Ein E-Bike-Akku ist das Herzstück jedes elektrischen Fahrrads – und zugleich eines der empfindlichsten Bauteile. Damit er möglichst lange hält und zuverlässig Leistung bringt, sollten Radfahrer ihn richtig laden, pflegen und nutzen. Denn wie jede wiederaufladbare Batterie verliert auch der E-Bike-Akku mit der Zeit an Kapazität, was sich in geringerer Reichweite bemerkbar macht. Mit ein paar einfachen Tipps lässt sich die Lebensdauer jedoch deutlich verlängern und ein vorzeitiger Austausch hinauszögern. Welche Punkte dabei besonders wichtig sind, hat IMTEST zusammengefasst.
Ein E-Bike-Akku benötigt Aufmerksamkeit
Laut dem Zweirad-Industrie-Verband lag der E-Bike-Bestand in Deutschland bei 15,7 Millionen. All diese elektrisch unterstützten Räder verfügen natürlich über einen Akku, der den Antrieb mit Strom versorgt. Er gehört jedoch zu den sensibelsten Bauteilen, denn er verliert mit längerer Nutzungszeit beziehungsweise pro Ladezyklus einen winzigen Teil seiner ursprünglichen Kapazität. Doch jeder Radfahrer selbst kann ein paar Tipps beherzigen, um den Akku bestmöglich zu schonen und einen möglichen Tausch hinauszuzögern. Bosch beispielsweise sagt, dass
Tipp 1: Achtung beim Auf- und Entladen
Der optimale Ladebereich eines Lithium-Ionen-Akkus, der auch in E-Bikes Einsatz findet, liegt meist zwischen 20 und 80 Prozent. Daher sollten Radfahrer ihren E-Bike-Akku nie komplett „leerfahren“ und ebenso wenig vollständig aufladen. Beides kann den Akku-Zellen schaden und die Lebensdauer verkürzen.
Tipp 2: Laden ganz bequem per Zeitschaltuhr
Zum Laden empfiehlt sich daher eine Zeitschaltuhr. Beim ersten Mal stoppt der Radfahrer dabei die Zeit, wie lange der Vorgang benötigt, den Akku von 20 % auf 80 % zu laden und kann diesen Richtwert für die folgenden Male nutzen.
Wichtig beim Laden ist auch die Umgebungstemperatur: Am liebsten mag es der Akku bei einer Temperatur zwischen 10 und 25 Grad. Ein Vorteil für all diejenigen, die einen entnehmbaren E-Bike-Akku besitzen.
Tipp 3: Vorsicht bei heißen Ladegeräten
Bei einigen Herstellern kann das Ladegerät beim Ladevorgang des Akkus heiß werden. Dann sollte das Ladegerät nicht auf empfindlichem Material, wie etwa Dielen oder einem feinen Teppich liegen. Zudem sollten Kabel nicht mit dem Ladegerät in Kontakt kommen. Als Unterlage empfiehlt sich daher etwa ein Porzellanteller oder Fliesen.
Tipp 4: Akku-Reichweite erhöhen
Die Reichweite eines E-Bike-Akkus hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Hauptsächlich hängt aber die Leistung des Akkus von seiner Größe ab, der in Wattstunden (Wh) angegeben ist. Je höher der Wert, desto höher die Reichweite.
Aber es gibt noch weitere Punkte, die Einfluss auf die Reichweite haben:
- Gewicht: Viel Gepäck verringert die Reichweite
- Unterstützungsstufe: Wer in einer niedrigen, energiesparenden Stufe (meist mit „Eco“ bezeichnet) fährt, kommt weiter
- Reifendruck: Herstellerangaben beachten für optimalen Rollwiderstand
- Wartung: Saubere, geölte Kette und funktionierende Schaltung verbessern den Wirkungsgrad
- Trittfrequenz hochhalten: Bei ca. 60–80 Umdrehungen pro Minute arbeitet der Motor effizienter und verbraucht weniger Strom
Tipp 5: Wettereinflüsse bei Fahrten mit dem E-Bike beachten
Auf große Temperaturschwankungen reagieren Akkus – ganz gleich ob bei E-Bikes, E-Autos oder Smartphones – empfindlich. Die beste Leistung kann ein E-Bike-Akku bei Temperaturen zwischen 5 °C und 25 °C bringen. Ist er, etwa im Sommer, für längere Zeit Temperaturen von über 30 °C oder gar direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann seine Ausdauer, aber auch seine Lebenserwartung, teils stark darunter leiden. Bei tiefen Temperaturen (ab 0 °C) hingegen kann sich der Akku schneller entladen. Die Folge ist eine teils deutliche, spürbare Leistungsminderung.
Daher sollten E-Bike-Fahrer, wenn sie unterwegs sind, ihr Rad im Sommer stets im Schatten parken. Im Winter kann ein Neoprencover den Akku vor Kälte schützen.

Für eine höhere Reichweite bei Fahrten im Winter sollte der Akku zudem so spät wie möglich ins E-Bike eingesetzt werden. Bevor er nach einer Fahrt wieder an das Ladegerät angeschlossen wird, sollte er zunächst auf Zimmertemperatur aufgewärmt werden.
Tipp 6: Akku-Ausdauer durch App-Einstellung verlängern
Mittlerweile lassen sich einige Antriebe, wie etwa die von Bosch, via App individualisieren. Das heißt beispielsweise: Der Nutzer besitzt ein E-Bike mit einem Bosch Performance Line SX-Motor. Über die eBike-Flow-App kann nun einstellen, ob er für sein System ein maximales Drehmoment von 55 Newtonmeter (Nm) oder 60 (Nm) haben möchte. Allerdings bedeutet höhere Leistung auch höheren Verschleiß und geringere Reichweite.
Tipp 7: Originalteile verwenden
Fahrradfahrer sollten stets das Original-Ladegerät nutzen. Für die weitverbreiteten Akkus von Bosch gibt es verschiedene Ladegeräte, je nach Bedarf sogar zum Schnellladen.
Tipp 8: Akku einlagern
Wird das E-Bike über Winter nicht genutzt, sollte der Akku etwa 15–20 Grad gelagert werden. Der Ladestand sollte, so empfiehlt es zum Beispiel Bosch, dabei etwa zwischen 30 und 60 Prozent liegen und gelegentlich überprüft werden.
Tipp 8: Die richtige Akku-Pflege
Damit der E-Bike-Akku klaglos seinen Dienst tut, sollte er regelmäßig gereinigt werden, damit die Kontakte sauber bleiben. Mit einem feuchten Tuch kann der Radfahrer regelmäßig selbst die Polestecker abwischen und mit technischer Vaseline versehen.

Der Nutzer darf den Akku hingegen nie unter fließendem Wasser halten oder mit Hochdruck reinigen.
Tipp 9: Ein neuer Akku sollte eingefahren werden
Sind E-Bike und Akku neu, oder wurde ein neuer Akku für ein älteres E-Bike angeschafft, sollte dieser in jedem Fall eingefahren werden. Dafür empfiehlt es sich den Akku bis zu Mal komplett leerzufahren und dann jeweils wieder voll aufzuladen. Danach sollte er – wie in Tipp 7 beschrieben – aber künftig nicht mehr völlig entleert werden.
Tipp 10: Irgendwann muss ein neuer Akku her
Einen alten E-Bike-Akku erkennt man vor allem daran, dass die Reichweite deutlich nachlässt oder sich der Akku ungewöhnlich schnell entlädt. Auch längere Ladezeiten, eine unvollständige Aufladung oder sprunghafte Ladeanzeigen sind klare Warnsignale. In der Regel verlieren Akkus nach 500 bis 1.000 Ladezyklen bzw. nach etwa 4 bis 7 Jahren spürbar an Kapazität. Wird der Akku zudem beim Laden sehr heiß oder zeigt sichtbare Schäden wie Risse oder Aufblähungen, sollte er aus Sicherheitsgründen sofort ersetzt werden. Ein Kapazitätstest beim Fachhändler gibt im Zweifel Gewissheit.
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