMR446
  • Reichweite: 10 km

Das Motorola Talkabout T82 Extreme kommt als praktisches Duo, mit einer Größe von je 5,7 x 18 x 3,3 Zentimetern (cm) und 182 Gramm (g) Gewicht, was eher schwer ist. Dafür sind zwei passende Gürtelclips und Schlüsselbänder sowie eine Tragetasche im Lieferumfang enthalten, sodass sie trotzdem handlich zu nutzen sind. Auch Ohrhörer und USB-Kabel sind dabei. Denn der verbaute Akku lädt über USB auf. Er kann jedoch auch durch zwei AA-Batterien ersetzt werden. Der Hersteller gibt eine Akkulaufzeit von bis zu 18 Stunden an.

Neben VOX bieten die Motorola-Funkgeräte Easy Pairing, automatische Rauschunterdrückung und eine Tastatursperre. Auch eine Notruftaste gibt es. Eine duale Kanalüberwachung kann ebenfalls mit den Geräten stattfinden, um auf einem bestimmten Kanal eingehende Nachrichten oder Signale zu erfassen, aber gleichzeitig die normale Kommunikation auf einem anderen Kanal zu gewährleisten. Die ganze Technik ist durch eine Bauweise geschützt, die dem IPX4-Standard entspricht. Damit richtet leichter Regen beziehungsweise Spritzwasser keinen Schaden an.

Albrecht AE6491 für den Roadtrip

  • Kanäle: 80
  • Frequenz: CB
  • Reichweite: 30 km

Im Gegensatz zu den Funkgeräten von Motorola handelt es sich beim Albrecht AE6491 nicht um ein klassisches Walkie-Talkie. Es ist zum Einbauen in ein Fahrzeug gedacht. Entsprechend besteht es aus einer kleinen Konsole, an der das Hand- beziehungsweise Sprechstück per Kabel angeschlossen ist. Dabei kann das Funkgerät sowohl an 12 als auch 24 Volt angeschlossen werden. Die VOX-Freisprechfunktion ist hier nahezu Pflicht, um es während der Fahrt sicher nutzen zu können. Diese Funktion ist in mehreren Stufen in ihrer Empfindlichkeit einstellbar, sodass sie nicht bei jedem Hintergrundgeräusch gleich anspringt.

Zudem gibt es ein einstellbares Display, damit die Informationen für jeden schnell abzulesen sind, während eine automatische Rauschunterdrückung einen störungsfreien Empfang liefern soll. Mit der ASQ-Taste (Automatic Squelch System) am Gerät lässt sich diese Automatik auch bei Bedarf einfach ausschalten. Auch sehr hilfreich: Die CTCSS-Funktion (Continuous Tone Coded Squelch System) unterdrückt das Hören unerwünschter Signale auf dem Kanal, den die Person selbst nutzt.



Retevis RT24 im Set: Funkgeräte als Hobby

  • Kanäle: 16
  • Frequenz: PMR446
  • Reichweite: 3 km

Mit einer Reichweite von nur drei Kilometern sind die zwei großen Funkgeräte Retevis RT24 eher als Hobby- oder Einsteigergeräte zu sehen. Dafür sind sie auch sehr viel günstiger als die professionelleren Geräte. Immerhin bieten sie die VOX-Funktion sowie die Möglichkeit zur Verschlüsselung von Gesprächen. Eine Tastensperre und Rauschunterdrückung sind ebenfalls an Bord. Die Akkus laden per mitgelieferten USB-Ladegeräten auf. Mit den zwei Headsets haben die Nutzer zudem die Möglichkeit einer komfortableren Verwendung. Bei der Größe (23 x 6,2 x 3,4 cm) und dem Gewicht (193 g) ist dieses Zubehör überaus sinnvoll. Zum Tragen sind außerdem Gürtelclips im Lieferumfang enthalten. Gegen Wasser sind die Geräte allerdings nicht geschützt.

Zwei Schwarze aufgestellte Funkgeräte nebeneinander von vorne auf weißem Hintergrund mit zwei aufgewickelten Kopfhörer-Paaren rechts untereinander
Die Funkgeräte von Retevis kommen mit praktischen Ladehalterungen. © Retevis

Stabo Freecomm 700 mit Radio-Empfang

  • Kanäle: 8
  • Frequenz: PMR446
  • Reichweite: 10 km

Auch das Stabo Freecomm 700 kommt im Doppelpack. Die Funkgeräte sind mit 5,5 x 3,5 x 12,5 cm und 160 g pro Stück vergleichsweise kompakt und haben je einen Gürtelclip zum einfachen Tragen dabei. Ihre NiMH-Akkus mit 600 mAh Kapazität können über die im Lieferumfang enthaltene Ladeschale aufgeladen werden. Neben VOX in drei Stufen bieten die Geräte die CTCSS-Funktion, Zweikanalüberwachung, LED-Lichter und SOS-Funktion. Außerdem können Nutzer mit ihnen UKW empfangen und Radio hören. Vor Feuchtigkeit sind die Funkgeräte durch eine Verarbeitung nach IPX2-Standard geschützt.

Baofeng nur mit Amateurfunklizenz nutzbar

  • Kanäle: 128
  • Frequenz: VHF (mit CB), UHF
  • Reichweite: 5 km

Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Funkgeräten deckt das GT-5R von Baofeng die Frequenzbereiche VHF und UHF ab. Diese gehen über lizenzfreie Bereiche wie CB hinaus und erfordern daher eine Amateurfunklizenz. Ansonsten verfügt es ebenfalls über VOX, CTCSS und hat eine LED-Taschenlampe integriert sowie ein LCD-Display. Auch eine SOS- und Energiesparfunktion sowie Tastensperre gehören zum Funktionsumfang des Gerätes. UKW-Radio ist über das GT-5R auch empfangbar. Im Lieferumfang sind sowohl ein Ladegerät als auch eine Trageschlaufe, Kopfhörer, eine Antenne und ein Gürtelclip enthalten.

Hand rechts unten hält schwarzes Funkgerät mit länger Antenne vor hellem Holztisch auf dem ein geöffneter Karton mit Zubehör und Bedienungsanleitungen liegen
Das Baofeng ist recht kompakt und kommt mit hilfreichem Zubehör wie Trageschlaufe, Gürtelclip, Antenne und Kopfhörer. © Baofeng

Funkgerät kaufen: Darauf achten

Die Funkgeräte im Vergleich hat IMTEST detailliert vorgestellt. Doch es kommt oft auf den individuellen Fall an, welches Modell am besten passt. Daher lohnt es sich, sich vor dem Kauf genau Gedanken dazu zu machen, für was und in welchem Umfang das Funkgerät zum Einsatz kommen soll.

Welche Funktionen sind für den Einsatzzweck wichtig? Dies könnte die Möglichkeit zum Scannen von Kanälen, Sprachverschlüsselung, VOX oder sogar GPS-Funktionalität umfassen.

Die Reichweite eines Funkgerätes hängt unter anderem von der Sendeleistung, der Geländebedingungen und Hindernissen zwischen den Funkgeräten ab.

Breitbandige Funkgeräte haben eine höhere Übertragungskapazität, während schmalbandige Funkgeräte effizienter sind und weniger störanfällig für Interferenzen sein können.

Welche Art von Batterien oder Akkus benötigt das Funkgerät und wie lange hält es laut Herstellerangaben durch? Einige Funkgeräte können über USB aufgeladen werden, was heutzutage sehr praktisch ist.

Je nach Wetter- und Nutzungsbedingungen steigen die Anforderungen an eine robuste Bauweise. Die Angabe der Schutzart gibt Aufschluss, inwiefern das Funkgerät gegen Wasser und Staub geschützt ist.

Funkgeräte arbeiten in verschiedenen Frequenzbereichen, die für unterschiedliche Zwecke und Anwendungen geeignet sind. Einige Frequenzbereiche erfordern eine Lizenzierung für den Betrieb.

Lizenzfreie Frequenzbereiche für Funkgeräte

In den meisten Ländern gibt es Frequenzbereiche, die für den Betrieb von Funkgeräten ohne eine Lizenz zugelassen sind. Diese Frequenzbereiche werden oft als “lizenzfreie” oder “allgemeine Nutzung” bezeichnet. Die genauen Frequenzbereiche können je nach Land variieren, aber hier sind einige häufig verwendete lizenzfreie Frequenzbereiche:

  • CB-Funk (Citizen’s Band): Dies ist ein häufig genutzter lizenzfreier Bereich für Kurzstreckenkommunikation, der in vielen Ländern verfügbar ist. CB-Funk wird oft für persönliche und geschäftliche Kommunikation verwendet.
  • PMR446 (Private Mobile Radio 446): Dies ist ein lizenzfreier Frequenzbereich, der in Europa weit verbreitet ist. Er wird für den Einsatz von Funkgeräten für Kurzstreckenkommunikation, wie beispielsweise Walkie-Talkies, verwendet.
  • Freenet: Dies ist ein lizenzfreier Frequenzbereich, der in einigen europäischen Ländern verfügbar ist. Er wird häufig für private Kommunikation in Nahbereichen verwendet.
  • FRS (Family Radio Service) und GMRS (General Mobile Radio Service): Diese sind lizenzfreie Frequenzbereiche in den USA und Kanada, die für den persönlichen und geschäftlichen Gebrauch verwendet werden können.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Funkgeräten in diesen lizenzfreien Frequenzbereichen bestimmten technischen und regulatorischen Anforderungen unterliegen kann, und es gibt oft Beschränkungen hinsichtlich der Sendeleistung und der Art der Kommunikation. Es ist ratsam, die örtlichen Vorschriften und Bestimmungen zu überprüfen, bevor das Funkgerät zum Einsatz kommt.



Amateurfunklizenz erhalten und nutzen

In Deutschland wird die Amateurfunklizenz von der Bundesnetzagentur (BNetzA) ausgestellt. Sie ist die zuständige Behörde in Deutschland und verantwortlich für die Zulassung von Funkamateuren sowie die Vergabe von Rufzeichen und Frequenzzuteilungen. Um eine Amateurfunklizenz zu erhalten, ist eine erfolgreiche Absolvierung einer Prüfung und die Beantragung der Lizenz notwendig. Die Kosten für diesen Prozess variieren je nach Funk-Klasse und gewünschten Zusatzprüfungen (beispielsweise im Morsen) und liegen zwischen 100 und 200 Euro. Es folgen zudem jährliche laufende Kosten für einen Frequenznutzungsbeitrag (wenige Euro) und einem EMV-Beitrag (ca. 25 Euro).

Funkgeräte für jeden Bedarf

Funkgeräte mit Freisprechfunktion, wie das Motorola Talkabout T82 Extreme und das Albrecht AE6491, bieten praktische Kommunikationslösungen für verschiedene Anwendungen wie Camping, Wanderungen und Fahrten. Die VOX-Funktion ermöglicht eine freihändige Bedienung, während Funktionen wie CTCSS und ASQ eine zuverlässige und störungsfreie Kommunikation gewährleisten. Darüber hinaus gibt es preisgünstigere Modelle wie das Retevis RT24 für den Hobbygebrauch und professionellere Geräte wie das Baofeng GT-5R, das eine Amateurfunklizenz erfordert. Bei der Auswahl eines Funkgeräts sollten Faktoren wie Reichweite, Funktionen, Stromversorgung und Wetterbeständigkeit Berücksichtigung finden.

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