Föhnen ist Alltag, doch der Unterschied zwischen „irgendwie trocken“ und „schonend, schnell, stylisch“ ist größer, als viele denken. Heißluft kann Haaren nämlich auch schaden und Versprechen wie „Ionen-Technologie“, „Profi-Power“ oder „Smart Heat“ können auch in die Irre führen. Ein guter Haartrockner vereint Tempo, Temperaturkontrolle und Ergonomie – und spart dabei Energie. IMTEST hat diverse Modelle von beliebten Herstellern, wie Dyson, Dreame oder Philips, getestet und überprüft, was teure Technik von heißer Luft trennt.
Die IMTEST Föhn-Favoriten
Im großen Vergleichstest konnten sich zwei Modelle besonders hervortun. Der Dyson Supersonic holt sich mit guten Ergebnissen in Ausstattung und Leistung sowie einer hochwertig wirkenden Verarbeitung den Testsieg. Er ist aber auch einer der teuersten Haartrockner im Testfeld. Der Xiaomi Mi Ionic Hair Dryer H300, der nur knapp ein Zehntel kostet, holt sich daher mit guter Gesamtleistung den Preis-Leistungssieg.
Der Testsieger: Dyson Supersonic
Der Dyson Supersonic punktete im Test mit dem stärksten Luftstrom des Testfelds (12,9 Meter pro Sekunde) in Kombination mit einer vergleichsweise geringen Lautstärke. Mit Werten zwischen rund 73 Dezibel auf der kleinsten Stufe und 80,5 Dezibel auf der höchsten Stufe ist der Haartrockner in zehn Zentimetern Entfernung zum Ohr damit in etwa so laut wie starker Verkehrslärm.
Im Test wurde der Dyson Supersonic allerdings auch vergleichsweise heiß. Die Maximaltemperatur in zehn Zentimetern Entfernung lag bei gemessenen 86,7 °C und das Gehäuse wurde nach zwei Minuten sogar knapp 54 °C heiß. Das ist an der Hand schon deutlich als Hitze zu merken.

Der Energieverbrauch des Dyson Supersonic lag zudem in einem niedrigen Bereich. Mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 1.605 Watt und einer durchschnittlichen Föhn-Dauer von 2 Minuten benötigt er für eine Trocknung 53,5 Wattstunden. Beim derzeitigen Strompreis von 24 Cent pro Kilowattstunde liegen die Kosten damit bei etwa 4 Euro und 69 Cent pro Jahr, wenn der Föhn jeden Tag benutzt wird.
Pluspunkte sammelte der Supersonic von Dyson hingegen durch eine gute Ausstattung mit je drei Geschwindigkeits- und Temperaturstufen sowie fünf verschiedenen Aufsätzen. Das Kabel hatte mit knapp 2,5 Metern eine gute Länge und der Haartrockner war angenehm leicht (464 Gramm). Das fiel auch der Friseurmeisterin für die Expertinnen-Meinung auf. Sie bewertete den Dyson-Föhn als gut ausbalanciert mit hoher Leistung und hochwertiger Verarbeitung.
- PRO
- sehr starker Luftstrom, gute Ausstattung, vergleichsweise leicht und leise, langes Kabel
- KONTRA
- wurde im Test vergleichsweise heiß (Luftstrom und Gehäuse), sehr hochpreisig
Imtest-Ergebnis:
gut 1,85
Der Preis-Leistungssieger: Xiaomi Mi Ionic H300
Der Xiaomi Mi Ionic H300 punktete im Test unter anderem mit einer günstigen UVP. Sie liegt satte 335 Euro unter dem Preis des Testsiegers (laut UVP).
Der Xiomi-Föhn zeigte im Labortest ebenfalls einen starken Luftstrom. In der niedrigsten Stufe schaffte er 9,2 Meter pro Sekunde und in der höchsten immerhin 11. Dabei war die Lautstärke mit Werten zwischen 76 und 84 Dezibel noch in einem leisen Bereich.
Die gemessene Maximaltemperatur war mit 60,8 °C angenehm niedrig, aber nicht zu kühl für eine angemessene Trocknung der Haare. Das Gehäuse heizte sich allerdings auf rund 51 °C auf, was als etwas heiß einzustufen ist.
Der Energiebedarf des Xiaomi Mi Ionic H300 war im Test annähernd identisch zum Dyson Supersonic. Die maximale Leistungsaufnahme lag hier bei 1.606 Watt, wodurch die jährlichen Kosten nach obiger Rechnung ebenfalls bei etwa 4,96 Euro liegen.
Der Xiaomi-Haartrockner wies eine insgesamt gute Ausstattung auf. Er besitzt zwei Geschwindigkeits- und drei Temperaturstufen. Am Kabel befindet sich sowohl eine Aufhängung für den Föhn als auch ein starkes Haushaltsgummi fürs Kabelmanagement. Das Kabel selbst war allerdings mit nur 1,6 Metern sehr kurz. Das bemängelte auch die Friseurmeisterin, die dennoch die Optik, die Kompaktheit und die gute Leistung lobte.
- PRO
- gute Leistung im Test, geringes Gewicht (339 Gramm), vergleichsweise günstig (UVP: 39,99 Euro)
- KONTRA
- Kabel sehr kurz, Gehäuse im Test etwas heiß
Imtest Ergebnis:
gut 2,04
Weitere, interessante Testkandidaten
Neben den Siegelträgern waren noch neun weitere Föhne im Test. Einige Haartrockner mit besonderen Funktionen oder Leistungspunkten werden im Folgenden genauer vorgestellt. Eine Übersicht über alle Testmodelle findet sich zudem weiter unten.
Der Flexible: Dreame Pocket
Der Dreame-Föhn tat sich im Test zunächst einmal durch sein kompaktes Design und sein leichtes Gewicht (304 Gramm) hervor.
Der besondere Clou am Pocket von Dreame ist außerdem, dass er ein zusammenklappbares Design besitzt. So kann er ganz einfach verstaut und auf Reisen mitgenommen werden. Eine Tasche dafür ist im Lieferumfang enthalten.

Im Test punktete der Dreame-Föhn vor allem mit seinem starken Luftstrom, der zwischen 11,3 und 14,7 Metern pro Sekunde eingestellt werden kann. Die Lautstärke-Messung fiel aber gleichzeitig mit 81 bis 84 Dezibel leise aus und das Gehäuse blieb erfreulich kühl. Trotz guter Lufttemperatur von 72 °C wurde der Föhn von außen nicht wärmer als Körpertemperatur (36 °C).
Im Test des Energieverbrauchs punktete der Dreame-Föhn aber: Für eine 2-minütige Betriebsdauer benötigte das Gerät nur rund 46 Wattstunden. Wird der Haartrockner also täglich benutzt, errechnen sich beim derzeitigen Strompreis von 24 Cent pro Kilowattstunde jährliche Energiekosten von 4 Euro und 6 Cent.
Ungewöhnlich ist allerdings die Ausstattung des Testsiegers. Statt der normalerweise standardmäßig mitgelieferten Styling-Düse und dem Diffusor, beinhaltet der Lieferumfang des Dreame Pocket zwei andere Aufsätze.

Zum einen gibt es eine Düse zum Glätten und Verstecken von umherfliegenden Haaren, auch Unfrizz genannt. Zum anderen gibt es einen Lockenstab, für dessen Nutzung der Pocket in eine dritte Form geklappt werden kann.

Die Friseurmeisterin überzeugte dieses Design allerdings nicht. Zum einen fehlten ihr die Standard-Aufsätze, zum anderen hielten die Alternativen nicht fest genug am Haartrockner. Die Magnet-Halterung funktionierte zwar grundsätzlich, war aber zu locker, sodass die Düsen im Test mehrfach zu Boden fielen. Außerdem fand sie, dass die Verarbeitung zu günstig wirkte.
- PRO
- Sehr starker Luftstrom, vergleichsweise leicht und leise, Luft- und Gehäuse-Temperatur sehr gut.
- KONTRA
- Kabel sehr kurz, ungewöhnliche Aufsätze statt Standard-Auswahl.
Imtest Ergebnis:
gut 1,92
Das Social-Media-Sternchen: Laifen SE
Optisch deutlich an den Dyson Supersonic angelehnt, aber knapp 230 Euro günstiger (laut UVP) ist der Laifen SE. Außerdem kennen viele ihn aus den umfangreichen Werbekampagnen, die vor allem auf Social Media-Kanälen laufen und dort durch poppige Farben auf sich aufmerksam machen.
Im Test landete der Laifen SE allerdings nur auf einem guten zweiten Platz. Das lag vor allem an seinen Austtattungs-Merkmalen: Im Gegensatz zum Dyson-Föhn besitzt das Laifen-Modell nur je zwei Temperatur- und Geschwindigkeitsstufen. Außerdem war das Kabel mit 174 Zentimetern Länge deutlich kürzer und der Laifen SE verfügt nur über zwei Standard-Aufsätze (Styling-Düse und Diffusor).

Auch die Expertin beurteilte die Leistung des Laifen SE als gut und war auch von der Verarbeitung angetan.
Im Leistungs-Test erhielt der Laifen-Föhn allerdings gute Ergebnisse. Sein Luftstrom wurde mit 9,2 bis 11 Metern pro Sekunde als gut bis sehr gut bewertet und die Lautstärke-Messung fiel zudem vergleichsweise leise aus (76 bis 84 Dezibel). Die gemessene Lufttemperatur lag mit 81 °C darüber hinaus in einem guten Bereich, dafür wurde aber das Gehäuse mit gemessenen 64 °C sehr heiß.
Der Energieverbrauch des Laifen-Haartrockners ist zudem einer der niedrigsten im Testfeld. Mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 1.446 Watt können die jährlichen Energiekosten auf etwa 4,22 Euro hochgerechnet werden, wenn der Föhn jeden Tag für zwei Minuten im Einsatz ist.
- PRO
- Starker Luftstrom, vergleichsweise leicht und leise, Lufttemperatur gut.
- KONTRA
- Kurzes Kabel, Gehäuse im Test sehr heiß.
Imtest Ergebnis:
gut 2,01
Der neue Stern am Dyson-Himmel: Dyson Supersonic Nural
Der Dyson Supersonic Nural ist der neueste Dyson-Föhn und seinem Vorgänger optisch sehr ähnlich.
Das geringe Gewicht und das knapp 2,6 Meter lange Kabel sind geblieben und auch das neue Modell kommt Standard-mäßig mit fünf Aufsätzen im Lieferumfang.

Die Temperatur in der maximalen Stufe hat sich im Vergleich etwas reduziert – von 87 °C beim Supersonic zu 76 °C beim Supersonic Nural. Dafür wurde dieses Mal aber das Gehäuse des Dyson-Föhns noch heißer. An der wärmsten Stelle maß die Wärmebildkamera einen Wert von rund 62 °C, was sich in der Hand schon richtig heiß anfühlt. Das fiel auch der Expertin auf, die den Föhn für Laien deutlich zu heiß fand. Die Verarbeitung lobte die Friseurmeisterin zwar, aber die vielfältigen Funktionen – etwa den Kopfhaut-Schutz – fand sie eher verwirrend als hilfreich.
Darüber hinaus sind sowohl die Messwerte für den Luftstrom schlechter geworden als auch die der Lautstärke-Messung. In der höchsten Stufe lag die Luftbewegung mit 11,8 Metern pro Sekunde deutlich niedriger, während das Geräusch um 4,5 Dezibel lauter war.
Die maximale Leistungsaufnahme ist fürs neue Modell zudem leicht gestiegen, sodass pro 2-Minuten-Einsatz 54,2 Watt Energie benötigt werden. Aufs Jahr gerechnet fallen somit Kosten von 4,75 Euro bei täglicher Benutzung an.
- PRO
- Starker Luftstrom im Maximalbetrieb, vergleichsweise leise, langes Kabel.
- KONTRA
- Luftstrom im Minimalbetrieb etwas schwach, Gehäuse im Test sehr heiß, teuerstes Modell im Testfeld.
Imtest Ergebnis:
gut 2,12
Weitere Informationen zum Test des Dyson Supersonic Nural gibt es hier im Einzeltest.
Das Amazon-Schnäppchen: Der Medion Life HD1
Ebenfalls an das Design vom Dyson-Föhn angelehnt, aber noch einmal deutlich günstiger als der Laifen SE ist der Life HD1 von Medion. Mit einer UVP von 59,95 Euro stellt er derzeit die günstigste Dyson-Alternative dar.
Im Test punktete der Medion-Haartrockner mit einer guten Ausstattung. Er besitzt zwei Gesschwindigkeits- und drei Temperaturstufen sowie zwei Aufsätze im Lieferumfang. Das Kabel war zwar mit einer Länge von 1,8 Metern vergleichsweise kurz, dafür verfügte es aber über einen festgenähten Klettverschlussstreifen. Soll der Föhn weggepackt werden, hilft der beim Kabelmanagement.

Die Leistungs-Ergebnisse im IMTEST-Labor waren zudem insgesamt befriedigend. Der Luftstrom war mit 7,6 bis 9,6 Metern pro Sekunde schwächer als beim Konkurrent von Dyson. Außerdem war der Life HD1 mit Lautstärke-Messwerten zwischen 85 und 93 Dezibel etwas lauter. Die Temperatur des Luftstrom lag mit 76 °C in einem guten Bereich – dafür wurde allerdings das Gehäuse beinahe genauso heiß.
Der Energieverbrauch lag dank einer maximalen Leistungsaufnahme von 1.629 Watt etwas höher als beim Dyson Supersonic. Bei täglicher Nutzung für je zwei Minuten errechnen sich dadurch Stromkosten von 4,76 Euro pro Jahr.
Dennoch war die Friseurmeisterin vom Medion Life HD1 als günstige Dyson-Alternative angetan. Sie beurteilte sowohl die Leistung als auch die Verarbeitung als gut.
„Soll es ein Föhn in Dyson-Optik sein, würde ich mir als kostenbewusste Privatperson den Medion Life HD1 kaufen.“

- PRO
- gute Lufttemperatur im Test, gute Ausstattung, vergleichsweise leicht (446 Gramm), vergleichsweise günstig
- KONTRA
- Kabellänge zu kurz, Gehäuse im Test sehr heiß, Luftstrom etwas schwach und laut
Imtest Ergebnis:
gut 2,29
Die Testergebnisse in der Übersicht
Im Folgenden finden sich die Ergebnisse aller Testkandidaten in einer detaillierten Tabelle. Mit dabei sind Haartrockner von Dyson, Dreame, Laifen, Xiaomi, Rowenta, Medion, Grundig, Panasonic und Philips.
FAQ: Haartrockner
IMTEST beantwortet die wichtigsten Fragen zu Föhnen.
IMTEST untersuchte neben Ausstattungsmerkmalen, welche Temperatur die Haartrockner erreichen, welche Luftgeschwindigkeit hinter der minimalen und maximalen Stufe steckt und welche Lautstärke die Geräte im Gebrauch verursachen. Alle Werte wurden dabei in einem Abstand von zehn Zentimetern gemessen – eine Distanz, die zwischen Gerät und Kopfhaut empfohlen wird.
Zudem wurde beurteilt, wie heiß das Gehäuse des Föhns nach 2-minütiger Laufzeit wurde. Dazu erfasst IMTEST ein Wärmebild.
Bei der Wahl des Haartrockners sind weiterhin der Stromverbrauch und die Kabellänge entscheidend, deren Werte IMTEST ebenfalls erhob. Das Kabel ist insofern relevant, als dass es im Zweifel über die Bewegungsfreiheit im eigenen Badezimmer entscheidet.
Der Dyson Supersonic punktete vor allem mit einer sehr guten Leistung und hochwertiger Verarbeitung.
Der deutlich günstigere Mi Ionic Hair Dryer H300 von Xiaomi gewann hingegen den Preis-Leistungssieg.
Im Grunde genommen funktioniert jeder Haartrockner gleich: Über ein Gebläse wird Luft eingesogen, welche mit Heizstäben erhitzt und wieder hinausgepustet wird. Man benötigt also lediglich eine Steckdose für die Stromversorgung und wählt aus verschiedenen Temperatur- und Geschwindigkeitsstufen.
Neben verschiedenen Aufsätzen – meist sind eine Styling-Düse und ein Diffusor im Lieferumfang enthalten – gehört auch eine Kaltstufe zur Grundausstattung. Diese ist zum Fixieren der Frisur am Ende des Stylings gedacht ist. Sind die Haare heiß, ist das darin enthaltene Keratin nämlich formbar. Ein schnelles Abkühlen festigt hingegen die Form.
Die Grundausstattung der meisten Föhne im Test: Neben dem Grundgerät gibt es einen Diffusor und eine Styling-Düse.
Einige Haartrockner weisen zudem Sonderfunktionen auf. Eine häufige ist die sogenannte Ionen-Technologie, die die erhitze Luft im Gehäuse mit negativen Ionen anreichert. Diese sollen dafür sorgen, dass das Haar nach dem Föhnen nicht absteht. Beim beliebten Dyson-Föhn gibt es diese Funktion nicht. Dafür haben beide Modelle im Test eine Temperaturregulierung eingebaut, die dabei helfen soll, das Haar schonender zu trocknen. Das neuere Supersonic Nural-Modell hat zudem eine extra „Kopfhaut-Schutz“-Option, die per Knopfdruck einzuschalten ist. Der Haartrockner von Philips arbeitet dementgegen mit einer Infrarot-Technologie, die das Haar beim Trocknen schonen soll.
Auch der Haartrockner von Philips funktioniert mit Infrarot-Technologie und schont damit das Haar.
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Dieser Test wurde zwischen 10/23 und 11/25 durchgeführt. Die Berechnung aller Ergebnisse der aktuellen Version basiert aber bereits auf dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025 und den Hersteller-UVP von 11/25. Noten und/oder Platzierungen können von der ursprünglichen Bewertung abweichen.









