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Die besten Wander- und Outdoor-Smartwatches: Garmin Enduro 2 & mehr

Die fünf besten Smartwatches für Wanderer und Outdoor-Fans.

Person mit Smartwatch am Handgelenk, die in der Natur wandert.
© Garmin, Amazfit, Apple

Eine Smartwatch ist für Wanderungen oder andere Aktivitäten in der Natur zweifelsohne praktisch. Denn gute Modelle zeigen nicht nur Zeit und Entfernung an, sondern verfügten darüber hinaus über eine Reihe von Funktionen, die zeigen, ob Sie auf dem richtigen Weg sind. Was gute Outdoor-Modelle von herkömmlichen Smartwatches oder Fitnesstracker unterscheidet, sind Navigationsfunktionen wie Höhenmesser, Barometer, Kompass und topografische Karten. Außerdem verfügen sie über eine besonders lange Akkulaufzeit. IMTEST stellt Ihnen fünf empfehlenswerte Modelle vor.



Die besten Outdoor-Smartwatches

Die Nummer Eins: Garmin Enduro 2

Im Bereich Outdoor-Smartwatches ist Garmin generell gut aufgestellt. Viele Modelle zeichnen sich durch eine robuste Konstruktion und eine beeindruckende Akkulaufzeit aus. Aus IMTEST-Sicht die beste Wahl zum Wandern und für andere Outdoor-Aktivitäten ist aber die Enduro 2. Dabei handelt es sich um eine leicht modifizierte Version der bekannten Fenix 7, die IMTEST bereits zu den besten Smartwatches auf dem Markt kürte. Es gibt aber einige Faktoren, die die Enduro 2 zum Beispiel für Wanderer zu einer besseren Wahl machen. Dazu zählt in erster Linie die Akkulaufzeit. Diese fällt bis zu 50 Prozent besser als bei der Fenix 7 aus, die in diesem Bereich ohnehin schon gut aufgestellt ist. Auf dem Papier bietet die Enduro 2 bis zu 28 statt 18 Tage im Smartwatch-Modus und 150 Stunden statt 136 Stunden im GPS-Modus. Konkret hält die Enduro 2 bei vollem Akku mit vollem GPS-Tracking-Modus und aktivierter Kartenfunktion rund fünf Tage durch.

Garmin Enduro 2 Smartwatch
Bei der Enduro 2 handelt es sich im Prinzip um eine Fenix 7 mit noch besserer Akkuleistung. © Garmin

Enduro 2: Smartwatch mit vielen Outdoor-Extras

Damit nicht genug: Natürlich ist wie bei der Fenix 7 Multiband-GPS an Bord, aber auch die praktische LED-Taschenlampe (von der Fenix 7 X und der Epix Pro). Und obwohl die Enduro 2 größer als die „normale“ Fenix 7 ausfällt (51 vs. 47 mm) fällt sie 7 Gramm leichter aus (70 vs. 79 Gramm). Entsprechend größer fallen auch Display (1,4 vs. 2,3 Zoll) und Auflösung (280 x 280 vs. 260 x 260 Pixel) aus. Die Schattenseite: Der empfindlich höhere Preis. Natürlich könnte man die Enduro 2 auch mit der größeren 7X Sapphire Solar vergleichen, die sich preislich auf einem ähnlichen Niveau bewegt. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Modellen liegt in der Akkulaufzeit und dem etwas geringeren Gewicht, in beiden Kategorien gewinnt ebenfalls die Enduro 2.  

Die Enduro 2 ist die derzeit beste Outdoor-Smartwatch auf dem Markt. Die Kombination aus Top-Akkulaufzeit, vielen Fitnessfunktionen und erstklassiger Navigation schlägt kein anderes Modell.

  • PRO
    • Beste Akkulaufzeit, verhältnismäßig leicht, robust.
  • KONTRA
    • Dunkles Display, klobig.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8

Hinweis: Die Test-Noten beziehen sich nicht allein auf die Outdoor-Eigenschaften.

Apple Watch Ultra: Top-Modell mit Outdoor-Schwächen

Apple Watches sind vor allem aus zwei Gründen nicht unbedingt als Wander- bzw. Outdoor-Smartwatch geeignet: Akkulaufzeit und Navigation. So geht etwa der  Apple Watch Series 9 (wie allen Vorgängern auch) recht schnell die Puste aus. Mehr als 30 Stunden Akkulaufzeit sind selten drin. Und wer mit der Apple Watch seine Wanderung inklusive GPS aufzeichnen will, kann diese Watch 9 nur rund 5 Stunden lang tun. Wohlgemerkt nur, wenn die Smartwatch beim Start voll aufgeladen ist. Bei der Apple Watch Ultra 2 sieht es dagegen besser aus. Hier sind rund 2,5 Tage beziehungsweise 11 Stunden GPS-Aufzeichnung möglich. Im Vergleich zu anderen Apple Watches hat die Ultra also eine deutlich bessere Akkulaufzeit – auch wenn sie im Verhältnis zu anderen Outdoor-Uhren wie der Garmin Enduro 2 immer noch schlecht abschneidet. Dennoch bietet die Ultra 2 für die meisten Ausflüge genügend Kapazität, um die meisten Tageswanderungen zu überstehen.

Apple Watch Ultra auf Baumstamm
Mit Ihrem großen, hellen Bildschirm ist die Apple Watch Ultra 2 beim Wandern ein guter Begleiter. © IMTEST

Apple Watch Ultra: Keine Karten a Bord

Der andere Minuspunkt ist das Fehlen einer Navigationslösung für die Offline-Nutzung. Im Gegensatz zu den meisten Garmin-Uhren, bei denen die Navigation in das Betriebssystem der Smartwatch ab Werk an Bord ist, ist dies bei Apple nicht der Fall. Die App “Maps” bietet zwar Wegbeschreibungen, benötigt aber eine Datenverbindung und funktioniert nur in urbanen Umgebungen gut. Die mitgelieferte “Workout”-App bietet weder Karten noch Navigation. Immerhin lassen sich App von Drittanbietern nachrüsten, die gute Navigation inklusive Offline-Kartenmaterial mitbringen. Empfehlenswerte Apps für diese Aufgabe sind zum Beispiel  WorkOutdoors oder Footpath. Beide Kosten aber Extra.

WorkoutDoors-App auf Apple Watch
Offline-Kartenmaterial lässt sich bei der Apple Watch per App nachrüsten, etwa mit WorkoutDoors. © WorkoutDoors

Unabhängig davon glänzt die Apple Watch Ultra mit einer der besten GPS-Leistungen auf dem Markt, dem besten Bildschirm (insbesondere bei Sonnenlicht)  und vor allem mit einmaligen Sicherheitsfunktionen. Zum einen gibt es eine laute Sirene, die sehr gut funktioniert. Zu anderen hat die Apple Watch Ultra 2 eine Sturzerkennung eingebaut. Im Falle eine Sturzes versucht die Smartwatch über das integrierte Mobilfunkmodul den Notruf anzurufen.

Trotz der Akku-Schwächen: Wer die Apple Watch Ultra 2 mit einer guten Navigations-App nachrüstet, wird auch beim Wandern seine Freude haben.

  • PRO
    • Erstklassiger Bildschirm, Alarmfunktion(en).
  • KONTRA
    • Hält nur Tageswanderungen durch, Kartennavigation kostet extra.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,7

Der Preistipp: Amazfit Cheetah Pro

Die Chinesen von Amazfit haben einige erstaunlich gut ausgestattet Smartwatches zu erstaunlich attraktiven Preisen im Programm. Einige davon bieten Unterstützung Offline-Karten inklusive Routenimport, Echtzeitnavigation, Echtzeitbewegungsverfolgung, Positionsspeicherung, Zurück-Zum-Start-Funktion und Erinnerungen an Routenabweichungen. Zu diesen Modellen zählen die Falcon, T-Rex Ultra, Cheetah und Cheetah Pro.

Die Übertragung der Offline-Karten auf die Smartwatch dauert zwar recht lange, sorgt aber dafür, dass Nutzer der Amazfit Cheetah Pro auch ohne gekoppeltes Handy die Orientierung nicht verlieren. Das funktioniert in der Zepp-App so einfach wie bei Google Maps: Ausschnitt auswählen, an die Uhr senden und per WLAN herunterladen. Da sich die Cheetah Pro zudem problemlos mit Komoot koppeln lässt, steht dem Import von Wander-, Lauf- und Radrouten für die Navigation am Handgelenk nichts im Wege. Das ist zweifellos ein Fortschritt, mit Garmin-Modellen wie der Enduro 2 kann die Cheetah Pro in dieser Hinsicht aber nicht mithalten. So fehlen Abbiegehinweise und die Karten sind nicht detailliert genug.

Die kompakteste Outdoor-Smartwatch

Im Gegensatz zu den anderen Outdoor-Smartwatches kommt die Cheetah Pro schlanker und vor allem leichter daher (43 statt 66 Gramm inklusive Armband). Das geringe Gewicht sorgt für einen guten Tragekomfort, allerdings hinterlässt der Mix aus Titanlünette und faserverstärktem Polymergehäuse keinen Premium-Eindruck. Besser sieht es beim Display aus, das nicht nur hinter recht kratzfestem Corning Gorilla Glass 3 steckt, sondern mit einer Auflösung von 480 x 480 Pixeln (331 ppi) und einer Helligkeit von 1000 nits unter fast allen Bedingungen gut ablesbar ist.

Cheetah Pro Display
Die Cheetah Pro versprüht zwar kein Premium-Flair, ist aber eine der günstigsten Smartwatches mit Offline-Kartenmaterial. © IMTEST

Der Laufsport steht bei dieser Smartwatch eindeutig im Mittelpunkt, und hier sind auch die wichtigsten Funktionen angesiedelt. Dazu gehören Multiband-GPS („MaxTrack“), das eine Genauigkeit von 99,5 Prozent verspricht. Das System unterstützt sechs Satellitensysteme, damit die Smartwatch in jedem Gelände präzise Positionsdaten liefern kann. Und tatsächlich: Im direkten Vergleich mit der Referenz Garmin Epix hält die Cheetah Pro gut mit. Auf einer 50 Kilometer langen Teststrecke lagen die beiden Smartwatches bei der Distanz nur rund 100 Meter auseinander. Und auch auf der Karte zeichnet die Cheetah die tatsächlich gefahrene Route sehr genau nach.

Auch bei der Akkulaufzeit gibt es wenig zu meckern. Die Cheetah Pro hält bis zu 14 Tage durch, bei intensiver Nutzung mit viel Outdoor-Sport etwa 8 bis 9 Tage. Am Stück sind etwa 20 Stunden GPS-Tracking möglich.  Kurzum: Wenn Sie nicht viel Geld ausgeben möchten und eine gute Mischung aus Outdoor- und Fitness-Funktionen suchen, ist die Cheetah Pro eine gute Wahl.

Besonders für Outdoorsportler, die nicht 500 Euro und mehr für eine teure Garmin-Sportwatch ausgeben wollen, ist die Cheetah Pro interessant. Die Smartwatch ist zwar kein Schnäppchen, bietet aber mit Lautsprecher und Mikrofon, gutem Display und Kartennavigation viel Smartwatch fürs Geld.

  • PRO
    • Gutes Display, viele Sportfunktionen, Lautsprecher & Mikrofon an Bord
  • KONTRA
    • Navigation nicht auf Garmin-Niveau, Pulsmesser etwas ungenau

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Die Garmin-Alternative: Suunto Race

Die Suunto Race ist die richtige Wahl für alle, die eine Smartwatch suchen, die sowohl im Alltag als auch bei Sport- und Outdoor-Abenteuern eine gute Figur macht. Dazu trägt maßgeblich der Zugriff auf eine Bibliothek mit detaillierten Offline-Karten bei, die auf den internen Speicher des Race (16 GB für die Edelstahl- und 32 GB für die Titan-Version) heruntergeladen werden können. Dabei punktet die Smartwatch mit hochauflösenden Karten sowie guter Touchscreen-Bedienung. In Kombination mit der erstklassigen Routenführung von Suunto via Smartphone-App inklusive Heat-Mapping-Funktion zum Auffinden sicherer Trails gehört die Navigation der Suuno Race definitiv zu den besten auf dem Smartwatch-Markt.

Smartwatch Suunto Race
Die Suunto Race zeigt, dass auch eine vergleichsweise kleine Firma wie die finnische Suunto eine gute Outdoor-Smartwatch auf den Markt bringen kann. © Suunto

Erstklassige Akkulaufzeit

Beeindruckend ist auch die Akkulaufzeit der Suunto Race. Laut Suunto hält die Smartwatch bis zu 26 Tage durch, wenn man Funktionen wie die Herzfrequenzüberwachung ausschaltet. Aber auch mit allen aktivierten Funktionen und Always-on-Display sind locker 10 Tage drin. Zudem hält die Race im GPS-Modus mit maximaler Genauigkeit und Multiband-GPS bis 40 im Low-GPS-Modus mit deaktivierter Herzfrequenzüberwachung bis zu 120 Stunden durch – top. Im Test zeigt sich ein Verbrauch von etwa 2 bis 3 Prozent pro Stunde beim Wandern mit aktiviertem GPS.

Schwächen zeigte das Race im Test hingegen bei der Genauigkeit. So erwies sich die Positionsbestimmung bei Outdoor-Aktivitäten meist als präzise, vereinzelt traten aber deutliche Abweichungen auf (siehe Bild).  Insgesamt liegt die Genauigkeit der Suunto Race aber im oberen Bereich und entspricht weitgehend der von Garmin und der Apple Watch Ultra. Weniger gute Nachrichten gibt es hingegen über die Genauigkeit des optischen Herzfrequenzsensors.  IMTEST hat die Suunto Race mit anderen optischen Herzfrequenzsensoren sowie mit einem zuverlässigen Brustgurt von Wahoo (TickrX) verglichen. Es zeigte sich, dass die Race in verschiedenen Abschnitten oft deutlich daneben lag (zwischen 10 und 15 bpm). Kein Ruhmesblatt für eine Sportuhr.

Suunto Race nicht sehr smart

Auch beim Thema „smart“ ist die Suunto Race nicht gut aufgestellt. Zwar lassen sich Nachrichten auf der Uhr anzeigen und die Musikwiedergabe auf dem gekoppelten Smartphone steuern, aber das war es dann auch schon. So bleibt das Gefühl, dass der Suunto Race wichtige Funktionen fehlen, die hochwertige Garmin-Smartwatches wie die Enduro 2 an Bord haben. Dazu gehören zum Beispiel das Speichern von Musik auf der Uhr und mobile Bezahlmöglichkeiten.  Immerhin lässt sich die Suunto-Race mit zahlreichen Diensten verbinden, darunter bekannte Namen wie Komoot, Strava, Apple Health und TrainingPeaks.

Die Suunto Race besticht durch ihre Robustheit, eine beeindruckende Akkulaufzeit und hervorragende Fitness- und Navigationsfunktionen.

  • PRO
    • Sehr gute Sport- und Fitnessfunktionen, Offline-Kartennavigation, top Akkulaufzeit.
  • KONTRA
    • Ungenaue Pulsmessung am Handgelenk, wenig smarte Funktionen.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

Akkuwunder mit Offline-Karten: Coros Vertix 2

Mit einer unglaublichen Akkulaufzeit von 140 Stunden bei vollem GPS-Betrieb bietet die Coros Vertix 2 eine Ausdauer, die es selbst mit der Garmin Enduro 2 aufnehmen kann. Mit dieser enormen Akkulaufzeit ist sie besonderes für Mehrtageswanderer interessant, aber auch für Ultraläufer. Auf dem Papier verspricht die Vertix 2 eine GPS-Akkulaufzeit von bis zu 140 Stunden und bis zu 240 Stunden im UltraMax-Modus mit geringerem Stromverbrauch. Selbst bei aktivierem All Systems GPS mit Multiband-GPS kommt man immer noch auf 50 Stunden.

Coros Vertix 2 Karten
Wer mit der App Coros eigene Routen im Voraus plant, kann diese zur Navigation nutzen – allerdings fehlen Abbiegehinweise. © Coros

Darüber hinaus verfügt die Vertix 2 über ein Dual-System-GPS, Karten, Musik und EvoLab – eine leistungsstarke neue Suite von Trainingsmetriken, die sich auf einem ähnlich hohen Niveau wie Garmin und Polar Konkurrenz bewegen. Die Fitnessdaten umfassen die Trainingsbelastung in Echtzeit, VO2 max, Tempo- und Intensitätsvorgaben in Form von Schwellenwerten und Herzfrequenzschätzungen, die Überwachung der Grundfitness, den aktuellen Ermüdungsgrad, die Auswirkungen der Belastung und Empfehlungen zur Regenerationszeit. Außerdem bewertet die Vertix 2 die  Laufleistung des Trägers und gibt eine Laufprognose für Wettkämpfe aus.



Outdoor-Smartwatch mit Offline-Navigation

Was die Navigation betrifft, ist die Vertix 2 ebenfalls vorn dabei. Sie ist eine der wenigen Outdoor-Uhren mit Offline-Kartenunterstützung. Zur Wahl stehen  dreischichtige Karten mit globaler Offline-Landschaft, Topo-Karten zum kostenlosen Download sowie eine Hybrid-Option. Allerdings bietet die Vertix 2 keine Turn-by-Turn-Anweisungen. Die Smartwatch gibt lediglich Warnungen aus, wenn der Träger von der geplanten Route abweicht. Weitere Nachteile: Die Vertix 2 ist definitiv ein Brocken und nichts für zarte Handgelenke. Das gilt aber auch mit Ausnahme der Amazfit Cheetah Pro für die anderen Smartwatch-Empfehlungen in diesem Artikel. Ein weiterer Kritikpunkt ist das dunkle, relativ unscharfe Display, das das Ablesen der Karten während des Wanderns erschwert. Dafür ist sie wesentlich günstiger als zum Beispiel die Garmin Enduro 2.

Die Coros Vertix 2 ist eine Smartwatch, die für Laufsport und Outdoor konzipiert wurde – nicht nur zum Laufen und Radfahren, sondern auch zum Wandern, Klettern und Bergsteigen.

  • PRO
    • Top-Akkulaufzeit
  • KONTRA
    • Sehr groß, blasser Bildschirm

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5

Wandern: Smartwatch schlägt Smartphone

Warum eine Smartwatch nehmen, wenn doch sowieso ein Smartphone in der Tasche dabei hat? Nun, Outdoor-Smartwatches bieten gegenüber Smartphones beim Wandern eine Reihe von Vorteilen:

  • Komfort: Smartwatches sind klein und leicht, was sie ideal für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern macht. Sie können sie bequem am Handgelenk tragen, während Sie das Smartphones immer wieder aus der Tasche kramen müssen.
  • Direkter Blick auf wichtigen Infos: Mit einer Smartwatch am Handgelenk können Wanderer blitzschnell auf wichtige Informationen wie Abbiegehinweise, aktuelle Position, Höhe, Wetterbedingungen und zurückgelegte Strecke zugreifen.
  • Robustheit und Wasserfestigkeit: Viele Smartwatches sind speziell für den Einsatz im Freien konzipiert und bieten eine robuste Bauweise sowie Wasser- und Stoßfestigkeit. Damit sind sie besser vor den Elementen geschützt als Smartphones, die anfälliger für Schäden sind.
  • Akkulaufzeit: Smartwatches weisen in der Regel eine deutlich längere Akkulaufzeit als Smartphones auf, insbesondere mit aktiviertem GPS für die Positionsbestimmung. Dies spielt besonders bei langen Wanderungen oder Trekkingtouren ein Rolle, bei denen der Zugang zur Stromversorgung eingeschränkt ist.
  • Spezielle Outdoor-Funktionen: Speziell für den Outdoor-Einsatz entwickelte Smartwatches bieten meist spezielle Funktionen für Wanderer. Dazu zählen neben GPS Features wie Höhenmesser, Barometer, Kompass, Routenaufzeichnung, Herzfrequenzmessung und vieles mehr.


Die wichtigsten Funktionen von Outdoor-Smartwatches

Auf der Suche nach der perfekten Outdoor Smartwatch gibt es einige entscheidende Kriterien zu beachten. Folgende Faktoren sind bei diesen Modellen aus IMTEST-Sicht die wichtigsten.

Akkulaufzeit: Je länger, desto besser

Bei Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Trailrunning oder Bergsteigen ist eine lange Akkulaufzeit entscheidend. Zwar machen Smartwatches im GPS-Betrieb generell deutlich langsamer als Smartphones schlapp, zwischen den Modellen gibt es aber deutliche Unterschiede. Während einige schon nach wenigen Stunden der Saft ausgeht, halten besonders ausdauernde Produkte 30 Stunden und mehr durch. Einige hochpreisige Outdoor Smartwatches verfügen zusätzlich über ein Solarmodul, um die Akkulaufzeit noch einmal deutlich zu verlängern – zumindest bei Sonnenschein.

Smartwatches mit möglichst präzisem GPS

Auch Outdoor-Abenteurer profitieren davon, wenn die Smartwatch bei der Tour möglichst genaue Daten liefert. Funktioniert das GPS nicht genau, stimmen sind womöglich die Abbiegehinweise nicht so präzise, genau wie die Angaben über zurückgelegte Strecke und Geschwindigkeit. Inzwischen verfügen fast alle modernen Smartwatches über recht genaue Sensoren zur Positionsbestimmung. Diese werden Multiband-GPS genannt. Wichtig: Smartwatches ohne Multiband-GPS empfangen nur ein Signal. Modelle mit Multiband-GPS (auch GNSS genannt) hingegen können dasselbe Signal auf verschiedenen Frequenzen desselben Satelliten empfangen. Dadurch kann ein Zweifrequenz-GPS-Empfänger theoretisch doppelt so viele Signale auswerten wie ein Einfrequenz-GPS. Tests haben gezeigt: In der Praxis verbessert sich die Positionsgenauigkeit generell und besonders in schwierigen Umgebungen wie Städten oder Wäldern. So können Smartwatches mit dieser Funktion in der Regel die Geschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke genauer berechnen.

Breadcrump Navigation auf Smartwatch
Bei der sogenannten Breadcrump-Navigation folgt der Smartwatch-Träger lediglich einer Linie, die die Richtung vorgibt. © IMTEST

Outdoor verlangt nach Robustheit

Eine Outdoor-Smartwatch muss unempfindlich gegen Wasser sein, damit die Uhr bei jedem Wetter und in verschiedenen Umgebungen einsatzbereit bleibt. Eine Outdoor Smartwatch sollte mindestens eine Wasserdichtigkeit von 5 ATM (50 Meter) aufweisen, damit sie beim Schwimmen, Tauchen oder bei starkem Regen verwendet werden kann. Besser sind 10 ATM (100 Meter). Zudem sollten Outdoor-Smartwatches möglichst robust und widerstandsfähig sein und Stößen und Kratzern bestmöglich widerstehen. Einige Hersteller setzen aus diesem Grund auf Militärnormen wie MIL-STD-810. Diese Norm beinhaltet eine Reihe von Umweltprüfverfahren und -standards des US-Militärs, einschließlich extremer Temperaturen, Feuchtigkeit, Vibrationen, Stöße, Staub und Höhen.

Navigation: Vorteil Offline-Karten

Zwar verfügen inzwischen viele Smartwatches über Navigationsfunktionen. Die Unterschiede sind aber gewaltig. Grob lässt sich hier zwischen echter Kartennavigation und sogenannter Krümelnavigation unterscheiden. Dabei handelt es um zwei verschiedene Ansätze zur Orientierung und Navigation in der Natur oder anderen Umgebungen.

  • Kartennavigation: Bei der Kartennavigation sind topografische oder andere Karten direkt auf der Smartwatch gespeichert. Diese Karten enthalten detaillierte Informationen über das Gelände, wie Höhenunterschiede, Geländemerkmale, Wege, Wasserquellen usw. Die Navigation erfolgt durch das Verfolgen des eigenen Standorts auf der Karte und der Ausrichtung anhand von Geländemerkmalen.
  • Krümelnavigation: Die Richtungsanweisungen erfolgen bei der Krümelnavigation durch eine gestrichelte Linie, der man folgen muss. Es fehlt also eine echte Kartenansicht mit einer Übersicht über das Straßen- und Wegenetz beziehungsweise mit Merkmalen der Umgebung. Bei Straßen funktioniert das ordentlich, aber nicht hundertprozentig. Wenn zum Beispiel zwei Straßen direkt hintereinander verlaufen und man abbiegen muss, sind Fehler vorprogrammiert. Dasselbe gilt für Weggabelungen. Spätestens beim Wandern, wenn es darum geht, kleine Wege und versteckte Trails zu finden, stößt das System an seine Grenzen.
Topografische Karten auf Garmin-Smartwatch
Mit echtem Kartenmaterial fällt die Orientierung deutlich einfacher. © IMTEST

Vorteile von Smartwatches mit topografischen Karten

Topografische Karten bieten darüber hinaus weitere Vorteile im Vergleich zur sogenannten Krümelnavigation.

  • Genauigkeit und Detailreichtum: Topografische Karten liefern detaillierte Informationen über das Gelände, wie Höhenunterschiede, Wasserquellen, Vegetation usw. im Gegensatz zur Krümelnavigation, die lediglich eine vereinfachte Darstellung der zurückgelegten Strecke bietet.
  • Orientierung: Topografische Karten ermöglichen eine bessere Orientierung in der Umgebung, da sie Geländemerkmale wie Berge, Flüsse, Wälder usw. zeigen. Dies kann dabei helfen, sich besser zu orientieren und potenzielle Hindernisse oder interessante Orte zu erkennen.
  • Echtzeit-Tracking: Mit topografischen Karten auf Smartwatches können Nutzer ihren aktuellen Standort in Echtzeit verfolgen. Dies ermöglicht eine präzise Navigation auch in unbekannten Gebieten. Bei der Krümelnavigation kann es hingegen schwierig sein, den genauen Standort zu bestimmen, insbesondere in komplexem Gelände.
  • Routenplanung: Smartwatches mit topografischen Karten bieten oft Funktionen zur Routenplanung, mit denen Nutzer im Voraus ihre Route anhand des Geländes und persönlicher Präferenzen planen können. Dies kann dabei helfen, effiziente und sichere Routen zu erstellen. Krümelnavigation bietet keine Möglichkeit zur Routenplanung im herkömmlichen Sinne.
  • Zusatzinformationen: Topografische Karten auf Smartwatches können zusätzliche Informationen wie Wetterbedingungen, Höhenprofile, Entfernungen usw. anzeigen, die bei der Navigation und Routenplanung hilfreich sind. Krümelnavigation bietet im Vergleich dazu nur begrenzte Informationen über die zurückgelegte Strecke.

Insgesamt bieten topografische Karten auf Smartwatches eine präzisere, detailliertere und funktionsreichere Navigationslösung im Vergleich zur Krümelnavigation, insbesondere für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Trailrunning, Bergsteigen usw. Allerdings sind Outdoor-Smartwatches mit Offline-Kartenmaterial in der Regel sehr hochpreisig.

Fazit

Zusammenfassend bieten alle fünf vorgestellten Outdoor-Smartwatches eine beeindruckende Vielfalt an Funktionen, die speziell auf die Bedürfnisse von Wanderern und Outdoor-Enthusiasten zugeschnitten sind. Von robustem Design und langen Akkulaufzeiten bis hin zu präzisen Navigationsfunktionen und umfangreichen Trainingsmetriken ist für jeden Anspruch und Geldbeutel etwas dabei. Bevor Sie sich jedoch für ein Modell entscheiden, informieren Sie sich über die individuellen Stärken und Schwächen. Ausführliche Tests finden Sie bei uns auf IMTEST.de.