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Die neuen iPhones 12 im Test: Was leisten sie?

Neues Gehäuse, neuer Prozessor, schnelleres Internet: Apple hat sein iPhone gründlich überarbeitet. IMTEST hat die neuen iPhones 12 schon getestet.

Reihe der iPhones 12: Zwei Modelle im Test

Mit gleich vier neuen Modellen will Apple die 12. Auflage seinen iPhones interessierten Kunden schmackhaft machen. Neben dem iPhone 12 und dem iPhone 12 Pro, bietet Apple eine große Pro-Max- und eine handliche Mini-Version. Bei Preisen von über 1.500 Euro muss der US-Konzern aber viele gute Argumente für die vier neuen iPhones 12 liefern. Die Versprechungen sind unter anderem besonders hohe Schnelligkeit, besserer Wasserschutz und ein sehr gutes Display. IMTEST hat die iPhones 12 Pro und 12 getestet. Ersteres in der 512 GB-Speicher-Version und das andere mit 256 GB. Das sind je Modell die größtmöglichen Speicherkapazitäten. Wir verraten, ob sich ein Kauf lohnt und wenn ja, für wen die Geräte besonders interessant sind.

Kantig: iPhones 12 mit neuem Design

Was beim Betrachten der neuen iPhones 12 sofort auffällt, ist ein kantiger Rahmen, den alle Modelle aus der Reihe besitzen. Er ersetzt das zu den Rändern hin abgerundete Design früherer iPhones und erinnert an ältere Modelle wie das iPhone 4. Auch der Rahmen des neuen iPad Air ist ähnlich gestaltet. Unterschiede gibt es bei der Fertigung: Beim iPhone 12 besteht der Rahmen aus Aluminium, während beim 25 Gramm schwereren iPhone 12 Pro ein Rahmen aus Edelstahl das Gerät umschließt. Das wirkt sehr hochwertig, fühlt sich aber erst nach etwas Eingewöhnungszeit auch angenehm an.

Das Design vom iPhone 12 markiert eine Abkehr vom abgerundeten Gehäuse früherer iPhones. (Bild: IMTEST)
Das Design vom iPhone 12 markiert eine Abkehr vom abgerundeten Gehäuse früherer iPhones. (Bild: IMTEST)

iPhones 12 im Test: so schnell, so gut

Apple hat die neuen iPhones mit seinem aktuellen Prozessor (A14 Bionic mit 6 Gigabyte RAM) bestückt. Laut Eigenwerbung „der derzeit schnellste Prozessor in einem Smartphone“. Im Tempo-Test bestätigten beide iPhones dieses Versprechen: Sie sind sehr schnell und erzielen bislang nicht erreichte Geschwindigkeiten. All das auch noch ohne jegliche Aussetzer, ganz gleich welche speicher- oder grafikintensiven Apps und Spiele ausgeführt werden.

Für Tempo sorgt auch die 5G-Technologie, die erstmals im iPhone eingesetzt wird. Mobiles Surfen ist damit – ein entsprechendes Netz vorausgesetzt – deutlich schneller als per LTE. Um genau zu sein ist das iPhone 12 Pro im Test 2,5-mal schneller als das iphone 11 Pro Max mit LTE. IMTEST hat mit den iPhones 12 im Hamburger 5G-Netz von Vodafone Übertragungsraten von 865 Mbit/s im schnellen 3,6-GHz-Band („n78“) gemessen. Ein sehr guter Wert, der in vielen Ballungsräumen auch erreicht und übertroffen werden kann. Meldet sich das iPhone allerdings etwa in einem von der Telekom von 3G auf 5G umgerüsteten Netz an, können die Übertragungsraten deutlich geringer sein.

Bei derart viel Leistung brauchen die iPhones 12 aber auch große Ausdauer. Laut Apple hält das iPhone 12 bis zu 17 Stunden dauerhafte Video-Wiedergabe mit einer Akkufüllung durch. Im Akku-Testparcours von IMTEST mit Surfen, Nachrichten-Schreiben, Soziale-Medien-Nutzen, YouTube-Filme-Schauen, Videoanrufe- und Herkömmliche-Telefonate-Führen, musste es nach etwas kurzen 10:12 Stunden wieder geladen werden. Hier wird es hakelig: Um Ressourcen zu schonen, werden die 12er-iPhones ohne Netzteil ausgeliefert. Wer keines hat, muss sich erst eines kaufen (24,35 Euro). Für rund 20 Euro mehr gibt es den Drahtlos-Lader „MagSafe“. Das iPhone wird einfach auf seine magnetische Ladespule gelegt und dann mit 15 W geladen. Dabei sitzt der Magnet so fest, dass sich das iPhone daran auch hochheben lässt.

iPhones 12 im Speedtest
Mit 5G ist das iPhone 12 Pro (Werte rechts) 2,5-mal so schnell wie das 11 Pro Max mit LTE (links). (Bild: IMTEST)

Mehr Display fürs Geld

Beide iPhones bieten eine Display-Diagonale von 6,1 Zoll (15,49 Zentimeter). Dabei fällt der Rahmen fällt vergleichsweise schmal aus. Von Apple werden die OLED-Displays als Super Retina XDR bezeichnet. Im Test konnten diese Super-Displays mit sehr guten Schwarzwerten, sehr hohem Kontrast und sehr hoher Helligkeit punkten, die bis maximal 1200 cd/ m2 („Candela“) im HDR-Modus reicht. Dieser sehr hohe Wert beschreibt, wie hell das Display leuchtet.

Bei dessen Fertigung setzt Apple für seine iPhones 12 auf eine Ceramic Shield genannte Technik. Dabei sollen von Nano-Strukturen umgebene Kristalle das Glas im Vergleich zum gehärteten Echtglas beim Vorgänger iPhone 11 Pro bis zu viermal stabiler gegenüber Stürzen machen. Auch gegen Wasser und Staub sind die sind iPhones 12 gut geschützt. Dafür sorgt der Schutzstandard IP68, der schadloses Untertauchen in einer Wassertiefe von bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten garantieren soll.

Die iPhones im Kamera-Test

Richtig gute Ergebnisse erzielte das iPhone 12 Pro auch im Foto-Test: Insgesamt sorgte das 3-Linsen-System für Fotos mit einer sehr hohen Detailwiedergabe und toller Schärfe inklusive natürlichem Farbeindruck. Viele der Kamerafunktionen gab es bereits im iPhone 11 Pro. Neu ist eine Weitwinkellinse, die vor allem für mehr Schärfe an Bildrändern sorgen will. So zeigten sich die Aufnahmen im Test kaum verrauscht. Zusätzlich verfügt das Pro-Modell über ein Teleobjektiv und einen Lidar-Sensor für laserbasierte Tiefenmessung. In der Praxis sorgt das für eine bessere Abgrenzung etwa von Haaren vor hellem Hintergrund (wie dem Himmel). Zudem klappt dank Lidar der Autofokus bei Nachtaufnahmen merkbar schneller.

Aufnahmen bei Nacht nehmen beide iPhones dank eines Ultraweitsensors in brauchbarer Qualität auf. Während das Pro-Modell mit drei 12-Megapixel-Kameras ausgestattet ist, kommt das iPhone 12 mit zwei solcher Kameras aus. Es fehlt die Telelinse. Dies merkt man der Bildqualität jedoch kaum an. Etwas weniger Leistung gibt es auch in Sachen Videoaufzeichnung. Das iPhone 12 zeichnet wie das Pro zwar in HDR auf, aber nur mit 30 fps, nicht mit 60. Damit gehen Videos auf dem Pro-Modell flüssiger.

FAZIT

Wer sich ein aktuelles iPhone zulegen möchte, muss dafür tief in die Tasche greifen. Die beiden iPhones 12 aus dem Test (je mit maximaler Speichergröße ausgestattet) kosten 1.461,20 Euro (iPhone 12 Pro) und 1.042,05 Euro (iPhone 12). Für so viel Geld gibt es viele technische Highlights inklusive, wie sehr schnelles Arbeitstempo, annähernd bruchsichere Verarbeitung, ein exzellentes Display, 5G- und WLAN-ax-Unterstützung sowie eine richtig gute Kamera. Wer aber ein iPhone besitzen möchte, ohne dafür seinen Dispo zu sprengen, greift alternativ zum iPhone SE. Das handliche und recht aktuelle Smartphone (ebenfalls mit iOS 14) gibt es derzeit für „nur“ 466,90 Euro über Apple zu kaufen.

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.